Title 2024

HERR, GIB MIR NOCH EINMAL KRAFT


Richter 16,28 (Lutherbibel 2017):

„Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und stärke mich, mein Gott, noch dieses eine Mal, damit ich mich an den Philistern für meine beiden Augen rächen kann.“

Simsons letztes Gebet drehte sich nicht um die Rückkehr seiner Haare – es ging um die Rache für den Verlust seiner Augen. Das ist bedeutsam. Seine Bitte zeigt: Nicht die Kraft war sein größter Verlust, sondern das Sehen. Kraft kann zurückkehren, wie wir in dieser Geschichte sehen. Aber wenn die Vision – das innere Sehen – genommen wird, verliert ein Mensch Richtung, Klarheit und Bestimmung. Deshalb wollte Satan Simson nicht nur schwächen – er wollte ihn blenden.

Hätte Simson die Wahl gehabt zwischen seiner Stärke und seinem Augenlicht, er hätte sich für das Sehen entschieden. Und genau das offenbart eine tief geistliche Wahrheit: Vision geht der Kraft voraus. Man kann stark sein – aber ohne geistliche Sicht wird diese Stärke falsch eingesetzt oder einem falschen Ziel dienen.


Die Strategie des Feindes: Vision schwächen, indem zuerst die Kraft angegriffen wird

Satans Vorgehen bei Simson ist auch heute noch aktuell. Er beginnt damit, deine geistliche Kraft zu schwächen – dein Gebetsleben, deinen Lobpreis, dein Bibelstudium. Und wenn du geistlich geschwächt bist, versucht er, deine geistlichen Augen zu blenden. Warum? Weil du ohne geistliche Sicht:

  • Wahrheit nicht mehr von Lüge unterscheiden kannst,

  • Gottes Führung nicht mehr erkennst,

  • und die Fallen des Feindes nicht mehr siehst.

Genau das geschah bei Simson. Nachdem er blind war, musste er im Gefängnis Getreide mahlen – dieselbe Kraft, mit der er einst Armeen besiegte, wurde nun für Sklavenarbeit verwendet.


Geistliche Blindheit im Neuen Testament

2. Korinther 4,4 (Lutherbibel 2017):

„…den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit den Sinn verblendet hat, damit sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“

Paulus schreibt, dass Satan die Gedanken der Ungläubigen verblendet, damit sie das Licht des Evangeliums nicht erkennen. Doch dieses Prinzip gilt auch für Gläubige, wenn sie sich von Gott entfernen – sie verlieren ihre geistliche Sensibilität und Sicht.


Größere Gnade im Neuen Bund

Aber hier ist die gute Nachricht: Während Simsons Kraft wiederhergestellt wurde, kehrte sein Augenlicht nicht zurück. Doch unter dem Neuen Bund durch Christus stellt Gott nicht nur unsere Kraft wieder her – er gibt uns auch unsere geistliche Sicht zurück.

Epheser 1,18 (Lutherbibel 2017):

„Er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.“

Paulus betet, dass unsere inneren Augen erleuchtet werden – denn um in Gottes Berufung zu leben, brauchen wir klare Sicht, nicht nur Gaben oder geistliche Stärke.


Anzeichen für geistliche Blindheit und Schwäche

Frage dich selbst:

  • Ist dein Gebetsleben erkaltet?

  • Fällt es dir schwer zu fasten oder Gott bewusst zu suchen?

  • Hast du die Leidenschaft verloren, Gott zu dienen?

Das sind nicht nur Zeichen von Erschöpfung – es können Hinweise auf geistliche Blindheit sein. Wenn du nicht mehr siehst, was Gott tut, oder seine Führung nicht mehr spürst, könnte der Feind bereits begonnen haben, deine geistliche Sicht zu trüben.


Ein Ruf zur Demut und Erneuerung

Aber genau wie Simson sich demütig an Gott wandte, können auch wir das tun. Und anders als Simson stehen wir unter einem Bund der Gnade und Wiederherstellung. Wenn wir Gott aufrichtig suchen, wird er nicht nur unsere Kraft zurückgeben – er wird auch unser geistliches Sehen erneuern.

Richter 16,28 (Lutherbibel 2017):

„Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und stärke mich, mein Gott, noch dieses eine Mal…“

Das ist das Gebet völliger Hingabe. Simson wusste, dass er sich selbst nicht heilen konnte. Seine Wiederherstellung brauchte göttliches Eingreifen – und unsere auch.


Bete und faste, wenn du kannst

Wenn du dich an einem Punkt befindest, an dem du keine Kraft oder keine geistliche Sicht mehr hast, nimm dir Zeit zum Beten. Wenn möglich, faste. In der Bibel war Fasten oft ein Zeichen der Buße, der Demut und der intensiven Suche nach Gottes Stimme. (Siehe Joel 2,12; Matthäus 6,16–18.)

Gott kann nicht nur das Wiederherstellen, was verloren ging – er kann dir eine größere Vision geben als zuvor, eine erneuerte Bestimmung und die Kraft, darin zu leben.

Der Herr segne dich.

 

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Der Priesterliche Segen: Ein heiliger Auftrag für Gottes Diener

Einleitung

Im Alten Testament setzte Gott ein heiliges Muster ein, durch das Sein Volk gesegnet werden sollte. Er gab diesen Auftrag direkt an Mose weiter, damit Aaron, der Hohepriester, und seine Söhne das Volk Israel mit bestimmten Worten segnen sollten. Dieser Segen, der in 4. Mose 6,22–27 zu finden ist, wird oft als der Aaronitische oder Priesterliche Segen bezeichnet.

