Title Juli 2022

Wer waren die „Söhne der Propheten“?

Frage: In der Bibel begegnet uns immer wieder der Ausdruck „Söhne der Propheten“. Wer genau waren diese Männer? Welche Rolle spielten sie, und warum wurden sie so genannt? Gibt es solche Menschen auch heute noch?

Antwort: Im Alten Testament wird tatsächlich eine Gruppe von Männern als „Söhne der Propheten“ bezeichnet. Sie werden an mehreren Stellen erwähnt (siehe 1. Könige 20,35; 2. Könige 2,3.5.7; 2. Könige 4,1).

Diese „Söhne der Propheten“ waren prophetische Jünger – Männer, die sich dem Studium und der Bewahrung der prophetischen Überlieferung widmeten, die von früheren Propheten weitergegeben wurde. Sie waren nicht zwangsläufig selbst Propheten im vollen Sinne, sondern eher Schüler oder Lehrlinge unter der Leitung eines erfahrenen Propheten.

Theologischer Hintergrund:

Prophetie im Alten Testament war ein göttliches Geschenk, das durch den Heiligen Geist verliehen wurde. Es war keine Fähigkeit, die man sich durch menschliches Training aneignen konnte, sondern wurde souverän von Gott gegeben.

4. Mose 11,25:
„Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, weissagten sie, aber danach nicht mehr.“

4. Mose 12,6–8:
„Hört meine Worte! Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundtun in Gesichten oder will mit ihm reden in Träumen. Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose. […] Von Mund zu Mund rede ich mit ihm und nicht in dunklen Worten.“

Die „Söhne der Propheten“ lernten also die prophetische Überlieferung kennen, um Gottes Offenbarungen richtig zu verstehen und falsche Prophetie zu vermeiden. Sie studierten die früheren Schriften und Aussprüche von Propheten wie Mose, Jesaja, Jeremia und anderen, um sicherzustellen, dass neue prophetische Botschaften mit Gottes geoffenbarter Wahrheit übereinstimmten.

Zweck der „Söhne der Propheten“:

Ihre Aufgabe war es, Gottes Wort zu prüfen und zu bestätigen, indem sie neue Offenbarungen mit früheren Prophezeiungen abglichen. Das war notwendig, denn Gottes Wort ist beständig und widerspricht sich nicht.

Psalm 119,89:
„HERR, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht.“

Jesaja 40,8:
„Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“

Ein Prophet musste im Einklang mit der Schrift und den wahren Propheten vor ihm reden.

Biblisches Beispiel:

Jeremia – selbst einer der „Söhne der Propheten“ – verkündigte, dass Israel ins Exil nach Babylon geführt würde:

Jeremia 25,8–11:
(Zusammengefasst) Wegen der Sünde des Volkes kündigte Gott Gericht und die babylonische Gefangenschaft an.

Jeremia verglich seine Visionen mit früheren Prophezeiungen, etwa von Jesaja, der ebenfalls Gottes Gericht ankündigte:

Jesaja 13,6–13:
„Heult, denn der Tag des HERRN ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.“

Jeremia stellte sich auch dem falschen Propheten Hananja entgegen, der Frieden prophezeite – im Widerspruch zu Gottes Wort.

Jeremia 28,7–8:

„Nur höre doch dieses Wort, das ich vor deinen Ohren und vor den Ohren des ganzen Volks rede: Die Propheten, die vor mir und vor dir von alters her gewesen sind, die weissagten über viele Länder und große Königreiche von Krieg, Unheil und Pest.“

Jeremia 28,15–17:

„Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja: Höre, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, und du hast dies Volk verleitet, auf Lügen zu vertrauen. Darum spricht der HERR: Siehe, ich will dich von der Erde nehmen; noch in diesem Jahr wirst du sterben, denn du hast Auflehnung gegen den HERRN gepredigt. Und der Prophet Hananja starb in demselben Jahr im siebenten Monat.“

Moderne Fehlanwendung:

Leider wird der Begriff „Söhne der Propheten“ heute oft missbraucht. Manche Leiter nennen sich selbst „Oberpropheten“ und ihre Anhänger „Söhne der Propheten“ – und lehren sie angebliche Techniken, um Visionen zu empfangen oder Salböl herzustellen. Solche Praktiken stellen äußere Formen über die biblische Wahrheit und weichen vom biblischen Verständnis ab, nach dem Prophetie ein souveränes Wirken des Heiligen Geistes ist – kein erlernbares Handwerk.

Prophetie heute:

Echte Prophetie muss heute immer mit der Heiligen Schrift übereinstimmen.

