Title Oktober 2020

Welche Art von Mensch wird in der Bibel als „Verführer“ oder „Listiger“ bezeichnet?

In Matthäus 27,63 wird Jesus von den religiösen Führern als „dieser Verführer“ bezeichnet. Das griechische Wort hier ist planos, was „Verführer, Betrüger oder Irreführer“ bedeutet. Es war keineswegs ein Lob, sondern eine direkte Anklage, Jesus als jemanden darzustellen, der das Volk in die Irre führe. Ironischerweise nannten sie ausgerechnet die Wahrheit selbst (Johannes 14,6) einen Lügner.

„…und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich werde nach drei Tagen auferweckt.“
(Matthäus 27,63, Lutherbibel 2017)

Dieses Ereignis zeigt die tiefe geistliche Blindheit der religiösen Führer. Obwohl sie Jesu klare Vorhersagen über seine Auferstehung gehört hatten (z. B. Matthäus 16,21; 17,23), weigerten sie sich zu glauben. Doch ironischerweise führte gerade ihre Sorge um seine Auferstehung dazu, dass sie das Grab versiegeln ließen – und machten so das Wunder noch offensichtlicher, als das Grab leer gefunden wurde.

Die Anklage, Jesus sei ein Verführer, erfüllte die Prophezeiung in Jesaja 53,3:
„Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.“

Jesus wurde missverstanden, verleumdet und angeklagt – doch er blieb treu im Auftrag des Vaters. Die religiösen Führer erkannten den Messias nicht, weil sie einen politischen Befreier erwarteten und keinen leidenden Erlöser (vgl. Johannes 1,11; Lukas 24,25–27).

Missverständnisse und Anklagen

Jesus wurde nicht nur ein „Verführer“ genannt. Während seines Wirkens wurde er auch beschuldigt:

Von Dämonen besessen zu sein

„Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu?“ (Johannes 10,20)

Gotteslä

sterung

„Du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“ (Johannes 10,33)

Das Sabbatgebot zu brechen – (Johannes 5,16–18)

Mit der Macht Beelzebubs zu wirken

„Er treibt die bösen Geister nicht anders aus als durch Beelzebul, ihren Obersten.“ (Matthäus 12,24)

Warnung und Trost für Gläubige

Jesus warnte seine Jünger: Wenn er selbst verleumdet und verfolgt wurde, sollten sie nichts anderes erwarten.

„Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen.“
(Johannes 15,20, Lutherbibel 2017)

„Es ist dem Jünger genug, dass er ist wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!“
(Matthäus 10,25, Lutherbibel 2017)

Ablehnung, Spott und Verfolgung sind daher keine Zeichen des Scheiterns im Glaubensleben, sondern oft Zeichen treuer Nachfolge.

Fazit

Als Jesus „Verführer“ genannt wurde, spiegelte das nicht sein Wesen wider, sondern die Blindheit seiner Ankläger. Auch heute können Nachfolger Christi missverstanden, verspottet oder falsch dargestellt werden. Doch so wie Jesus durch die Auferstehung gerechtfertigt wurde, so werden auch die Treuen an seinem Sieg Anteil haben.

„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Übles gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.“
(Matthäus 5,11–12, Lutherbibel 2017)

Shalom – Friede sei mit euch.

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Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient

1. Einleitung: Erlösung mit einem Ziel

Der Auszug der Israeliten aus Ägypten nach Kanaan ist mehr als ein historischer Bericht – er ist ein theologischer Leitfaden für das Erlösungswerk von Jesus Christus. Gott befreite Israel aus der physischen Sklaverei unter dem Pharao; in Christus werden wir von der geistlichen Knechtschaft der Sünde befreit (Johannes 8,34–36). Mose, der Befreier Israels, ist ein Vorgeschmack auf Christus, der die Menschheit durch Kreuz und Auferstehung erlöst.

„Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit aber geschah durch Jesus Christus.“ — Johannes 1,17

So wie Gott Mose gebrauchte, um sein Volk durch Zeichen und Wunder zu führen, war auch das irdische Wirken Christi von größeren Zeichen und erlösenden Wundern geprägt (Hebräer 3,3).


2. Warum befreite Gott Israel?

Betrachten wir die wiederkehrende Aussage, die während der Konfrontation zwischen Mose und dem Pharao erscheint:

2. Mose 8,1
„Und der Herr sprach zu Mose: ‚Geh zu Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient.‘“

2. Mose 9,13
„Da sprach der Herr zu Mose: ‚Steh früh am Morgen auf und stell dich vor Pharao und sag zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient.‘“

2. Mose 10,3
„Da traten Mose und Aaron zu Pharao und sagten zu ihm: ‚So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange weigern Sie sich, sich mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient.‘“

Der Hauptgrund der Befreiung war nicht nur Freiheit von Unterdrückung, sondern Freiheit, Gott anzubeten und ihm zu dienen. Gott befreite sie nicht, damit sie ziellos umherwanderten, sondern damit sie in eine Bundesbeziehung mit Ihm eintreten, sein Gesetz empfangen und Ihm treu dienen konnten.


3. Von einem Herrn zum anderen

Paulus greift dieses Thema im Neuen Testament auf:

Römer 6,16–18
„Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch als Knechte hingebt, um ihm zu gehorchen, ihr dessen Knechte seid, dem ihr gehorcht… Gott sei Dank, dass ihr, obwohl ihr Knechte der Sünde wart, doch von Herzen dem Gehorsam gehorcht habt, zu dem ihr ausgeliefert wurdet. Und frei gemacht von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.“

Paulus lehrt hier, dass Erlösung nicht nur von der Sünde, sondern hin zu gerechtem Gehorsam führt. Dies spiegelt Israels Erfahrung wider: Sie wurden aus der Knechtschaft des Pharao befreit, um Diener des Herrn zu werden.

Galater 5,13
„Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur gebraucht die Freiheit nicht als Vorwand für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander.“

Christliche Freiheit ist kein Freibrief zum Sündigen, sondern eine Einladung, Gott und anderen in Liebe zu dienen.


4. Wie dienen wir Gott heute?

a) Durch Gehorsam gegenüber seinem Wort und seinen Geboten

Gehorsam ist der erste Ausdruck von Anbetung und Dienst. Jesus selbst sagte:

Johannes 14,15
„Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote.“

Gott wird nicht nur durch emotionale Äußerungen geehrt, sondern durch ein Leben in heiliger Gehorsamkeit.

Jakobus 1,22
„Seid aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer, die sich selbst betrügen.“

b) Indem wir andere lehren, ihm nachzufolgen

Jesus gab jedem Gläubigen den Missionsbefehl:

Matthäus 28,19–20
„Geht hin und macht alle Nationen zu Jüngern, tauft sie … und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

Dienen bedeutet, die Wahrheit mit anderen zu teilen – sei es durch Predigen, Mentoring, Erziehung oder alltägliche Gespräche. Es braucht keinen Titel, um nützlich zu sein – nur Treue.

2. Timotheus 2,2
„Und das, was du von mir gehört hast … vertraue treuen Menschen an, die auch andere lehren können.“


5. Wir wurden zur Anbetung befreit

Als die Israeliten Ägypten verließen, war ihr erster Halt der Berg Sinai, wo sie das Gesetz erhielten (2. Mose 19–20). Ihre Identität als heiliges Volk und königliches Priestertum (2. Mose 19,6) begann nicht in Kanaan, sondern im Bund und in der Anbetung.

Ebenso erhalten wir nach der Erlösung den Heiligen Geist, damit wir in Heiligkeit leben und Zeugnis ablegen können.

1. Petrus 2,9
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk … damit ihr die Werke dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat in sein wunderbares Licht.“


6. Letzter Aufruf: Lebe deine Befreiung

Du wurdest nicht gerettet, um dir selbst, deiner Karriere oder der Welt zu dienen, sondern um dem Herrn dein Leben zu weihen.

Kolosser 3,23–24
„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen… denn ihr dient dem Herrn Christus.“


Fazit: Erfülle den Zweck deiner Freiheit

Gott hat dich nicht aus der Sünde befreit, damit du untätig bist. Du wurdest zum Dienen in Heiligkeit, Gehorsam, Liebe und Zeugnis gerettet. So wie Israel das Gesetz erhielt und beauftragt wurde, es weiterzugeben, bist du nun beauftragt, die Wahrheit des Evangeliums zu leben und zu lehren.

Titus 2,14
„[Jesus] hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöse von aller Gesetzlosigkeit und sein Eigentumsvolk reinige, eifrig für gute Werke.“

Maranatha! — Der Herr kommt bald. Sei beim Dienen zu finden.

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Wann Hast Du Zuletzt Deine Lotleine Ausgeworfen?

1. Die Lotleine in der Schrift verstehen

In Apostelgeschichte 27,28 berichtet Lukas von einem Moment auf der Reise des Apostels Paulus nach Rom, als die Seeleute eine Lotleine auswarfen, um die Wassertiefe zu messen:
„Sie warfen die Lotleine aus und maßen zwanzig Klafter. Ein wenig weiter warfen sie sie erneut aus und maßen fünfzehn Klafter.“ — Apostelgeschichte 27,28

Eine Lotleine war ein beschwertes Seil, das antike Seeleute nutzten, um die Tiefe des Wassers zu messen. Die erste Messung zeigte 20 Klafter (etwa 12 Meter), die zweite 15 Klafter (ca. 9 Meter), was darauf hinwies, dass sie sich dem Land und potenziell gefährlichen Felsen näherten.

2. Das geistliche Äquivalent: Prüfe deine Tiefe

Diese physische Praxis spiegelt ein geistliches Prinzip wider. So wie Seeleute ihre Umgebung überprüften, um Schiffbruch zu vermeiden, sind Christen aufgerufen, ihren geistlichen Zustand zu prüfen, um moralischem und geistlichem Verderben zu entgehen.

„Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; untersucht euch!“ — 2. Korinther 13,5

Die Praxis der geistlichen Selbstprüfung ist ein biblisches Gebot. Das christliche Leben ist eine Reise durch die „Meere“ dieser Welt, und wenn wir unsere geistliche Tiefe nicht messen, könnten wir unwissentlich in Gefahr geraten.

3. Die Theologie von Driften und Tiefe

Driften in der Schrift bedeutet oft, sich langsam von Gott zu entfernen, zunächst unbemerkt:

„Darum müssen wir umso aufmerksamer auf das hören, was wir gehört haben, damit wir nicht abdriften.“ — Hebräer 2,1

Tiefe hingegen steht für Nähe zu Gott, geistliche Reife und Verwurzelung im Glauben:

„Die reife Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch ständiges Üben ihre Unterscheidungsfähigkeit geübt haben.“ — Hebräer 5,14

Wenn wir geistlich oberflächlich werden und Gebet, Schriftstudium, Buße und Gehorsam vernachlässigen, werden wir anfälliger für Versuchung, Angst und Sünde. Wie die Seeleute in Apostelgeschichte 27 müssen wir prüfen, ob wir uns gefährlicherem Wasser nähern oder in die Sicherheit der Gegenwart Gottes gelangen.

4. Die Seele verankern

Als die Seeleute sahen, dass das Wasser flacher wurde, handelten sie schnell:

„Und sie fürchteten, dass wir auf die Klippen stoßen könnten; sie ließen vier Anker vom Heck aus und beteten, dass der Tag anbreche.“ — Apostelgeschichte 27,29

Geistlich gesehen müssen wir uns in Christus verankern und um das Licht von Gottes Führung beten:

„Wir haben diese Hoffnung als einen sicheren und festen Anker der Seele, der hinter dem Vorhang eingedrungen ist.“ — Hebräer 6,19

Jesus ist der Anker unserer Seele — fest, sicher und unveränderlich. In Ihm verankert zu sein bedeutet, Seinem Wort zu vertrauen, Seinen Willen zu suchen und im Geist zu wandeln.

5. Praktische Anwendung: Wann hast du zuletzt gemessen?

  • Wächst du in Liebe, Wahrheit und Glauben?
  • Bringen dich deine Entscheidungen näher zu Christus — oder entfernen sie dich?
  • Hast du Ablenkungen, Sünde oder Angst zugelassen, die dein geistliches Leben oberflächlich machen?

Wenn du deine geistliche Tiefe nicht regelmäßig überprüfst, riskierst du, in geistliche Gefahr zu geraten. Selbst kleine Kompromisse, wenn sie unbeachtet bleiben, können katastrophal sein.

6. Abschließender Aufruf: Kehre zur Tiefe zurück

„Naht euch zu Gott, so wird er sich euch nahen.“ — Jakobus 4,8
„Wacht und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ — Matthäus 26,41

Fazit: Eine tägliche Disziplin der Tiefe

Die Geschichte in Apostelgeschichte 27 handelt nicht nur von einem Sturm auf See; sie ist ein geistlicher Weckruf. Gott ruft jeden Gläubigen auf, regelmäßig die Lotleine der Selbstprüfung auszuwerfen, das geistliche Wachstum zu messen und auf Gefahr mit Buße und Glauben zu reagieren.

Also — wann hast du zuletzt deine Lotleine ausgeworfen?
Sei gesegnet!

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Es wird eine Zeit kommen, da Jesus vorübergeht – und die Menschen werden es nicht einmal bemerken

 

„Gelobt sei der Name unseres Herrn Jesus Christus, jetzt und in Ewigkeit.“

Wir leben in den letzten Tagen – in Zeiten, die die Schrift als „schwer“ bezeichnet (2. Timotheus 3,1). Gerade deshalb ist es umso dringender, dass wir die Dinge, die unser Heil betreffen, tiefer verstehen. Ein oberflächlicher Glaube wird uns auf das, was kommt, nicht vorbereiten. Wir müssen Christus mit Entschlossenheit, Unterscheidungsvermögen und geistlicher Reife nachfolgen.

Lasst uns auf einen Moment im Leben Jesu schauen, der eine tiefgehende geistliche Lektion enthält.

Markus 9,30–31

„Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa; und er wollte nicht, dass es jemand erfahre. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; und nachdem er getötet ist, wird er nach drei Tagen auferstehen.“

Dieses Wort zeigt uns etwas Erstaunliches: Jesus entzog sich bewusst der Öffentlichkeit – selbst in Galiläa, wo er zuvor viele Wunder getan und große Volksmengen angezogen hatte (vgl. Markus 1,39; Matthäus 4,23–25). Warum?
Er wollte ungestörte Zeit haben, um seine Jünger zu lehren.

Das offenbart eine wichtige geistliche Wahrheit: Es gibt Zeiten, in denen Jesus sich öffentlich offenbart – und Zeiten, in denen er leise, persönlich und gezielt wirkt. So wie er sich von den Menschenmengen zurückzog, um sich seinen „Freunden“ zuzuwenden (Johannes 15,15), so zieht er sich auch heute zurück – nicht um sich zu verbergen, sondern um tiefer mit denen zu gehen, die ihn wirklich suchen.

Jesus sagte:
„Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen nicht vor die Säue werfen“ (Matthäus 7,6).

Das lehrt uns: Manche geistlichen Wahrheiten sind nur für diejenigen bestimmt, die bereit sind, sie zu empfangen und zu schätzen.

Die Jünger – im Gegensatz zur Menge – wurden vorbereitet auf das, was kommen sollte: das Leiden, den Tod und die Auferstehung Christi. Das ist das Herzstück des Evangeliums (1. Korinther 15,3–4). Es sind „Geheimnisse des Reiches“ (Römer 16,25–26), die geistliche Reife erfordern.

Später sagte Jesus zu ihnen:
„Noch vieles habe ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten“ (Johannes 16,12–13).

Das zeigt uns: Geistliches Wachstum und Jüngerschaft sind Voraussetzung für tiefere Offenbarung.


Die Ölbergrede – private Lehre an die Jünger

Die Lehre über die Endzeit gab Jesus nicht den Massen, sondern nur seinen engsten Nachfolgern:

  • Matthäus 24
  • Markus 13
  • Lukas 21,5–36

Sie geschah im Verborgenen, auf dem Ölberg (Matthäus 24,3). Damit macht Jesus deutlich: Er teilt sensible Wahrheiten nur mit denen, die in enger Beziehung zu ihm stehen.

Er sagte:
„Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird ins Ohr, das verkündigt auf den Dächern“ (Matthäus 10,27).

Darum können auch wir heute von diesen Wahrheiten profitieren: Was einst im Verborgenen gesprochen wurde, ist nun durch die Apostel öffentlich geworden.


Jüngerschaft statt bloßes Zuschauen

Auch heute jagen viele immer noch Zeichen und Wundern nach. Aber Jesus ruft uns zu mehr. Zeichen sind gut (Markus 16,17), aber sie sind nicht das Ziel. Sie sollen uns zu tieferem Glauben führen – nicht uns ablenken von der Nachfolge Christi.

„Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Matthäus 16,24).

Ein Jünger zu sein bedeutet mehr als oberflächliches Glauben. Es heißt: sich hinzugeben, das Kreuz zu tragen und seiner Lehre zu folgen – auch wenn es schwer ist.

Wir dürfen uns nicht damit zufriedengeben, Teil der Menge zu sein, die Jesus nur wegen der Segnungen nachfolgt. Sonst könnten wir den Moment verpassen, wenn er still vorübergeht – wenn er wirkt und sich nur denen offenbart, die aufmerksam und wachsam sind.

Jesus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit (Hebräer 13,8). So wie er damals die Massen zurückließ und sich nur wenigen zuwandte, kann er es auch heute tun. Wenn wir geistlich nicht wach sind, könnte er in unserem Leben, in unseren Gemeinden und Städten wirken – und wir merken es nicht.

„Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören“ (Matthäus 13,16).

Darum: Erwarte nicht immer, dass Jesus sich offensichtlich zeigt. Er kann auch in der Stille, im Verborgenen, vorübergehen – und sich nur denen offenbaren, die wachen und warten (Lukas 12,37).


Die Dringlichkeit der Stunde

Wir müssen uns bewusst sein: Die Zeit ist kurz. Alle Zeichen der Endzeit haben sich erfüllt (Matthäus 24,33). Die Entrückung kann jederzeit geschehen (1. Thessalonicher 4,16–17). Jetzt ist nicht die Zeit, mit der Gnade zu spielen oder Gottes Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen.

Jesus ist nicht nur ein Gedanke, ein Symbol oder ein guter Lehrer. Er ist „Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (1. Korinther 1,24). Wer ihm ganz nachfolgt, dessen Leben bleibt nicht dasselbe.


Was sollen wir also tun?

  1. Wähle Jüngerschaft statt oberflächlichem Glauben.
  2. Trenne dich von weltlichen Ablenkungen und suche die Nähe zu Jesus.
  3. Lass den Heiligen Geist wirken, damit er dich lehrt, überführt und leitet.
  4. Bleibe geistlich wach, damit du ihn nicht verpasst, wenn er vorübergeht.

„Darum wachet! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt“ (Matthäus 24,42).

Lasst uns den Augenblick nicht verpassen. Lasst uns wahre Jünger Christi werden – das Kreuz tragen, die Welt hinter uns lassen und uns bereiten für seine Wiederkunft.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!

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Denn du, HERR, verlässt nicht, die dich suchen.“ Psalm 9,11


„Denn du, HERR, verlässt nicht, die dich suchen.“ – Psalm 9,11

Lass uns innehalten und über eine mächtige Wahrheit nachdenken: Gott verlässt niemals die, die ihn von Herzen suchen.
Er freut sich, wenn Menschen den Wunsch haben, ihn tiefer kennenzulernen. Wenn du ihn aufrichtig suchst, kannst du sicher sein, dass er dir schon entgegenkommt. Er geht mit dir, er bleibt an deiner Seite und er führt dich – denn das ist seine Zusage.

In Psalm 9,11 bekennt König David:

„Und die deinen Namen kennen, vertrauen auf dich; denn du verlässt nicht, die dich, HERR, suchen.“

Das ist nicht nur poetische Sprache – es ist eine theologische Wahrheit, die im Wesen Gottes verwurzelt ist. Gott ist treu (2. Timotheus 2,13) und hält, was er verspricht. Wenn jemand in Demut und Buße zu ihm kommt, nimmt er ihn ohne Zögern an.

Gott ist nicht wie Menschen. Menschen urteilen schnell, wenden sich voneinander ab – besonders, wenn Verletzungen, Enttäuschungen oder kein eigener Vorteil im Spiel sind. Aber Gott ist anders. Er sieht nicht zuerst auf deine vergangenen Sünden, deine geistliche Schwäche oder deine Unreife. Er fordert nicht, dass du alles im Griff hast, bevor du zu ihm kommst. Seine Gnade ist ein Geschenk – nicht verdient, sondern geschenkt.

In Jesaja 1,18 lädt uns Gott ein:

„Kommt her und lasst uns miteinander rechten! spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch weiß wie Wolle werden.“

Egal, wie sehr du versagt hast – Gott ruft dich zurück. Und wenn du zu ihm kommst, wird er dich nicht beschämen, sondern wiederherstellen.

Satan aber will dich aufhalten. Er wird dich an deine Vergangenheit erinnern und dir einreden, dass Gott jemanden wie dich nicht erhört. Er will dich glauben machen, dass du zu schmutzig, zu sündig, zu weit entfernt bist, um Gott wichtig zu sein. Doch Jesus widerlegt das klar in Johannes 6,37:

„Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“

Das bedeutet: Jeder, der zu Jesus kommt, wird angenommen. Niemand wird abgewiesen. Die Entscheidung, Christus nachzufolgen, ist der einzige Schritt, den es braucht, um ganz angenommen zu sein.

Wenn du dich jemals unwürdig fühlst, erinnere dich: Gott hat dich in seinem Bild geschaffen (1. Mose 1,27). Schon das allein gibt dir unverlierbaren Wert. Wenn du für Gott wertlos wärst, hätte er dich nicht erschaffen – schon gar nicht nach seinem eigenen Bild.

Wie also suchst du Gott richtig?

1. Umkehr (Buße)

Der erste Schritt ist, dich von der Sünde abzuwenden – nicht nur mit Worten, sondern von Herzen. Wahre Buße bedeutet, die alten Wege hinter sich zu lassen und Gottes Willen zu suchen.

„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.“Apostelgeschichte 3,19

2. Taufe

Wenn du noch nie gemäß der Schrift getauft wurdest – durch völliges Untertauchen im Wasser im Namen Jesu –, dann ist das der nächste Schritt. So hat die Urgemeinde die Taufe praktiziert.

„Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“Apostelgeschichte 2,38

3. Wachstum im Wort und in der Gemeinschaft

Nach Umkehr und Taufe beginne einen Lebensstil, geprägt von Bibellesen, Gebet, Anbetung und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.

„Seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch wie die neugeborenen Kinder, damit ihr durch sie wachset zur Rettung.“1. Petrus 2,2

Wenn du Gott von Herzen suchst, wird er sich dir offenbaren. Nicht vielleicht – sondern gewiss. Das ist seine Zusage, und Gott bricht sein Wort nicht (4. Mose 23,19).

Darum sei ermutigt: Ob du ihn heute zum ersten Mal suchst oder neu anfangen willst – wisse:

„Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.“Psalm 145,18

Suche ihn weiter. Er wartet schon auf dich.

Shalom.

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Was bedeutet „Der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz“?

1. Korinther 15,56:
„Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.“

Dieser Vers, geschrieben vom Apostel Paulus, offenbart tiefe geistliche Wahrheiten über den Zustand des Menschen, den Zweck von Gottes Gesetz und den Sieg, den wir in Jesus Christus haben. Lassen Sie uns betrachten, was er im Licht der biblischen Theologie bedeutet.


1. Der Stachel des Todes ist die Sünde

Was geschah im Garten Eden?

Als Adam sündigte, indem er Gottes Gebot übertrat (1. Mose 2,17), hatte das zwei schwerwiegende Folgen:

  1. Der Fluch über den Ackerboden – Von nun an musste der Mensch in Mühsal und Schweiß arbeiten, um zu überleben (1. Mose 3,17–19).
  2. Geistlicher und körperlicher Tod – Adam und alle seine Nachkommen sollten sterben und von der Gegenwart Gottes getrennt sein.

Römer 5,12:
„Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“

Die Sünde brachte den Tod in die Welt. Sie ist der „Stachel“ oder die schmerzhafte Ursache des Todes, denn sie trennt uns von Gott, der die Quelle des Lebens ist (Jesaja 59,2). Dieser „Stachel“ bedeutet nicht nur den physischen Tod, sondern auch die ewige Trennung von Gott – die Bibel nennt das den „zweiten Tod“ (Offenbarung 21,8).


Warum war der Tod so schmerzhaft, bevor Jesus kam?

Vor der Auferstehung Jesu gingen selbst die Gerechten nicht sofort in den Himmel. Stattdessen kamen sie an einen vorübergehenden Ort namens Scheol oder Hades, wie es in Lukas 16,19–31 (die Geschichte vom reichen Mann und vom armen Lazarus) beschrieben wird. Dieser Ort war zweigeteilt: ein Bereich des Trostes (Abrahams Schoß) und ein Bereich der Qual.

Der Tod war also kein Ort der Ruhe, nicht einmal für die Gerechten, weil der Teufel bis zu einem gewissen Grad Macht über den Tod hatte (Hebräer 2,14). Doch als Jesus starb und auferstand, nahm er die Schlüssel des Todes und des Hades (Offenbarung 1,18) und brach Satans Herrschaft.

2. Timotheus 1,10:
„Jetzt aber ist sie [die Gnade] offenbart durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“

Heute wird gesagt: Wer in Christus stirbt, „schläft“ in ihm (1. Thessalonicher 4,13–14) und ist „daheim beim Herrn“ (2. Korinther 5,8).


Was geschieht bei der Auferstehung?

Bei der Wiederkunft Christi werden die Toten in Christus mit verherrlichten Leibern auferstehen:

1. Korinther 15,52–54:
„Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden … Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: ‚Der Tod ist verschlungen in den Sieg.‘“

Für Gläubige ist der Tod also nicht mehr zu fürchten. Er hat seinen Stachel verloren.


2. Die Kraft der Sünde ist das Gesetz

Was bedeutet das?

Auf den ersten Blick klingt diese Aussage verwirrend. Ist das Gesetz Gottes nicht gut?

Ja – das Gesetz ist heilig, gerecht und gut (Römer 7,12). Aber das Gesetz macht die Sünde offenbar. Es zeigt auf, was falsch ist, gibt aber keine Kraft, das Falsche zu überwinden. Stattdessen vermehrt es das Bewusstsein der Sünde und reizt die sündige Natur sogar zum Widerstand.

Römer 3,20:
„Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

Römer 7,8–9:
„Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und bewirkte in mir allerlei Begierde; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. Ich aber lebte, als es noch kein Gesetz gab; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, ich aber starb.“

Das Gesetz zeigt uns unsere Schuld, aber es verleiht keine Kraft, gerecht zu leben. Deshalb sagt Paulus: Das Gesetz macht die Sünde stark – nicht, weil es schlecht wäre, sondern weil es die sündigen Begierden offenlegt und anheizt, ohne das Herz zu verändern.


Wie hat Jesus das verändert?

Jesus erfüllte das Gesetz an unserer Stelle (Matthäus 5,17) und brachte einen neuen Bund, der auf Gnade und Glauben basiert, nicht auf gesetzlicher Leistung. Durch den Heiligen Geist sind Gläubige befähigt, gerecht zu leben – nicht durch äußeren Zwang des Gesetzes, sondern durch innere Erneuerung.

Römer 8,2–4:
„Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn … damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die wir nun nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.“

Darum sind Christen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Römer 6,14). Das bedeutet nicht, dass wir gesetzlos leben, sondern dass unsere Kraft zur Heiligung von Gott kommt – nicht aus eigener Anstrengung.


Was sollen wir mit dieser Wahrheit tun?

  1. Nimm Jesus Christus an – Ohne ihn bleibt der Stachel des Todes. Die Sünde herrscht weiter im Leben, und der Tod führt ins Gericht und zur ewigen Trennung von Gott (Hebräer 9,27).
  2. Empfange den Heiligen Geist – Wer glaubt und getauft ist, empfängt den Heiligen Geist, der in ihm wohnt und Kraft gibt, die Sünde zu überwinden (Apostelgeschichte 2,38; Galater 5,16).
  3. Lass dich biblisch taufen – Die Taufe geschieht durch völliges Untertauchen, wie es in der Schrift gezeigt wird (Johannes 3,23; Apostelgeschichte 8,38), im Namen Jesu Christi – als Bekenntnis des Glaubens und des Gehorsams (Apostelgeschichte 2,38; 10,48).

Ermutigendes Schlusswort

Das Evangelium bedeutet nicht nur, in den Himmel zu kommen. Es bedeutet neues Leben schon jetzt – Freiheit von der Macht der Sünde, Frieden mit Gott und die Hoffnung der Auferstehung. Verlass dich nicht auf eigene Anstrengungen, um die Sünde zu besiegen. Je mehr Regeln du dir selbst machst, desto mehr wirst du scheitern. Wende dich stattdessen an Christus, der Sünde und Tod überwunden hat.

Johannes 8,36:
„Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“

Empfange ihn heute. Das Heil ist umsonst – und das ewige Leben beginnt jetzt.

Gott segne dich!

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Ich warne dich schon jetzt!

Im Namen unseres Herrn Jesus Christus – sei gesegnet.

Es gibt viele Dinge, die Menschen am Ende daran hindern werden, das ewige Leben zu erben. Viele werden meinen, sie stehen im Reinen mit Gott, und glauben, sie gefallen Ihm – doch an jenem Tag wird es ein böses Erwachen geben. Warum? Weil es ihnen an Heiligkeit mangelt. Die Bibel sagt uns ganz klar in

Hebräer 12,14:
„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung – ohne die wird niemand den Herrn sehen.“

Heiligkeit ist nicht irgendein Zusatz im Glaubensleben – sie ist absolut notwendig. Ohne sie wird niemand vor Gott bestehen können. Egal, was wir für Gott tun: Nur Heiligkeit befähigt uns, das ewige Leben zu empfangen. In 1. Petrus 1,16 steht geschrieben:
„Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“


Gnade ist kein Freibrief

Viele missverstehen Gottes Gnade – und das kann gefährlich sein. Geliebter, selbst wenn du heute Gottes Namen lästerst, wird Er dir wahrscheinlich trotzdem zu essen geben. Und selbst wenn du mit dunklen Mächten zu tun hast, wird Er trotzdem Seine Sonne über dir aufgehen lassen und Regen schenken.

Matthäus 5,45 erinnert uns:
„Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Das ist Gottes allgemeine Gnade – Er ist gut zu allen, egal, wie sie leben. Aber vergiss nicht: Diese Gnade ist keine Garantie für das ewige Leben. Sie ist eine Einladung zur Umkehr.

Römer 2,11 macht deutlich:
„Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.“

Gottes Gnade bedeutet nicht, dass Er Sünde übersieht. Sie soll uns zur Umkehr bewegen – nicht dazu, leichtfertig mit Sünde umzugehen. Wenn wir die Gnade als selbstverständlich hinnehmen, ohne echte Buße, betrügen wir uns selbst.


Wunder sind kein Beweis für Rettung

Angenommen, du wirst krank und betest – und Gott heilt dich. Ist das ein Zeichen, dass du mit Ihm im Reinen bist? Nicht unbedingt. Oder du betest für andere, und sie werden gesund, Dämonen fliehen. Auch das ist kein Beweis, dass du wirklich zu Ihm gehörst.

Jesus sagt in Matthäus 7,22–23:
„Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Und in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“

Das ist hart – aber wahr. Zeichen und Wunder sind nicht gleichbedeutend mit echter Beziehung zu Gott. Entscheidend ist, ob wir Seinen Willen tun.

In Matthäus 7,21 steht:
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern wer den Willen tut meines Vaters im Himmel.“

Auch wenn du in schwierigen Zeiten Gottes Hilfe erlebst, ist das kein Beweis, dass du Ihm mehr gefällst als andere. Gott handelt aus Barmherzigkeit – zu allen. Auch zu denen, die Ihn ablehnen.

Psalm 145,9 sagt:
„Der HERR ist gütig gegen alle und erbarmt sich über alle seine Werke.“
Und in Lukas 6,35 heißt es:
„…und seid barmherzig und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“


Heiligkeit und Buße – das ist der Weg

Lass dich also nicht von Gnade und Segnungen täuschen. Nur weil Gott dich versorgt oder beschützt hat, heißt das noch lange nicht, dass du bereit bist für das ewige Leben. Seine Gnade soll dich zur Buße führen, nicht zur Selbstsicherheit.

Römer 2,4 fragt:
„Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“

Gnade darf nie eine Entschuldigung für Sünde sein. Sie sollte uns vielmehr antreiben, in Heiligkeit zu leben.

Epheser 5,5 sagt es ganz klar:
„Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes.“

Nur ein geheiligtes Leben führt ins Reich Gottes.


Heiligkeit ist keine Option

Rettung bedeutet nicht nur, Gnade zu empfangen – sondern auch, sich verändern zu lassen.

1. Thessalonicher 4,3–4 zeigt deutlich:
„Denn das ist der Wille Gottes: eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht und ein jeder von euch lerne, sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrerbietung zu besitzen.“

Das ist nicht nur ein guter Rat – es ist Gottes ausdrücklicher Wille. Wer zu Ihm gehört, lebt anders.


Zum Schluss

Freu dich über Gottes Gnade – ja! Wenn Er dich heilt, dich versorgt oder dich bewahrt – das ist Seine Güte. Aber sei wachsam: Diese Dinge allein sind kein Beweis, dass du das ewige Leben sicher hast. Was zählt, ist ein Leben in Heiligkeit, echter Umkehr und Gehorsam.

Paulus warnt in Galater 5,19–21:
„Offenbar sind aber die Werke des Fleisches: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Trunkenheit, Völlerei und dergleichen. Davon habe ich euch schon früher gesagt und sage es nochmals: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Lass uns also Tag für Tag nach Heiligkeit streben – damit wir an jenem Tag mit Zuversicht vor Gott stehen können, im Wissen, dass wir Seinen Willen getan haben.

Gott segne dich.

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Was bedeutet „Glieder“ im biblischen Zusammenhang?

In der Bibel wird der Begriff „Glieder“ (also die Teile des Körpers) verwendet, um die physischen Bestandteile des Menschen und auch von Tieren zu beschreiben – zum Beispiel Hände, Füße oder der ganze Körperbau. Auch wenn das Wort in manchen modernen Übersetzungen nicht wörtlich auftaucht, bringt es doch eine wichtige Wahrheit zum Ausdruck: Der menschliche Körper – besonders seine Glieder – sind Bereiche, die von Schwäche, Leiden und sogar göttlichem Gericht betroffen sein können.

Biblische Beispiele

Hiob 17,7
„Mein Auge ist vom Gram dunkel geworden, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.“
(Lutherbibel 2017)

In diesem Vers beschreibt Hiob den seelischen und körperlichen Zerbruch, den er durch sein Leiden erfährt. Die „dunklen Augen“ und „schattenhaften Glieder“ zeigen, wie der Körper den inneren Schmerz widerspiegelt – eine bildhafte Darstellung der Erschöpfung, Trauer und Hoffnungslosigkeit, die Hiob empfindet.

Hiob 18,13
„Es frisst die Glieder seiner Haut; der Erstgeborene des Todes frisst seine Glieder.“
(Lutherbibel 2017)

Hier wird deutlich, wie tiefgreifend die zerstörerische Kraft von Tod und Gericht sein kann. Die Rede von „gefressenen Gliedern“ unterstreicht die Zerbrechlichkeit unseres Körpers – und zeigt, was es bedeuten kann, unter Gottes Gericht oder dem Fluch des gefallenen Zustands zu leben.

Hiob 41,12
„Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, von seiner Kraftfülle und von seiner schönen Gestalt.“
(Lutherbibel 2017)

In diesem Abschnitt beschreibt Gott das mächtige Wesen Leviathan. Der Verweis auf seine Glieder zeigt, dass selbst ein solches Geschöpf durch seine äußere Erscheinung die Größe und Kraft der Schöpfung widerspiegeln kann – und stellt gleichzeitig unsere menschliche Begrenztheit angesichts der Herrlichkeit Gottes bloß.

Theologische Gedanken

Der Körper als Spiegel unseres inneren Zustands:
Immer wieder gebraucht die Bibel körperliche Bilder, um geistliche Wahrheiten zu veranschaulichen. Wenn Hiob von seinen kraftlosen Gliedern spricht, zeigt sich darin nicht nur sein körperliches Leiden, sondern auch seine seelische Not. Unser Körper ist nicht getrennt von unserem Inneren – oft spiegelt er genau das wider, was in uns geschieht.

Vergänglichkeit und Hoffnung auf Erlösung:
Die Bibel zeigt uns klar: Unser Leib ist vergänglich, verletzlich und dem Tod ausgeliefert. Aber gerade darin liegt auch die Hoffnung. Denn im Neuen Testament, besonders in der Botschaft von der Auferstehung, bekommen wir die Zusage: Unsere sterblichen Körper – unsere „Glieder“ – werden verwandelt in einen neuen, herrlichen Leib (vgl. 1. Korinther 15,42–44).

Der Mensch als ganzheitliches Wesen:
Die Erwähnung der Glieder erinnert uns daran, dass der Mensch aus mehr besteht als nur Geist oder Körper. Biblisch gesehen sind Körper, Seele und Geist eng miteinander verbunden. Wenn wir unseren Körper achten und pflegen, ehren wir damit Gottes Schöpfung – und zeigen zugleich, dass wir auf seine Wiederherstellung hoffen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn die Bibel von „Gliedern“ spricht, meint sie damit die verschiedenen Teile unseres Körpers – aber dahinter steht mehr. Es geht um eine tiefe Wahrheit über unsere menschliche Natur: Wir sind schwach, wir leiden, wir sind vergänglich – aber in Christus haben wir Hoffnung auf Erneuerung, Erlösung und ewiges Leben.

Schalom.

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An die Kinder Issachars – Friede sei mit euch

Einleitung: Die Zeiten erkennen

Gelobt sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Ich heiße dich herzlich willkommen zu diesem Moment der Besinnung über die Worte des Lebens. Durch Gottes Gnade dürfen wir heute über eine geistliche Wahrheit nachdenken, die in dieser letzten Zeit besonders wichtig ist: die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu verstehen, was Gott jetzt von uns erwartet.

Biblischer Hintergrund: Jakobs Söhne und die Stammesidentität

Jakob – auch Israel genannt – hatte zwölf Söhne (vgl. 1. Mose 35,22–26), jeder mit einem ganz eigenen Wesen. Aus ihren Nachkommen entstanden die zwölf Stämme Israels, und jeder Stamm hatte eine besondere Rolle und geistliche Bedeutung.

Zum Beispiel:

  • Juda war der Stamm der Könige und Anführer (1. Mose 49,10),
  • Levi wurde für den Priesterdienst ausgesondert (5. Mose 10,8),
  • Josef war gesegnet mit Fruchtbarkeit und Gunst (1. Mose 49,22–26).

Doch einer der bemerkenswertesten Stämme war Issachar – nicht wegen militärischer Stärke, sondern wegen geistlicher Einsicht und Urteilsvermögen.

Issachar – ein Stamm mit geistlichem Verständnis

Als Saul starb, stand Israel vor einer Führungskrise. Die Benjaminiten – Sauls Stamm – wollten, dass das Königtum in ihrer Linie bleibt. Andere wiederum sahen David, den von Gott Gesalbten (vgl. 1. Samuel 16,13), als den rechtmäßigen König.

In diesem angespannten Moment war die entscheidende Frage: Was sagt Gott zu dieser Zeit?

Genau da traten die Männer aus dem Stamm Issachar hervor. In 1. Chronik 12,33 (Luther 2017) heißt es:

„Und von den Kindern Issachar kamen Leute, die die Zeiten zu beurteilen wussten und wussten, was Israel tun musste: zweihundert Häupter, und alle ihre Brüder folgten ihrem Befehl.“

Diese Männer hatten nicht nur politische Weitsicht, sondern sie verstanden vor allem Gottes Zeitplan und seinen Willen. Ihr Rat trug dazu bei, das Volk unter David zu einen.

Gott ehrt geistliche Einsicht

Die Geschichte von Issachar zeigt: Gott schätzt Menschen, die nicht nur glauben, sondern auch geistlich unterscheiden können – besonders, wenn es um seinen Willen und seine Zeit geht.

Wie es in Sprüche 3,5–6 heißt:

„Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand;
sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“

Gott ruft uns nicht dazu auf, einfach Traditionen zu folgen oder auf Gefühle zu hören. Er ruft uns zur Unterscheidung – dass wir seine Zeiten verstehen und unsere Entscheidungen daran ausrichten.

Was das für uns heute bedeutet: Wir leben im letzten Gemeindezeitalter

Als Christen des Neuen Testaments sind wir aufgerufen, wie die Söhne Issachars zu leben – geistlich wach, gegründet im Wort, offen für Gottes Reden in unserer Zeit.

Doch leider sind viele heute geistlich schläfrig. Man geht zur Kirche, bekennt sich zum Glauben – aber erkennt die prophetische Zeit nicht, in der wir leben.

Jesus kritisierte dieses Verhalten sehr klar in Lukas 12,54–56:

„Wenn ihr eine Wolke im Westen aufsteigen seht, so sagt ihr gleich: Es kommt ein Regen. Und es geschieht so.
Und wenn ihr den Südwind wehen seht, so sagt ihr: Es wird heiß werden. Und es geschieht so.
Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen – warum aber könnt ihr diese Zeit nicht beurteilen?“

Jesu Worte sind ein Weckruf: Verstehen wir die Zeit, in der wir leben? Ist uns bewusst, dass wir möglicherweise die letzte Generation vor seiner Wiederkunft sind?

Die prophetische Stunde: Das Zeitalter von Laodizea

In Offenbarung 2 und 3 spricht der Herr zu sieben Gemeinden – symbolisch für sieben Zeitalter der Kirchengeschichte. Das letzte ist Laodizea – die selbstzufriedene, laue Gemeinde (vgl. Offenbarung 3,14–22).

Jesus sagt in Offenbarung 3,16:

„Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich aus meinem Munde ausspucken.“

Diese Warnung richtet sich nicht an die Welt, sondern an die Gemeinde. Sie zeigt, wie gefährlich geistliche Trägheit in der Endzeit ist.

Warum geistliche Unterscheidung heute unverzichtbar ist

Wir erleben die Erfüllung biblischer Prophetie direkt vor unseren Augen:

  • Die Wiederherstellung Israels als Nation (Jesaja 66,8),
  • Massive Verführung weltweit (2. Thessalonicher 2,10–12),
  • Falsche Propheten und verkehrte Evangelien (Matthäus 24,11–24),
  • Gesetzlosigkeit und erkaltende Liebe (Matthäus 24,12),
  • Der geistliche Verfall in der Kirche (2. Timotheus 4,3–4).

Und bald wird die Gemeinde entrückt werden, wie es in
1. Thessalonicher 4,16–17 geschrieben steht:

„Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt […] und so werden wir beim Herrn sein allezeit.“

Aber viele sind nicht vorbereitet, weil sie die Stunde nicht erkennen.

Ein Ruf zur Umkehr: Lebst du wie ein Kind Issachars?

Nimm dir einen Moment und frage dich:

  • Bist du geistlich wach – oder abgelenkt?
  • Suchst du wirklich die Nähe Gottes – oder verlässt du dich auf religiöse Gewohnheiten?
  • Erkennst du die Zeichen der Zeit – oder ignorierst du sie?

Die Kinder Issachars waren Menschen, die:

  • Die Schrift gründlich studierten (2. Timotheus 2,15),
  • Sich vom Heiligen Geist leiten ließen (Johannes 16,13),
  • Im ständigen Bewusstsein lebten, dass der Herr bald wiederkommt (Matthäus 24,44),
  • Andere klar und weise führten (Epheser 5,15–17).

Wenn wir ebenso leben, werden wir nicht in Angst, sondern in Weisheit, Hoffnung und Zielgerichtetheit leben.

Abschluss: Die Zeit ist jetzt

Wir leben nicht nur in den letzten Tagen – wir leben in den allerletzten Stunden der Gnadenzeit. Noch ist die Tür offen – aber nicht mehr lange. Lass dich nicht überraschen.

Möge der Herr uns denselben Geist der Einsicht schenken wie den Söhnen Issachars – damit wir erkennen, was die Gemeinde und jeder Einzelne jetzt tun muss.

Schalom.

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Was bedeutet „Topf“ in der Bibel?

(Hiob 41,12.23; Richter 6,19)

In biblischer Zeit war ein Topf ein ganz gewöhnlicher Haushaltsgegenstand – er wurde zum Kochen oder Zubereiten von Speisen verwendet. Ob Fleisch, Getreide, Gemüse oder sogar Opfergaben: Ohne Töpfe ging nichts.

Doch in der Bibel begegnet uns der „Topf“ nicht nur im wörtlichen Sinn. Er kann auch symbolische Bedeutung tragen – je nachdem, in welchem Zusammenhang er genannt wird. Schauen wir uns das einmal genauer an:


1. Alltag: Versorgung durch Gott

4. Mose 11,7–8 (LUT 2017):
„Das Manna aber war wie Koriandersamen, und sein Aussehen wie Bedelliumharz. Und das Volk ging umher und sammelte es und mahlte es in Mühlen oder zerstieß es in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen.“

Hier ist der Topf ein Bild für Gottes tägliche Versorgung. In einem einfachen Kochgefäß wurde das Manna – Gottes übernatürliche Gabe – zu nahrhafter Speise verarbeitet. Genau wie damals sorgt Gott auch heute nicht nur für das, was wir brauchen, sondern schenkt uns auch die Mittel, es zu genießen. Der Topf wird so zu einem Zeichen seiner Fürsorge.


2. Gastfreundschaft und Hingabe

Richter 6,19 (LUT 2017):
„Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböcklein zu und ungesäuerte Brote von einem Efa Mehl. Das Fleisch tat er in einen Korb und die Brühe in einen Topf und brachte es unter die Terebinthe und trat herzu.“

Als Gideon dem Engel des HERRN eine Mahlzeit zubereitete, tat er das mit dem, was er hatte – und genau darin liegt etwas Tiefes: Der Topf wird hier zum Werkzeug der Anbetung. Gott begegnet Menschen oft durch einfache, alltägliche Handlungen wie das Zubereiten eines Essens. Diese Szene erinnert uns daran, dass Gastfreundschaft und Opferbereitschaft ein kostbarer Ausdruck unseres Glaubens sind.


3. Bild für Chaos und göttliche Macht

Hiob 41,12 (LUT 2017):
„Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Topf und Binsenfeuer.“

Hiob 41,23 (LUT 2017):
„Er macht die Tiefe siedend wie einen Topf, das Meer macht er wie einen Salbkessel.“

Diese Verse beschreiben das sagenhafte Seeungeheuer Leviathan – ein Symbol für gewaltige, chaotische Kräfte. Der „siedende Topf“ steht hier für unkontrollierbare Macht, für ein brodelndes Chaos, das Angst einflößt. Und doch wird klar: Selbst diese Urgewalten sind Gott untergeordnet. Der Topf wird zum Bild für eine Welt, die Gott allein in der Hand hat – auch dann, wenn alles überkocht.


Fazit

Ein einfacher Topf – und doch steckt so viel drin. In der Bibel steht er für Versorgung, für Hingabe, und sogar für göttliche Macht über das Chaos. Gott gebraucht oft ganz gewöhnliche Dinge, um tiefe geistliche Wahrheiten sichtbar zu machen. Der Topf zeigt uns: Was im Alltag banal erscheint, kann im Licht Gottes Bedeutung bekommen.

Schalom – Friede sei mit dir.

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