Warum sind so viele Christen arm?

Warum sind so viele Christen arm?

Oft kommt diese Frage aus ehrlichem Interesse oder echter Sorge: „Wenn Gott reich ist und alles besitzt, warum sind dann so viele seiner Kinder arm?“ Auf den ersten Blick wirkt das wie eine berechtigte Frage. Schließlich heißt es in der Bibel:

„Silber und Gold sind mein, der HERR der Heerscharen“ (Haggai 2,8).

Sollten die Gläubigen Gottes diesen Überfluss nicht widerspiegeln?

Wenn wir jedoch das große Ganze betrachten, fällt auf, dass Armut nicht nur unter Christen vorkommt. Tatsächlich sind die meisten Menschen weltweit – unabhängig von Religion – nicht reich. Ob in christlichen Ländern, in muslimischen Mehrheitsstaaten oder unter Hindus, Buddhisten oder Atheisten: Das Muster ist meist dasselbe – wenige sind wohlhabend, viele gehören zur armen oder mittleren Schicht.

Jesus selbst erkannte diese Realität an, als er sagte:

„Die Armen habt ihr allezeit bei euch“ (Matthäus 26,11).

Dies war kein Fluch, sondern eine nüchterne Feststellung, wie das System der gefallenen Welt funktioniert.

Wenn wir also fragen, warum Christen arm sind, sollten wir vorsichtig sein, nicht automatisch Armut als Zeichen des Versagens oder Reichtum als Beweis spiritueller Überlegenheit zu deuten.


Was sagt die Bibel über Reichtum?

Die Bibel garantiert nicht, dass jeder Gläubige materiell reich wird. Sie legt den Schwerpunkt auf geistliche Reichtümer, die weitaus wichtiger sind. Epheser 1,3 sagt:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus.“

Gott interessiert sich mehr für unser ewiges Erbe als für vorübergehenden materiellen Besitz. Jesus warnte vor den Gefahren des Reichtums:

„Aber wer auf Erde Schätze sammelt, hat oft seine Seele nicht bei sich; Reichtum kann das Wort ersticken und unfruchtbar machen“ (vgl. Matthäus 13,22).

Und weiter heißt es in Lukas 12,15:

„Hütet euch und seid auf der Hut vor aller Habgier; das Leben besteht nicht in der Fülle des Besitzes.“

Das bedeutet nicht, dass Gott gegen Wohlstand ist – er sorgt für unsere Bedürfnisse (Philipper 4,19) und freut sich, seine Kinder zu segnen. Gleichzeitig lehrt er Zufriedenheit:

„Denn die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn.“ (1. Timotheus 6,6)


Warum sind also viele Christen arm?

Es gibt mehrere Gründe:

  • Spirituelle Reife: Manche Gläubige wachsen noch im Glauben und in der Weisheit, wie sie mit Finanzen umgehen.
  • Gottes Zweck: Gott lässt bei einigen Phasen der materiellen Not zu, um Charakter, Demut und Abhängigkeit von ihm zu formen (Jakobus 1,2–4).
  • Weltsysteme: Wir leben in einer Welt voller Ungleichheit, Korruption und Ungerechtigkeit.
  • Falsche Erwartungen: Einige glauben fälschlicherweise, dass Glaube automatisch materiellen Wohlstand bringt. Paulus schreibt jedoch:

„Ich weiß, was es heißt, Mangel zu leiden, und ich weiß, was es heißt, Überfluss zu haben.“ (Philipper 4,12)

Kurz gesagt, das Christentum verspricht keinen materiellen Reichtum, aber es schenkt etwas viel Wertvolleres: Frieden mit Gott, Freude selbst im Leid, Lebenssinn und ewige Schätze, die nicht vergehen (Matthäus 6,19–21).


Garantiert das Christentum Reichtum?

Nein. Aber es garantiert etwas Besseres: eine echte Beziehung zu Gott, die dir Wert und Sinn gibt – egal, ob du viel oder wenig besitzt. Wahrer Reichtum liegt in Christus, nicht auf einem Bankkonto.

„Denn ihr seid reich geworden durch seine Armut, damit ihr durch seine Armut reich werdet.“ (2. Korinther 8,9)

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Über den Autor

Ester yusufu editor

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