Title 2019

Die sieben jüdischen Feste: Was offenbaren sie uns?

Nachdem die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurden und das verheißene Land betraten, befahl Gott ihnen, sieben große Feste zu feiern, die sogenannten „Feste des Herrn“, die über alle Generationen hinweg gefeiert werden sollten. Diese Feste, die in 3. Mose (Levitikus) Kapitel 23 beschrieben sind, haben eine tiefe prophetische Bedeutung  besonders für die, die dem Neuen Bund folgen. Hier eine klare Erklärung jedes einzelnen der sieben Feste und ihrer Bedeutung  sowohl für die Israeliten damals als auch für uns heute.

1) Das Passahfest (Pessach):
Passah wird am 14. Nisan gefeiert (meist im März oder April) und erinnert an die Nacht, in der die Israeliten von der letzten Plage in Ägypten verschont blieben. Sie schlachteten ein Lamm, strichen dessen Blut an die Türpfosten und aßen es mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern, angekleidet und bereit zur Abreise. Dieses Ereignis gedenkt Gottes Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei.

Für Christen weist das Passah auf Jesus Christus hin, das Lamm Gottes, dessen Blut für unsere Erlösung vergossen wurde. Beim letzten Abendmahl offenbarte Jesus, dass Er die Erfüllung dieses Festes ist, als Er das Brot brach und den Wein reichte  Symbole für Seinen Leib und Sein Blut. So wie die Israeliten durch das Blut des Lammes vom Tod gerettet wurden, glauben Christen, durch Jesu Opfer vor dem ewigen Tod bewahrt zu sein.

2) Das Fest der ungesäuerten Brote:
Das Fest der ungesäuerten Brote beginnt am Tag nach Passah und dauert sieben Tage (vom 15. Nisan an). In dieser Zeit sollten die Israeliten alle Hefeteile aus ihren Häusern entfernen und ungesäuertes Brot essen  ein Symbol für Reinheit und die Befreiung von der Sünde.

Für Christen steht das ungesäuerte Brot für Jesus, das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,35). So wie die Israeliten ungesäuertes Brot während ihres Auszugs aßen, sind Christen dazu aufgerufen, ein heiliges Leben zu führen, frei von Sünde (symbolisiert durch die Hefe), und den Lehren Jesu zu folgen.

3) Das Fest der Erstlingsfrüchte:
Dieses Fest findet am Sonntag nach Passah, also am Tag nach dem Sabbat, statt und feiert die erste Ernte des Jahres. Die Israeliten brachten die erste Garbe zu Priestern als Opfergabe an Gott und erkannten ihn als Quelle ihres Lebens an.

Für Christen steht das Fest der Erstlingsfrüchte in direktem Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu an genau diesem Tag (Matthäus 28,1–10). Jesus wird als die „Erstlingsfrucht“ der Entschlafenen bezeichnet (1. Korinther 15,20). Seine Auferstehung garantiert die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen. So wie die erste Ernte Gott geweiht wurde, ist Jesu Auferstehung das Versprechen, dass auch die Gläubigen auferstehen werden.

4) Das Wochenfest (Schawuot oder Pfingsten):
Schawuot, oder Pfingsten, findet 50 Tage nach den Erstlingsfrüchten statt und markiert das Ende der Getreideernte. Außerdem erinnert es an die Übergabe der Tora an die Israeliten am Berg Sinai. Für Christen ist Pfingsten besonders wichtig, da an diesem Tag der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen wurde und sie befähigte, das Evangelium zu verbreiten (Apostelgeschichte 2). Dies war der Beginn des Neuen Bundes, in dem Gottes Geist in den Gläubigen wohnt.

Schawuot symbolisiert auch die Ernte der Seelen. Während die Israeliten die Ernte feierten, sehen Christen in diesem Fest die Erinnerung an die Ernte der Menschen und das Wirken des Heiligen Geistes beim Glaubenskommen.

5) Das Fest der Trompeten (Rosch Haschana):
Das Fest der Trompeten wird am 1. Tischri gefeiert (meist im September) und markiert den Beginn des jüdischen Ziviljahres. Es ist eine Zeit der Umkehr und Besinnung, angekündigt durch das Blasen des Schofars (Widderhorn), um das Volk auf die kommenden hohen Feiertage, besonders Jom Kippur (Versöhnungstag), vorzubereiten.

Für Christen weist das Fest der Trompeten auf das zukünftige Ereignis hin, wenn Christus zurückkehren wird. In 1. Thessalonicher 4,16–17 wird vom Trompetenschall gesprochen, wenn Christus vom Himmel herabsteigt und die Gläubigen zu sich holt. Dieses Fest symbolisiert das Kommen Christi, wenn Gott sein Volk am Ende der Zeiten versammelt.

6) Der Versöhnungstag (Jom Kippur):
Jom Kippur, der heiligste Tag im Judentum, wird am 10. Tischri begangen. Es ist ein Tag des Fastens, Betens und der Umkehr, an dem der Hohepriester Opfer für die Sünden des Volkes darbrachte, um Gottes Vergebung zu erlangen.

Für Christen weist Jom Kippur auf das vollkommene Opfer Jesu Christi hin, der als Hohepriester sich selbst als Opfer für die Sünden darbrachte (Hebräer 9,11–12). Während die Israeliten früher Vergebung durch das Blut von Opfertieren suchten, brachte Christus durch Sein Opfer vollständige und endgültige Vergebung. Jom Kippur ist auch ein prophetisches Zeichen für die Zeit, in der Israel Jesus als den Messias erkennen und eine nationale Versöhnung mit Gott stattfinden wird.

7) Das Laubhüttenfest (Sukkot):
Sukkot beginnt am 15. Tischri und dauert sieben Tage. Während dieses Festes lebten die Israeliten in provisorischen Hütten (Sukkot), um an ihre Wanderung durch die Wüste nach dem Auszug aus Ägypten zu erinnern. Es ist eine Zeit der Freude, in der Gottes Versorgung und Schutz gefeiert wird.

Für Christen weist Sukkot auf die zukünftige tausendjährige Herrschaft Christi auf Erden hin, wenn Er bei seinem Volk wohnen wird in einer Zeit von Frieden und Gerechtigkeit (Offenbarung 21,3; Sacharja 14,16–17). Das Fest symbolisiert die endgültige Erfüllung von Gottes Verheißungen, wenn Gott dauerhaft bei seinem Volk wohnen und sein Reich auf Erden errichten wird.


Die heutige Bedeutung der Feste:
Für Christen sind diese sieben Feste nicht nur historische Ereignisse, sondern prophetische Symbole von Gottes Heilsplan durch Jesus Christus. Jedes Fest entspricht einem wichtigen Ereignis im Leben Christi: Sein Opfer (Passah), Seine Auferstehung (Erstlingsfrüchte), die Gabe des Heiligen Geistes (Pfingsten), Seine Wiederkunft (Trompeten), die Sühne für Sünden (Jom Kippur) und Seine tausendjährige Herrschaft (Laubhüttenfest).

Diese Feste erinnern Gläubige an Gottes Treue und die Hoffnung, die wir in Christus haben. Sie fordern uns auch dazu auf, in Erwartung von Christi Rückkehr zu leben. Besonders das Fest der Trompeten zeigt, dass die Rückkehr Christi unmittelbar bevorsteht und alle Gläubigen bei dem Klang der Trompete zu Ihm versammelt werden.

Abschließend sind die sieben jüdischen Feste eine kraftvolle Erinnerung an Gottes Erlösungsplan, der in Christus erfüllt wurde und bei Seiner Wiederkunft vollendet wird. Als Gläubige ermutigen uns diese Feste, Gottes Verheißungen zu verstehen und treu zu leben, während wir auf die Rückkehr unseres Retters warten.

