Was sind die „Schmuckstücke“, die in der Bibel erwähnt werden?

Was sind die „Schmuckstücke“, die in der Bibel erwähnt werden?

FRAGE:
Shalom, geliebte Geschwister in Christus.
Meine Frage bezieht sich auf 2. Mose 33,5, wo der HERR zu Mose spricht:

„So lege nun deinen Schmuck ab, dann will ich sehen, was ich dir tun werde.“
(2. Mose 33,5 – Lutherbibel 2017)

Was genau meinte Gott mit dieser Aufforderung?


ANTWORT:

Um diese Aussage zu verstehen, ist es wichtig, den gesamten Zusammenhang in 2. Mose 33,1–6 zu betrachten. Hier eine kurze Zusammenfassung:


Zusammenfassung von 2. Mose 33,1–6:
Gott befiehlt Mose, das Volk Israel in das verheißene Land zu führen – ein Land, „das von Milch und Honig überfließt“ (V.3).
Doch wegen ihres Ungehorsams, insbesondere wegen der Anbetung des goldenen Kalbs in Kapitel 32, erklärt Gott, dass Er nicht mehr persönlich mit ihnen ziehen werde. Stattdessen würde Er einen Engel vor ihnen her senden.

Als das Volk diese Worte hörte, trauerte es tief.
Sie legten ihren Schmuck ab – ihren äußeren Zierrat – als Reaktion auf Gottes Befehl in Vers 5:

„Ihr seid ein halsstarriges Volk; wenn ich nur einen Augenblick mit euch zöge, würde ich euch vertilgen.
So legt nun euren Schmuck ab, dann will ich sehen, was ich euch tun werde.“
(2. Mose 33,5 – Lutherbibel 2017)


Was waren diese „Schmuckstücke“?

Das hebräische Wort „עֶדְיֶם“ (edyem) bedeutet allgemein Schmuck, Zierde oder auch Statussymbole – wie zum Beispiel:

  • Ohrringe, Halsketten, Ringe
    (vgl. 1. Mose 35,4; 2. Mose 32,2–3)
  • Kostbare Kleidungsstücke
  • Persönliche Schätze

Diese Gegenstände waren nicht nur dekorativ, sondern oft auch mit kultureller Identität, Stolz oder sogar mit götzendienstlichen Praktiken verbunden.

In 2. Mose 32,2–4 wurden genau solche Schmuckstücke verwendet, um das goldene Kalb herzustellen – ein Symbol für Israels Untreue:

„Da nahmen alle das Gold von ihren Ohren ab und brachten es zu Aaron.
Und er nahm es aus ihrer Hand, formte es mit dem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus…“
(2. Mose 32,3–4 – Schlachter 2000)


Der Befehl, den Schmuck abzulegen, war ein Symbol der Buße
ein Zeichen der Abkehr von Stolz, Eitelkeit und allem, was mit ihrer Sünde verbunden war.


Buße zeigt sich äußerlich und innerlich:

Das Ablegen des Schmucks war ein äußeres Zeichen innerer Reue und Demut.
Dies passt zum biblischen Muster von Trauer und Umkehr:

„Als der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriss er seine Kleider.“
(2. Chronik 34,19 – Lutherbibel 2017)

„Legt den Bußgewand an, ihr Priester, und wehklagt… ruft einen heiligen Fasttag aus!“
(Joel 1,13–14 – Lutherbibel 2017)


Gott prüft das Herz durch Gehorsam:

Wenn Gott sagt:

„…dann will ich sehen, was ich euch tun werde“
bedeutet das nicht, dass Er unsicher wäre – sondern dass Er auf ihre Reaktion schaut.
Er will, dass unser Gehorsam und unsere Zerknirschung sichtbar werden.


Gottes Gegenwart verlangt Heiligkeit:

„Ich werde nicht in eurer Mitte hinaufziehen, damit ich euch nicht unterwegs vertilge; denn ihr seid ein halsstarriges Volk.“
(2. Mose 33,3 – Lutherbibel 2017)

Gottes Gegenwart ist heilig – und Er kann nicht mit unbußfertiger Sünde Gemeinschaft haben.


Was bedeutet das für uns heute?

Wie Israel sind auch wir aufgerufen, den „Schmuck“ des Stolzes, der Sünde und der geistlichen Kompromisse abzulegen.
Heute sind das nicht unbedingt Ohrringe oder Schmuck – sondern Dinge, an denen unser Herz hängt:

  • Ego
  • Weltliche Identität
  • Gewohnheiten
  • Auch religiöse Formen ohne echte Hingabe

Der Apostel Jakobus erinnert uns:

„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.
Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen!“
(Jakobus 4,8 – Schlachter 2000)


Lieber in Gottes Hand als in menschlicher Macht:

So wie David, als er vor drei Strafgerichten wählen musste, sagte:

„Wir wollen in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß;
aber in Menschenhände will ich nicht fallen.“
(2. Samuel 24,14 – Lutherbibel 2017)


Gottes Züchtigung dient der Wiederherstellung, nicht der Vernichtung:

„Der HERR hat mich wohl hart gezüchtigt, aber dem Tod hat er mich nicht übergeben.“
(Psalm 118,18 – Lutherbibel 2017)

„Alle, die ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“
(Offenbarung 3,19 – Schlachter 2000)


Letztes Wort:

Freund, es gibt keinen sichereren Ort als die Hand Gottes.
Er ist gerecht – aber auch barmherzig.

Hänge dich nicht an äußere Schönheit, Stolz oder Sünde.
Lege deinen „Schmuck“ ab – und kehre in Demut zu Ihm zurück.

Lass dich von Seiner Gegenwart führen –
nicht nur von Seinen Segnungen oder Seinen Engeln.

Wähle Gott selbst.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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