Wenn wir das Evangelium nach Matthäus 21,2–7 lesen, sehen wir, wie Jesus seinen Jüngern eine ganz besondere und auf den ersten Blick merkwürdige Anweisung gibt:
„Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir.“(Matthäus 21,2 LUT)
Jesus verlangte also nach zwei Tieren:
einer Eselin
und ihrem Fohlen (dem jungen Esel).
Das geschah nicht ohne Grund. Matthäus erklärt uns, dass sich hier eine Prophezeiung erfüllte:
„Sagt der Tochter Zion:Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütigund reitet auf einer Eselinund auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.“(Matthäus 21,5 LUT; vgl. Sacharja 9,9)
So ritt Jesus auf dem Fohlen, während die Mutter nebenherging.
Warum erwähnen Markus und Lukas nur ein Tier?In Markus 11,2 und Lukas 19,30 wird nur ein Tier genannt:
„Geht in das Dorf, das vor euch liegt; wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und bringt es her!“(Lukas 19,30 LUT)
Man könnte meinen, hier liege ein Widerspruch vor – doch das stimmt nicht.
Stellt euch zwei Zeugen bei einem Autounfall vor:
Der eine beschreibt den Aufprall, erwähnt aber nicht die Ursache.
Der andere spricht vom Motorrad, das den Fahrer zum Ausweichen brachte.
Beide sagen die Wahrheit, aber mit unterschiedlichem Schwerpunkt.
So auch hier: Matthäus gibt uns das ganze Bild, während Markus und Lukas sich auf das Fohlen konzentrieren – denn auf diesem ritt Jesus tatsächlich. Doch die Mutter war nicht zufällig dabei; sie trägt eine tiefere Bedeutung.
Das Fohlen und seine MutterWarum verlangte Jesus nach beiden?
Das Fohlen war jung und untrainiert – die Schrift sagt ausdrücklich, dass noch nie jemand darauf geritten war (Lukas 19,30). Vermutlich war es noch nie von der Mutter getrennt, unsicher und unfähig, allein zu gehen.
In seiner Barmherzigkeit isolierte Jesus das Fohlen nicht, sondern ließ die Mutter dabeibleiben, damit es Trost, Sicherheit und Halt fand.
Das ist ein starkes Bild für Jüngerschaft und geistliches Wachstum.
Viele von uns fühlen sich unreif, unerfahren oder zu schwach, um dem Herrn zu dienen. Wir denken:„Gott wird sicher jemanden Stärkeren, Klügeren oder Reiferen gebrauchen.“
Doch Jesus wählt gerade die, die niemand wählen würde.
Warum nicht die Mutter reiten?Warum setzte sich Jesus nicht einfach auf die ältere, stärkere Eselin?
Weil in diesem Moment das Fohlen im Mittelpunkt stand – so wie vielleicht gerade du. Die Mutter war anwesend, aber nur unterstützend.
Das Fohlen steht für neue Gefäße, junge Gläubige oder Menschen, die sich geistlich unqualifiziert fühlen.Die Eselin steht für Mentoren, Pastoren oder geistliche Leiter, die unterstützend nebenhergehen.
Der Herr zeigt uns:Es geht nicht darum, „bereit“ im weltlichen Sinn zu sein. Er sucht nur unsere Verfügbarkeit.
Gott gebraucht die SchwachenDie Botschaft ist klar:Du magst jung im Glauben sein, unerfahren oder dich unwürdig fühlen – doch Gott ist nicht an deine Fähigkeiten gebunden.
Jesus sagte:
„Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart.“(Matthäus 11,25 LUT)
Und Paulus schreibt:
„Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.“(1. Korinther 1,27 LUT)
Warte nicht, bis du „qualifiziert“ bistViele Christen warten, bis sie sich reif genug fühlen:
„Erst nach der Bibelschule.“
„Vielleicht, wenn ich Pastor bin.“
„Wenn ich die ganze Bibel kenne.“
Aber Jesus ruft dich jetzt – so wie du bist.
„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“(Matthäus 11,29–30 LUT)
Palmsonntag – Lass das Fohlen du seinHeute, am Palmsonntag, erinnern sich Christen weltweit daran, wie Jesus in Jerusalem einzog – auf jenem jungen Fohlen (Matthäus 21; Markus 11).
„Die Menge aber, die vor ihm herzog und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“(Matthäus 21,9 LUT)
Das namenlose, untrainierte Fohlen ging plötzlich über einen Teppich aus Lobpreis.
So kann auch dein Leben aussehen.
Sage zum Herrn:
„Hier bin ich, Herr. Nimm mich. Ich bin vielleicht jung, schwach oder unsicher – aber ich gehöre dir.“
Zwei Reiter gibt es nurEs gibt nur zwei Herren, die auf deinem Leben sitzen können:
Jesus, dessen Joch sanft ist,
oder der Feind, der versklavt und zerstört.
„Und sie brachten das Fohlen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf; und er setzte sich darauf.“(Markus 11,7 LUT)
Mögest du dieses Fohlen sein:
demütig,
erwählt,
verfügbar,
brauchbar.
SegenswunschGepriesen sei der Name unseres Herrn Jesus Christus in Ewigkeit!Möge sein Geist dich befähigen, zu sagen: „Ja, Herr!“Denn wenn du schwach bist, ist er stark.
Hosianna in der Höhe!
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