2. Timotheus 3,16–17:

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“

1. Korinther 14,29:

„Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die andern sollen es prüfen.“

Unsere „geistlichen Väter“ sind nicht Menschen oder religiöse Führer, sondern die biblischen Propheten und Apostel – Männer wie Mose, Jesaja, Jeremia, Petrus, Johannes und Paulus, die unter der Leitung des Heiligen Geistes sprachen:

Epheser 2,20:

„Erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“

Joel 3,14:

„Scharen über Scharen im Tal der Entscheidung; denn des HERRN Tag ist nahe im Tal der Entscheidung.“


Shalom.

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Wohin stürzten sich die Schweine? Eine theologische Betrachtung zu Markus 5,13

Markus 5,12–13 (LUT 2017):

„Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Schweine fahren!
Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine.
Und der ganze Schwarm, etwa zweitausend, stürzte den Abhang hinunter in den See, und sie ertranken im See.“

Diese eindrucksvolle Begebenheit ereignet sich unmittelbar nachdem Jesus einem Mann begegnet, der von einer Vielzahl von Dämonen besessen ist – in der Region der Gerasener. Die Dämonen, die sich selbst als „Legion“ bezeichnen (Markus 5,9), flehen Jesus an, sie nicht aus dem Gebiet zu verbannen, sondern in eine Herde Schweine zu schicken. Jesus – der seine völlige Autorität über dämonische Mächte demonstriert – gewährt ihre Bitte. Was dann geschieht, ist dramatisch und zugleich tief symbolisch: Die gesamte Herde von etwa zweitausend Schweinen stürzt sofort den steilen Abhang hinunter in den See Genezareth und ertrinkt.

Im Swahili wird das Wort für „Abhang“ mit genge übersetzt – ein Begriff, der nicht etwa einen Markt bezeichnet, wie manche meinen könnten, sondern eine steinige, abschüssige Böschung. Ein genge besteht meist aus Felsen, ist rutschig und gefährlich. Im Gegensatz zu weichen, erdigen Hängen bietet ein felsiger Abhang kaum Halt – wer einmal zu rutschen beginnt, gewinnt schnell an Geschwindigkeit und ist kaum mehr aufzuhalten.

Theologische Bedeutung:

Dieses Bild ist mehr als nur dramatisch – es ist zutiefst symbolisch. Die Schweine, die von Dämonen besessen waren, rennen kopfüber in ihren Untergang. Es ist ein starkes Sinnbild dafür, was dämonischer Einfluss verursacht: einen unaufhaltsamen Kurs in Richtung Zerstörung. Der rutschige Hang steht für die verhängnisvolle Dynamik der Sünde – wie geistliche Gebundenheit Menschen unaufhaltsam dem Tod zuführen kann.

Römer 6,23 (LUT 2017):

„Denn der Sünde Sold ist der Tod; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“

So wie die besessenen Schweine in den Tod stürzten, ist auch der Mensch in der Gefahr des Verderbens, wenn er unter der Herrschaft der Sünde oder dämonischer Mächte steht. Doch Gott sei Dank – in Jesus Christus ist Befreiung möglich! Kein Dämon ist ihm zu mächtig, keine Fessel zu tief. Jesus hat nicht nur Autorität über das Dämonische – er schenkt auch vollständige Wiederherstellung und Freiheit.

1. Johannes 4,4 (LUT 2017):

„Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist.“

Unsere Körper sind nicht dafür bestimmt, Gefäße für dämonische Mächte zu sein. Die Bibel lehrt uns, dass unsere Leiber Tempel des Heiligen Geistes sind.

1. Korinther 6,19 (LUT 2017):

„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“

Deshalb sind wir aufgerufen, den Heiligen Geist zu suchen – den, der heiligt, stärkt und ins Leben führt. Aber wie empfangen wir ihn?


Der Weg zum Empfang des Heiligen Geistes

Apostelgeschichte 2,37–39 (LUT 2017):

„Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?
Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.
Denn euch gilt diese Verheißung und euren Kindern und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“

Dies ist die biblische Grundlage für den Empfang des Heiligen Geistes:

  • Buße: Eine echte Umkehr vom sündigen Weg und Hingabe an Gott.

  • Taufe: Ein öffentliches Bekenntnis des Glaubens und der Reinigung von Sünde.

  • Glaube an Jesus Christus: Der einzige Name, durch den wir gerettet werden können (vgl. Apostelgeschichte 4,12).

Wer diese Schritte mit aufrichtigem Herzen geht, empfängt die Verheißung des Heiligen Geistes – eine Kraft, die das Leben von innen heraus verwandelt.

Maranatha – Der Herr kommt!


