Was bedeutet „heilen“ in der Bibel? (Matthäus 10,8)

Was bedeutet „heilen“ in der Bibel? (Matthäus 10,8)

Das Verständnis des Begriffs „heilen“

Im Englischen ist das Wort „to cool“ ein selteneres Synonym für „to heal“, also „heilen“. Beide Begriffe beziehen sich auf die Wiederherstellung  körperlich, emotional und geistlich. Im biblischen Kontext ist Heilung jedoch mehr als nur die Linderung von Symptomen. Sie ist oft ein sichtbares Zeichen für das Anbrechen des Reiches Gottes  ein göttlicher Akt, der auf die erlösende Kraft Christi hinweist.


1. Jesu Auftrag zur Heilung

Jesus Christus gab seinen Jüngern einen klaren Auftrag: Kranke zu heilen gehörte wesentlich zur Verkündigung des Reiches Gottes. Es war kein Zusatz, sondern ein zentraler Bestandteil der guten Nachricht.

Matthäus 10,7–8 (Lutherbibel 2017):
„Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“

Die Heilung war hier ein konkreter Beweis dafür, dass das Reich der Himmel nahe gekommen ist. Die Vollmacht dazu gründete sich nicht auf menschliche Kraft, sondern auf die Autorität, die Christus selbst seinen Jüngern verliehen hatte (vgl. Matthäus 28,18–20).


2. Heilung im Dienst der Apostel

Nachdem sie von Jesus bevollmächtigt worden waren, heilten die Apostel aktiv Kranke  ein Zeichen dafür, dass derselbe Geist, der in Christus wirkte, nun durch sie wirkte.

Markus 6,12–13 (Einheitsübersetzung):
„Die Jünger zogen aus und predigten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.“

Das Salböl wurde hierbei zum Symbol der Weihe und der Gegenwart des Heiligen Geistes (vgl. Jakobus 5,14). Die Heilung bestätigte die Wahrheit ihrer Predigt und offenbarte die Macht Gottes.


3. Heilung über die zwölf Apostel hinaus

Heilung war nicht nur auf die zwölf Apostel beschränkt. Auch andere, die mit dem Heiligen Geist erfüllt waren  wie Paulus, Stephanus und Barnabas  wirkten Heilungen.

Apostelgeschichte 28,8–9 (Lutherbibel 2017):
„Es geschah aber, dass der Vater des Publius im Bett lag, geplagt mit Fieber und Ruhr. Den suchte Paulus auf und betete und legte die Hände auf ihn und machte ihn gesund.
Als das geschehen war, kamen auch die andern Kranken der Insel herbei und ließen sich heilen.“

Diese Begebenheit zeigt, dass die Heilungskraft durch den Heiligen Geist auch in der weiteren Gemeinde wirkte. Auch in Apostelgeschichte 19,11–12 wird berichtet, dass Gott „außergewöhnliche Wunder durch Paulus tat“.


4. Heilung als bleibendes Zeichen für Gläubige

Jesus selbst sagte, dass übernatürliche Zeichen, darunter auch Heilungen, die Gläubigen begleiten würden – nicht nur Apostel oder Leiter.

Markus 16,17–18 (Lutherbibel 2017):
„Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Sprachen reden,
Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden;
Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“

Das zeigt: Heilung gehört zum geistlichen Erbe und Auftrag jedes Gläubigen. Sie ist ein Zeichen des geisterfüllten Dienstes in der Zeit der Gemeinde.


5. Die theologische Bedeutung von Heilung heute

Heilung ist mehr als körperliche Wiederherstellung. Sie ist ein Vorgeschmack auf die endgültige Erlösung, die im neuen Himmel und auf der neuen Erde kommen wird (vgl. Offenbarung 21,4). Aber schon heute sind Gläubige berufen, Heilung zu dienen – als Teil der Verkündigung des Evangeliums vom Reich Gottes, ganz im Sinne der Apostel und der Urgemeinde.

Jakobus 5,14–15 (Lutherbibel 2017):
„Ist jemand unter euch krank, der rufe die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihn beten und ihn mit Öl salben in dem Namen des Herrn.
Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten.“

Das bestätigt: Heilung durch Gebet, Glauben und Gemeinschaft ist ein fester Bestandteil des Gemeindelebens.


Jesus heilt auch heute

Der Heilungsdienst ist keine Sache der Vergangenheit. Jesus Christus ist „derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8). Die Kraft zu heilen – zu „kühlen“ – ist auch heute in der Gemeinde durch den Heiligen Geist wirksam. Wenn wir das Evangelium predigen und im Glauben beten, dürfen wir erwarten, dass der Herr sein Wort durch Zeichen bestätigt – einschließlich Heilung.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!


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Rehema Jonathan editor

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