Title August 2022

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater ermöglicht es ihm (Johannes 6,65)

Was bedeutet es, wenn Jesus sagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht ihn“ (Johannes 6,65)?

Im biblischen Sinne bedeutet „gewährt werden“ oder „ermächtigt werden“, dass jemand göttliche Kraft erhält, etwas zu tun, was er aus eigener Kraft oder Vernunft nicht schaffen kann. Das griechische Wort, das in Johannes 6,65 für „ermöglichen“ verwendet wird, ist δίδωμι (didōmi) und bedeutet „geben, gewähren, schenken“. Es zeigt, dass geistliche Fähigkeit ein Geschenk ist und kein menschliches Verdienst.


1. Heilung ist ein Geschenk, keine menschliche Entscheidung

„Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann,
es sei denn, es sei ihm von dem Vater gegeben.“
(Johannes 6,65)

Jesus sprach diese Worte, nachdem viele seiner Jünger ihn wegen seiner schweren Lehre verlassen hatten (Johannes 6,60–66). Er macht klar, dass der Glaube zu ihm nicht nur eine persönliche Entscheidung ist, sondern etwas, das der Vater im Menschen wirken und ermöglichen muss.

Dies erinnert an:

„Niemand kann zu mir kommen,
es sei denn, dass ihn der Vater zieht,
der mich gesandt hat;
und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“
(Johannes 6,44)

Das Wort „ziehen“ (griechisch: helkō) bedeutet ein aktives Heranziehen oder Anziehen. Menschen sind von Natur aus geistlich tot (Epheser 2,1), und nur Gott kann das Herz erwecken, ihn zu suchen (vgl. 1. Korinther 2,14).

Heilung geschieht also aus Gnade:

„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben,
und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“
(Epheser 2,8–9)


2. Geistliches Verständnis wird von Gott gegeben

„Er antwortete und sprach zu ihnen:
Euch ist das Geheimnis des Reiches der Himmel gegeben,
denen aber nicht.“
(Matthäus 13,11)

Jesus unterscheidet hier zwischen dem allgemeinen Hören und dem geistlichen Verständnis. Viele hören die Gleichnisse, doch nur die Jünger erhalten Einsicht in ihre wahre Bedeutung. Das Wort „gegeben“ zeigt erneut, dass es sich um göttliche Offenbarung und nicht um natürliches Verstehen handelt.

„Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist;
denn es ist ihm eine Torheit,
und er kann es nicht erkennen,
weil es geistlich beurteilt wird.“
(1. Korinther 2,14)

Geistliche Wahrheiten brauchen die Erleuchtung durch den Heiligen Geist (Johannes 16,13). Deshalb kann reine theologische Bildung ohne geistliche Wiedergeburt nur Wissen ohne echte Veränderung hervorbringen (Römer 12,2).


3. Dienst wird durch Gottes Kraft befähigt

„Wenn jemand redet, rede er als Gottes Wort;
wenn jemand dient, tue er es aus der Kraft, die Gott darreicht.“
(1. Petrus 4,11)

Echter Dienst trägt nur Frucht, wenn er durch Gottes Gnade und Kraft geschieht.

„Nicht, dass wir aus uns selbst tüchtig wären, etwas zu erdenken als von uns selbst,
sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott.“
(2. Korinther 3,5–6)


4. Ehelosigkeit für das Reich Gottes ist eine besondere Berufung

„Er aber sprach zu ihnen:
Nicht alle fassen dieses Wort,
sondern nur die, denen es gegeben ist.“
(Matthäus 19,11)

Ehelosigkeit ist eine besondere Berufung, die nicht allen gegeben wird.

„Ich wünschte, alle Menschen wären, wie ich;
aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott,
der eine so, der andere so.“
(1. Korinther 7,7)


Schlussgedanke: Reagiere, wenn Gott spricht

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
so verstockt eure Herzen nicht!“
(Hebräer 3,15)

Pharao sah die Plagen und verhärtete sein Herz:

„Aber der HERR verhärtete das Herz des Pharao,
sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.“
(2. Mose 9,12)

Judas Iskariot lebte 3,5 Jahre mit Jesus zusammen, verriet ihn aber dennoch:

„Keiner von ihnen ist verloren, außer dem Sohn des Verderbens,
damit die Schrift erfüllt würde.“
(Johannes 17,12)


Handlungsaufruf: Folge dem Evangelium, solange du kannst

  • Buße tun

„So tut nun Buße und bekehrt euch,
dass eure Sünden getilgt werden.“
(Apostelgeschichte 3,19)

  • Taufe empfangen

„Kehrt um und lasse sich jeder von euch taufen
auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“
(Apostelgeschichte 2,38)

  • Heiligen Geist empfangen

„Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern
und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott,
zu sich herzurufen wird.“
(Apostelgeschichte 2,39)


Gebet:
Möge der Herr dir die Gnade schenken, seine Stimme zu hören, zu glauben und zu gehorchen. Möge er an dir nicht vorbeigehen. Mögest du bereit sein, wenn er ruft.

