Was ist der Unterschied zwischen Heiligkeit und Herrlichkeit?

Was ist der Unterschied zwischen Heiligkeit und Herrlichkeit?

Zu verstehen, worin der Unterschied zwischen Heiligkeit und Herrlichkeit liegt, ist entscheidend, um die Natur Gottes und sein Wirken in unserem Leben zu begreifen. Obwohl diese Begriffe oft zusammen verwendet werden, sind sie nicht dasselbe. Schauen wir uns an, was jeder Begriff bedeutet und wie sie sich aus biblischer und theologischer Perspektive zueinander verhalten.


1. Was ist Heiligkeit?

Heiligkeit bezieht sich auf moralische Reinheit, Absonderung von der Sünde und Hingabe an Gott. Das hebräische Wort für „heilig“ (qadosh) bedeutet „abgesondert“. Im Neuen Testament hat der griechische Begriff hagios eine ähnliche Bedeutung.

Heilig zu sein bedeutet, rein, unbefleckt und für Gottes Zwecke abgesondert zu sein. Dies gilt sowohl für physische Dinge (wie den Tempel oder Opfer) als auch für Menschen, die Gott folgen.

„Als gehorsame Kinder, lasst euch nicht von den Leidenschaften eurer früheren Unwissenheit leiten, sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr in allem Wandel heilig sein.“
— 1. Petrus 1,14–15

Ein heiliger Mensch ist jemand, der durch das Blut Jesu gereinigt wurde und sich bewusst dafür entscheidet, in Gottes Gehorsam zu leben und die Sünde abzulehnen.


2. Was ist Herrlichkeit?

Herrlichkeit (Hebräisch: kabod; Griechisch: doxa) bezeichnet die sichtbare oder offenbarte Schönheit, Pracht oder Größe Gottes. Sie ist der Glanz, der aus seiner Natur und Heiligkeit hervorgeht. Einfach gesagt: Herrlichkeit ist das, was aus der Heiligkeit hervorscheint – der sichtbare Ausdruck von Gottes Vollkommenheit.

Ein Beispiel: Wenn Gold gereinigt wird, glänzt es. Dieser Glanz ist seine Herrlichkeit. Ebenso erzeugt Gottes Heiligkeit einen überwältigenden Strahl – seine Herrlichkeit.

„Nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit sich… und er wurde vor ihnen verklärt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“
— Matthäus 17,1–2

Hier wurde die innere Heiligkeit Jesu nach außen hin als Herrlichkeit sichtbar – ein strahlendes Licht, das offenbarte, wer er ist.


3. Heiligkeit erzeugt Herrlichkeit

Wir müssen dieses Prinzip verstehen: Heiligkeit kommt zuerst, und die Herrlichkeit fließt aus ihr. Wahre Herrlichkeit gibt es ohne Heiligkeit nicht. Wenn jemand heilig ist – von der Sünde gereinigt, im Geist wandelnd und für Gott abgesondert – wird die Herrlichkeit Gottes im Leben dieser Person sichtbar, auch wenn sie nicht physisch erkennbar ist.

Jesus, der vollkommen heilig war, offenbarte die Herrlichkeit Gottes in allem, was er tat. Ebenso spiegeln Gläubige, die Heiligkeit anstreben, Gottes Herrlichkeit in ihrem Leben wider.

„Wir alle aber, die wir mit aufgedecktem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.“
— 2. Korinther 3,18


4. Gottes Herrlichkeit entspringt seiner vollkommenen Heiligkeit

Gottes Herrlichkeit ist untrennbar mit seiner Heiligkeit verbunden. In Jesajas Vision rufen die Seraphim immer wieder Gottes Heiligkeit aus – und verkünden dann, dass die Erde erfüllt ist von seiner Herrlichkeit:

„Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll.“
— Jesaja 6,3

Die Heiligkeit Gottes ist hier die Grundlage seiner überwältigenden Herrlichkeit. Sogar die Engel verbergen ihr Gesicht vor seiner strahlenden Gegenwart (Jesaja 6,2), was zeigt, dass seine Herrlichkeit Ehrfurcht gebietet und mächtig ist.


5. Können Menschen Gottes Heiligkeit und Herrlichkeit widerspiegeln?

Absolut. Durch das heilende Werk Christi und des Heiligen Geistes sind Gläubige berufen, heilige Leben zu führen – und dadurch Gottes Herrlichkeit in einer dunklen Welt widerzuspiegeln.

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Eigentum Gottes, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat.“
— 1. Petrus 2,9

Und im Alten Testament:

„Die Heiligen im Lande, die sind die Vornehmen, an ihnen hat meine Lust.“
— Psalm 16,3

Heiligkeit ist nicht nur möglich – sie wird von allen erwartet, die zu Christus gehören. Durch diese Heiligkeit strahlt Gottes Licht (seine Herrlichkeit) durch uns in die Welt.


Heiligkeit bedeutet, rein, sauber und für Gott abgesondert zu sein. Herrlichkeit ist der Glanz, der aus dieser Heiligkeit hervorgeht. Ohne Heiligkeit kann es keine wahre Herrlichkeit geben. Aber wenn wir in Heiligkeit wandeln, wird Gottes Herrlichkeit in uns und durch uns sichtbar werden.

Lasst uns daher Heiligkeit anstreben – nicht nur aus persönlicher Frömmigkeit, sondern damit die Herrlichkeit Gottes in unserem Leben offenbar wird.

„Jagt nach dem Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“
— Hebräer 12,14

Möge der Herr uns helfen, heilige Leben zu führen, die seine Herrlichkeit widerspiegeln.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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