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Was ist Lobpreis? Eine biblische und theologische Betrachtung

Lobpreis ist mehr als nur ein Ausdruck – er ist ein theologischer Akt, in dem Gottes Wesen, Werke und Würde verkündet werden. Es ist die verbale und körperliche Antwort eines Herzens, das durch die Erkenntnis dessen verwandelt wurde, wer Gott ist und was Er getan hat. Wahrer Lobpreis entspringt einer tiefen inneren Überzeugung und Ehrfurcht, die sich in freudigen Handlungen äußert – im Tanzen, Singen, Rufen, Klatschen oder auch im stillen Verharren vor Seiner Majestät.

Im Kern erkennt Lobpreis Gottes höchste Autorität, Seine bundestreue Liebe (hebräisch: ḥesed) und Seine wunderbaren Taten in Schöpfung und Erlösung an. Lobpreis ist sowohl eine persönliche als auch gemeinschaftliche Antwort auf Gottes Selbstoffenbarung – durch Sein Wort, Seine Werke und Seinen Geist.


Die Schöpfung ruft uns zum Lobpreis

Wenn wir die Schöpfung betrachten – den Himmel, die Erde, Sonne, Mond, Berge und Meere –, erkennen wir Gottes Allmacht und göttliche Ordnung.

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände.“
– Psalm 19,2

Die Schöpfung selbst wird zum stillen Zeugen, der uns einlädt, in ihr unaufhörliches Zeugnis von Gottes Herrlichkeit einzustimmen. Unser Lobpreis wird so zu einer Antwort auf diesen universalen Chor.


Gottes rettendes Handeln ruft zum Lobpreis

Lobpreis ist auch unsere natürliche Reaktion, wenn wir Gottes Eingreifen, Versorgung oder Heilung erfahren. Ob Er Krankheit heilt, in Zeiten des Mangels versorgt oder Türen öffnet – Lobpreis fließt aus dankbarer Anerkennung Seiner Fürsorge.

„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten.“
– Psalm 103,2–3

„Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.“
– Psalm 9,2


Der biblische Befehl zum Lobpreis

Lobpreis ist nicht nur eine Empfehlung – es ist ein Gebot:

„Ihr Reiche der Erde, singt Gott, lobsingt dem Herrn!“
– Psalm 68,33

„Lobet den HERRN, alle Heiden! Preist ihn, alle Völker!“
– Psalm 117,1

„Halleluja! Es ist gut, unserm Gott zu singen, es ist lieblich, Lobgesang ist schön.“
– Psalm 147,1

Diese Gebote zeigen: Lobpreis ist ein weltweiter Aufruf an alle Völker, Sprachen und Nationen. Es ist die Sprache der Erlösten – ein Vorgeschmack auf den Lobpreis im Himmel (vgl. Offenbarung 7,9–10).


Lobpreis bringt Gottes Gegenwart und Kraft

Die Bibel zeigt, dass Gott im Lobpreis Seines Volkes wohnt:

„Doch du bist heilig, der du thronst über dem Lobpreis Israels.“
– Psalm 22,4

Das hebräische Wort yashab (wohnen/thronen) deutet darauf hin, dass Gott dort wohnt, wo Er gelobt wird. Deshalb ist Lobpreis oft mit göttlichem Eingreifen verbunden.

Hier einige biblische Beispiele:

  • Die Mauern von Jericho fielen: Als Israel um Jericho marschierte und laut rief, stürzten die Mauern ein (Josua 6,20). Ihr Lobpreis war ein Akt des Glaubens und Gehorsams.

  • Paulus und Silas wurden befreit: Im Gefängnis sangen sie Loblieder zu Gott, woraufhin ein göttliches Erdbeben die Türen öffnete (Apostelgeschichte 16,25–26).

  • Joschafats Sieg: Angesichts einer überwältigenden feindlichen Armee setzte König Joschafat Sänger ein, die Gott priesen. Während sie sangen, ließ Gott die Feinde sich gegenseitig vernichten (2. Chronik 20,21–22).

Diese Ereignisse zeigen: Lobpreis ist nicht passiv – er ist geistlicher Kampf. Er verändert geistliche Atmosphäre, lädt Gottes Macht ein und bezeugt unser Vertrauen in Ihn.


Warum sollen wir Gott loben?

Wir loben Ihn für das, was Er ist – heilig, gerecht, liebevoll, gnädig, souverän und ewig. Und wir loben Ihn für das, was Er getan hat – die Welt erschaffen, uns durch Christus erlöst und uns durch Seinen Geist erhalten.

Sogar unser Atem ist Grund genug zum Lobpreis:

„Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“
– Psalm 150,6

„Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.“
– Römer 11,36


Ein abschließender Aufruf

Gott ist würdig, gelobt zu werden – nicht nur wegen Seiner Taten, sondern einfach weil Er ist. Unser Lobpreis bezeugt, dass Er unsere Quelle, unser Erhalter und unser Retter ist. Lobpreis bringt uns in Einklang mit dem Himmel und richtet unser Herz auf das, was droben ist (Kolosser 3,2).