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BÜCHER DER BIBEL – Teil 3

 

  • Der Übergang Israels und die Gefahr der weltlichen Nachahmung

Willkommen zu einer weiteren Betrachtung im Wort Gottes, der Heiligen Schrift.
Wie wir gesehen haben, enthält die Bibel nicht nur historische Berichte, sondern tiefe Offenbarungen Gottes. Auch wenn viele Bücher in erzählerischer Form geschrieben sind, tragen sie geistliche Wahrheiten, die man nur durch ernsthaftes Studium entdeckt – nicht durch flüchtiges Lesen. Deshalb ruft uns die Schrift auf, über Gottes Wort nachzusinnen, nicht es nur zu überfliegen (Josua 1,8).

In den vorangegangenen Lektionen haben wir die ersten acht Bücher der Bibel betrachtet, zuletzt das Buch Ruth. Ruth war keine Israelitin (sie war Moabiterin, also Heidin), doch durch Glauben wurde sie Teil der Linie von König David. Genau wie Rahab – ebenfalls eine Heidin, die durch Glauben unter das Volk Gottes aufgenommen wurde (Josua 2; Matthäus 1,5) – zeigt uns Ruths Geschichte, dass Gottes Gnade ethnische oder nationale Grenzen übersteigt.

Wir haben auch festgestellt, dass das Buch Ruth vom Propheten Samuel verfasst wurde, dem letzten Richter Israels, bevor die Monarchie begann.


Das Buch 1. Samuel – Ein Wendepunkt

Das nächste Buch ist 1. Samuel, das hauptsächlich von Samuel dem Propheten geschrieben wurde; spätere Abschnitte stammen von den Propheten Gad und Nathan (vgl. 1. Chronik 29,29).

Dieses Buch markiert einen der größten Übergänge in der Geschichte Israels: den Wechsel von der Theokratie (Gottes unmittelbare Herrschaft) zur Monarchie (Herrschaft eines menschlichen Königs).

Zur Zeit des Auszugs aus Ägypten hatte Israel keinen König – das war Gottes Plan. Er selbst war ihr König (Richter 8,23). Doch mit der Zeit wünschte sich das Volk, wie die umliegenden Nationen zu sein, und forderte einen König.

Gott hatte nie vorgesehen, dass sein Volk wie die Heiden von einem menschlichen König beherrscht werden sollte. Die Unterdrückung durch den Pharao in Ägypten war genau das System, aus dem Gott sie befreit hatte – nicht eines, in das sie zurückkehren sollten.


Gottes Warnung vor Unterdrückung

In 3. Mose 25,42–43 macht Gott seinen Willen unmissverständlich klar:

„Denn meine Knechte sind sie, die ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe; sie sollen nicht wie Sklaven verkauft werden. Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, sondern dich vor deinem Gott fürchten.“

Gott wollte, dass Israel einander mit Würde und Freiheit behandelt – nicht dass sie einander versklaven oder Wucherzinsen erheben (vgl. 3. Mose 25,35–37).

Doch nach vielen Jahren vergaß das Volk Gottes Gebote und verlangte einen König, wie ihn die Nationen um sie herum hatten.


Israel fordert einen König

In 1. Samuel 8,4–5 heißt es:

„So versammelten sich alle Ältesten Israels und kamen zu Samuel nach Rama und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setze nun über uns einen König, der uns richte, wie ihn alle Nationen haben!“

Dieses Begehren missfiel sowohl Samuel als auch Gott. Der Herr sprach zu Samuel:

1. Samuel 8,7

„Sie haben nicht dich verworfen, sondern mich, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.“

Gott erlaubte ihnen, ihren Willen zu bekommen, doch Er ließ sie durch Samuel warnen, was Könige tun würden:

1. Samuel 8,11–17 beschreibt, wie der König ihre Söhne in den Krieg schicken, ihre Töchter in den Dienst zwingen, ihr Land, ihre Ernte und ihr Vieh nehmen und schwere Abgaben auferlegen würde.

Und schließlich:

1. Samuel 8,18

„Und ihr werdet an jenem Tag schreien wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt; aber der HERR wird euch an jenem Tag nicht erhören.“

Doch das Volk blieb hartnäckig:

1. Samuel 8,19

„Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sie sprachen: Nein, sondern ein König soll über uns sein!“

Damit begann eine neue Phase voller Probleme in Israels Geschichte.


Die Folgen – Unterdrückung und Reue

Wie sich später zeigte, führten viele Könige Israel in die Irre, bis hin zu Gefangenschaft und Exil. Zwar brachte König Salomo großen Wohlstand, doch er belastete das Volk mit harter Arbeit.

Nach Salomos Tod baten die Israeliten seinen Sohn Rehabeam, die Last zu erleichtern:

2. Chronik 10,4

„Dein Vater hat unser Joch hart gemacht. So erleichtere du nun den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat, so wollen wir dir dienen.“

Doch Rehabeam verwarf den weisen Rat und antwortete hart:

2. Chronik 10,11

„Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.“

Diese Härte führte schließlich zur Reichsteilung und verschärfte Israels Not – genau wie Gott es vorausgesagt hatte.


Geistliche Lektionen für uns heute

Die Entscheidung Israels, einen König zu fordern, offenbart eine zeitlose geistliche Wahrheit: die Gefahr, die Welt nachzuahmen.

Israel schaute auf die äußere Pracht der Monarchien anderer Völker, übersah jedoch die geistlichen Gefahren. Ebenso lassen sich heute viele Christen von den glänzenden Lebensstilen, Moden und Werten der Welt verführen – und vergessen Gottes höheren Weg.

Römer 12,2

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Gott ruft uns zur Heiligkeit – abgesondert, nicht weltlich. Dinge wie Unmoral, Stolz und Auflehnung mögen attraktiv wirken, führen aber zu Schmerz, Reue und Gericht – genauso wie Israel es erlebt hat.

Sprüche 29,1

„Ein Mann, der trotz vieler Ermahnungen den Nacken versteift, wird plötzlich zerbrochen werden – und keine Heilung ist da.“


Mache heute deine Berufung fest

Viele Menschen ignorieren Gottes Warnungen, bis es zu spät ist – wenn sie bereits in den Folgen ihres Tuns gefangen sind. Ja, Gott vergibt, aber oft bleiben die Konsequenzen bestehen.

2. Petrus 1,10

„Darum, Brüder, bemüht euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln.“

Wenn du dein Leben noch nicht Christus gegeben hast, dann ist jetzt die Zeit des Heils (2. Korinther 6,2). Kehre um von der Sünde und wende dich von Herzen zu Gott.

Verzichte auf jede Form des Ungehorsams – Korruption, Unzucht, Okkultismus, Lästerung, sexuelle Unreinheit, Pornografie, Unanständigkeit, was immer es sein mag. Beginne ein neues Leben in Christus.

Denn wenn du wirklich umkehrst, wird der Herr dich nicht nur vergeben, sondern dich auch heilen und wiederherstellen (1. Johannes 1,9).

Das Buch 1. Samuel ist nicht nur eine historische Erzählung – es ist ein geistlicher Spiegel, der uns zeigt, was geschieht, wenn Menschen Gottes Herrschaft ablehnen und menschlichen Systemen folgen.

Lasst uns nicht denselben Fehler begehen, sondern uns Gottes Herrschaft in allen Bereichen unseres Lebens unterordnen.

1. Samuel 8,18

„Und ihr werdet an jenem Tag schreien wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt; aber der HERR wird euch an jenem Tag nicht erhören.“

Jetzt ist die Zeit zu hören. Jetzt ist die Zeit zurückzukehren.

Der Herr segne dich beim Studium Seines Wortes, und Er gebe dir Gnade, in der Wahrheit zu wandeln, die Welt nicht nachzuahmen, sondern der Führung des Heiligen Geistes zu folgen

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Die Bücher der Bibel: Teil 2

Willkommen zurück auf unserer Reise durch die Heiligen Schriften. Bis jetzt haben wir die ersten vier Bücher Genesis, Exodus, Levitikus und Numeri studiert. Heute, durch Gottes Gnade, setzen wir mit den nächsten vier fort: Deuteronomium, Josua, Richter und Ruth.


