Was sagt die Bibel über Zufriedenheit?
Beginnen wir mit dem, was Paulus lehrt:
Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht; darum können wir auch nichts daraus mitnehmen.
Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.
Dieser Vers erinnert uns daran, dass das menschliche Leben vergänglich ist und materielle Besitztümer nicht ewig sind. Paulus greift hier die Weisheit von Hiob auf (Hiob 1,21), der sagte:
„Nackt bin ich aus dem Mutterleib gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren.“
Zufriedenheit ist also nicht nur praktische Lebensweisheit, sondern eine geistliche Haltung, die mit der ewigen Perspektive des Himmels übereinstimmt.
Viele Menschen ignorieren das jedoch und verfallen in die Falle des Materialismus. Ein anderer Vers spricht dieses Problem an:
Prediger 5,10 (Lutherbibel 2017)
Wer Geld liebt, wird vom Geld nicht satt, und wer Reichtum liebt, hat keinen Nutzen davon. Auch das ist eitel.
Dieser Vers zeigt die Nichtigkeit der Habgier. Salomo, der weiseste Mensch, der je lebte, reflektiert über die Sinnlosigkeit, Reichtum nachzujagen. Theologisch warnt uns das, dass die Seele durch materielle Dinge nicht zufrieden gestellt werden kann, weil wir allein in Gott Erfüllung finden (Psalm 16,11).
Reichtum kann den inneren Frieden stören
Prediger 5,12 (Lutherbibel 2017)
Süß ist der Schlaf des Arbeiters, es ist ihm wohl, ob er wenig oder viel isst; aber der Reichtum derer lässt sie nicht schlafen.
Salomo stellt den Frieden eines zufriedenen, fleißigen Menschen dem ruhelosen Sorgen der Reichen gegenüber. Reichtum kann zur Last werden, wenn er die Gedanken beherrscht und den Schlaf raubt. Jesus warnte, dass Reichtum das geistliche Wachstum ersticken kann (Matthäus 13,22) und uns im Reich Gottes unfruchtbar macht.
Eine wahre Geschichte, die diese Wahrheit verdeutlicht
Ein Freund von mir, der einen gut bezahlten Job hat, kam einmal ungewöhnlich bedrückt zu mir. Er erzählte, dass er bei der Arbeit etwas erlebt habe, das ihn tief bewegt habe. Am Monatsende feierte das Reinigungspersonal – Menschen mit sehr bescheidenem Einkommen – voller Freude. Sie hatten Getränke gekauft, Kuchen geschnitten und lachten zusammen.
Er war beeindruckt und sagte:
„Wie können sie mit so wenig so glücklich sein, während ich mit meinem hohen Gehalt keinen Frieden finde?“
Dieser Moment demütigte ihn und zeigte ihm die Wahrheit von Prediger 5,12 in der Realität.
Gott will, dass wir zufrieden sind – aber nicht faul
Lassen Sie mich klarstellen: Zufriedenheit ist nicht dasselbe wie Faulheit oder Selbstzufriedenheit. Die Bibel verherrlicht keine Armut. Gott will, dass wir gedeihen:
3. Johannes 1,2 (Lutherbibel 2017)
Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen wohl ergehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele wohlgeht.
Doch Wohlstand muss mit gottgefälliger Zufriedenheit einhergehen.
Zufriedenheit im Wohlstand bedeutet, dass wir, egal ob viel oder wenig vorhanden ist, unser Herz auf Gott ausrichten. Wir können Hiob zustimmen:
Hiob 31,25 (Lutherbibel 2017)
Wenn ich mich über großen Reichtum gefreut habe,
das Glück meiner Hände erlangt habe…
Hiob setzte seine Freude nicht in den Besitz. Er wusste, dass seine Identität und sein Frieden von Gott kommen, nicht von materiellen Dingen. Das ist wahre geistliche Reife.
Vorteile eines zufriedenen Herzens
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Ein zufriedener Mensch stellt Gott an erste Stelle und weiß, dass er für alles andere sorgen wird.
Philipper 4,11 (Lutherbibel 2017)
Ich habe gelernt, in welchen Umständen ich mich auch befinde, zufrieden zu sein.
Seine Freude kam von Christus, nicht von den Umständen.
Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Falle und viele törichte und schädliche Begierden, die die Menschen ins Verderben stürzen.
Der Teufel nutzt Habgier als Falle. Unzufriedenheit bringt Menschen dazu, zu betrügen, zu stehlen oder ihre Werte für Reichtum zu kompromittieren.
Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel alles Übels; nach diesem Verlangen haben einige getrachtet und sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen.
Wenn Geld dein Herr wird, schwächt das den Glauben. Jesus sagte, man könne nicht Gott und dem Mammon dienen (Matthäus 6,24).
Ein abschließendes Wort
Die Bibel erinnert uns:
Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht; darum können wir auch nichts daraus mitnehmen.
Und Jesus fragte:
Markus 8,36 (Lutherbibel 2017)
Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und doch seine Seele verliert?
Das ist eine Frage, über die jeder von uns nachdenken sollte.
Möge der Herr dich segnen, während du nach Zufriedenheit mit Gottesfurcht strebst.
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