Darum lasst uns den Lobpreis nicht zurückhalten. Mögen wir wie David sagen:

„Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.“
– Psalm 34,2

Shalom.


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Was ist ein „Scheune“? Ein tieferes Verständnis von Lukas 12,24

Antwort: Schauen wir uns diese Bibelstelle gemeinsam an.

In Lukas 12,24 (LUT) sagt Jesus:

„Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!“

Jesus lenkt hier unseren Blick auf die Raben und hebt hervor, dass sie keine Vorratsräume („Vorratskammer“ – ein kleiner Ort zur Lagerung von Getreide) oder große Speicher wie Scheunen haben, in denen sie Nahrung für kommende Zeiten aufbewahren könnten. Und doch versorgt Gott sie zuverlässig.

Theologische Bedeutung:
Jesus gebraucht die Raben als Beispiel für Gottes Fürsorge – Seine beständige Versorgung und liebevolle Aufmerksamkeit für die gesamte Schöpfung. Dieses Bild greift das wiederkehrende Thema der Bibel auf, dass Gott der wahre Versorger ist (vgl. Psalm 104,27–28; Matthäus 6,25–34). Dass Raben ohne Vorratslager leben können, zeigt Gottes souveräne Macht über das Leben und Seine Fähigkeit, selbst unter schwierigen Umständen zu versorgen.

Erinnere dich an die Geschichte des Propheten Elia während der Dürre (1. Könige 17,2–6 LUT):

„Und das Wort des HERRN kam zu Elia: ‚Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.‘
Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso am Abend, und er trank aus dem Bach.“

Inmitten von Hungersnot und göttlichem Gericht, als „der Himmel verschlossen“ war und sowohl Menschen als auch Tiere starben (Vers 1), offenbarte Gott Seine Treue, indem Er den Raben befahl, Elia zu ernähren. Diese wundersame Versorgung zeigt: Selbst wenn natürliche Quellen versagen, bleibt Gottes Hilfe bestehen.

Was bedeutet das für Jesu Lehre?
Wenn Gott sogar für die Raben sorgt, die weder Vorräte anlegen noch wirtschaftlich planen können – wie viel mehr wird Er dann für uns, Seine Kinder, sorgen? Jesus macht deutlich: Wir sind Gott unendlich viel mehr wert als die Vögel (vgl. Matthäus 10,29–31). Diese Zusage fordert uns heraus, Gott in allen Lebenslagen zu vertrauen und unsere Sorgen um materielle Dinge abzulegen.

Weitere Ermutigung finden wir in Hebräer 13,5–6 (LUT):

„Seid nicht geldgierig und begnügt euch mit dem, was da ist; denn er hat gesagt: ‚Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.‘
So können wir getrost sagen: ‚Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was können mir Menschen tun?‘“

Dieser Abschnitt betont Gottes Bundestreue und Sein dauerhaftes Versprechen, uns nie allein zu lassen. Wer auf Gottes Versorgung vertraut, ist frei von Angst und Gier – und lebt in der Zuversicht, dass der Herr persönlich für ihn sorgt.


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Was bedeutet „belohnen oder vergelten“? (Matthäus 6,4, Luther 2017)

Was bedeutet „belohnen oder vergelten“? (Matthäus 6,4, Luther 2017)

„Belohnen“, „vergelten“ oder „entschädigen“ – in der biblischen Theologie steht dieses Prinzip dafür, dass Gott, der die Herzen und Absichten seiner Menschen sieht, sie entsprechend ihrer Treue, ihres Gehorsams und ihrer Aufrichtigkeit belohnt. Diese Belohnung ist nicht immer materiell; sie kann geistlich, ewig oder beides sein.

Schauen wir uns an, wie die Schrift dieses Prinzip bestätigt:

1. Gott belohnt, was im Verborgenen getan wird

Matthäus 6,2–4 (Luther 2017)
„Wenn du nun Almosen gibst, so sollst du nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
damit dein Almosen im Verborgenen sei; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir’s vergelten.“

Theologischer Hinweis:
Jesus warnt vor zur Schau gestellten Wohltaten. Geben ist ein Akt der Anbetung und des Mitgefühls, nicht ein Mittel, um öffentliche Anerkennung zu erlangen. Wenn wir diskret geben, ehrt und belohnt Gott jene Integrität, weil er das Herz sieht und bewertet (1. Samuel 16,7).


