Es gibt ein göttliches Prinzip, das die Gegenwart und Kraft Gottes in unserem Leben, in unseren Familien und Gemeinden einlädt: Ordnung. Die Heilige Schrift lehrt, dass Gott nicht ein Gott der Verwirrung, sondern ein Gott des Friedens und der Struktur ist. Wo Chaos herrscht, zieht sich Gott mit seiner manifesten Gegenwart zurück. Dieses Thema zieht sich konsequent durch die gesamte Bibel.
1. Korinther 14,40 (Lutherbibel 2017):
„Alles aber geschehe ehrbar und ordentlich.“
Paulus schrieb diese Worte an die Gemeinde in Korinth, um ihre Unordnung im öffentlichen Gottesdienst und im Gebrauch der geistlichen Gaben zu korrigieren. Er betonte, dass Anbetung Gottes heiligen Charakter widerspiegeln muss: geordnet, ehrfürchtig und aufbauend.
Gott wirkt durch Ordnung
Schon bei der Schöpfung sehen wir, dass Gott durch bewusste Gestaltung und Struktur handelt. In Genesis 1 bringt Gott Ordnung ins Chaos und formt das formlosen Nichts zu einem schön geordneten Universum. Ebenso erwartet Gott von seinem Volk, besonders im Gottesdienst, diese göttliche Ordnung widerzuspiegeln.
Die Gemeinde als Leib Christi (Epheser 4,12–16) muss in Einheit und Struktur funktionieren. Jedes Mitglied hat eine einzigartige Aufgabe, und die geistlichen Gaben sollen harmonisch, nicht chaotisch eingesetzt werden.
Ordnung im Hause Gottes: Grenzen sind wichtig
Gott hat auch innerhalb seiner Kirche Grenzen gesetzt etwa bezüglich Geschlechterrollen, Altersunterschieden und Leitungsverantwortung. Wenn diese von Gott gegebenen Rahmen missachtet werden, betrübt das den Heiligen Geist und behindert den Fluss seiner Segnungen.
Zum Beispiel lehrte Paulus Timotheus:
1. Timotheus 2,11-12 (Einheitsübersetzung):
„Eine Frau soll still und in aller Unterordnung lernen. Ich erlaube aber einer Frau nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann herrsche, sondern sie soll sich still verhalten.“
Diese Anweisung, die oft diskutiert wird, spiegelt Gottes Ruf nach geistlicher Ordnung in der Versammlung wider nicht um zu erniedrigen, sondern um Harmonie und Zielstrebigkeit im Gottesdienst zu bewahren.
Wenn Geschlechterrollen, altersbedingte Verantwortlichkeiten oder geistliche Leitungsstrukturen ignoriert werden, entsteht Verwirrung. Das Ergebnis: Gottes Gegenwart wird eingeschränkt. Gott vervielfacht seine Segnungen nur dort, wo göttliche Ordnung herrscht.
Ein biblisches Beispiel: Jesus und die Speisung der 5000
Betrachten wir das Wunder, wie Jesus die 5000 speiste eine kraftvolle Lektion, dass Ordnung dem Überfluss vorausgeht.
Markus 6,38-44 (Lutherbibel 2017):
„Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach!
Als sie das nachgesehen hatten, sagten sie: Fünf und zwei Fische.
Da befahl er ihnen, dass sich alle auf das grüne Gras setzen sollten.
Und sie setzten sich in Gruppen von Hunderten und Fünfzigern nieder.
Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, dankte und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten. Und er teilte auch die zwei Fische unter alle.
Sie aßen alle und wurden satt.
Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke zwölf Körbe voll ein.
Und die, die gegessen hatten, waren etwa fünftausend Männer.“
Beachte, was geschah: Bevor das Wunder wirkte, stellte Jesus Ordnung her. Er wies die Menschen an, sich in geordneten Gruppen zu setzen. Erst dann segnete er das Brot und vervielfältigte es. Wäre die Menge verstreut und chaotisch geblieben, hätte das Wunder sich nicht so ordnungsgemäß vollziehen können. Dieses Prinzip gilt auch heute noch: Ordnung geht dem Wachstum voraus.
Geistliche Gaben müssen geordnet wirken
Paulus regelt in 1. Korinther 14 besonders den Gebrauch von Prophetie und Zungenrede in der Anbetung:
1. Korinther 14,29-33 (Lutherbibel 2017):
„Es sollen aber zwei oder drei Propheten reden, und die anderen sollen es prüfen.
Und wenn jemandem Offenbarung zuteil wird, während er sitzt, soll der Erste schweigen.
Denn ihr könnt alle nacheinander prophetisch reden, damit alle lernen und ermahnt werden.
Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.
Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“
Diese Stelle erinnert uns daran, dass selbst wenn der Heilige Geist kraftvoll wirkt, dies nicht in Verwirrung oder Chaos geschieht. Prophetischer Dienst soll geregelt, nicht zum Schweigen gebracht werden – mit Reife, Selbstbeherrschung und Rücksichtnahme.
Ehrfurcht im Hause Gottes
Viele Gläubige kommen heute mit einer lockeren Haltung ins Gotteshaus und behandeln es wie einen Sozialclub oder Veranstaltungsort. Doch Gottes Haus ist heilig, und seine Gegenwart fordert Ehrfurcht.
Prediger 5,1 (Einheitsübersetzung):
„Nimm dich in Acht, wenn du zum Haus Gottes gehst! Nahe dich, um zu hören, nicht um das Opfer der Toren darzubringen, denn sie wissen nicht, dass sie Unrecht tun.“
Unachtsam ins Gotteshaus zu kommen, unaufhörlich zu plaudern, sich unangebracht zu kleiden oder den heiligen Ort zu missachten, raubt uns geistliche Empfindlichkeit und blockiert den Segen.
Letzte Herausforderung: Bist du in Ordnung?
Lebst du im Einklang mit Gottes Struktur?
Bist du ehrfürchtig und demütig in seinem Haus?
Kultivierst du Frieden und Disziplin in deinem geistlichen Leben?
Ordnung ist kein Legalismus, sondern ein Kanal für Gottes Gunst. Wo Frieden, Ehrfurcht und Struktur sind, da ist göttliche Gegenwart.
Maranatha.
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