Schalom

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Was bedeutet es, ein „Brett zu befragen“?

5. Mose 18,10–12.14 (Lutherbibel 2017)

Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, Zeichendeuterei, geheime Künste oder Zauberei,
oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei oder die Toten befragt.
Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, diese Völker vor dir her…
Denn diese Völker, die du vertreiben wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir aber hat der HERR, dein Gott, das nicht erlaubt.

Diese Bibelstelle macht deutlich, wie entschieden Gott jegliche Form okkulter Praktiken verbietet – einschließlich des sogenannten „Brettbefragens“. Mit diesem Begriff ist das Bemühen gemeint, durch übernatürliche Mittel, etwa durch die Kontaktaufnahme mit Geistern, verborgene Erkenntnisse zu erlangen. Theologisch fällt dies unter Wahrsagerei und Totenbefragung – beides wird verurteilt, weil es versucht, Erkenntnis außerhalb von Gottes Offenbarung zu gewinnen und sich auf dämonische Täuschung stützt.

In der biblischen Theologie ist Gott allein die Quelle aller Weisheit und Offenbarung. Praktiken wie das Befragen eines Brettes stellen eine Anmaßung gegenüber Gottes Autorität dar und öffnen Türen für geistliche Verführung (vgl. Jesaja 8,19–20).

Jesaja 8,19–20
Wenn sie aber zu euch sagen: „Fragt die Totengeister und Wahrsager, die flüstern und murmeln“, so antwortet: „Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll man die Toten für die Lebenden befragen?“
Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot scheinen.

Die „Bretter“, die hier gemeint sind, sind Werkzeuge, die Medien oder Spiritisten benutzen, um mit Toten oder Geistern zu kommunizieren – ein Gräuel in den Augen Gottes.

Historischer Hintergrund

Solche Praktiken existieren bis heute in vielen Kulturen. Schamanen oder Hexenärzte verwenden häufig Holztafeln mit Buchstaben, Zahlen oder Symbolen. Die Ratsuchenden legen ihre Finger auf das Brett, in der Annahme, Botschaften aus der Geisterwelt zu empfangen. Das Ouija-Brett, das im 19. Jahrhundert populär wurde, ist ein modernes Beispiel für diese uralte Praxis.

Im Neuen Testament werden Christen ausdrücklich davor gewarnt, sich auf Okkultismus einzulassen, und stattdessen ermutigt, allein auf den Heiligen Geist zu hören.

Apostelgeschichte 16,16–18
Es geschah aber, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagegeist hatte…
Paulus aber wandte sich um und sprach zu dem Geist: „Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, aus ihr auszufahren!“ Und er fuhr aus in derselben Stunde.

Galater 5,19–21
Offenbar sind aber die Werke des Fleisches: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei… wer solche Dinge tut, wird das Reich Gottes nicht erben.

Das Beispiel von König Manasse

Ein abschreckendes Beispiel für solche Praktiken finden wir in der Geschichte von König Manasse von Juda:

2. Könige 21,1–6 (Lutherbibel 2017)
Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und er regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem…
Und er ließ seinen Sohn durchs Feuer gehen, trieb Zauberei, Wahrsagerei und geheime Künste und stellte Geisterbeschwörer und Zeichendeuter an. Er tat viel, das dem HERRN missfiel…

Manasses Taten – einschließlich der Nutzung okkulter Praktiken – zeigen seine tiefe Rebellion gegen Gottes Bund. Theologisch gesehen stellte sein Verhalten eine bewusste Ablehnung von Gottes Autorität dar und eine Hinwendung zu dämonischen Kräften. Seine Sünden führten schließlich zum göttlichen Gericht: der babylonischen Gefangenschaft.

Warum das Befragen von Brettern gefährlich und sündhaft ist

Das Befragen eines Brettes sowie Wahrsagerei und Totenbefragung verstoßen direkt gegen das erste Gebot:

2. Mose 20,3
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Satan tritt als Verführer auf und tarnt diese Praktiken als harmlos oder gar geistlich. Doch die Bibel warnt ausdrücklich davor: Die Geister, die auf solche Weise kontaktiert werden, sind gefallene Engel – Dämonen.

Offenbarung 16,14
Es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun…

Solche Praktiken führen in geistliche Finsternis, Täuschung und letztlich in Bindung. Auch heute noch konsultieren viele Menschen Schamanen oder Wahrsager, legen ihre Hände auf Bretter oder ähnliche Gegenstände – oft ohne zu wissen, dass sie sich auf dämonisches Terrain begeben. Auch moderne Formen wie Glücksspiele oder Horoskope fallen unter verurteilte Wahrsagerei (vgl. Galater 5,19–21).

Die einzige wahre Lösung

Wenn du geistliche und körperliche Heilung suchst, gibt es nur einen wahren Weg: Nimm Jesus Christus in dein Leben auf. Er sagt:

Johannes 14,6
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Nur in Christus findest du wahre Weisheit, Frieden und Freiheit von aller Täuschung. Der Heilige Geist offenbart die Wahrheit und führt dich auf Gottes Weg.

