Title August 2019

Bedeckt von innen und außen: Wahre Heiligkeit vor Gott

Im Alten Testament wurde den Israeliten jedes Mal, wenn sie einen Altar für Gott errichteten, befohlen, diesen auf erhöhtem Boden zu bauen. Gott gab dies ausdrücklich als Teil Seines Gottesdienstplans vor:

2. Mose 20,24
„Einen Erdenaltar sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer opfern… An jedem Ort, wo ich meinen Namen nenne, will ich zu dir kommen und dich segnen.“

Das Wort „Altar“ stammt von einer Wurzel, die „hoher Ort“ oder „emporheben“ bedeutet. Den Altar auf einer Anhöhe zu errichten oder zu erheben war daher nicht nur symbolisch – es war prophetisch. Gott lehrte sein Volk, dass Anbetung und Opfer zu Ihm emporsteigen müssen – von einem niederen (irdischen) zu einer höheren (himmlischen) Wirklichkeit.

Später imitierten heidnische Völker dieses Konzept, indem sie ihre eigenen Altäre und Heiligtümer auf hohen Orten bauten. Doch anstatt den wahren Gott anzubeten, nutzten sie sie für Götzendienst und Zauberei. Deshalb tadelte Gott Israel in der Zeit der Könige immer wieder dafür, diese „Hohe Orte“ nicht abzureißen:

2. Könige 17,10–12
„Sie errichteten sich Heiligtümer auf jedem hohen Hügel… verbrannten Räucherwerk… und dienten den Götzen.“

Satan ist ein Nachahmer, kein Urheber
Satan schafft nie etwas Originelles. Er imitiert und verdreht, was Gott eingesetzt hat. Als Gott den Israeliten befahl, Sündopfer darzubringen, führte Satan heidnische Opfer und gefälschte Altäre ein. Ziel war es, zu verwirren, abzulenken und letztlich zu zerstören.


Der Altar und priesterliche Gewänder: Physische Symbole mit geistlicher Bedeutung

Im Alten Bund war der Zugang zum Altar Gottes keine Selbstverständlichkeit. Nur Priester durften ihn betreten – und nur unter sehr bestimmten Bedingungen. Sie mussten heilige Gewänder tragen, die ihren ganzen Körper bedeckten.

2. Mose 28,40–43
„…Du sollst ihnen Tuniken machen… zur Ehre und Schönheit… und Leinenhosen, die ihre Blöße bedecken; sie sollen von der Hüfte bis zu den Oberschenkeln reichen… damit sie keine Schuld auf sich laden und sterben.“

Da der Altar erhöht war und über Stufen erreichbar war, reichte das lange Leinengewand nicht aus, um beim Hinaufsteigen den unteren Körper zu bedecken. Deshalb verlangte Gott von den Priestern Leinenunterkleider, um jede Blöße zu vermeiden. Wurde ihre Blöße auch nur unbeabsichtigt sichtbar, konnten sie vor Gottes Gegenwart sterben.

2. Mose 20,26
„Und du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße darauf nicht sichtbar wird.“

Das ist eine eindrucksvolle Aussage: Gott fordert Ehrfurcht und Reinheit – innerlich und äußerlich –, wenn wir vor Ihm treten.


Was das für uns heute bedeutet: Die Erfüllung im Neuen Testament

Heute bringen wir keine Tieropfer mehr dar und gehen nicht mehr zu physischen Tempeln. Unser Altar ist im Himmel, und das vollkommene Opfer – Jesus Christus – wurde bereits dargebracht.

Hebräer 9,11–12
„Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der guten Dinge, die kommen, durch das größere und vollkommenere Zelt… nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ist er einmalig in das Heiligtum eingegangen und hat ewige Erlösung erworben.“

Wenn wir also beten, anbeten oder dienen, nähern wir uns geistlich dem himmlischen Altar. Wie die Priester im Alten Bund in den richtigen Gewändern erscheinen mussten, so müssen auch wir „bedeckt“ vor Gott treten – geistlich und körperlich.


1. Äußere Gewänder: Dein öffentliches Zeugnis

Die äußeren Gewänder stehen dafür, wie du dich der Welt zeigst. Deine Kleidung und dein Verhalten im öffentlichen Leben sagen etwas über deine Ehrfurcht vor Gott aus.

1. Timotheus 2,9–10
„Desgleichen sollen die Frauen sich in würdiger Kleidung schmücken, mit Schamhaftigkeit und Zucht… die gottgeziemt.“

Wenn du als Gläubige/r freizügige Kleidung, enge Jeans, Miniröcke oder etwas trägst, das sinnliche Aufmerksamkeit erregt – besonders im Haus Gottes – dann ehrst du nicht nur Gott nicht, sondern bringst dich auch geistlich in Gefahr.

Ebenso sind Männer, die offen in Sünde leben – Trunkenheit, Unmoral, Unehrlichkeit – und dennoch ohne Buße vor Gott treten, geistlich „nackt“.

Selbst Petrus, der beim Fischen fast nackt war, zog sich ehrfürchtig an, als er merkte, dass Jesus zuschaute:

Johannes 21,7
„…Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Oberkleid um (denn er hatte es ausgezogen) und sprang ins Meer.“

Wenn Petrus, ein erwachsener Mann, Jesus genug Respekt zeigte, seinen Körper zu bedecken, was sagt uns das heute, wenn wir in Gottes Gegenwart treten?


2. Innere Gewänder: Der Zustand deines Herzens

Ebenso wichtig wie dein äußeres Erscheinungsbild ist der Zustand deines Herzens – deine inneren Gewänder. Du magst äußerlich heilig wirken, aber was sieht Gott in deinem Inneren?

Matthäus 23,27–28
„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie weißgetünchte Gräber, die äußerlich schön scheinen, innen aber voller Totengebein und Unrat sind.“

Du kannst in der Gemeinde dienen, im Chor singen oder predigen, aber Bitterkeit, Eifersucht, Unzucht oder Unversöhnlichkeit im Herzen tragen. Vor Gott bist du wie ein Priester, der äußerlich gut gekleidet ist, innen aber entblößt und nackt.

Vielleicht schaust du heimlich Pornografie, führst ein Doppelleben – Kirche und Welt – das ist geistliche Blöße und gefährlich.

Galater 6,7
„Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten.“


Die Gemeinde von Laodizea: Ein Bild unserer Generation

Wir leben in der Laodizäischen Zeit – der letzten der sieben Gemeinden aus der Offenbarung. Eine lauwarme Generation, die sich reich wähnt, dabei aber arm, blind und nackt ist.

Offenbarung 3,17–18
„…du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss und brauche nichts… und weiß nicht, dass du elend und jämmerlich und arm und blind und nackt bist. Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, und weiße Kleider, damit du dich bekleiden kannst, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde.“

Jesus warnt uns liebevoll. Er bietet weiße Gewänder an – geistliche Reinheit und Gerechtigkeit –, um unsere Schande zu bedecken.


Eine große Belohnung für die Überwinder

Der Gemeinde von Laodizea verspricht Jesus die größte Belohnung aller Gemeinden:

Offenbarung 3,21
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.“

Stell dir das vor: Auf dem Thron Christi sitzen, mit ihm herrschen. Kein irdisches Vergnügen ist vergleichbar mit dieser ewigen Belohnung.


Deine Antwort: Buße und Gehorsam

Wenn du noch außerhalb von Christus lebst oder lauwarm bist, ist jetzt die Zeit zur Umkehr. Bereue ehrlich und gehorche dem Evangelium:

Apostelgeschichte 2,38
„Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Der Herr Jesus kommt bald. Er selbst sagte:

Offenbarung 22,12
„Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir…“


Abschließende Ermutigung

Lass dich nicht täuschen von der moralischen Verwirrung und geistlichen Finsternis der heutigen Welt. Diese Tage wurden vorhergesagt. Aber wenn du standhaft bleibst, rein bleibst und sowohl äußerlich in Würde als auch innerlich in Gerechtigkeit wandelst, wird deine Belohnung herrlich sein.

Römer 8,18
„Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“

Mögest du bedeckt sein – innen und außen –, wenn Jesus zurückkehrt.

Sei gesegnet und bleibe treu.


 

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Nutze ich Gottes Wort auf die richtige Weise?

Vielleicht bist du ein guter Pastor oder Lehrer von Gottes Wort. Vielleicht besitzt du tiefes Wissen und geistliche Einsicht. Aber die entscheidende Frage ist: Gehst du in deinem Dienst richtig mit Gottes Wort um?

Der Apostel Paulus gab Timotheus ein wichtiges Prinzip mit auf den Weg:

„Und wenn jemand kämpft, wird er nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.“
— 2. Timotheus 2,5

Das bedeutet: Gott erwartet von seinen Dienern, dass sie sein Wort treu und korrekt handhaben. So wie ein Athlet nur dann siegen kann, wenn er nach den Regeln kämpft, so müssen auch Diener Gottes das Wort der Wahrheit recht austeilen (siehe auch 2. Timotheus 2,15). Das griechische Wort orthotomeo bedeutet „gerade schneiden“, also präzise lehren und verantwortungsvoll mit der Schrift umgehen.


Die Bedeutung treuer Lehre

Gottes Wort ist lebendig und wirksam (Hebräer 4,12) und die Grundlage für einen gesunden Glauben (Römer 10,17). Wenn Diener Gottes die Schrift verdrehen oder missbrauchen, führen sie Menschen in die Irre (2. Petrus 3,16). Deshalb warnt Paulus Timotheus davor, sich auf gottlose, leere Reden einzulassen, die nur Spaltung bringen:

„Halte dich fern von ungeistlichem, nichtigem Gerede; denn es führt mehr und mehr zu ungöttlichem Wesen.“
— 2. Timotheus 2,16–18


Anzeichen dafür, dass man Gottes Wort nicht richtig gebraucht

Paulus mahnt Timotheus:

„Solches sollst du einschärfen und bezeugen vor dem Herrn, dass sie sich nicht in Wortgezänk einlassen, was zu nichts nütze ist als zur Verkehrung der Zuhörer.“
— 2. Timotheus 2,14

Streit um belanglose Worte oder doktrinäre Auseinandersetzungen ohne geistlichen Nutzen schadet der Gemeinde und verwirrt die Gläubigen. Paulus vergleicht solche Streitigkeiten mit Krebs (griechisch: gangraina), einer tödlichen Krankheit, die sich ausbreitet, wenn man sie nicht stoppt (2. Timotheus 2,17).

Das zeigt: Falsche Lehre und streitsüchtige Debatten richten schweren Schaden an, schwächen den Glauben anderer und verursachen Spaltungen (Titus 3,10–11).


Gottes Wunsch: Einheit, Sanftmut und Wahrheit

Paulus fährt fort:

„Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern freundlich gegen jedermann sein, im Lehren geschickt, geduldig und die Widerspenstigen mit Sanftmut zurechtweisen – ob ihnen Gott nicht doch Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit.“
— 2. Timotheus 2,24–25

Wahrer Dienst erfordert Demut, Geduld und Freundlichkeit. Ziel ist nicht, Recht zu behalten, sondern Wiederherstellung. Gott wünscht sich, dass Sünder Buße tun und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (Johannes 8,32).


Anwendung für heute

In unserer Zeit geraten viele Diskussionen unter Christen oder mit Andersdenkenden schnell in Feindseligkeit oder bringen keinen geistlichen Nutzen. Statt Menschen zu Christus zu führen, stoßen sie viele ab. Das ist ein klares Zeichen, dass wir Gottes Wort nicht richtig gebrauchen.

Die Anweisungen des Paulus erinnern uns daran, treu zu lehren, sinnlose Streitgespräche zu vermeiden und in Liebe und Demut zu dienen.

Wir sollten, wie Timotheus, danach streben, bewährte Arbeiter Gottes zu sein, die das Wort der Wahrheit recht austeilen (2. Timotheus 2,15). Das erfordert gründliches Studium, Integrität und liebevolle Zurechtweisung.

Möge Gott dich reich segnen, während du danach strebst, sein Wort richtig auszulegen und sein Reich zu bauen.


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