Obwohl er ursprünglich unter dem Alten Bund an Israel gerichtet war, bleibt diese kraftvolle Erklärung auch heute für geistliche Leiter aktuell. Denn durch Christus sind alle Gläubigen ein königliches Priestertum geworden:

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliger Stamm, ein Volk zum Eigentum…“
(1. Petrus 2,9)

Gemeindeleiter haben daher sowohl die Autorität als auch die Verantwortung, Gottes Segen über Sein Volk auszusprechen.


Schriftlesung (Lutherbibel 2017)
4. Mose 6,22–27

22 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:

24 Der HERR segne dich und behüte dich;
25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

27 Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.


1. Die Natur des biblischen Segens

In der Heiligen Schrift ist ein Segen nicht nur ein Wunsch oder eine Höflichkeitsfloskel, sondern eine prophetische Erklärung mit göttlicher Autorität. Das hebräische Wort für „segnen“ (ברך barak) drückt aus, dass Gunst, Fülle und göttliche Befähigung in das Leben eines Menschen hineingesprochen werden. Wenn ein Priester im Auftrag Gottes spricht, sind seine Worte nicht leer – sie tragen geistliche Kraft.

Gott selbst bestätigt dies in Vers 27:

„Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
(4. Mose 6,27)

Das bedeutet: Gott steht hinter den Worten, wenn sie in Seinem Namen ausgesprochen werden.


2. Der Aufbau des Segens

Jede Zeile dieses Segens offenbart einen Aspekt von Gottes Beziehung zu Seinem Volk:

„Der HERR segne dich und behüte dich“
(4. Mose 6,24)

Gott schenkt geistliches und körperliches Wohlergehen sowie Schutz vor Gefahr:

„Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“
(Psalm 121,7–8)

„Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig“
(4. Mose 6,25)

Gottes Gnade und Zuwendung zeigen Seine Nähe. In der Bibel steht das leuchtende Angesicht Gottes oft für Seine Gegenwart und Sein Wohlgefallen:

„Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über uns.“
(Psalm 67,2)

„Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“
(4. Mose 6,26)

Sein Angesicht zu erheben bedeutet, jemanden anzusehen – mit Annahme, Aufmerksamkeit und Beziehung. Das hebräische shalom steht für mehr als nur Abwesenheit von Konflikt – es meint Ganzheit, Harmonie und Wohlergehen in allen Lebensbereichen.


3. Die Rolle des priesterlichen Amtes

Gott gab diesen Segen speziell Aaron und seinen Söhnen – den levitischen Priestern –, die als Mittler zwischen Gott und dem Volk dienten. Ihre Aufgabe war es, Gott gegenüber dem Volk und das Volk gegenüber Gott zu vertreten:

„Und Aaron erhob seine Hände über das Volk und segnete es; dann stieg er herab, nachdem er das Sündopfer, das Brandopfer und das Heilsopfer dargebracht hatte. Und Mose und Aaron gingen in das Zelt der Begegnung; und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk.“
(3. Mose 9,22–23)

Unter dem Neuen Bund aber ist Christus unser Hoherpriester geworden:

„Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist – Jesus, den Sohn Gottes –, so lasst uns am Bekenntnis festhalten.“
(Hebräer 4,14)

Und Er hat uns zu einem „Königreich von Priestern“ gemacht:

„… und hat uns zu Königen und Priestern gemacht für seinen Gott und Vater – ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“
(Offenbarung 1,6)

Heutige geistliche Leiter dürfen also auch mit Autorität in Seinem Namen segnen:

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum …“
(1. Petrus 2,9)


4. Die Kraft des Namens Gottes

In Vers 27 heißt es:

„Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
(4. Mose 6,27)

Im biblischen Denken steht der Name für Charakter, Autorität und Gegenwart. Gottes Namen auf das Volk zu legen bedeutet, es mit Seinem Bund, Seiner Identität und Seinem Schutz zu kennzeichnen.

Auch das Neue Testament greift diesen Gedanken auf:

„Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“
(Apostelgeschichte 4,12)

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
(Matthäus 28,19)

„In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, das Evangelium eures Heils – in ihm seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.“
(Epheser 1,13)

Wenn der priesterliche Segen heute gesprochen wird, ist das ein geistlicher Akt, der Gottes Autorität über Sein Volk anruft.


Sei gesegnet.


 

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Der Herr wird für euch kämpfen – ihr aber sollt stille sein

2. Mose 14,13–14 sagt:

Mose aber sprach zum Volk:
Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen.
Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
(Lutherbibel 2017)

Diese kraftvolle Aussage stammt aus einem entscheidenden Moment, als die Israeliten zwischen dem heranrückenden Heer des Pharao und dem Schilfmeer gefangen waren. Theologisch offenbart dieser Abschnitt Gottes Souveränität und seine Treue zu seinem Bundesvolk. Er zeigt: Die Rettung ist letztlich Gottes Werk – er ist der göttliche Krieger, der für sein Volk kämpft. Menschliches Handeln muss manchmal der göttlichen Intervention weichen.

Wenn der Herr für uns kämpft, hat Angst, Murren und Verzweiflung ein Ende. Die Furcht und Panik der Israeliten spiegeln eine menschliche Tendenz wider: Gottes frühere Treue wird leicht vergessen, wenn wir vor überwältigenden Herausforderungen stehen. Obwohl sie Zeugen der mächtigen Wunder Gottes – wie der Plagen über Ägypten – gewesen waren, versagte ihr Glaube in der Krise.