5) Deuteronomium

Das Deuteronomium, geschrieben von Mose, wurde am Schwellenbereich des Gelobten Landes gegeben. Sein Zweck war es, den Bund für die neue Generation Israels zu bekräftigen. Der hebräische Titel

„Devarim“ (Worte) spiegelt Moses’ letzte Reden an Israel wider, während der griechische Titel „Deuteronomion“ „zweites Gesetz“ bedeutet.

Die meisten, die Ägypten verlassen hatten, starben aufgrund ihres Unglaubens in der Wüste (Numeri 14,22–23). Nur Josua und Kaleb blieben übrig. Daher richtet sich Deuteronomium an ihre Kinder und erinnert sie an Gottes Gebote.

Einer der zentralen Texte ist das Schema, eine Erklärung des monotheistischen Glaubens Israels und der Liebe zu Gott:

Deuteronomium 6,4–7 (LUT)
„Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, ist der einzige HERR. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du zu Hause sitzt, wenn du unterwegs bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“

Deuteronomium betont:

  • Bundeserneuerung: Israel wird an Gottes Treue und ihre Verantwortung zur Gehorsam erinnert (Dtn. 29,9–15).
  • Segen und Fluch: Gehorsam bringt Segen, Ungehorsam bringt Fluch (Dtn. 28). Dies weist auf Israels spätere Geschichte hin.
  • Das große Gebot: Jesus selbst zitiert Dtn. 6,5 als das größte Gebot (Matthäus 22,37–38).

Deuteronomium ist somit nicht nur historisch, sondern bundestreu, und drängt Gottes Volk, Sein Wort zu bewahren und danach zu leben.


6) Josua

Das Buch Josua, geschrieben von Josua, dem Sohn Nuns, erzählt von der Eroberung und Besiedlung Kanaans. Nach Moses’ Tod beauftragte Gott Josua, das Volk zu führen:

Josua 1,5 (LUT)
„Niemand wird dir während deines ganzen Lebens widerstehen können. Wie ich mit Mose war, so will ich mit dir sein; ich werde dich nicht verlassen und dich nicht im Stich lassen.“

Josua betont Gottes Treue bei der Erfüllung Seiner Verheißungen. Jahrhunderte zuvor versprach Gott Abraham, dass seine Nachkommen das Land erben würden (Genesis 15,18–21). Josua dokumentiert die Erfüllung:

Josua 21,43–45 (LUT)
„So gab der HERR Israel alles Land, das er ihren Vätern verheißen hatte… Keines von all den guten Versprechen des HERRN an Israel blieb unerfüllt; alles wurde erfüllt.“

Wichtige Themen:

  • Sieg durch Gehorsam: Bei Jericho (Josua 6) kam der Erfolg Israels nicht durch militärische Stärke, sondern durch Vertrauen auf Gottes Anweisungen. Umgekehrt führte Ungehorsam bei Ai (Josua 7) zur Niederlage.
  • Gott als Kriegskönig: Der Herr selbst kämpft für Israel (Josua 10,11–14).
  • Bundestreue: Die Landverteilung spiegelt Gottes Treue zu Seinem Bund mit Abraham wider.

Für Christen weist Josua auf Christus (Yeshua = „Der Herr rettet“) hin. So wie Josua Israel in ihr Erbe führte, so führt Jesus die Gläubigen in ihre ewige Ruhe (Hebräer 4,8–10).


7) Richter

Das Buch Richter, geschrieben vom Propheten Samuel, behandelt Israels Geschichte zwischen Josua und der Monarchie. Es beschreibt einen wiederkehrenden Zyklus: Sünde → Unterdrückung → Umkehr → Rettung.

Der Schlüsselvers fasst das theologische Chaos zusammen:

Richter 21,25 (LUT)
„In jenen Tagen gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“

Richter lehrt:

  • Menschliche Verderbtheit: Israel verfällt trotz Gottes Treue wiederholt dem Götzendienst (Richter 2,11–13).
  • Gottes Barmherzigkeit: Trotz ihres Aufbegehrens erweckt Gott Richter als Retter, befähigt durch Seinen Geist (Richter 2,16–18).
  • Christologische Vorwegnahme: Die unvollkommenen Richter (Gideon, Simson, Deborah, Jephtha) weisen auf den vollkommenen Richter und Erlöser, Jesus Christus, hin.

Zum Beispiel zeigt Gideons Schwäche Gottes Macht (Richter 7,2). Simson, trotz seiner Fehler, weist auf einen Retter hin, dessen Tod Gottes Volk befreit (Richter 16,30; vgl. Hebräer 11,32).

Richter ist also nicht nur Geschichte, sondern Theologie in Erzählung, die Israels Bedürfnis nach einem gerechten König zeigt, letztlich erfüllt in Christus (1. Timotheus 6,15).


8) Ruth

Das Buch Ruth, ebenfalls von Samuel geschrieben, spielt „in den Tagen, als die Richter herrschten“ (Ruth 1,1). Es bietet einen Kontrast zum Chaos der Richter und betont Gottes Vorsehung und bundestreue Liebe (hesed).

Ruth, eine moabitische Witwe, zeigt Loyalität gegenüber Naomi und Glauben an Israels Gott:

Ruth 1,16–17 (LUT)
„Wohin du gehst, da gehe ich; wo du bleibst, da bleibe ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich, und dort werde ich begraben.“

Ruth veranschaulicht:

  • Gottes Vorsehung: Alltägliche Ereignisse (Hunger, Ablesen, Ehe) sind Teil Seines Heilsplans.
  • Ehelicher Erlöser (go’el): Boas weist auf Christus hin, unseren Erlöser, der uns aus geistlicher Armut zurückkauft (Ruth 4,9–10; vgl. Galater 3,13).
  • Einbeziehung der Heiden: Ruth, eine Fremde, wird in Israel eingepfropft und wird Urgroßmutter Davids, durch den der Messias kommt (Matthäus 1,5–6).

Ruth versichert uns, dass Gott selbst in alltäglichen Dingen souverän ist und Sein Erlösungsplan alle Nationen durch Christus umfasst.


Diese vier Bücher Deuteronomium, Josua, Richter und Ruth lehren uns:

  • Gott ist treu zu Seinem Bund.
  • Gehorsam bringt Segen, Ungehorsam bringt Gericht.
  • Gott erhebt unvollkommene Leiter, um auf den vollkommenen Erlöser Jesus Christus hinzuweisen.
  • Gottes Plan der Erlösung ist sowohl partikular (für Israel) als auch universal (für alle Nationen).

Wie Paulus uns erinnert:

Römer 15,4 (LUT)
„Denn alles, was zuvor geschrieben wurde, wurde zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben.“

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GEISTLICHE CHARAKTEREIGENSCHAFTEN

Shalom, shalom! Willkommen – lasst uns unser Wissen über die Dinge vermehren, die unser Heil hier auf Erden betreffen. Viele Menschen meinen, dass, sobald jemand gerettet ist, sein Verstand gelöscht und völlig in etwas Himmlisches verwandelt werde. Sie denken dann, dass Dinge wie Eifersucht, Zorn, Wut, Rachsucht, Groll, Hass, Traurigkeit oder Angst völlig aus diesem Menschen verschwinden. Und wenn diese Dinge noch sichtbar sind, dann – so glauben manche – sei dieser Mensch noch kein „neues Geschöpf“.

Früher habe ich oft zu Gott gebetet, dass er all diese Dinge aus mir herausnimmt. Denn ich schämte mich, wenn ich Zorn in mir aufsteigen sah, obwohl ich Christ war. Manchmal spürte ich auch eine unerklärliche Angst. Das ließ mich denken: „Vielleicht bin ich doch noch kein wahrer Christ.“ Doch nachdem ich lange ohne sichtbare Veränderung gebetet hatte, öffnete Gott mir die Augen des Herzens, und ich begann zu verstehen …

Ich erkannte, dass ich Gott bat, mir Dinge zu nehmen, die er selbst in mich hineingelegt hatte. Denn die Bibel zeigt uns: Gott selbst hat Eifersucht (vgl. 2. Mose 20,5: „Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.“). Er nennt sich auch einen Gott der Rache (vgl. 5. Mose 32,35) und einen Gott des Zornes (Nahum 1,2). Und zugleich zeigt uns die Schrift, dass Gott traurig werden kann (vgl. 1. Mose 6,6).

Wenn also diese Eigenschaften in Gott selbst existieren – warum sollte ich ihn dann bitten, sie aus mir herauszunehmen? Denn wir sind doch nach seinem Bild geschaffen (vgl. 1. Mose 1,27).

 

 

 

 

 

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Die Bücher der Bibel – Teil 1

Shalom! Willkommen, Geliebte in Christus. Heute, durch die Gnade Gottes, beginnen wir, die Bücher der Bibel zu erkunden: wie sie geschrieben wurden, ihre Struktur und ihren göttlichen Zweck. Möge dies eine Quelle des Lebens und des Verständnisses sein, während wir im Wort Gottes wachsen.

Meine erste Reise mit der Bibel

Als ich mein Leben zum ersten Mal dem Herrn gab, fiel es mir schwer, die Bibel zu verstehen. Die einzigen Bücher, die ich ohne Schwierigkeiten lesen konnte, waren die Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Aus dem Alten Testament verstand ich nur Teile von Genesis, Exodus, Esther und Ruth, hauptsächlich weil sie wie fortlaufende Geschichten gelesen werden konnten.

Aber Bücher wie Psalmen, Sprüche, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Habakuk und Maleachi verwirrten mich zutiefst. Ich verstand den historischen Kontext nicht, den Grund, warum sie geschrieben wurden, oder die Situation, in der die Autoren standen. Ich dachte zum Beispiel, dass das Buch Jesaja vom Propheten Jesaja in nur wenigen Tagen geschrieben wurde, vielleicht direkt von Gott inspiriert, Kapitel für Kapitel.

Doch das lag an geistlicher Unreife. Als ich im Glauben wuchs, erkannte ich, dass die Bibel nicht einfach eine zufällige Sammlung religiöser Texte ist. Sie ist das geordnetste, göttlich strukturierte Buch, das je geschrieben wurde, inspiriert durch den Heiligen Geist (2. Timotheus 3,16–17).

Überblick über die ersten Bücher der Bibel

Wir beginnen mit einigen grundlegenden Büchern, um die Struktur und den Zweck dahinter zu verstehen.

1. Genesis – Das Buch der Anfänge

Autor: Mose
Zeit & Ort: Geschrieben während der Wüstenwanderung der Israeliten nach dem Exodus

Gott gab Mose Offenbarung über Ereignisse, die lange vor seiner Zeit stattfanden, darunter die Schöpfung der Welt, der Garten Eden, der Sündenfall und die Sintflut. Mose, der einzigartig von Angesicht zu Angesicht mit Gott sprach (Exodus 33,11), erhielt diese göttlichen Einsichten, während er die Israeliten in der Wüste führte.

Genesis enthält:

  • Die Schöpfung der Welt (Genesis 1–2)
  • Der Sündenfall von Adam und Eva (Genesis 3)
  • Die Sintflut und Noahs Arche (Genesis 6–9)
  • Das Leben der Patriarchen: Abraham, Isaak, Jakob und Josef
  • Die Ursprünge der zwölf Stämme Israels

Genesis ist nicht nur ein historischer Bericht, sondern offenbart Gottes Bund mit der Menschheit und bereitet die Bühne für Seinen Erlösungsplan.

2. Exodus – Befreiung und Bund

Autor: Mose
Thema: Gottes Befreiung Israels und die Errichtung Seines Bundes

Im Gegensatz zu Genesis erlebte Mose die Ereignisse des Exodus größtenteils selbst. Vieles war historisch und erforderte keine prophetische Offenbarung:

  • Gott ruft Mose (Exodus 3)
  • Die zehn Plagen in Ägypten (Exodus 7–12)
  • Der Durchzug durch das Rote Meer (Exodus 14)
  • Gott versorgt das Volk mit Manna und Wasser in der Wüste
  • Die Übergabe der Zehn Gebote (Exodus 20)
  • Anweisungen zum Bau des Tabernakels

Dieses Buch zeigt Gottes mächtige Kraft zur Erlösung, Seine Heiligkeit und Sein Verlangen, unter Seinem Volk zu wohnen.

„Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat.“Exodus 20,2

3. Levitikus – Priestertum und Heiligkeit

Autor: Mose
Thema: Anweisungen für das levitische Priestertum und zeremonielle Gesetze

Nach der Übergabe des Gesetzes befahl Gott Mose, den Stamm Levi, Moses’ eigenen Stamm, zu Priestern zu weihen. Sie sollten sich vollständig dem Dienst im Tabernakel widmen und als Vermittler zwischen Gott und Israel dienen.

Levitikus ist im Wesentlichen ein Handbuch für die Priester, besonders für die Nachkommen Aarons, und erklärt:

  • Arten von Opfern (Brandopfer, Sündopfer usw.)
  • Reinheits- und Unreinheitsgesetze
  • Priestergewänder und Aufgaben
  • Sühnerituale (siehe Levitikus 16 – Versöhnungstag)
  • Gesetze über Reinheit, Anbetung und heiliges Leben

„Ihr sollt heilig sein, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.“Levitikus 19,2

Dieses Buch mag komplex erscheinen, lehrt aber, dass Gott heilig ist und diejenigen, die Ihm nahekommen, dies in Ehrfurcht und Ordnung tun müssen.

4. Numeri – Volkszählung und Wüstenwanderung

Autor: Mose
Thema: Volkszählung, Wanderung und militärische Vorbereitung Israels

Am Anfang von Numeri wird Israel angewiesen, alle Männer über zwanzig Jahre zu zählen, die kampffähig sind (Numeri 1,2–3). Dies markierte eine wichtige Veränderung in Gottes Umgang mit Seinem Volk.

In Ägypten kämpfte Gott direkt für sie. In der Wüste aber, aufgrund ihres Aufbegehrens und ihres Wunsches nach Selbstbestimmung, ließ Er sie Armeen bilden und ihre Kämpfe unter Seiner Führung führen.

„Zähle alle Versammlungen des Volkes Israel nach ihren Geschlechtern, nach den Häusern der Väter, nach der Zahl der Namen, jeder männlich, von zwanzig Jahren aufwärts, alle in Israel, die zum Krieg tauglich sind.“Numeri 1,2–3

Zentrale Themen in Numeri:

  • Volkszählung der Stämme und Organisation rund um das Tabernakel
  • Wanderung vom Sinai zum verheißenen Land
  • Aufstände und ihre Konsequenzen in der Wüste
  • Gottes fortwährende Versorgung und Führung, trotz ihrer Fehler
  • Vorbereitung auf die Eroberung, geführt von Anführern wie Josua

Obwohl das Volk von Gottes ursprünglichem Plan abwich, das Land ohne Krieg zu erobern, wirkte Er dennoch durch ihre militärischen Bemühungen, um Sein Versprechen zu erfüllen.

Die Bibel ist ein göttlich strukturiertes Buch, von Menschen geschrieben, aber durch den Heiligen Geist inspiriert. Jedes Buch hat seinen einzigartigen Zweck und fügt sich in Gottes größeren Erlösungsplan ein. Zu verstehen, wer es schrieb, wann, warum und für wen, ist wesentlich, um das Wort der Wahrheit richtig zu handhaben (2. Timotheus 2,15).

Diese ersten vier Bücher, oft als Pentateuch oder Tora bezeichnet, legen das Fundament von Gottes Bund mit Seinem Volk und offenbaren Seinen Charakter, Seine Ziele und Seine Heiligkeit.

