Gepriesen sei der Name des Herrn, Jesus.
Die Bibel betont bedeutende Ereignisse im Leben Jesu seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung. Diese Ereignisse sind von tiefgreifender theologischer Bedeutung und lehren uns kraftvolle Lektionen. Eines dieser Ereignisse ist die Salbung Jesu mit Salböl, die in mehreren Schriftstellen beschrieben wird. Um dies besser zu verstehen, ist es wichtig, zwischen Salböl und Parfüm zu unterscheiden.
Salböl und jüdische Begräbnissitte
Nach jüdischer Tradition wurde ein Verstorbener mit Salböl häufig mit „Myrrhe“ oder anderen Gewürzen gesalbt, besonders der Kopf. Parfüm, das mehr eine Duftessenz war, wurde ebenfalls verwendet, war jedoch nicht in flüssiger Form wie das Salböl. Die Salbung hatte nicht nur einen praktischen, sondern auch einen symbolischen Charakter: Sie drückte Respekt, Ehre und Heiligung des Leichnams aus.
Beim Begräbnis Jesu fällt etwas auf: Joseph von Arimathäa und Nikodemus folgten zwar dem Brauch, salbten ihn jedoch nicht wie üblich mit Salböl.
Johannes 19,38–40 (LUT):
Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war doch heimlich aus Furcht vor den Juden , Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu herab.
Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.
Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher zusammen mit den wohlriechenden Ölen, wie es bei den Juden Sitte ist, zu begraben.
Obwohl sie Myrrhe und Aloe brachten, also typische Bestattungsstoffe, gebrauchten sie nicht das klassische Salböl, das vor allem auf den Kopf aufgetragen wurde. Es fehlte also ein wesentlicher Teil des traditionellen Rituals.
Die Absicht der Frauen: Eine verspätete Liebestat
Die Frauen, die Jesus nachfolgten darunter Maria Magdalena wollten seinen Leichnam nach dem Sabbat salben. Doch sie mussten wegen der Sabbatruhe warten.
Lukas 23,54–56 (LUT):
Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und sahen das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Sie kehrten zurück und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz.
Der Sabbat war heilig, und gemäß 2. Mose 20,8–11 durfte keine Arbeit verrichtet werden. Daher mussten sie mit ihrer Salbung warten ein Ausdruck von Gehorsam und Hingabe zugleich.
Die Offenbarung: Jesus war auferstanden
Als die Frauen am Sonntagmorgen zum Grab kamen, war Jesus bereits auferstanden. Ihre liebevoll vorbereitete Handlung kam zu spät der Herr hatte den Tod bereits überwunden.
Lukas 24,1–3 (LUT):
Am ersten Tag der Woche aber kamen sie sehr früh zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten.
Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab
und gingen hinein und fanden den Leichnam des Herrn Jesus nicht.
Theologische Bedeutung: Die Salbung war für das Begräbnis bestimmt (vgl. Matthäus 26,12), doch nach der Auferstehung war sie nicht mehr notwendig. Der Tod war besiegt die Rituale hatten ihre Bedeutung verloren.
Die salbende Frau: Ein Vorbild rechtzeitiger Anbetung
Im Gegensatz dazu handelte Maria von Bethanien rechtzeitig. Sie salbte Jesus vor seinem Tod ein prophetischer Akt tiefer Anbetung.
Matthäus 26,6–13 (LUT):
Als nun Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen,
trat eine Frau zu ihm mit einem Alabastergefäß voll kostbaren Salböls und goss es auf sein Haupt, als er zu Tisch saß.
Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Vergeudung?
Man hätte es teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können.
Als das Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Warum betrübt ihr die Frau? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.
Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.
Dass sie das Öl über meinen Leib gegossen hat, das hat sie für mein Begräbnis getan.
Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
Lehre: Maria handelte im richtigen Moment ihr Gehorsam war prophetisch. Jesus selbst machte deutlich, dass ihre Tat ewigen Wert hat.
Das gefaltete Tuch: Zeichen der Hoffnung
Nach der Auferstehung sahen die Jünger im Grab das gefaltete Tuch scheinbar ein kleines Detail, aber von großer theologischer Bedeutung.
Johannes 20,6–7 (LUT):
Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sah die Leinentücher liegen
und das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden gewesen war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern zusammengebunden daneben an einem besonderen Ort.
Dieses gefaltete Tuch symbolisiert: Jesu Werk war vollbracht (vgl. Johannes 19,30), doch seine Mission ging weiter. Es ist ein Zeichen der Hoffnung und ein Hinweis darauf, dass Er wiederkommen wird.
Theologische Lektionen: Timing, Anbetung und Dienst
Gott zur rechten Zeit zu dienen ist entscheidend. Die Frauen kamen mit der richtigen Absicht, aber zu spät. Maria von Bethanien hingegen tat das Richtige zur rechten Zeit.
Prediger 3,1 (LUT):
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Schlussfolgerung: Diene dem Herrn heute
Jesus sagte: „Die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit“ (Matthäus 26,11). Gelegenheit zum Dienst an Gott ist nicht immer verfügbar. Nutze die Zeit, die dir gegeben ist.
Warte nicht auf morgen der Moment, um Gott zu dienen, ist jetzt.
Maranatha!
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