Dies verdeutlicht einen häufigen geistlichen Kampf: Wer Gottes frühere Hilfe vergisst, neigt zu Angst und Misstrauen in der Gegenwart. Wie die Israeliten stehen auch viele Gläubige heute in Prüfungen vor der Wahl zwischen Angst und Vertrauen.

Das „Stillsein“ – im Hebräischen raphah, was „loslassen“ oder „aufhören zu kämpfen“ bedeutet – ist ein Aufruf, Gottes Macht und Zeitplan zu vertrauen. Es stimmt mit Psalm 46,11 überein:

Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin!
(Psalm 46,11 – Lutherbibel 2017)

Mitten in Gefahr und Dunkelheit, wenn der Friede schwindet und man vielleicht in Versuchung gerät, zu klagen oder harte Worte zu sprechen, ist nicht die Zeit zum Murren. Vielmehr sind Gläubige aufgerufen, um Gottes Frieden zu beten – einen Frieden, der alles Verstehen übersteigt:

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
(Philipper 4,7 – Lutherbibel 2017)

Wenn Gott für uns kämpft, weichen Trauer, Scham und die Versuchung zur Sünde. Stattdessen füllen Freude und Lobpreis unsere Herzen – so wie es bei den Israeliten nach der Durchquerung des Meeres geschah.

2. Mose 15,1–10 berichtet von ihrem Triumphlied:

Damals sangen Mose und die Israeliten dem HERRN dieses Lied und sprachen:

Ich will dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben: Rosse und Wagen warf er ins Meer.

Der HERR ist meine Macht und mein Lied und ist mein Heil. Das ist mein Gott; ich will ihn preisen, er ist meines Vaters Gott; ich will ihn erheben.

Der HERR ist ein Krieger; HERR ist sein Name.

Des Pharao Wagen und sein Heer warf er ins Meer, und seine besten Wagenkämpfer versanken im Schilfmeer.

Die Tiefe hat sie bedeckt; sie sanken zu Grund wie ein Stein.

HERR, deine rechte Hand tut große Wunder; HERR, deine rechte Hand hat den Feind zerschmettert.

Mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt.

Du ließest deinen Zorn los – der fraß sie wie Stoppeln.

Durch deinen schnaubenden Zorn türmten sich die Wasser; die Wogen standen wie eine Mauer, die Fluten erstarrten mitten im Meer.

Der Feind sprach: Ich will nachjagen, ergreifen, Beute teilen, mein Verlangen stillen an ihnen; ich will mein Schwert zücken – meine Hand soll sie verderben!

Du bliesest mit deinem Wind – da bedeckte sie das Meer. Sie sanken unter wie Blei im gewaltigen Wasser.
(Lutherbibel 2017)

Dieses Lied feiert nicht nur Gottes mächtige Rettung, sondern bekennt ihn als den göttlichen Krieger, der das Böse im Namen seines Volkes besiegt. Es weist zugleich voraus auf den endgültigen Sieg Christi über Sünde und Tod – und schenkt den Gläubigen Hoffnung und Gewissheit, dass Gott auch heute in ihren Kämpfen wirkt.

Sei gesegnet.


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Wo liegt die Gebundenheit des Gläubigen?

Vielleicht fragst du dich: „Kann ein Gläubiger wirklich vom Feind gebunden sein?“ Die Antwort ist: Ja, ein Gläubiger kann tatsächlich Gebundenheit erfahren. Doch dann stellt sich die nächste Frage: „Wenn ein Gläubiger gebunden sein kann – was war dann der Sinn von Jesu Werk am Kreuz? Hat er uns nicht vollständig befreit?“

Theologische Grundlage

Die Erlösung, die Christus am Kreuz vollbracht hat, bedeutet, dass kein Gläubiger geistlich verdammt ist. Paulus schreibt:

Römer 8,1 (LUT 2017)
„So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“

Diese Freiheit in Christus ist jedoch nicht automatisch in jedem Lebensbereich eines Gläubigen sofort sichtbar. Geistliches Wachstum bedeutet, in dieser Freiheit zu leben und gegen die Angriffe des Feindes zu widerstehen:

Epheser 6,10–11 (LUT 2017)
„Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.“

Geistlich gesehen kann die innere Person des Gläubigen – also sein Geist – nicht gefangen genommen werden:

2. Korinther 5,17 (LUT 2017)
„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Unsere neue Identität in Christus bedeutet Freiheit von geistlicher Sklaverei.

Auch Jesu Mission war es, Gefangene freizusetzen:

Lukas 4,18 (LUT 2017)
„Er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen…“

Wer Buße getan, sich taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen hat (vgl. Apostelgeschichte 2,38), hat im Innersten Anteil an dieser Freiheit.

Der Feind kann uns äußerlich behindern

Satan hat keinen Zugriff auf unseren Geist – aber er kann uns äußerlich blockieren oder einschränken. Paulus erlebte das selbst:

1. Thessalonicher 2,18 (LUT 2017)
„Darum wollten wir zu euch kommen – ich, Paulus –, einmal und noch einmal, aber der Satan hat uns gehindert.“

Dies war keine geistliche Gefangenschaft, sondern äußere Behinderung.