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“2. Timotheus 3,16

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Ist es erlaubt, mehrere Ehefrauen zu haben oder sich scheiden zu lassen?

Shalom, Kind Gottes. Willkommen!
Lasst uns gemeinsam über die Heilige Schrift nachdenken und aus dem Wort Gottes lernen. Heute werden wir – durch die Gnade unseres Herrn – ein Thema betrachten, das unter Gläubigen viel Diskussion ausgelöst hat: Warum erlaubte Gott scheinbar den Männern im Alten Testament, mehrere Ehefrauen zu haben? Und ist Scheidung erlaubt?

Dieses Thema hat viele Christen verwirrt, besonders diejenigen ohne die volle Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Doch wenn wir die Schrift genau betrachten, erkennen wir Gottes Herz und den ursprünglichen Plan für die Ehe.

1. Hat Gott jemals Polygamie geboten?

Zunächst müssen wir Folgendes verstehen:
Nirgendwo in der Bibel befiehlt oder ermutigt Gott einen Mann, mehr als eine Frau zu heiraten.

Vielleicht fragen Sie: „Aber was ist mit 5. Mose 21,15 oder 25,5, wo mehrere Ehefrauen erwähnt werden?“
Ja, diese Verse erwähnen Polygamie, aber sie stellen sie nicht als Gottes Willen dar. Es sind Vorschriften, keine Billigungen.

Um Gottes Absicht zu verstehen, sehen wir uns an:

5. Mose 17,14–20 (ELB)

„Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und es einnimmt und darin wohnt, und du sprichst: ‘Ich will mir einen König setzen wie alle Völker um mich herum,’
14 so darfst du einen König über dich setzen, den der HERR, dein Gott, wählen wird…
16 Er soll sich nicht viele Frauen nehmen, damit sein Herz nicht abfällt, und soll sich auch nicht übermäßig Silber und Gold aneignen.“

Gott gibt hier Anweisungen für einen zukünftigen König – einen König, den das Volk schließlich verlangen würde (gegen Seinen ursprünglichen Willen). Und eine dieser Anweisungen lautet: „Nimm nicht viele Frauen.“ Warum? Weil viele Frauen das Herz des Königs abwenden würden.

Wenn Polygamie wirklich Gottes Wille gewesen wäre, warum hätte Er dann davor gewarnt?

2. Die Forderung nach einem König war nicht Gottes ursprünglicher Plan

Obwohl 5. Mose 17 Gesetze über Könige enthält, bedeutet das nicht, dass Gott ursprünglich wollte, dass Israel einen König wie die umliegenden Nationen hat. Als das Volk schließlich einen forderte, war Gott unzufrieden:

1. Samuel 8,4–7 (NIV)

„Als sie nun zu Samuel sagten: ‘Setze uns einen König, der über uns herrscht,’ gefiel dies Samuel nicht; und er betete zum HERRN.
Und der HERR sprach zu ihm: ‘Höre auf alles, was das Volk zu dir sagt; nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie als ihren König verworfen.’“

Dieses Kapitel zeigt, dass Israels Wunsch nach einem menschlichen König eine Ablehnung von Gottes Herrschaft war. Ebenso waren ihre Praktiken von Polygamie und Scheidung Abweichungen vom ursprünglichen Willen Gottes – keine Dinge, die Er jemals geboten hätte.

3. Gott erlaubte Polygamie und Scheidung wegen harter Herzen

So wie Gott Israel Gesetze über Könige gab wegen ihres Ungehorsams, gab Er auch Vorschriften zur Ehe, Polygamie und Scheidung nicht als Ideal, sondern als Zugeständnis an die Härte ihrer Herzen.

Dies bestätigte Jesus selbst, der den ursprünglichen Willen Gottes für die Ehe klarstellte:

Matthäus 19,3–8 (ELB)

„Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: ‘Ist es erlaubt, die Frau aus jedem Grund zu scheiden?’
Er antwortete: ‘Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie von Anfang an geschaffen hat, sie als Mann und Frau gemacht hat,
und sprach: ‚Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein’?
So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht scheiden.’
Sie sagten: ‘Warum hat dann Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie fortzuschicken?’
Er sprach zu ihnen: ‘Wegen eurer Härte hat Mose euch erlaubt, eure Frauen zu verlassen; von Anfang an war es aber nicht so.’“

Jesus bekräftigt: Gottes Plan ist ein Mann, eine Frau, vereint fürs Leben.

4. Jesus stellt Gottes ursprüngliches Ehekonzept wieder her

Jesus ist größer als Mose, größer als die Propheten und größer als der Alte Bund (Hebräer 1,1–2). In Ihm erkennen wir den vollständigen Willen Gottes für menschliche Beziehungen.

Kolosser 2,9 (NKJV)

„Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“

Was Jesus über die Ehe sagt, übertrifft alle früheren Erlaubnisse des Alten Bundes.

Mehrere Ehefrauen oder Scheidung aus Bequemlichkeit widersprechen Gottes offenbartem Willen in Christus.

5. Was ist mit Scheidung heute?

Nach Jesus ist der einzige gültige Scheidungsgrund sexuelle Unmoral (Matthäus 19,9). Andere Gründe wie Meinungsverschiedenheiten, Inkompatibilität oder Konflikte rechtfertigen keine Scheidung vor Gott.

Gott hat niemals Polygamie oder Scheidung geboten.

Er erlaubte gewisse Vorschriften im Alten Bund wegen der Sündhaftigkeit Israels.

Polygamie und Scheidung waren nie Gottes ursprünglicher Plan (1. Mose 2,24).

Jesus stellte das göttliche Muster wieder her: ein Mann, eine Frau, die ein Leben lang eins werden.

Als Nachfolger Christi sollen wir gemäß Seiner Lehre leben, nicht nach alttestamentlichen Zugeständnissen für rebellische Menschen.

2. Timotheus 2,15 (NIV)

„Bemühe dich, dich vor Gott als bewährt darzustellen, als Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“

Lasst uns treue Schüler der Schrift sein, das Wort richtig teilen und in der Wahrheit wandeln, die uns frei macht.

Möge der Herr Sie reichlich segnen, während Sie danach streben, in Seiner Wahrheit zu leben.

 

 

 

 

 

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ER IST GRÖSSER GEMACHT ALS DIE ENGEL!

Die Auferstehung hat alles verändert

„Am ersten Tag der Woche, sehr früh am Morgen, gingen sie zum Grab und nahmen die wohlriechenden Salben, die sie vorbereitet hatten. Sie fanden den Stein vom Grab weggerollt, gingen hinein, fanden aber den Leib des Herrn Jesus nicht.“
– Lukas 24,1–3

Als die Frauen zum Grab kamen, um einen toten Körper zu salben, fanden sie stattdessen ein leeres Grab und zwei strahlende Engel, die verkündeten:

„Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch sagte: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert, gekreuzigt und am dritten Tag auferweckt werden.“
– Lukas 24,5–7

Dies war nicht nur das Ende von Jesu Leiden, sondern die Vollendung des größten Werkes, das je vollbracht wurde – ein Werk, das kein Engel hätte vollbringen können. Am Kreuz rief Jesus aus:

„Es ist vollbracht.“
– Johannes 19,30

Diese Erklärung war kein Zeichen der Niederlage, sondern des vollständigen Sieges. Wie ein Schüler, der seinen Stift nach der letzten Prüfung niederlegt, vollendete Jesus den Test der Gerechtigkeit vollkommen.

Jesus Christus übertraf die Engel

„Er ist den Engeln um so viel überlegen geworden, wie der Name, den er geerbt hat, vorzüglicher ist als ihrer.“
– Hebräer 1,4

Jesus erreichte nicht nur die Heiligkeit oder Gehorsam der Engel, er übertraf sie. Viele Engel blieben treu, andere fielen (vgl. Offenbarung 12,9), aber keiner lebte ein menschliches Leben, litt und starb ohne Sünde für das Heil anderer. Jesus tat es.