2. Gebet ist persönliche Kommunikation mit Gott

Matthäus 6,6 (Luther 2017)
„Wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“

Theologischer Hinweis:
Gebet ist kein Schauspiel, sondern ein intimes Gespräch mit Gott. Der Fokus liegt nicht nur auf Geheimhaltung, sondern auf Aufrichtigkeit. Gott schätzt eine echte Beziehung mehr als ritualisierte Wiederholungen. Das griechische Wort für „belohnen“ (misthos) bedeutet eine gerechte Vergütung, die Gott mit vollkommener Gerechtigkeit gibt.


3. Fasten dient der Gottesfokussierung, nicht der Aufmerksamkeit

Matthäus 6,17–18 (Luther 2017)
„Wenn ihr aber fastet, salbt euer Haupt und wascht euer Gesicht,
damit ihr nicht vor den Leuten als Fastende offenbar werdet, sondern nur vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“

Theologischer Hinweis:
Fasten soll die Seele demütigen und Gottes Gegenwart suchen – nicht dazu dienen, andere mit Frömmigkeit zu beeindrucken. Jesus lehrte, dass geistliche Übungen auf Gott ausgerichtet sein müssen. Die Belohnung kann tiefere geistliche Erkenntnis, erhörtes Gebet oder persönliche Veränderung sein.


4. Gott belohnt Treue und Güte

Ruth 2,11–12 (Luther 2017)
„Da sprach Boas zu ihr: Ich habe alles gehört, was du deiner Schwiegermutter nach dem Tod deines Mannes getan hast, wie du deinen Vater und deine Mutter und dein Heimatland verlassen hast und zu einem Volk gekommen bist, das du vorher nicht kanntest.
Der Herr lohne dir deine Tat und gebe dir volles Entgelt vom Herrn, dem Gott Israels, unter dessen Schutz du gekommen bist!“

Theologischer Hinweis:
Boas erkannte Ruths aufopfernde Liebe und Loyalität an. Indem er sie segnet, bestätigt er Gott als den ultimativen Belohner guter Werke. Das Bild vom Zufluchtnehmen unter Gottes Flügeln zeigt Gott als Beschützer und Versorger (vgl. Psalm 91,4). Ruths Geschichte weist auch voraus auf die heilbringende Einbeziehung der Heiden in Gottes Bundesfamilie.


Fazit: Gott sieht und belohnt Treue

Die Botschaft dieser Stellen ist klar: Gott sieht alles, was heimlich getan wird, und er ist treu, die zu belohnen, die ihn mit reinem Herzen suchen. Ob durch Geben, Beten, Fasten oder Freundlichkeit – kein Akt des Gehorsams oder der Liebe entgeht seinem Blick.

Manche Belohnungen erfahren wir schon hier auf Erden (Frieden, Versorgung, Gunst), andere werden uns im Himmel aufbewahrt:
Matthäus 6,20: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.“
Unser größter Lohn aber ist Gott selbst – ihn zu kennen, durch ihn verwandelt zu werden und ewig in seiner Gegenwart zu leben (Hebräer 11,6; Offenbarung 22,12).

Alle Ehre, Herrlichkeit und Lob gebühren dem Herrn, der sieht, belohnt und segnet. Amen.

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WIE MAN HEILUNG EMPFÄNGT, WENN WIR DEN HERRN UM EINE ZWEITE BERÜHRUNG BITTEN

Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Retters, Jesus Christus – der Löwe aus dem Stamm Juda (Offenbarung 5,5), der König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19,16). Herzlich willkommen zu dieser Lehre, in der wir gemeinsam in das Wort Gottes eintauchen – unser Licht in der Finsternis (Psalm 119,105), unser Wegweiser in unsicheren Zeiten.

Es gibt Zeiten im Leben, in denen eine einzige Begegnung mit Gott nicht ausreicht. Manchmal brauchen wir eine zweite Berührung – nicht weil Gottes Kraft unzureichend wäre, sondern weil Er in Etappen wirkt, um unseren Glauben zu vertiefen, unsere Sichtweise zu verändern oder uns auf die vollständige Heilung vorzubereiten.

Lesen wir Markus 8,22–26:

„Und sie kommen nach Betsaida. Und sie bringen einen Blinden zu ihm und bitten ihn, dass er ihn anrühre. Und er fasste den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus; und er spuckte in seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Menschen – denn ich sehe sie wie Bäume umhergehen. Danach legte er noch einmal die Hände auf seine Augen; und er sah deutlich und wurde wiederhergestellt und sah alles klar. Und er sandte ihn heim und sprach: Geh aber nicht in das Dorf hinein!“
(Markus 8,22–26 LUT)

Ein Wunder in zwei Etappen – Warum?