Auch Petrus’ Gefangenschaft zeigt, wie der Feind äußerlich angreift:

Apostelgeschichte 12,4–6 (LUT 2017)
„Nachdem er [Herodes] ihn hatte greifen lassen, warf er ihn ins Gefängnis und stellte ihn unter die Wache von vier Abteilungen… Petrus aber wurde im Gefängnis festgehalten, aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.“

Er war in Ketten, hatte Gefängniskleidung an und war ohne Schuhe – äußere Zeichen der Gefangenschaft.


Drei Bereiche, die der Feind angreift

1. Hände – Das Gebetsleben

Die Hände stehen symbolisch für unser geistliches Handeln: Gebet, Fasten und geistlicher Kampf.

Epheser 6,18 (LUT 2017)
„Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen.“

Wenn unsere „Hände“ gebunden sind, leidet unser Gebetsleben – und damit unsere geistliche Kraft. Doch das Gebet kann Fesseln lösen:

Apostelgeschichte 12,5–7 (LUT 2017)
„Die Gemeinde aber betete ohne Aufhören für ihn zu Gott. Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihm… und die Ketten fielen ihm von den Händen.“

Ebenso beteten Paulus und Silas im Gefängnis, und die Ketten fielen:

Apostelgeschichte 16,25–26 (LUT 2017)
„Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang… Da entstand plötzlich ein großes Erdbeben… und alle Türen öffneten sich, und von allen fielen die Fesseln ab.“


2. Gewänder – Gerechtes Leben

Kleider symbolisieren heiliges und rechtschaffenes Leben. Ohne Heiligkeit verliert ein Gläubiger geistliche Autorität, und die Sünde öffnet dem Feind die Tür.

Offenbarung 19,8 (LUT 2017)
„Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem, reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.“

Hebräer 12,14 (LUT 2017)
„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“

Epheser 4,27 (LUT 2017)
„Gebt nicht Raum dem Teufel!“


3. Füße – Bereitschaft zur Evangelisation

Die Füße stehen für die Bereitschaft, das Evangelium zu verbreiten und fest im Glauben zu stehen.

Epheser 6,15 (LUT 2017)
„Und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.“

Der Feind versucht, uns mit Ablenkungen, Weltlichkeit und Sorgen vom Auftrag abzuhalten:

1. Johannes 2,15–16 (LUT 2017)
„Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist… denn alles, was in der Welt ist – die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und hoffärtiges Leben –, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“


Zusammenfassung und Anwendung

  • Hände: Stärke dein Gebetsleben – so fallen Ketten.

  • Gewänder: Lebe heilig und gerecht – das gibt dir geistliche Autorität.

  • Füße: Sei bereit, das Evangelium weiterzugeben – trotz Ablenkungen.

Wenn Gläubige so leben, wandeln sie in der Freiheit, die Christus ihnen erkauft hat, und können die Angriffe des Feindes innerlich und äußerlich überwinden.


Ermutigung

Lass dich nicht binden. Pflege ein Leben in täglichem Gebet, Heilung und Einsatz für das Reich Gottes. Der Sieg ist bereits errungen:

Kolosser 2,15 (LUT 2017)
„Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.“

Gott segne dich reichlich!

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Was ist so besonders an Wein, dass der HERR JESUS Wasser in Wein verwandelte?

Antwort:

An dem Wein selbst war nichts Magisches oder Besonderes.

Der HERR JESUS verwandelte Wasser in Wein, einfach weil in diesem Moment genau das gebraucht wurde. Nach Johannes 2,1–11 informierte Maria, die Mutter Jesu, ihn darüber, dass der Wein ausgegangen war. Wäre es an Essen gefehlt, hätte Jesus vielleicht Nahrung vermehrt – so wie bei der Speisung der Fünftausend mit fünf Broten und zwei Fischen (Markus 6,38–44; Lukas 9,13–17). Doch weil es Wein war, der fehlte, begegnete Jesus dem konkreten, aktuellen Bedarf.

Der kulturelle und theologische Hintergrund

In der jüdischen Kultur des ersten Jahrhunderts waren Hochzeiten nicht nur freudige, sondern auch gemeinschaftlich bedeutsame und symbolträchtige Ereignisse. Es war ein schweres soziales Versagen – eine große Schande – wenn dem Gastgeber der Wein ausging. Wein stand als Symbol für Freude, Segen und die Feier des Bundes.

Psalm 104,15
„… und Wein erfreut des Menschen Herz, und Öl macht sein Antlitz glänzend, und Brot stärkt des Menschen Herz.“

Johannes 2,3–5
„Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was geht das mich und dich an, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.“

Dieses Wunder geschah nicht, um die Qualität von Wein hervorzuheben, sondern um das Mitgefühl Christi und die Herrlichkeit Gottes sichtbar zu machen – als Antwort auf menschliche Not.

Johannes 2,11
„Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.“

Die theologische Botschaft

Die zentrale Aussage dreht sich nicht um den Wein – sondern um die verwandelnde Gegenwart JESU. Wenn Er in unser Leben eingeladen wird, nimmt Er unsere Schande weg, stellt unsere Ehre wieder her und versorgt uns überfließend – selbst in unerwarteten Situationen.

Jesaja 53,4–5
„Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“

Das Wunder von Kana zeigt, was JESUS im Leben derer tut, die Ihn einladen:
Er verwandelt Leere in Fülle.
Er bedeckt Schande mit Gnade.
Er bringt Freude, wo vorher Sorgen waren.
Er offenbart göttliche Kraft durch barmherziges Handeln.