Er wurde der einzige Mensch in der Geschichte, der ohne Sünde lebte (Hebräer 4,15) und bewies Himmel und Erde, dass der Mensch durch Gottes Geist ein sündloses Leben führen kann. Darum sagt die Schrift:

„Er ist größer gemacht als die Engel.“

Engel wurden geprüft, aber keiner wie Er

Auch Engel wurden geprüft. Einige fielen mit Satan (Offenbarung 12,4), andere blieben treu und dienen nun Gott in Herrlichkeit (Hebräer 1,14). Vielleicht waren einige treuer als andere. Aber keiner gehorchte so wie Jesus, keiner ertrug, was Er ertrug.

Darum wurde Jesus vom Vater erhöht:

„Darum hat ihn Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen steht, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge… und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“
– Philipper 2,9–11

Wenn Jesus erhöht wurde, müssen auch seine Brüder erhöht werden

Jesus nennt uns seine Brüder (Hebräer 2,11). So wie ein Mann, der Präsident wird, seine Familie nicht vergisst, vergisst auch Jesus diejenigen nicht, die geistlich in seine Familie wiedergeboren sind. Wenn Er über alles erhöht wurde, werden auch seine Kinder erhöht (Römer 8,17).

„Wer überwindet, dem werde ich erlauben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.“
– Offenbarung 3,21

Darum ist es so wichtig, sein geistliches Geschwister zu sein – wiedergeboren, nicht aus Fleisch und Blut, sondern durch den Geist Gottes und das Blut Christi (Johannes 3,5; Johannes 1,12–13).

Gute Werke reichen nicht – man muss wiedergeboren werden

Du magst freundlich, großzügig, respektvoll und rechtschaffen sein. Aber wenn du nicht durch den Glauben an Jesus und das Waschen seines Blutes wiedergeboren wurdest, werden deine guten Werke dir das Reich Gottes nicht vererben.

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
– Johannes 3,3

Du fragst vielleicht: „Wie kann ich wiedergeboren werden?“

Nicht, indem du wieder in den Leib deiner Mutter gehst (Johannes 3,4), sondern durch:

Den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes und deinen Retter

Die Wassertaufe im Namen Jesu (Apostelgeschichte 2,38)

Den Empfang des Heiligen Geistes, der dein inneres Leben verwandelt und dich befähigt, in Heiligkeit zu leben

„Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.“
– Johannes 3,5

Erlösung wird nicht verdient, sie wird vererbt

Gottes Reich ist keine Belohnung für Anstrengung, sondern ein Erbe für seine Kinder.

„Allen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.“
– Johannes 1,12

Wie bei einem Firmeninhaber: Egal wie brav ein Angestellter ist, das Erbe geht an das Kind des Eigentümers – wegen der Blutsverwandtschaft. Ebenso wird Gottes Reich von denen geerbt, die aus Gott geboren sind, nicht nur von denen, die gute Werke tun.

Lass dieses Ostern eine ewige Bedeutung haben

Die Auferstehung ist nicht nur Tradition. Sie ist eine göttliche Einladung, wiedergeboren zu werden, Teil von Christi ewiger Familie zu sein und an Seinem Sieg und Erbe teilzuhaben.

„Wenn jemand in Christus ist, ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“
– 2. Korinther 5,17

Gebet und Einladung

Wenn du noch nicht wiedergeboren bist, ist heute der Tag. Glaube an den Herrn Jesus Christus, bereue deine Sünden, lass dich in Seinem Namen taufen, bitte um den Heiligen Geist und beginne ein neues Leben als echtes Kind Gottes.

„Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“
– Römer 10,13

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DIESER SIEB IST WIRKLICH SELTSAM!

Stellen Sie sich Folgendes vor:
Ein Mann hat einen schlimmen Motorradunfall. Sein Bein wird abgetrennt und er blutet stark. Er liegt am Boden und braucht dringend Hilfe. Glücklicherweise kommt ein guter Samariter vorbei und möchte helfen. Doch anstatt sich um die lebensbedrohliche Verletzung zu kümmern, schaut er sich das Gesicht des Mannes genau an, bemerkt einen kleinen eitrigen Pickel auf seiner Wange und drückt ihn aus.

Dann sagt er: „Da, ich habe dir geholfen. Hättest du nicht eine so ruhige und sorgfältige Person wie mich gefunden, wäre der Pickel vielleicht schlimmer geworden.“
Und dann geht er weg und meint: „Ich komme morgen wieder, um zu sehen, wie es dir geht.“

Fragen Sie sich: Hat dieser Mann dem Verletzten wirklich geholfen?
Technisch gesehen ja, er bot Hilfe an. Aber es war nicht die Hilfe, die in diesem Moment nötig war. Der blutende Mann brauchte lebensrettende Hilfe, keinen kosmetischen Eingriff.

Dieses Szenario zeigt, wie Heuchelei aussieht: Man konzentriert sich auf Kleinigkeiten und übersieht, was wirklich dringend ist.

Jesus tadelte die religiösen Führer wegen derselben Heuchelei

Jesus erkannte diese Art von Heuchelei bei den religiösen Führern seiner Zeit. In Matthäus 23,23–24 sagt er:

„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel, aber lasst das Wichtigere im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben. Dies sollte man tun, ohne das andere zu vernachlässigen.
Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke aussiebt und das Kamel verschluckt!“

Diese Führer hatten Gottes Prioritäten auf den Kopf gestellt. Sie betonten die akribische Zehntgabe, selbst von Kräutern und Gewürzen, aber vernachlässigten das Wesentliche des Gesetzes Gottes:

Gerechtigkeit

Barmherzigkeit

Treue oder Glauben

Ja, Zehnten zu geben war gut – daran war nichts falsch. Aber die grundlegenden Angelegenheiten des Glaubens zu ignorieren machte sie zu blinden Führern. Sie sieben winzige Mücken (kleine Regeln) aus, aber verschluckten ganze Kamele (große spirituelle Versäumnisse).

Sie machten Anbetung zum Geschäft

Die gleichen Führer legten so großen Wert auf Spenden und Tempelsteuern, dass sie das Haus Gottes in einen Marktplatz verwandelten (Johannes 2,14–16). Solange Menschen Geld, Opfer und Zehnten brachten, ignorierten sie Sünden, Ungerechtigkeiten und Korruption unter dem Volk.

Wer keinen Zehnten gab, wurde gerufen, getadelt und beschuldigt, „Gott zu berauben“ (Maleachi 3,8). Doch die, die in Sünde lebten, blieben unbehelligt. Das Ergebnis? Eine Generation, äußerlich religiös, aber innerlich geistlich bankrott.

Sie ignorierten die geistliche Unwissenheit in der Gemeinde. Anstatt die Menschen über:

Wahre Buße

Heiliges Leben

Das kommende Reich Gottes

zu lehren, konzentrierten sie sich auf materiellen Reichtum und Kircheneinnahmen. Kein Wunder, dass Jesus sie „blinde Führer“ nannte.
Sie hatten das seltsamste Sieb überhaupt – sie fingen Mücken und ließen Kamele passieren.

Dieses seltsame Sieb existiert auch heute noch

Wenn moderne Predigten sich nur auf Folgendes konzentrieren:

Geben

Erfolg

Wohlstand

Finanzielle Partnerschaften

…aber Folgendes ignorieren:

Buße

Taufe

Den neuen Himmel und die neue Erde

Liebe zu Gott und zu anderen

Das Wirken des Heiligen Geistes

…dann benutzen wir dasselbe seltsame Sieb.

Jesus sagte, das größte Gebot ist:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Verstand.
Das ist das größte und erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,37–39)

Wenn die Liebe zu Gott und zu anderen selten gelehrt wird, aber Geld und Segnungen Jahr für Jahr betont werden, dann werden Prediger und Hörer gleichermaßen geistlich fehlgeleitet.

