Hintergrund – Die Krise in Babylon
In Daniel 2 hat König Nebukadnezar einen beunruhigenden Traum, an dessen Inhalt er sich jedoch nicht mehr erinnern kann. Er verlangt von seinen Weisen, dass sie ihm nicht nur die Deutung, sondern auch den Traum selbst mitteilen eine menschlich unmögliche Aufgabe. Die Magier, Zeichendeuter und Wahrsager müssen kapitulieren:
Daniel 2,11 (LUT 2017):
„Denn was der König verlangt, ist zu schwer, und es gibt auch keinen, der es dem König sagen könnte, außer den Göttern; aber die wohnen nicht bei den Menschen.“
Diese Aussage ist sowohl ein Eingeständnis menschlicher Begrenztheit als auch eine tiefgreifende theologische Wahrheit: Göttliche Offenbarung stammt nicht aus menschengemachter Religion oder dämonischen Quellen, sondern allein vom wahren Gott.
Theologischer Einblick – Wer sind diese ‚Götter‘?
Die Babylonier waren Polytheisten. Ihre Weltanschauung umfasste zahlreiche Götter, Geister und kosmische Kräfte. Als die Weisen von „den Göttern, die nicht unter den Menschen wohnen“ sprachen, meinten sie vermutlich ferne, unerreichbare Wesen Götter außerhalb ihrer üblichen okkulten Praktiken.
Ironischerweise weist ihre Aussage direkt auf Jahwe, den Gott der Bibel, hin, der:
Jesaja 55,8–9 (LUT 2017):
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Die Ohnmacht heidnischer Mächte
Die Bibel zeigt immer wieder: Heidnische Götter und dämonische Mächte haben keine wahre Kraft:
Psalm 115,4–8 (LUT 2017):
„Ihre Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.
Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht …
Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen.“
Solche Geister verlangen oft Rituale, Opfer oder physische Zeichen wie Haare oder Fußspuren, um Informationen zu „offenbaren“. Das zeigt ihre Begrenztheit – sie sind weder allwissend noch allgegenwärtig. Sie arbeiten mit Täuschung und Angst, ihr Wissen ist bruchstückhaft und irdisch.
Hiob 1,7 (LUT 2017):
„Da sprach der HERR zu dem Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde durchzogen und bin auf ihr umhergezogen.“
Sogar Satan muss umherstreifen, um Wissen zu erlangen im Gegensatz zu Gott, der alles weiß.
Gottes alleinige Macht zur Offenbarung von Geheimnissen
Im Gegensatz dazu offenbarte der Gott Israels Daniel den vergessenen Traum ohne menschliche Hilfe:
Daniel 2,28 (LUT 2017):
„Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart…“
Daniel wandte sich nicht an Sterne, Geister oder Zauberei. Er betete zum Gott des Himmels und erhielt Antwort:
Daniel 2,20–22 (LUT 2017):
„Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit; denn Weisheit und Stärke sind sein!
Er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.“
Das zeigt: Wahre Offenbarung ist ein Geschenk Gottes kein Resultat mystischer Praktiken.
Heutige Anwendung – Eine Warnung vor geistlicher Täuschung
Auch heute suchen viele Antworten in Astrologie, Ahnenkult, Hexerei oder bei Geistermedien. Doch die Bibel ist eindeutig: Diese Wege sind trügerisch und gefährlich.
5. Mose 18,10–12 (LUT 2017):
„Es soll niemand unter dir gefunden werden … der Wahrsagerei treibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer oder einer, der Geister bannt oder ein Geisterbefrager oder ein Hellseher oder jemand, der die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel…“
Wer auf anderes als Gott vertraut, öffnet Tür und Tor für geistliche Finsternis und Zerstörung.
Unsere einzige Hoffnung: Der Gott des Himmels
Wahre Hoffnung liegt allein bei Jahwe dem Gott, der Geheimnisse offenbart, die Zukunft kennt und unser Leben lenkt:
Psalm 115,3 (LUT 2017):
„Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.“
Im Gegensatz zu heidnischen Götzen benötigt Jahwe keine Rituale, keine Opfer und keine menschlichen Vermittler, um zu wirken oder Wahrheit zu offenbaren. Er spricht direkt durch sein Wort und seinen Geist.
Abschließende Ermutigung
Nur Gott ist souverän, weise und vertrauenswürdig. Setzen wir unser Vertrauen nicht in kraftlose Götzen oder trügerische Geister. Wenden wir uns vielmehr an den Gott Daniels, der unser Herz kennt und unsere Zukunft in Händen hält.
Sprüche 3,5–6 (LUT 2017):
„Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand,
sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“
Amen.
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