Eine Lektion über vertrauensvollen Glauben

Der Bräutigam lud Jesus nicht ein, weil er voraussah, dass der Wein ausgehen würde. Er ehrte Ihn einfach durch seine Einladung. Ihr Glaube war nicht berechnend – er war beziehungsorientiert. Und als ein Problem auftrat, griff Jesus ein – nicht weil man Ihn darum bat, sondern weil Er bereits anwesend war.

Offenbarung 3,20
„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“

Heute kommen viele Menschen nur wegen Wundern, Durchbrüchen oder materiellen Segnungen zu Jesus. Doch die Schrift warnt vor einem oberflächlichen Glauben:

Johannes 6,26
„Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.“

Die richtige Reihenfolge lautet:

  • Suche Ihn zuerst um des ewigen Lebens und der Beziehung willen.

  • Wunder, Segnungen und Versorgung folgen als Früchte Seiner Gegenwart.

Matthäus 6,33
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

Unsere Sorgen auf Ihn werfen

Wenn wir in Christus verwurzelt sind, lädt Er uns ein, all unsere Sorgen und Bedürfnisse Ihm anzuvertrauen:

1. Petrus 5,7
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Der HERR segne dich.

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ES GENÜGT NICHT, ERSCHAFFEN ZU SEIN – ZWEI WEITERE DINGE SIND NOTWENDIG

 


Wie der Titel dieser Lehre bereits andeutet: „Erschaffen zu sein genügt nicht.“ Anders gesagt: Es braucht weitere entscheidende Schritte, damit Gottes Schöpfung ihre volle Bestimmung erreicht. Lassen Sie uns diese Schritte genauer betrachten.

Der erste Vers der Bibel legt das Fundament der Schöpfung:

1. Mose 1,1 (LUT 2017)
„Am


Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Hier wird Gott als Schöpfer vorgestellt – derjenige, der das Universum aus dem Nichts ins Dasein rief. Doch wenn wir weiterlesen, erkennen wir, dass die Schöpfung nicht sofort „vollständig“ im Sinne einer fertigen Welt war. Deshalb heißt es im nächsten Vers:

1. Mose 1,2a (LUT 2017)
„Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe…“

Dieser Zustand von „wüst und leer“ – im Hebräischen tohu wa-bohu – beschreibt ein chaotisches, unbewohnbares Dasein. Die Dunkelheit steht sinnbildlich für geistliche Leere und die Abwesenheit von Gottes Gegenwart. Aber Gott ließ die Welt nicht in diesem Zustand.

Zwei göttliche Handlungen

Gott vollzog zwei entscheidende Handlungen, um seine Schöpfung zu ihrem Zweck zu führen:

  1. Der Geist Gottes bewegte sich über den Wassern:
    Der Geist Gottes (hebräisch Ruach Elohim) ist keine unpersönliche Kraft, sondern die lebendige, persönliche Gegenwart Gottes. Er ist Träger des Lebens, der Erneuerung und göttlichen Eingreifens (vgl. 1. Mose 1,2b). In diesem Moment beginnt der Wandel.

  2. Gottes Wort wurde gesprochen:
    Das göttliche Wort – Gottes wirksamer Ausdruck – bringt Ordnung und Leben hervor.
    1. Mose 1,3 (LUT 2017):
    „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“
    Das gesprochene Wort Gottes ist machtvoll und schafft Licht aus der Finsternis.

Durch diese beiden göttlichen Wirkungen – Geist und Wort – beginnt die Schöpfung zielgerichtet und lebensspendend zu entfalten.


Die Bedeutung von Wort und Geist

Johannes 1,1–5 (LUT 2017)
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“

Johannes macht hier deutlich, dass das „Wort“ (Logos) Jesus Christus selbst ist. Er ist nicht nur das ausgesprochene Wort, sondern der ewige Logos, der von Anfang an bei Gott war und selbst Gott ist. Durch ihn wurde alles erschaffen.

Jesus ist das Licht, das in der Finsternis leuchtet – er überwindet die Dunkelheit, die wir in 1. Mose sehen. Dieses Licht steht für göttliche Wahrheit und das Leben, das stärker ist als Chaos und Sünde.

Das Entscheidende: Jesus, das ewige Wort, ist das Zentrum göttlichen Schaffens. Ohne ihn bleibt jede Schöpfung – ob physisch oder geistlich – unvollständig.


Der Geist Gottes und die neue Schöpfung

Römer 8,9 (LUT 2017)
„Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“

Der Heilige Geist ist nicht bloß eine Kraft, sondern die dritte Person der Dreieinigkeit. Er ist es, der das Herz des Gläubigen neu macht – er schenkt geistliches Leben. Paulus betont: Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Ohne den Geist kann niemand wahrhaft Christus nachfolgen, und ohne das Wort (Jesus) kann man Gottes Ziel nicht wirklich erkennen oder erfüllen.

Deshalb spricht Jesus vom Wiedergeborenwerden durch den Geist – nur so kann man das Reich Gottes sehen und betreten (vgl. Johannes 3,5–6). Der Heilige Geist verbindet uns neu mit Gott und macht uns zu Teilhabern seiner göttlichen Natur (2. Petrus 1,4).


Warum Wiedergeburt unerlässlich ist

Johannes 3,3 (LUT 2017)
„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Die „neue Geburt“ bezeichnet die geistliche Wiedergeburt, die geschieht, wenn ein Mensch Jesus Christus als seinen Retter und Herrn annimmt. Nur dadurch empfängt der Gläubige Vergebung der Sünden und wird eine neue Schöpfung in Christus (2. Korinther 5,17). Der Heilige Geist wirkt diese Neugeburt.

Ohne diese Wiedergeburt bleibt der Mensch geistlich tot und von Gott getrennt. Wahre Vollständigkeit wird nur dann erreicht, wenn sowohl das Wort (Jesus Christus) als auch der Geist im Gläubigen wirken. Erst dann trägt ein Mensch die Frucht der Gerechtigkeit, die Gott gefällt.


Fazit: Das Heil in Christus

Epheser 2,8–9 (LUT 2017)
„Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“

Das Heil ist ein Geschenk Gottes – frei angeboten durch die Gnade Jesu Christi. Doch Rettung bedeutet nicht nur, erschaffen worden zu sein oder Gnade zu empfangen – es bedeutet, Jesus Christus als Retter und Herrn zu empfangen. Die Bibel lehrt uns, dass wir durch den Geist wiedergeboren und in Christus vollständig gemacht werden müssen.

Die Dringlichkeit dieser Botschaft ist klar: Wir leben in den letzten Tagen. Die Wiederkunft Christi steht bevor, und die Welt geht ihrem endgültigen Ziel entgegen. Die entscheidende Frage ist:
Bist du bereit für das Hochzeitsmahl des Lammes im Himmel?
Wie steht es um deine Vollständigkeit vor Gott?

Sei gesegnet!


 

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JESUS IN SEINER ERMÜDUNG

Jesus in seiner Müdigkeit

Der einzige ausdrücklich erwähnte Moment in den Evangelien, in dem wir lesen, dass Jesus müde war, findet sich in Johannes 4. Dieses Detail gewährt uns einen tiefen Einblick sowohl in seine Menschlichkeit als auch in seine Sendung. Jesus – ganz Gott und ganz Mensch – erlebte die vollen Grenzen menschlicher Schwäche: Hunger, Durst und Erschöpfung. Doch niemals ließ er diese ihn daran hindern, dem Willen des Vaters zu gehorchen.


1. Jesu Menschlichkeit und körperliche Erschöpfung

Johannes 4,5–6 (Lutherbibel 2017):
So kam er in eine Stadt in Samarien, die heißt Sychar,
nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte.
Es war aber dort Jakobs Brunnen.
Weil nun Jesus müde war von der Reise,
setzte er sich an den Brunnen;
es war um die sechste Stunde.

Das hier verwendete griechische Wort für „müde“ (kekopiakōs) deutet auf echte, körperliche Erschöpfung hin. Jesus war unter der heißen Sonne gewandert – vermutlich viele Stunden lang – durch unwegsames Gelände. Seine Müdigkeit war real, nicht symbolisch. Sie zeigt, dass er voll und ganz Teil der menschlichen Erfahrung war (vgl. Hebräer 4,15).

Hebräer 2,17:
Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden,
damit er barmherzig würde
und ein treuer Hoherpriester vor Gott,
zu sühnen die Sünden des Volkes.


2. Göttlicher Zweck in menschlicher Schwäche

Johannes 4,13–14:
Jesus antwortete und sprach zu ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten;
wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe,
den wird in Ewigkeit nicht dürsten,
sondern das Wasser, das ich ihm gebe,
wird in ihm eine Quelle des Wassers werden,
das in das ewige Leben quillt.

Johannes 4,34–35:
Jesus spricht zu ihnen:
Meine Speise ist die,
dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat,
und vollende sein Werk.
Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte?
Siehe, ich sage euch:
Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder,
denn sie sind schon weiß zur Ernte.


3. Die Frucht treuen Gehorsams

Johannes 4,28–30:
Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt
und spricht zu den Leuten:
Kommt, seht einen Menschen,
der mir alles gesagt hat, was ich getan habe;
ob er nicht der Christus sei?
Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.


4. Ein Aufruf zur Treue in unserer eigenen Erschöpfung

2. Korinther 12,9:
Und er hat zu mir gesagt:
Lass dir an meiner Gnade genügen;
denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Darum will ich mich am liebsten rühmen meiner Schwachheit,
damit die Kraft Christi bei mir wohne.


5. Stärke im Herrn

Jesaja 40,29–31:
Er gibt den Müden Kraft
und Stärke genug dem Unvermögenden.
Männer werden müde und matt,
und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft,
dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
dass sie laufen und nicht matt werden,
dass sie wandeln und nicht müde werden.


Shalom.


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DIE MACHT GOTTES JENSEITS DER ZEIT

Als Gläubige müssen wir eine der ehrfurchtgebietendsten Wahrheiten begreifen: Gott ist nicht an Zeit gebunden. Seine Macht wirkt sowohl jenseits als auch außerhalb der menschlichen Grenzen von Zeit und Ablauf. Wenn wir davon sprechen, dass Gott „jenseits der Zeit“ handelt, stellen wir uns oft vor, wie Er in Situationen eingreift, die längst überfällig erscheinen – wenn Fristen verstrichen sind und Hoffnung verloren scheint. Doch wir müssen auch erkennen: Gott kann auch vor der Zeit handeln, auf eine Weise, die unseren natürlichen Erwartungen widerspricht.