Echte Hilfe oder fehlgeleitete Hilfe?

Es ist wie folgt:
Sie haben sechs Tage lang nichts gegessen und hungern fast zu Tode. Dann gibt jemand einen Designeranzug, statt eine Mahlzeit zu bringen. Ein schönes Geschenk, aber in diesem Moment völlig nutzlos. Sie brauchen Nahrung, keine Mode.

Später, nachdem Sie gegessen und sich erholt haben, können Sie den Anzug schätzen.

So ist es geistlich. Wenn der Ort, an dem Sie jetzt sind, Ihre Seele nicht nährt, wenn Ihre Beziehung zu Gott kälter wird, müssen Sie nicht bleiben. Suchen Sie einen Ort, an dem Sie geistlich genährt werden. Es ist keine Sünde. Jesus rief Sie nicht zu einer Konfession.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere hinzugefügt werden.“ (Matthäus 6,33)

Wohlstand ist nicht sündhaft, aber sekundär. Die erste Priorität ist Gottes Reich und seine Gerechtigkeit.

Sind Sie wirklich gerettet?

Dies sind die letzten Tage. Fragen Sie sich:

Bin ich gerettet?

Habe ich den Heiligen Geist empfangen?

Die Bibel warnt:

„Ihr aber seid nicht Fleisch und Blut, sondern Geist, der Geist Gottes, und wer den Geist Christi nicht hat, gehört ihm nicht.“ (Römer 8,9)

Wenn Sie heute weit von Gott entfernt sind, bereuen Sie. Lassen Sie sich im Namen Jesu Christi zur Vergebung Ihrer Sünden taufen, und Sie werden das Geschenk des Heiligen Geistes empfangen (Apostelgeschichte 2,38).

Der Heilige Geist wird:

Sie führen

Sie lehren

Sie stärken

Sie für die Ewigkeit versiegeln (Epheser 1,13)

Wie ein Brief mit einem Siegel werden Sie als Gottes Eigentum markiert, bereit für das Himmelreich.

Gott segne Sie im Namen Jesu Christi, des Herrn der Heerscharen.

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FÜR DIE IN AUTHORITÄT STEHENDEN BETEN

1. Timotheus 2,1–4 (ELB)

„Zuerst ermahne ich, dass man Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen darbringt,
für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können, gottesfürchtig und würdig in allem.
Das ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“

Shalom, Geliebte Gottes.
Willkommen zur heutigen Bibelstudie. Durch Gottes Gnade werden wir über „Die Bedeutung des Gebets für die in Autorität Stehenden“ lernen.

1. Gott setzt Autorität ein – Römer 13,1–5
Der Apostel Paulus schreibt:

„Jede Person sei den herrschenden Obrigkeiten untertan. Denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott, und die bestehenden Obrigkeiten sind von Gott eingesetzt.“
(Römer 13,1 ELB)

Paulus erklärt weiter, dass Widerstand gegen die Autorität Widerstand gegen Gottes Ordnung bedeutet und zu Gericht führt (Römer 13,2).

Die Rolle von Führungspersönlichkeiten, sei es politisch oder zivil, wird als Gottesdienst beschrieben:

„Denn er ist Gottes Diener zu deinem Guten… ein Diener Gottes, ein Vollstrecker, der Gottes Zorn über den Übeltäter bringt.“ (Römer 13,4)

Gott hat zwei Arten von Diensten eingerichtet:

Geistlicher Dienst, ausgeführt von Predigern und Lehrern durch die Verkündigung des Evangeliums (Epheser 4,11–12).

Ziviler oder staatlicher Dienst, ausgeführt von denen in Autorität, um Ordnung, Gerechtigkeit und das Gemeinwohl zu wahren.

Auch wenn diese weltlichen Führer das Evangelium nicht predigen, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der gesellschaftlichen Stabilität, was indirekt die Ausbreitung des Evangeliums unterstützt.

2. Warum sollten wir für die Autorität beten?
Paulus fordert uns auf, für Herrscher und Verantwortliche zu beten, damit wir friedlich, gottesfürchtig und würdevoll leben können (1. Timotheus 2,2).

Dies bedeutet nicht nur, für ihre persönlichen Bedürfnisse zu beten, obwohl das ebenfalls gut ist. Der Schwerpunkt liegt darauf, für die Integrität und Wirksamkeit ihrer Ämter zu beten, damit diese Ämter für Gottes Zwecke und nicht für die des Feindes genutzt werden.

Beispiel:

Wenn wir für einen Präsidenten beten, bitten wir nicht nur um Gesundheit oder Erfolg, sondern auch darum, dass das Amt selbst vor dem Einfluss des Feindes geschützt bleibt und Entscheidungen im Einklang mit Gottes Willen getroffen werden.

Dasselbe gilt für Ministerien wie Gesundheit, Bildung und Finanzen – jede Führungsebene braucht Gebet, um Korruption, Ungerechtigkeit oder zerstörerische Politik zu verhindern.

3. Wenn Führer fehlgehen, leiden die Menschen
Wenn Autorität nicht im Gebet geschützt wird, kann der Feind Zugang gewinnen und Chaos verursachen. Die Folgen betreffen nicht nur die Ungerechten, sondern jeden, auch Gläubige.

Biblische Beispiele:

Die Belagerung Jerusalems (Jeremia 52): Die Stadt war zwei Jahre lang umzingelt. Selbst der Prophet Jeremia, von Gott erwählt (Jeremia 1,5), litt und erhielt zeitweise nur ein Brot pro Tag (Jeremia 37,21).

Babylonische Gefangenschaft (Ezechiel & Daniel): Gerechte Männer wie Ezechiel und Daniel wurden ins Exil geführt. Obwohl sie rechtschaffen waren, erlebten sie die Folgen des geistlichen und politischen Niedergangs ihres Volkes.

Diese Geschichten zeigen, dass geistliche Menschen nicht immun gegen fehlgeschlagene Führung oder nationale Gerichte sind. Selbst wenn Gott ihre Seelen bewahrt, können sie dennoch Schwierigkeiten erfahren.

„Noah wurde während der Sintflut gerettet, aber das Leben in der Arche war nicht leicht.“

4. Geistlicher Kampf und politische Systeme
Der Teufel zielt aktiv auf Führungsstrukturen. Sein Ziel ist es nicht nur, weltweites Leid zu verursachen, sondern eine feindliche Umgebung für Christen und das Evangelium zu schaffen.

Beispiele:

Neue Gesetze gegen Straßenpredigten

Staatliche Einschränkungen beim Kirchenbau

Begrenzungen, wer ohne theologische Ausbildung predigen darf

Dies sind keine bloßen politischen Entscheidungen, sondern geistliche Angriffe, die die Kirche schwächen sollen. Deshalb fordert Paulus die Kirche auf, Fürbitte zu leisten – nicht nur für persönlichen Frieden, sondern für systemischen Frieden, der Freiheit zum Anbeten und Evangelisieren schützt.

5. Wir müssen konsequent und gezielt beten
Wir sollen jede Führungsebene im Gebet abdecken:

Nationale Präsidenten und Premierminister

Minister und Abteilungsleiter (Gesundheit, Finanzen, Bildung)

Lokale Führungskräfte: Gouverneure, Abgeordnete, Bürgermeister

Bis hin zu Dorfältesten und Straßenvertretern

Keine Position ist zu klein für Gebet. Jede Entscheidung auf jeder Ebene hat Auswirkungen, besonders in instabilen Zeiten.

6. Endzeit und die Notwendigkeit von Frieden
Die Bibel sagt weltweite Unruhe voraus (Matthäus 24,6–8). Echter weltweiter Zusammenbruch und Trübsal werden jedoch erst nach der Entrückung kommen.

„Und ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören… aber das Ende ist noch nicht da.“ (Matthäus 24,6)

Wir befinden uns jetzt in den „Geburtswehen“-Zeiten – es bleibt Zeit, für Frieden zu beten und die Dunkelheit zurückzudrängen. Gott gibt uns Zeit für Fürbitte.

7. Lasst uns dem Wort gehorchen
Noch einmal Paulus:

„Zuerst ermahne ich, dass man Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen darbringt, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind…“ (1. Timotheus 2,1–2 ELB)

Nehmen wir dies ernst. Obwohl die Welt auf Gericht zusteuert, sind wir berufen zu beten, in der Bresche zu stehen und Frieden zu bewahren – zum Wohl des Evangeliums und für ein gottesfürchtiges Leben in Ruhe.

Gebetspunkt
„Herr, wir erheben jede Person in Autorität, von nationalen Führern bis zu lokalen Amtsträgern. Umhülle sie mit Deiner Weisheit, schütze ihre Gedanken vor dem Feind, und lass Deinen Willen in jeder Entscheidung geschehen. Bewahre diese Ämter vor Korruption und geistlichem Angriff, damit wir, Dein Volk, in Frieden leben und Dein Evangelium frei verkünden können. In Jesu Namen. Amen.“

Gott segne Sie reichlich, während Sie diesem Ruf zur Fürbitte folgen. Lassen Sie Ihre Gebete einen Unterschied machen.

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WENN SIE EIN PREDIGER SIND, WELCHE ART VON ERLÖSUNG PRÄSENTIEREN SIE DEN MENSCHEN?

Sprüche 20,14 (LUT):

„Schlecht, schlecht“, sagt der Käufer; aber wenn er fortgeht, prahlt er damit.

Selbst in den einfachsten Alltagssituationen, wie beim Kauf und Verkauf, ist eine geistliche Lektion verborgen. In gewisser Weise sind wir in dieser Welt entweder Verkäufer oder Käufer, und Gott lässt uns diese Realität erkennen, um tiefere Wahrheiten über das geistliche Leben zu verstehen.

1. Die geistliche Lektion im Geschäftsleben
Verkäufer neigen dazu, den Wert ihrer Waren hoch anzusetzen, weil sie wissen, dass Käufer versuchen werden, den Preis zu drücken. Käufer hingegen versuchen oft, den Wert herunterzuspielen, um ein günstigeres Angebot zu erhalten.

Dieses Hin und Her ist normal – so funktionieren Märkte. Der Verkäufer setzt einen hohen Preis an, der Käufer tut so, als sei es weniger wert, und schließlich einigen sie sich auf einen Preis in der Mitte, der meist dem tatsächlichen Wert entspricht.

Dies ist nicht nur Wirtschaft – es spiegelt wider, was oft im geistlichen Bereich passiert, besonders im Dienst am Wort Gottes.

2. Prediger sind auch „Verkäufer“ des Evangeliums
Als Prediger des Evangeliums bieten wir ein geistliches „Produkt“ an: die Erlösung durch Christus. Das Problem ist: Wenn wir Erlösung billig präsentieren, sollten wir nicht überrascht sein, wenn Menschen sie auch billig behandeln.

Wenn Sie ein verwässertes Evangelium predigen, erwarten Sie nicht, dass die Menschen, die Sie zu Christus führen, die Erlösung mehr wertschätzen, als Sie sie präsentiert haben. Ein Käufer zahlt niemals mehr, als der Wert, der ihm gezeigt wurde.

Man kann keine oberflächliche Version des Christentums predigen und erwarten, dass Menschen in tiefer Heiligkeit wachsen. Sie werden nicht plötzlich geistlich reif, heilig und diszipliniert, wenn sie nie von Anfang an zur Nachfolge Christi herausgefordert wurden.

3. Wenn das Evangelium verwässert wird
Wenn Ihre Botschaft die harten Wahrheiten meidet, wenn Sie sagen:

Es ist in Ordnung, unanständige Kleidung zu tragen,

Künstliche Schönheit, die der Welt ähnelt, ist akzeptabel,

Weltliche Musik ist unproblematisch,

Heiligkeit ist optional,

Es besteht keine Dringlichkeit zur Buße oder Furcht vor dem Gericht…

…welchen Glauben erwarten Sie, dass die Menschen aufbauen?

Hebräer 12,14 (LUT):

„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“

Viele werden nur motivierende Botschaften gelehrt:

„Empfange dein Wunder im Namen Jesu!“

„Deine Feinde werden fallen!“

„Keine Waffe, die gegen dich geformt wird, wird bestehen!“

Doch sie kennen nicht einmal die grundlegenden Wahrheiten der Erlösung:

Was passiert nach dem Tod?

Was ist die Entrückung?

Was ist Sünde und Buße?

Wie wandeln wir im Geist?

Was bedeutet es, Christus wirklich nachzufolgen?

Vielleicht haben Sie sie zu Jesus gezogen – aber welchen Jesus haben sie empfangen?

4. Billige Erlösung erzeugt oberflächliche Gläubige
Ein verwässertes Evangelium führt nur zu weltlichen, unveränderten Christen. Sie werden Menschen finden, die:

weiterhin in Unmoral leben,

trinken und feiern,

unanständige Kleidung tragen,

tratschen,

in Betrug und Täuschung leben…

Und dennoch sagen sie: „Ich bin gerettet. Ich habe mein Leben Jesus gegeben.“

Ja, Sie haben gepredigt – aber welche Art von Erlösung haben Sie präsentiert? War es die wahre, kostbare, heilige, transformierende Erlösung durch Jesus Christus?

1. Korinther 3,11–15 (LUT):

11 Denn niemand kann ein anderes Fundament legen als das, was gelegt ist, Jesus Christus.
12 Wenn aber jemand auf dieses Fundament baut, mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, Holz, Heu oder Stroh,
13 wird das Werk eines jeden offenbar werden; denn der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer offenbar wird, und das Feuer wird zeigen, welches Werk jeder geleistet hat.
14 Wenn das Werk bleibt, wird er Belohnung empfangen.
15 Wenn jemandes Werk verbrannt wird, wird er Verlust leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch wie durchs Feuer.

Feiern Sie nicht nur volle Kirchen oder große Menschenmengen. Welches geistliche „Produkt“ kaufen die Menschen bei Ihnen? Ist es billig und schwach wie falsche Waren oder kostbar und beständig wie reines Gold?

5. Geben Sie der Erlösung ihren vollen Wert
Predigen Sie Buße, Heiligung und Gottesfurcht.

Verheimlichen Sie nicht die Realität des Gerichts. Tun Sie nicht so, als sei der enge Weg breit.

Matthäus 7,13–14 (LUT):

13 „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und viele gehen darauf.
14 Aber das Tor ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und nur wenige finden ihn.“

Scheuen Sie sich nicht, harte Wahrheiten zu sagen:

Bescheidenheit ist wichtig,

Weltliche Unterhaltung verdirbt die Seele,

Unbußfertige Sünde führt zur Hölle,

Jesus nachzufolgen erfordert Selbstverleugnung.

Lassen Sie die Menschen, die durch Ihre Botschaft zu Christus kommen, wissen, was es wirklich bedeutet, gerettet zu sein. Wer Erlösung kauft, wissend dass sie kostbar ist, wird sie auch wertschätzen. Der Himmel freut sich über jede einzige Seele, die vollständig Buße tut.

Geben Sie den Menschen nicht, was sie hören wollen. Geben Sie ihnen, was Christus ihnen hören lassen möchte.

Lassen Sie uns unser Werk nicht vergeblich tun. Lassen Sie uns ein Evangelium der Wahrheit, der Buße, der Transformation predigen – ein Evangelium, das nicht nur oberflächlich, sondern ewig rettet.

Möge der Herr uns die Gnade geben, treue Prediger des vollen Evangeliums zu sein.
Mögen wir das Kreuz nicht entwerten, sondern seinen vollen Wert hochhalten.
Mögen unser Leben und unsere Botschaft geprüft und rein wie Gold befunden werden.

Amen.

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