Dies ist das einzige überlieferte Wunder in den Evangelien, bei dem Jesus jemanden nicht sofort, sondern in zwei Schritten heilt. Warum?
Um den geistlichen Prozess der Erkenntnis zu verdeutlichen.
Diese Heilung spiegelt unser geistliches Wachstum wider. Wenn Gott uns die Augen öffnet, sehen wir oft nicht sofort alles klar. Unser Verständnis ist – wie das Sehen des Blinden – anfangs nur teilweise (vgl. 1. Korinther 13,12). Wir brauchen Zeit, Gebet und erneute göttliche Berührung, um geistliche Wahrheiten vollständig zu erkennen.

Um Geduld und Ausdauer im Glauben zu lehren.
Der Mann hätte nach der ersten Berührung entmutigt aufgeben können. Vielleicht dachte er: „Es hat nicht funktioniert.“ Doch er blieb bei Jesus und ließ sich nochmals berühren. Das ist ein Vorbild für unseren Umgang mit Heilung und geistlichem Wachstum – mit beharrlichem Glauben (vgl. Lukas 18,1–8).

„Ich sehe Menschen wie Bäume umhergehen“

Dieser Satz ist sowohl rätselhaft als auch bedeutungsvoll. In der Bibel stehen Bäume oft symbolisch für Menschen (vgl. Psalm 1,3; Markus 11,12–25). Das verschwommene Sehen des Mannes zeigt eine unvollständige Unterscheidungskraft – er erkennt etwas, aber noch nicht klar.

Das erleben viele Gläubige: Nach der ersten Begegnung mit Christus haben wir Freude und Offenbarung, doch es gibt Lebensbereiche, die noch tiefere Heilung und Klarheit brauchen. Heiligung ist ein Prozess:

„Ich bin darin guter Zuversicht, dass der, der in euch das gute Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“
(Philipper 1,6 LUT)

Die zweite Berührung

Nachdem Jesus den Mann nochmals berührt hatte, heißt es:

„Da wurden seine Augen geöffnet, und er wurde gesund und sah alles deutlich.“
(Markus 8,25 LUT)

Diese zweite Berührung brachte vollständige Heilung und Klarheit. Geistlich bedeutet das: Jesus rettet uns nicht nur, sondern wirkt fortlaufend in uns, um uns ganz heil zu machen:

„Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht.“
(Hebräer 10,14 LUT)

Wir dürfen in der Zwischenzeit nicht aufgeben – in jener Phase, in der wir Veränderungen sehen, aber noch nicht vollständig verwandelt sind. Viele verlieren gerade dann den Glauben, denken, Gott habe nicht geantwortet, oder suchen Hilfe woanders. Doch die Schrift ruft uns dazu auf:

„Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“
(Jesaja 40,31 LUT)

„Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“
(2. Korinther 5,7 LUT)

„Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ganz seid und es euch an nichts mangelt.“
(Jakobus 1,4 LUT)

Unsere Aufgabe: Genau hinsehen

Nach der zweiten Berührung heißt es, der Mann blickte scharf hin (Markus 8,25 NASB). Die Lutherbibel übersetzt: „…und er sah alles deutlich.“ Das impliziert Fokussierung, Aufmerksamkeit und geistliche Disziplin.

Als Gläubige sollen wir lernen, „genau hinzusehen“:

„Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin beharrt… der wird selig sein in seinem Tun.“
(Jakobus 1,25 LUT)

„Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“
(Hebräer 12,2 LUT)

Persönliche Anwendung

Hast du den Herrn um Heilung, Wiederherstellung oder Befreiung gebeten und spürst nur einen teilweisen Durchbruch? Gib nicht auf. Bitte Ihn, dich nochmals zu berühren – nicht, weil Er beim ersten Mal versagt hätte, sondern weil Er dich tiefer ziehen will.

Sprich kein Wort des Zweifels. Lass keinen Unglauben Wurzeln schlagen. Bleibe – wie der Blinde – bei Jesus und lass Ihn weiter an dir wirken.

„Ich bin darin guter Zuversicht, dass der, der in euch das gute Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“
(Philipper 1,6 LUT)

Der Herr segne dich reichlic

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LERNE, IN DER GEGENWART GOTTES ZU VERWEILEN

Seid herzlich gegrüßt im Namen unseres Herrn Jesus Christus! Willkommen zurück, wenn wir gemeinsam über die kostbaren Worte unseres Erlösers nachsinnen. Heute wollen wir einen Bibelabschnitt näher betrachten, der eine tiefere Bedeutung hat – vielleicht sogar eine, die wir nicht sofort erwarten.