1. Gott handelt, nachdem die Zeit vergangen ist

Der Fall von Elisabeth und Sara

In Lukas 1,36 sagt der Engel zu Maria:

„Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, obwohl sie unfruchtbar genannt wurde.“
(Lukas 1,36 – Lutherbibel 2017)

Elisabeth, ganz wie Sara im Alten Testament, wurde schwanger, als es biologisch und menschlich gesehen unmöglich war. Über Sara heißt es in 1. Mose 18,11:

„Und Abraham und Sara waren alt und hochbetagt, sodass es Sara nicht mehr ging nach der Weise der Frauen.“
(1. Mose 18,11 – Lutherbibel 2017)

In beiden Fällen handelte Gott nach dem, was der menschliche Verstand als „zu spät“ ansieht. Es ist eine göttliche Erinnerung: Verzögerungen in unserem Leben begrenzen nicht Gottes Fähigkeit, seine Verheißungen zu erfüllen.


2. Gott handelt, bevor die Zeit gekommen ist

Das Wunder Mariens

Im selben Bericht sehen wir das genaue Gegenteil: Maria wird schwanger, bevor irgendein menschlicher Prozess begonnen hat. In Lukas 1,34–35 lesen wir:

„Maria aber sprach zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“
(Lukas 1,34–35 – Lutherbibel 2017)

Marias Schwangerschaft war nicht nur ein Wunder, sondern die prophetische Erfüllung, die dem natürlichen Ablauf vorausging. Das zeigt: Gott ist nicht nur der Wiederhersteller verlorener Zeit, sondern auch der Gott der Beschleunigung, der neue Zeiten einleitet, noch bevor wir sie erwarten.


3. Leben zwischen zwei Dimensionen der Zeit

In deinem geistlichen Leben wirst du beides erleben:
Verzögerte Durchbrüche, die nach langem Warten und Prüfen eintreten,
und plötzlich eintreffende Segnungen, die ohne Vorwarnung kommen.

Prediger 3,1 erinnert uns daran:

„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“
(Prediger 3,1 – Lutherbibel 2017)

Doch Gott, der die Zeit erschaffen hat, ist nicht an sie gebunden. Er greift ein in Kairos-Momenten – göttlich bestimmten Zeitpunkten, die den natürlichen Ablauf (Chronos) übersteigen.


4. Vertrauen auf Gottes unerforschliche Wege

In Zeiten der Verzögerung fragen wir uns vielleicht: Warum nicht jetzt, Herr?
In Zeiten plötzlicher Gnade denken wir vielleicht: Bin ich dafür bereit? oder Habe ich das verdient?
Doch in beidem bleibt Gottes Weisheit vollkommen.

Römer 11,33 sagt:

„O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“
(Römer 11,33 – Lutherbibel 2017)

Hiob 22,21 ergänzt:

„So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.“
(Hiob 22,21 – Lutherbibel 2017)

Wenn du Gott über dein eigenes Zeitverständnis hinaus vertraust, wirst du Frieden finden – und göttliche Güte wird dir folgen.


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VIER GROSSE GEHEIMNISSE IN CHRISTUS, DIE DU KENNEN SOLLTEST

Gruß im mächtigen Namen unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Ihm gebühren alle Herrschaft, alle Ehre und alle Macht in Ewigkeit. Amen.

In der Heiligen Schrift hat Gott viel von seinem Wesen, seinem Reich und seinem Erlösungsplan offenbart. Doch manche Wahrheiten waren lange Zeit Geheimnisse, bis sie in der Fülle der Zeit durch Jesus Christus offenbart wurden.

Im Neuen Testament bedeutet das griechische Wort mystērion nicht etwas Unzugängliches, sondern eine göttliche Wahrheit, die einst verborgen war und nun offenbart ist – und zwar einzig in Christus.

Kolosser 2,2 (Lutherbibel 2017)
„…auf dass ihre Herzen gestärkt und verbunden werden in der Liebe und zu allem Reichtum an der Fülle der Einsicht, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.“


GEHEIMNIS 1: Jesus ist Gott in menschlicher Gestalt

1. Timotheus 3,16 (Lutherbibel 2017)
„Und groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: **Er wurde offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.“

Dieser Vers bekräftigt die Inkarnation: Jesus Christus ist vollkommen Gott und vollkommen Mensch. Der Sohn, ewig bei Gott, nahm Fleisch an und wohnte unter uns – eine Wahrheit, die einst verborgen war.


GEHEIMNIS 2: Auch die Heiden sind Miterben

Epheser 3,4–6 (Lutherbibel 2017)
„…mein Einblick in das Geheimnis Christi, das nicht früher den Menschen in andern Geschlechtern kundgemacht worden ist, gleichwohl jetzt den Heiligen seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart ist: dass nämlich die Heiden Miterben sind und Mitgenossen und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium.“

Früher nur angedeutet (z. B. Jesaja 49,6; 1. Mose 12,3), jetzt in Christus deutlich gemacht: Heiden sind durch den Glauben in Christus in Gottes Familie aufgenommen.


GEHEIMNIS 3: Israel wird wiederhergestellt

Römer 11,25–27 (Lutherbibel 2017)
„Denn ich will euch nicht, Brüder, verschweigen, dass ich euch dieses Geheimnis kenne, damit ihr euch nicht selbst klug dünket: Ein Teil ist verhärtet worden, bis das vollständige Maß der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet werden…

Gegenwärtig lehnt Israel den Messias ab, doch seine Verhärtung ist nur vorübergehend. Gottes Bund mit Israel wird sich erfüllen – und das sollte uns demütig und hoffungsvoll stimmen.


GEHEIMNIS 4: Der Zeitpunkt von Christi Rückkehr

Matthäus 24,36 (Lutherbibel 2017)
„Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.“

Der genaue Zeitpunkt der Wiederkunft Christi bleibt verborgen, selbst vor den Engeln und dem Sohn, bis der Vater es offenbart. Dennoch ist sicher: Gottes geheimnisvoller Plan wird sich vollständig erfüllen.


Bist du bereit für Christus’ Rückkehr?

Wir leben in den letzten Tagen, und das Evangelium ruft uns zur Umkehr. Bist du bereit für das Hochzeitsmahl des Lammes (Offb. 19,7–9)? Hast du dich bekehrt und Christus als deinen Herrn angenommen?

2. Korinther 6,2 (Lutherbibel 2017)
„…Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils.“

Heute ist der Tag der Rettung. Wenn du bereit bist, lade ich dich ein zu folgendem Gebet:


„Herr Jesus, ich gestehe, dass ich ein Sünder bin und deine Gnade brauche. Ich glaube, dass Du für meine Sünden gestorben und auferstanden bist. Heute wende ich mich von meinen Sünden ab und nehme Dich als meinen Herrn und Retter auf. Komm in mein Leben und erneuere mich. In Deinem Namen bete ich. Amen.“


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Die neun Gaben des Heiligen Geistes und ihre Funktion verstehen

Die neun Gaben des Heiligen Geistes sind in 1. Korinther 12,4–11 aufgeführt. Im Folgenden betrachten wir jede Gabe im Detail – mit theologischen Einsichten und passenden Bibelstellen.

1. Korinther 12,4–11 (LUT 2017):
4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.
5 Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr.
6 Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.
7 In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller:
8 dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist;
9 einem andern Glaube in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem einen Geist;
10 einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen.
11 Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.


1. Wort der Weisheit

Diese Gabe befähigt jemanden, göttliche Weisheit in schwierigen oder komplexen Situationen zu erkennen und anzuwenden.

Das Wort der Weisheit zeigt göttliche Lösungen für Herausforderungen auf. König Salomo ist ein alttestamentliches Beispiel für diese Gabe (vgl. 1. Könige 3,16–28). In der Gemeinde hilft diese Gabe, klare, gottgewollte Antworten zu geben.

Jakobus 1,5

„Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt, so wird sie ihm gegeben werden.“


2. Wort der Erkenntnis

Diese Gabe beschreibt das übernatürliche Erkennen geistlicher oder verborgener Wahrheiten.

Es geht nicht um bloßes Wissen, sondern um Erkenntnisse, die vom Heiligen Geist offenbart werden. Sie hilft, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden und Gottes Wort richtig zu deuten.

1. Johannes 2,20

Und ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und wisst alles.“


3. Glaube

Diese Gabe übersteigt den rettenden Glauben. Sie ist ein übernatürliches Vertrauen in Gottes Handeln – selbst gegen alle äußeren Umstände.

Diese Art von Glauben bewegt Berge (vgl. Matthäus 17,20). Sie ermutigt andere und bringt Gottes Kraft in schwierige Situationen.

Matthäus 17,20„[…] Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“


4. Gaben der Heilung

Diese Gabe wirkt Heilung auf körperlicher, seelischer oder geistlicher Ebene – durch Gottes Kraft.

Heilung war ein zentraler Teil im Dienst Jesu (vgl. Matthäus 9,35) und ist ein Ausdruck von Gottes Barmherzigkeit. Die Pluralform („Gaben“) weist darauf hin, dass es verschiedene Arten der Heilung gibt.

Jakobus 5,14–15„Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten […].“


5. Wunderkräfte

Diese Gabe steht für übernatürliche Eingriffe Gottes, die natürliche Gesetze übersteigen – z. B. Zeichen und Wunder.

Wunder bezeugen die Wahrheit des Evangeliums und demonstrieren Gottes Macht. Sie erinnern uns daran, dass Gott heute noch handelt.

Markus 16,17–18„Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Zungen reden, […] und Kranken werden sie die Hände auflegen, so wird’s gut mit ihnen werden.“


6. Prophetie

Prophetie bedeutet, Gottes Wort und Willen auszusprechen – für die Gegenwart oder Zukunft.

Diese Gabe erbaut, ermahnt und tröstet die Gemeinde (vgl. 1. Korinther 14,3). Sie dient dazu, Menschen zurück zu Gott zu führen und geistliche Klarheit zu geben.

1. Korinther 14,3„Wer aber prophetisch redet, der redet zu den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.“


7. Unterscheidung der Geister

Diese Gabe hilft, zu erkennen, ob eine geistliche Äußerung von Gott, einem falschen Geist oder einem dämonischen Einfluss stammt.

Theologische Einsicht:
Sie schützt die Gemeinde vor Irrlehren und Verführung. Jesus selbst warnte vor falschen Propheten (vgl. Matthäus 7,15).

1. Johannes 4,1„Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind ausgegangen in die Welt.“


8. Arten von Zungenrede

Diese Gabe befähigt eine Person, in einer Sprache zu beten oder zu sprechen, die sie nicht gelernt hat – sei es eine irdische oder geistliche Sprache.

Zungenrede dient der persönlichen Erbauung, aber auch als Zeichen für Ungläubige (vgl. 1. Korinther 14,22). Sie ist ein Mittel des Gebets und der Anbetung.

1. Korinther 14,2„Denn wer in Zungen redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht ihn; im Geist redet er Geheimnisse.“


9. Auslegung der Zungenrede

Diese Gabe dient dazu, die in Zungen gesprochene Botschaft verständlich zu machen, sodass die Gemeinde erbaut wird.

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