IST DEINE LIEBE ERKALTET?

IST DEINE LIEBE ERKALTET?

Heute wollen wir über eine prophetische Warnung nachdenken, die direkt in unsere Zeit spricht – ein geistlicher Zustand, den Jesus als Kennzeichen der letzten Tage vor seiner Wiederkunft beschreibt.

Die Prophezeiung der erkaltenden Liebe

In Matthäus 24,12 warnt Jesus mit ernsten Worten:

„Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.“

Diese Aussage stammt aus Jesu Endzeitrede, auch bekannt als die Ölbergrede (Matthäus 24–25). Er beschreibt darin verschiedene Zeichen, die auf seine baldige Wiederkunft hinweisen – und eines davon ist dieser erschütternde Zustand: die erkaltende Liebe in den Herzen vieler Menschen.

Aber welche Liebe meint Jesus hier? Natürlich ist auch die Liebe zwischen Menschen gemeint, doch ein genauerer Blick in die Bibel zeigt, dass es in erster Linie um die Liebe zu Gott geht.

Was bedeutet „erste Liebe“?

Um das zu verstehen, müssen wir uns dem zuwenden, was Jesus das höchste Gebot nennt. In Markus 12,29–30 antwortet er auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot:

„Das erste ist: ›Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.‹“

Und das zweite ist ihm vergleichbar:

„›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‹“ (Markus 12,31)

Hier sehen wir eine klare Reihenfolge:

  1. Die Liebe zu Gott
  2. Die Liebe zu den Menschen

Wenn Jesus also sagt, „die Liebe wird in vielen erkalten“, meint er in erster Linie unsere Liebe zu Gott – eine Liebe, die ganz, leidenschaftlich und beständig sein sollte.

Wer sind „die Vielen“?

Diese Warnung richtet sich nicht an Ungläubige. In Römer 8,7 heißt es:

„Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.“

Die Welt liebt Gott von Natur aus nicht. Deshalb spricht Jesus hier von bekennenden Gläubigen – Menschen, die einst mit Eifer gebetet, in der Bibel gelesen, gedient und angebetet haben. Doch im Laufe der Zeit haben Sünde, Ablenkung und geistliche Trägheit ihre Beziehung zu Gott geschwächt.

Theologen nennen das geistliche Apathie oder Lauheit – ein Zustand, den Jesus direkt in Offenbarung 3,15–16 anspricht:

„Ich kenne deine Werke: Du bist weder kalt noch heiß. Ach, dass du kalt oder heiß wärest!
Weil du aber lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“

Die Gemeinde, die ihre erste Liebe verlassen hat

Auch in Offenbarung 2,2–5 spricht Jesus dieses Problem an – diesmal an die Gemeinde in Ephesus:

„Ich kenne deine Werke und deine Mühe und deine Geduld…
Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast.
So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke.“

Jesus lobt ihre Ausdauer und Lehrtreue – aber er tadelt sie, weil sie ihre erste Liebe verlassen haben – nämlich die Liebe zu ihm.

Und er zeigt einen klaren Weg zurück:

  1. Erinnere dich, woher du gefallen bist.
  2. Tue Buße – ernsthaft und aufrichtig.
  3. Kehre zurück zu dem, was du am Anfang getan hast – als dein Herz noch für Gott brannte.

Diese drei Schritte sind keine Empfehlung, sondern ein göttlicher Befehl mit einer ernsten Warnung:

„Wenn aber nicht, werde ich zu dir kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wenn du nicht Buße tust.“ (Offenbarung 2,5)

Was bedeutet der Leuchter?

Der Leuchter symbolisiert Gottes Gegenwart, Führung und geistliches Leben – sowohl im Leben eines Einzelnen, einer Gemeinde als auch einer Nation. Wird er entfernt, folgen geistliche Dunkelheit, Orientierungslosigkeit und Niedergang.

Im Alten Testament sehen wir, wie das Volk Israel durch Exil und Zerstörung ging, als es sich dauerhaft von Gott abwandte. Der Prophet Jeremia beklagt z. B. den Fall Jerusalems nach Jahren des Ungehorsams (vgl. Jeremia 25,4–11).

Wie erkaltet Liebe?

Nicht plötzlich. Es beginnt schleichend:

  • Das Gebet wird seltener.
  • Gottes Wort bewegt nicht mehr das Herz.
  • Gottesdienste werden zur Gewohnheit – oder nebensächlich.
  • Sünde wird toleriert oder gerechtfertigt.
  • Dienst wird zur Last statt zur Freude.
  • Die Liebe zu anderen wird oberflächlich oder an Bedingungen geknüpft.

Das Ergebnis: ein lauwarmer Christ – äußerlich präsent, aber innerlich abwesend.

Ein Ruf zur Erweckung

Doch es gibt Hoffnung. Gott ruft uns immer wieder zurück. Klagelieder 3,22–23 erinnert uns:

„Die Güte des HERRN hat kein Ende,
seine Barmherzigkeit hört nie auf,
sie ist alle Morgen neu,
und deine Treue ist groß.“

Wenn deine Liebe zu Gott erkaltet ist – heute ist der Tag, zurückzukehren.
Zurück zum Gebet.
Zurück zum Wort Gottes.
Zurück zur Anbetung.
Zurück zur ersten Liebe.

Denn wie es in Jakobus 4,8 heißt:

„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“

Ein letzter Zuspruch

Wenn du das hier liest, ist das ein Zeichen: Dein Leuchter brennt noch. Die Gnade Gottes ist noch auf deinem Leben.
Aber warte nicht, bis das Licht ganz verlöscht.
Jetzt ist die Zeit, deine Liebe zu Jesus neu zu entfachen.

Dies sind gefährliche Zeiten – genau wie Jesus es vorausgesagt hat.
Doch gerade in solchen Zeiten sind die Treuen berufen, heller denn je zu leuchten.

Möge der Herr dich segnen, dich stärken und deine erste Liebe wiederherstellen.
Bitte teile diese Botschaft weiter – sie könnte für jemanden genau der Weckruf sein, den er braucht.

Print this post

Über den Autor

Magdalena Kessy editor

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments