Die Bibel gibt klare Anweisungen zum Thema Haare – sowohl für Männer als auch für Frauen, besonders in 1. Korinther 11, wo der Apostel Paulus die Bedeutung von Kopfbedeckungen und natürlichem Haar als Symbole göttlicher Ordnung, Autorität und Ehrfurcht im Gottesdienst erklärt.
Für Männer:
Geistliche Leitung und Haarlänge
Die Bibel lehrt, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen, weil dies ihren geistlichen Haupt – Christus – entehren würde.
1. Korinther 11,3 (Lutherbibel 2017):
„Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, und Gott ist das Haupt Christi.“
Diese Stelle zeigt eine göttliche Hierarchie, bei der der Mann unter der Autorität Christi steht. Paulus leitet daraus ab, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen als sichtbaren Ausdruck dieser geistlichen Wahrheit:
1. Korinther 11,14 (Lutherbibel 2017):
„Lehrt euch nicht auch die Natur selbst, dass es eine Schande für den Mann ist, langes Haar zu tragen?“
Im griechisch-römischen Kulturkreis wurde langes Haar bei Männern oft mit Eitelkeit oder Weiblichkeit in Verbindung gebracht. Paulus beruft sich hier auf die natürliche Ordnung und kulturelle Normen, die Gottes Schöpfungsordnung widerspiegeln.
Kopfbedeckung im Gottesdienst
Paulus weist weiter an, dass Männer beim Beten oder Anbeten ihr Haupt nicht bedecken sollen, weil dies symbolisch Christus entehren würde:
1. Korinther 11,7 (Lutherbibel 2017):
„Denn der Mann soll nicht das Haupt bedecken, weil er das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist; die Frau aber ist die Herrlichkeit des Mannes.“
Dies spiegelt die Schöpfungsordnung aus Genesis 1–2 wider, in der der Mann zuerst geschaffen wurde und die Frau als Helferin.
Praktische Anwendung:
Männer sollten ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen beim Gottesdienst tragen und keine weiblichen oder auffälligen Frisuren (z.B. Zöpfe, übermäßige Pflege) annehmen, da dies ihre Rolle als Ebenbild Gottes beeinträchtigen würde.
Für Frauen:
Langes Haar als Zeichen von Herrlichkeit und Bedeckung
Im Gegensatz zu Männern wird Frauen gelehrt, dass langes Haar ein Zeichen von Schönheit und göttlicher Ehre ist:
1. Korinther 11,15 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau langes Haar hat, so ist es ihr zur Ehre; denn das Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben.“
Paulus verbindet hier langes Haar mit Bescheidenheit und Unterordnung sowie mit den kulturellen und geistlichen Erwartungen an Weiblichkeit im Gottesdienst. Das lange Haar wirkt als natürliche Bedeckung, zusätzlich wird in der öffentlichen Anbetung oft eine weitere Kopfbedeckung (Schleier oder Tuch) empfohlen als Zeichen der Unterordnung und Ehrfurcht.
1. Korinther 11,6 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau nicht bedeckt ist, so soll sie sich auch schneiden lassen. Wenn es aber schändlich für eine Frau ist, sich zu schneiden oder zu scheren, so soll sie sich bedecken.“
Paulus verwendet hier eine sehr starke Sprache, um die Bedeutung dieses Symbols zu unterstreichen. Es galt als Schande, wenn eine Frau ohne Kopfbedeckung betete oder prophetisch sprach – vergleichbar mit dem Verlust der Haare, was damals Schande oder Unmoral bedeutete (z.B. Tempelprostituierte, Ehebrecherinnen).
Wegen der Engel
Paulus nennt auch einen geheimnisvollen, aber wichtigen Grund für die Kopfbedeckung:
1. Korinther 11,10 (Lutherbibel 2017):
„Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Autorität auf dem Haupt haben wegen der Engel.“
Diese Stelle bezieht sich wahrscheinlich auf die Anwesenheit himmlischer Wesen beim Gottesdienst (vgl. Matthäus 18,10; Hebräer 1,14) und unterstreicht die Heiligkeit und Ernsthaftigkeit der gemeinschaftlichen Anbetung. Es zeigt, dass unser Verhalten und unser äußeres Erscheinungsbild im Gottesdienst kosmische Bedeutung haben, nicht nur menschliche Tradition.
Bescheidene Schmuck- und Haarpflege
Paulus spricht auch über äußere Schmuckformen bei Frauen:
1. Timotheus 2,9–10 (Lutherbibel 2017):
„Ebenso sollen die Frauen sich in anständiger Kleidung schmücken, mit Bescheidenheit und Zucht, nicht mit geflochtenem Haar oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern wie es sich für Frauen ziemt, die Gott dienen, mit guten Werken.“
Dieser Text, der auch in 1. Petrus 3,3–4 wiederholt wird, betont innere Schönheit über äußerliche Erscheinung. Paulus verbietet Frisuren oder Schmuck nicht grundsätzlich, warnt aber vor Eitelkeit und weltlichem Prunk zugunsten von Bescheidenheit und Gottseligkeit.
Praktische Schlussfolgerungen:
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Männer sollen ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen im Gottesdienst tragen und durch Einfachheit und Ehrfurcht Gottes Bild widerspiegeln.
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Frauen sollen ihr Haar lang wachsen lassen als Zeichen der Herrlichkeit, während des Gottesdienstes das Haupt bedecken und keine künstlichen Haarverlängerungen, Perücken oder weltlichen Stilrichtungen tragen, die Gottes natürliche Ordnung verletzen.
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Beide Geschlechter sind aufgerufen, Gottes Schöpfungsordnung durch ihr Erscheinungsbild und Verhalten zu ehren, besonders in der Anbetung.
Schlusswort:
Maranatha – Der Herr kommt!
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