Die Bibel sagt:

Sprüche 23,29–30 (Lutherbibel 2017):

„Wer ist weh? Wer ist Ach? Wer hat Zank? Wer hat Klage? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen?
Die da lange beim Wein sitzen und kommen, auszusaufen, was eingeschenkt ist.“

Diese Worte beschreiben eindrücklich die zerstörerischen Folgen von Gewohnheitstrunkenheit. Die sechs genannten Zustände – Weh, Trauer, Streit, Klage, grundlose Wunden und blutunterlaufene Augen – sind Symptome eines Lebens, das durch übermäßigen Alkoholkonsum versklavt ist. Das Wort „Weh“ (hebräisch: ‘oy) ist ein Schrei des Schmerzes und Ausdruck tiefster Not. Diese sechs Zustände dienen sowohl als buchstäbliche als auch als sinnbildliche Warnungen und zeigen, wie unmäßiger Weingenuss zu körperlichem, seelischem und sozialem Verfall führt.

Theologische Einordnung

Wein ist in der Bibel nicht grundsätzlich etwas Böses – im Gegenteil: Er wird als Gabe Gottes zur Freude und zum Feiern gesehen (vgl. Psalm 104,14–15). Das Problem entsteht erst durch übermäßigen und regelmäßigen Konsum, der zur Zügellosigkeit und Selbstzerstörung führt (vgl. Epheser 5,18). Der Fokus in den Sprüchen liegt auf denen, „die lange beim Wein sitzen“, also auf Menschen, die regelmäßig und in übertriebener Weise trinken – nicht auf gelegentlichen oder maßvollen Genuss.

Das „Weh“ steht für das Leid eines Menschen, der von Kummer überwältigt ist – häufig die direkte Folge von Sünde oder Leid (vgl. Jesaja 5,11–12). „Ach“ oder „Klage“ drückt tiefe Traurigkeit aus, verursacht durch schwere Umstände. „Streit“ und „Klage“ deuten auf zwischenmenschliche Konflikte und innere Unruhe hin – beides typisch für das Leben eines Abhängigen. „Wunden ohne Ursache“ können als selbstzugefügter Schaden verstanden werden – sei es emotional oder körperlich – infolge von rücksichtlosem Verhalten. Und schließlich sind „trübe Augen“ ein offensichtliches äußeres Zeichen der Trunkenheit.

Diese Folgen treten normalerweise nicht bei maßvollem Trinken auf – sie sind typisch für Menschen, die regelmäßig und übermäßig trinken und dabei die Kontrolle verlieren.


Ein neuer Wein: Der Heilige Geist

Während die Bibel vor den Gefahren übermäßigen Alkoholkonsums warnt, spricht sie auch von einem anderen Wein – einer geistlichen Erfüllung. Dieser „neue Wein“ ist die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes, den Christen empfangen, um ein verändertes Leben in Gottes Kraft zu führen.

An Pfingsten wurden die Jünger mit dem Heiligen Geist erfüllt. Die Umstehenden hielten sie fälschlicherweise für betrunken:

Apostelgeschichte 2,12–17 (Lutherbibel 2017):

„Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?
Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!
Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist doch erst die dritte Stunde des Tages;
sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:
Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch…“

Diese „geistliche Trunkenheit“ ist völlig anders als durch Alkohol verursachte Benommenheit. Sie ist eine göttliche Erfüllung, die Gläubige befähigt, heilig zu leben und Gott zu dienen. Die Ausgießung des Geistes ist die Erfüllung der Prophezeiung Joels über die „letzten Tage“, die mit dem Kommen Christi begonnen haben – eine Zeit, in der Gottes Geist unter seinem Volk gegenwärtig ist.


Die Frucht des Geistes

Wie sieht es aus, wenn ein Mensch wirklich mit dem Heiligen Geist erfüllt ist? Paulus beschreibt das in seinem Brief an die Galater:

Galater 5,22–23 (Lutherbibel 2017):

„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit;
gegen all dies ist das Gesetz nicht.“

Diese Früchte stehen in starkem Gegensatz zu den zerstörerischen Wirkungen von Alkohol, die in den Sprüchen genannt werden. Wer vom Geist erfüllt ist, zeigt Wesenszüge, die Christus selbst widerspiegeln. Diese Eigenschaften ermöglichen ein Leben in Einklang mit Gott und den Mitmenschen – ein kraftvolles Zeugnis für Gottes verwandelnde Macht.


Leben im Geist

Der Ruf ist eindeutig: So wie ein Trinker lange beim Wein verweilt, so sollen wir als Gläubige beständig in der Gegenwart des Heiligen Geistes verweilen. Das geschieht durch Gebet, Anbetung, Fasten, das Nachsinnen über Gottes Wort und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Geistliches Wachstum ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein lebenslanger Prozess des „Erfülltwerdens“ von Gottes Gegenwart und Kraft.

