Die Wahrheit über Ohrringe: Eine biblische und theologische Perspektive

Die Wahrheit über Ohrringe: Eine biblische und theologische Perspektive

Hosea 2,15 (LUT 2017)
„Ich will sie heimsuchen um der Tage willen, da sie den Baalen räucherte und sich mit ihren Ringen und ihrem Geschmeide schmückte, ihren Liebhabern nachlief und mich vergaß, spricht der HERR.“

Dieser Vers spricht von Israels Untreue durch Götzendienst. Der Herr verwendet das Bild einer Frau, die sich mit Ringen und Schmuck schmückt, um den geistlichen Ehebruch Israels zu verdeutlichen – insbesondere, wie sie sich vorbereitete, um Baal, einen kanaanitischen Fruchtbarkeitsgott mit dämonischem Hintergrund, zu verehren.

Die Erwähnung von Schmuck hat hier nichts mit bescheidener Verschönerung oder kulturellen Schönheitsidealen zu tun – sie ist direkt mit Götzendienst und Rebellion gegen Gott verbunden. Es zeigt ein Herz, das sich von Gott abgewandt hat und stattdessen auf äußere Erscheinung und falsche Anbetung setzt.


Der Ursprung von Ohrringen in der Bibel

1. Mose 35,2–4 (LUT 2017)
„Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider. […] Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die sie bei sich hatten, und die Ringe an ihren Ohren. Und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe bei Sichem.“

Hier werden Ohrringe ausdrücklich mit fremden Göttern, also mit Götzendienst, in Verbindung gebracht. Das Volk gab sowohl seine Götzen als auch seine Ohrringe auf – was darauf hinweist, dass beides miteinander verbunden war. In der Antike waren Ohrringe (und anderer Körperschmuck) oft Göttern geweiht, wurden in Ritualen verwendet oder dienten als Zeichen der Hingabe an heidnische Götzen.

Jakobs Aufforderung, sich zu reinigen, schloss auch das Ablegen der Ohrringe mit ein. Das zeigt, dass diese Schmuckstücke nicht geistlich neutral waren, sondern als verunreinigt galten.


Theologische Überlegung: Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes

1. Korinther 6,19–20 (LUT 2017)
„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“

Als Gläubige des Neuen Testaments sind wir dazu berufen, unser Leben so zu führen, dass es widerspiegelt, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Das betrifft auch unser äußeres Erscheinungsbild. Zwar verbietet das Neue Testament nicht ausdrücklich das Tragen von Schmuck, doch es warnt uns davor, den äußeren Schmuck über die innere Heiligkeit zu stellen (vgl. 1. Petrus 3,3–4).

Wenn bestimmte Formen von Schmuck deutlich mit Götzendienst verbunden sind – wie es Hosea und 1. Mose zeigen – dann sollten wir solche Dinge sorgfältig prüfen, meiden oder ganz aufgeben, um rein und Christus hingegeben zu leben.


Freiheit statt Gebundenheit

Manche empfinden die Ablehnung von Ohrringen als gesetzlich – doch das Gegenteil ist der Fall. Gesetzlichkeit bedeutet, durch äußere Regeln gebunden zu sein, etwa durch die Vorstellung, dass man ohne Ohrringe nicht schön oder akzeptabel sei.

Galater 5,1 (LUT 2017)
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“

Sich von modischen Zwängen und kulturellen Trends zu lösen, deren Wurzeln geistlich bedenklich sind, ist keine Knechtschaft – es ist wahre Freiheit in Christus. Wahre Schönheit liegt nicht im äußeren Schmuck, sondern in einem Herzen, das den Herrn fürchtet:

Sprüche 31,30 (LUT 2017)
„Lieblich und schön sein ist nichts; eine Frau, die den HERRN fürchtet, soll man loben.“


Kulturelle Praktiken und geistliche Unterscheidung

Auch wenn Ohrringe heute oft nur als Modeaccessoires gelten, sind Christen dazu berufen, nicht nur zu prüfen, was beliebt ist, sondern auch, was geistlich sicher und Gott wohlgefällig ist.

Römer 12,2 (LUT 2017)
„Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Es liegt in unserer Verantwortung, die Ursprünge und geistlichen Hintergründe der Dinge, die wir annehmen – seien es Kleidung, Musik oder Schmuck – zu hinterfragen.


Schlussgedanken: Heiligung ist wichtig

Unsere Heiligung betrifft nicht nur das Innere – sie hat Einfluss darauf, wie wir leben, wie wir uns kleiden und wie wir Christus in der Welt repräsentieren.

2. Korinther 7,1 (LUT 2017)
„Weil wir nun solche Verheißungen haben, ihr Lieben, so lasst uns uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und unsere Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.“

Das Ablegen von Ohrringen soll nicht bewirken, dass wir äußerlich „heiliger“ wirken, sondern ist Ausdruck eines Lebens, das sich bewusst von geistlich zweifelhaften Dingen abwendet und Gott ehren möchte.


Fazit

Wenn du dir bereits Ohrringe hast stechen lassen – besonders bevor du diese Wahrheiten erkannt hast – dann richtet sich diese Botschaft nicht zur Verurteilung an dich. Aber jetzt, da du es weißt, trägst du Verantwortung für deine Entscheidungen.

Du bist berufen, in Heiligkeit, Freiheit und geistlicher Unterscheidung zu leben. Du brauchst keine Ohrringe, um schön zu sein – du bist schon wunderbar und einzigartig geschaffen:

Psalm 139,14 (LUT 2017)
„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“

Schmücke dich stattdessen mit den Früchten des Geistes:

Galater 5,22–23 (LUT 2017)
„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“

Der Herr segne dich.

Print this post

Über den Autor

Rose Makero editor

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments