Hast du alle Gerechtigkeit erfüllt?

Hast du alle Gerechtigkeit erfüllt?

 

Matthäus 3,13–15 (Lutherbibel 2017):

„Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe.
Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?
Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm geschehen.“

In diesem kurzen, aber tiefgründigen Austausch gebraucht Jesus zwei zentrale Aussagen, über die wir ernsthaft nachdenken müssen:

1) „Es gebührt uns“

Jesus sagte nicht: „Es gebührt mir, alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, sondern: „Es gebührt uns.“

Das ist ein bedeutender Unterschied. Jesus schließt uns in den Akt der Gerechtigkeit mit ein. Er zeigt, dass Gerechtigkeit kein einsames Werk ist, sondern ein gemeinsamer Weg. Wir sollen nicht nur über Gerechtigkeit sprechen – wir sollen sie leben.

Denn wie Paulus schreibt:

„Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“
(Römer 6,5)

Und Johannes sagt:

„Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.“
(1. Johannes 2,6)

Jesus wurde getauft, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen – und als seine Nachfolger sind wir dazu berufen, seinem Beispiel zu folgen:

„Denn dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt.“
(1. Petrus 2,21)

2) „Alle Gerechtigkeit erfüllen“

Es gibt einen Unterschied zwischen Gerechtigkeit üben und alle Gerechtigkeit erfüllen.

Du erfüllst Gerechtigkeit, wenn du:

  • an Jesus Christus glaubst (Römer 10,10)

  • das Abendmahl nimmst (1. Korinther 11,26)

  • das Evangelium verkündest (Markus 16,15)

  • ein heiliges Leben führst (1. Petrus 1,15–16)

Aber zur Erfüllung aller Gerechtigkeit gehört auch ein Akt, den viele übersehen: Die Wassertaufe.

Obwohl Jesus sündlos war (Hebräer 4,15), ließ er sich dennoch taufen. Nicht, weil er Reinigung brauchte, sondern weil es Teil von Gottes Heilsplan war. Er bestätigte damit die Taufe als einen Akt des Gehorsams gegenüber Gottes Willen:

„Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Aber die Pharisäer und Schriftgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes für sich und ließen sich nicht von ihm taufen.“
(Lukas 7,29–30)

Wenn also Jesus, der sündlose Sohn Gottes, sich taufen ließ – wie viel mehr sollten wir es tun?


Warum die Wassertaufe so wichtig ist

Im Neuen Testament wird die Taufe nie als eine Option dargestellt. Sie ist ein Gebot Jesu:

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
(Matthäus 28,19)

Die Apostel predigten die Taufe als grundlegenden Bestandteil des Glaubenslebens:

„Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“
(Apostelgeschichte 2,38)

„Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“
(Römer 6,3–4)

Biblische Taufe bedeutet:

  • Vollständiges Untertauchen im Wasser, symbolisch für Tod und Auferstehung (Markus 1,9–10; Johannes 3,23)

  • Im Namen Jesu Christi, entsprechend der apostolischen Lehre (Apostelgeschichte 2,38; 10,48; 19,5)

Besprengung oder Übergießen entsprechen nicht dem biblischen Vorbild. Über Jesus heißt es: „Und als er aus dem Wasser stieg…“ – das zeigt deutlich, dass er vollständig eingetaucht war. Und Johannes taufte an Orten mit viel Wasser (Johannes 3,23).


Was, wenn ich nicht richtig getauft wurde?

Diese Frage ist ernst. Wenn du nie getauft wurdest oder deine Taufe nicht dem biblischen Vorbild entspricht – zum Beispiel keine volle Untertauchung oder nicht im Namen Jesu –, und du dennoch zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen bist: Kannst du dann gerettet werden?

Die ernüchternde Antwort lautet: Nicht gemäß der Schrift.

„Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.“
(Jakobus 4,17)

Gott kann denen barmherzig sein, die die Wahrheit nie gehört haben (Apostelgeschichte 17,30). Aber wer sie erkannt hat, trägt Verantwortung:

„Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es hinfort kein Opfer mehr für die Sünden.“
(Hebräer 10,26)


Die Strategie des Feindes

In der Endzeit versucht Satan, Christen davon abzuhalten, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Er hat nichts dagegen, wenn du einige Dinge tust – solange du nicht alles tust. Er möchte, dass wir uns mit Teilgehorsam zufriedengeben. Doch Teilgehorsam ist immer noch Ungehorsam.

Jesus aber kommt zurück für eine makellose Braut:

„…damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig sei.“
(Epheser 5,27)

Diese Braut ist eine Gemeinde, die Gottes ganzen Ratschluss angenommen hat – mit Buße, Glauben, Heiligung und Taufe.


Und jetzt die entscheidende Frage:

Hast du alle Gerechtigkeit erfüllt?

Nicht nur geglaubt.
Nicht nur gebetet.
Nicht nur den Gottesdienst besucht.

Sondern: Bist du dem Herrn ins Wasser der Taufe gefolgt, so wie Er, um gemeinsam mit Ihm alle Gerechtigkeit zu erfüllen?

Maranatha – der Herr kommt.


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Über den Autor

Rose Makero editor

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