Wir können nicht erwarten, die Frucht oder Gaben des Geistes hervorzubringen, wenn wir Gottes Nähe nur gelegentlich suchen – so wie der gelegentliche Kirchgänger, der keine tiefere Beziehung zu Gott pflegt. Je mehr Raum wir dem Geist in unserem Leben geben, desto mehr wird seine Frucht in uns wachsen und überfließen.


Zusammenfassung

  • Sprüche 23 warnt vor den körperlichen und geistlichen Folgen von Gewohnheitstrunkenheit.

  • Der „neue Wein“ des Neuen Testaments ist der Heilige Geist, der uns erfüllt und befähigt (Apostelgeschichte 2).

  • Wer vom Geist erfüllt ist, bringt Früchte hervor wie Liebe, Freude, Frieden und Selbstbeherrschung (Galater 5).

  • Wir sind aufgerufen, dauerhaft in Gottes Gegenwart zu verweilen – durch Gebet, Anbetung und Gehorsam – damit wir bleibende Frucht für Gott bringen.

Der Herr segne dich reichlich!

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Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ — Worauf bezog sich Jesus?

Einleitung

Dies ist eine der meistdiskutierten Bibelstellen in der christlichen Theologie.

Viele haben Jesu Worte in Matthäus 16,18 missverstanden oder falsch ausgelegt, indem sie meinten, Jesus wolle seine Gemeinde auf der Person des Petrus gründen. Doch wenn wir den gesamten biblischen Zusammenhang betrachten und die Stelle mit dem übrigen Neuen Testament vergleichen, entdecken wir eine viel tiefere und reichere Wahrheit.


Der Bibeltext im Zusammenhang

Matthäus 16,16–18 (Lutherbibel 2017):

„Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“

Im Griechischen wird der Unterschied klarer: „Petrus“ (gr. Petros) bedeutet ein kleiner Stein oder Felsstück. Doch das Wort, das Jesus für „Felsen“ benutzt – petra – bezeichnet einen massiven, unbeweglichen Fels, ein Fundament.

Jesus sagte also nicht, dass er seine Gemeinde auf Petrus, den Mann, bauen würde, sondern auf die Wahrheit des Bekenntnisses, das Petrus gerade ausgesprochen hatte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“


Christus ist das wahre Fundament

Diese Auslegung ist nicht nur sprachlich korrekt, sondern steht auch im Einklang mit der gesamten Lehre der Schrift:

1. Korinther 3,10–11 (Lutherbibel 2017):

„Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf.
Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.
Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Paulus macht unmissverständlich klar: Christus allein ist das Fundament der Gemeinde. Kein Apostel, kein Papst und kein Kirchenführer kann diesen Platz beanspruchen.


Selbst Petrus weist auf Christus als den Felsen hin

Wichtig ist auch, dass Petrus selbst sich niemals als den Felsen bezeichnete. Im Gegenteil – in seinem eigenen Brief nennt er Jesus den lebendigen Stein, den Eckstein und das wahre Fundament:

1. Petrus 2,4–6 (Lutherbibel 2017):

„Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber bei Gott auserwählt und kostbar ist;
und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
Denn es steht in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«“

Hier bezieht sich Petrus auf Jesaja 28,16, eine messianische Prophezeiung. Der „Eckstein“ ist ein Bild für Christus als das Fundament von Gottes Heilsplan.


Theologische Bedeutung

Diese Stelle richtig zu verstehen, ist entscheidend, um Christus im Zentrum der Gemeinde zu behalten. Wenn wir bekennen, dass die Gemeinde auf Christus gebaut ist, bekräftigen wir:

  • Seine Göttlichkeit und Autorität (Kolosser 1,17–18)

  • Die Genügsamkeit seines Opfers (Hebräer 10,10–14)

  • Seine Rolle als Haupt der Gemeinde (Epheser 1,22–23)


Vorsicht vor falschen Fundamenten

Wer behauptet, der Fels oder der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein, nimmt sich eine Rolle, die allein Jesus Christus zusteht. Die Schrift warnt uns davor:

1. Timotheus 2,5 (Lutherbibel 2017):

„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“

Solche Behauptungen stellen sich direkt gegen Christus – das ist der Geist des Antichristen:

1. Johannes 2,18–22 (Lutherbibel 2017):

„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. […]
Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“


Persönlicher Aufruf: Hast du dein Leben auf den Felsen gebaut?

Die Frage ist nicht nur theologisch – sie ist tief persönlich:
Hast du dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt?
Hast du deine Sünden bereut, dich taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen?

Apostelgeschichte 2,38 (Lutherbibel 2017):

„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Wenn nicht – heute ist der Tag der Entscheidung. Bau dein Leben nicht auf Tradition, Religion oder Menschen, sondern auf den unerschütterlichen Felsen, der Jesus Christus ist.

Maranatha!
Komm, Herr Jesus!


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