Den Unterschied zwischen „Zeit“ und „Zeitabschnitt“ in der Bibel verstehen

Den Unterschied zwischen „Zeit“ und „Zeitabschnitt“ in der Bibel verstehen

In der biblischen Sprache haben die Begriffe „Zeit“ und „Zeitabschnitt“ (oder „Zeiten“) unterschiedliche Bedeutungen. Wer diesen Unterschied erkennt, kann Gottes Wirken in unserem Leben und in der Welt besser verstehen.

1. Zeit: Ein bestimmter, festgesetzter Moment

„Zeit“ bezeichnet in der Bibel oft einen spezifischen, von Gott bestimmten Moment, der für einen bestimmten Zweck festgelegt ist  ein festes Ereignis im Lauf der Geschichte.

Beispiel:
Wenn du beschließt, morgen um 13:00 Uhr auf den Markt zu gehen, dann ist diese Stunde  13:00 Uhr  eine festgelegte Zeit für eine Handlung. In der Bibel wird dies als eine „bestimmte Zeit“ oder „gesetzte Zeit“ bezeichnet.

Prediger 3,1:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Lutherbibel 2017)

Das zeigt: Gott hat das Leben so geordnet, dass alles zur rechten Zeit geschieht  auch wenn wir Seine Zeitpläne nicht immer verstehen (siehe auch Römer 5,6).


2. Zeitabschnitt: Eine umfassendere, von Gott bestimmte Phase

Ein „Zeitabschnitt“ (oder eine „Saison“) ist eine von Gott gesetzte Phase, in der bestimmte Ereignisse oder Muster stattfinden. Es geht nicht nur um Jahreszeiten, sondern auch um Gottes Zeitplan in Seinem Heilswerk.

Beispiele für Zeitabschnitte:

  • Regenzeit
  • Fruchtzeit (z. B. Mangosaison)
  • Kalte oder trockene Jahreszeit

In der Schrift steht „Zeitabschnitt“ oft für ein göttliches Fenster der Gelegenheit oder einen festgelegten Prozess.

1. Mose 8,22:
„Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (Lutherbibel 2017)

Hier zeigt sich, dass „Zeiten“ ein Teil der göttlich eingerichteten Ordnung der Schöpfung sind  sie spiegeln Beständigkeit und Struktur wider.


3. Zeiten und Zeitabschnitte in Gottes Heilsplan

„Zeiten“ und „Zeitabschnitte“ sind nicht nur natürliche, sondern auch geistliche Markierungen, die das Handeln Gottes offenbaren.

Prediger 3,1–4:
„Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
Geborenwerden hat seine Zeit, Sterben hat seine Zeit…
Weinen hat seine Zeit, Lachen hat seine Zeit…
Klagen hat seine Zeit, Tanzen hat seine Zeit.“
(Lutherbibel 2017)

Diese Verse zeigen, dass Gott sowohl über die Chronos-Zeit (chronologische Zeit) als auch über die Kairos-Zeit (göttliche Gelegenheit oder Saison) souverän herrscht.


4. Die Zeit der Wiederkunft Christi

Eine der bedeutendsten geistlichen Saisons in der Schrift ist die Zeit der Wiederkunft Jesu Christi.

Jesus machte deutlich, dass niemand die genaue Zeit (Chronos) kennt:

Markus 13,32–33:
„Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. Seht euch vor, wachet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.“ (Lutherbibel 2017)

Doch Jesus gab uns Zeichen, damit wir die Saison Seiner Wiederkunft erkennen können.

Diese Zeichen finden wir in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21:

  • Seuchen und Krankheiten (z. B. Pandemien)
  • Erdbeben und Naturkatastrophen
  • Kriege und Kriegsgerüchte
  • Falsche Propheten
  • Zunahme der Gesetzlosigkeit
  • Die Liebe vieler erkaltet

Diese Anzeichen deuten auf die Saison, nicht auf die genaue Stunde Seines Kommens hin.


5. Auf die Saison achten  nicht nur auf die Uhr

So wie wir wissen, dass Regenzeit ist, auch wenn wir nicht wissen, wann es regnet, so lehrte Jesus uns, die geistlichen Zeiten zu erkennen  auch wenn wir den exakten Tag oder die Stunde nicht wissen.

Lukas 12,54–56:
„Er sprach aber zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen, so sagt ihr gleich: Es kommt ein Regen – und es geschieht so.
Und wenn ihr den Südwind wehen seht, so sagt ihr: Es wird heiß werden – und es geschieht.
Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen – wie kommt es, dass ihr diese Zeit nicht zu beurteilen wisst?“
(Lutherbibel 2017)

Diese Ermahnung gilt nicht nur für die Menschen zur Zeit Jesu  sondern auch für uns heute, wenn wir geistliche Zeichen ignorieren.


6. Wie sollen Gläubige reagieren?

Jesus ruft Seine Nachfolger auf, in geistlicher Wachsamkeit, Bereitschaft und Dringlichkeit zu leben.

Römer 13,11:
„Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, dass die Stunde schon da ist, aufzuwachen vom Schlaf; denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.“ (Lutherbibel 2017)

1. Thessalonicher 5,6:
„So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.“ (Lutherbibel 2017)

Wir leben jetzt in der Saison Seiner Wiederkunft. Das bedeutet: Jesus kann jederzeit kommen.

Lieber Freund, die Zeichen sind um uns herum. Die geistliche Saison der Wiederkunft Christi ist da. Auch wenn wir die genaue Zeit nicht kennen, sind wir nicht im Dunkeln  wir haben die Zeichen der Zeit, um uns vorzubereiten.

Lasst uns mit Erwartung, in Heiligkeit und im Glauben leben und unsere Lampen brennend halten wie die klugen Jungfrauen (Matthäus 25,1–13).
Ignoriere die Saison nicht  wir sind Seiner Wiederkunft näher als je zuvor.

Möge der Herr dich segnen und dir Weisheit geben, die Zeiten und Zeitabschnitte zu erkennen (Daniel 2,21)  und Gnade, bereit zu sein, wenn Er kommt.


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Rehema Jonathan editor

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