Johannes 16,13
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten…

Maranatha – Der Herr kommt!


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Ich bin das Alpha und das Omega

In der ganzen Heiligen Schrift offenbart sich Jesus Christus durch mächtige Namen und Titel, die jeweils zeigen, wer Er ist und was Er für die Menschheit bedeutet. Eine der tiefgründigsten Aussagen findet sich im Buch der Offenbarung:

„Ich bin das Alpha und das Omega“, spricht der Herr, Gott, „der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.“
Offenbarung 1,8 (LUT)

Diese Aussage wird erneut betont in:
Offenbarung 21,6:

„Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Dem Dürstenden werde ich geben von der Quelle des Wassers des Lebens umsonst.“

Offenbarung 22,13:

„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“

Was bedeutet „Alpha und Omega“?

Alpha und Omega sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Symbolisch sagt Jesus damit: Er ist der Anfang und das Ende aller Dinge. Er ist der Ursprung und die Vollendung, der Autor und der Vollender (vgl. Hebräer 12,2). Dieser Ausdruck unterstreicht seine ewige Natur und seine souveräne Herrschaft über Zeit, Schöpfung und Bestimmung.

Es geht nicht nur darum, am Anfang und Ende der Geschichte präsent zu sein, sondern darum, die Quelle von allem zu sein und das Ziel, auf das alles hinsteuert.

„Alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“
Johannes 1,3 (LUT)

Jesus ist auch das Wort Gottes

In Offenbarung 19,13 lesen wir:

„Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das mit Blut getränkt ist, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.“
Offenbarung 19,13 (LUT)

Dies wird auch in Johannes 1,1–2 bestätigt:

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.“

Jesus ist das lebendige Wort, der göttliche Logos. Wo das Wort Gottes geehrt, gelesen und gelebt wird, ist Christus gegenwärtig und wirksam.

Christus in den Propheten: Fürst des Friedens

Der Prophet Jesaja kündigte das Kommen des Messias mit dieser kraftvollen Aussage an:

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewiger Vater, Fürst des Friedens.“
Jesaja 9,6 (LUT)

Dies offenbart die facettenreiche Identität Christi. Wo wahrer, bleibender Friede herrscht – der Friede, der alle Vernunft übersteigt (vgl. Philipper 4,7) – da herrscht Christus, denn Er ist der Fürst und Urheber dieses Friedens.

Was bedeutet das heute für uns?

Dass Jesus das Alpha und Omega ist, hat persönliche und praktische Folgen. Es bedeutet, dass Er in allem – deinen Tagen, Wochen, Jahren, deiner Arbeit, deiner Familie – sowohl die Grundlage als auch die Erfüllung sein muss.

  1. Beginne und beende jeden Tag mit Christus
    Bevor du dein Handy checkst oder in die Hektik des Tages stürzt, nimm dir Zeit für den Herrn. Starte jeden Tag, indem du seine Gegenwart anerkennst und deine Pläne Ihm anvertraust.

„Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand! Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.“
Sprüche 3,5–6 (LUT)

Ebenso beende deinen Tag in Dankbarkeit und Besinnung. Jesus ist nicht nur der Anfang deines Tages – Er möchte ihn mit Frieden und Sinn erfüllen.

  1. Widme jede Woche dem Herrn
    Der Sonntag, der erste Tag der Woche, ist ein biblischer Tag der Versammlung und Anbetung (Apostelgeschichte 20,7). Er steht dafür, die Woche mit Gottes Volk und seinem Wort zu beginnen. Regelmäßiger Gottesdienst und Gemeinschaft richten deinen Fokus neu aus und laden göttlichen Segen in deine Woche ein.

  2. Ehre Gott am Anfang und Ende jedes Monats
    Die Israeliten wurden angewiesen, am Monatsbeginn heilige Versammlungen abzuhalten (vgl. 4. Mose 10,10; Esra 3,5). Das war ein Zeichen der Hingabe und des Anerkennens von Gottes Fürsorge. Dieses Prinzip gilt bis heute. Gehe nicht einfach so in einen neuen Monat, sondern halte inne, danke Gott und bringe ihm deine Gaben mit Dankbarkeit dar.

  3. Weihe jedes Jahr Gott
    Der Beginn und das Ende eines Jahres sind entscheidend. Viele Gemeinden feiern Wachnacht oder Silvestervigil, um Gottes Führung für das neue Jahr zu suchen. Priorisiere es, in diesen Momenten in Gottes Gegenwart zu sein. Lieber eine weltliche Gelegenheit verpassen, als eine göttliche.

  4. Setze Christus an erste Stelle in Arbeit und Finanzen

„Ehre den HERRN mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens! Dann werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter von Most überlaufen.“
Sprüche 3,9–10 (LUT)

Wenn du eine neue Arbeit oder ein Unternehmen beginnst, bringe deine ersten Einnahmen Gott dar – nicht aus Aberglauben, sondern als Akt der Anbetung und des Vertrauens. Wer Gott die Erste gibt, empfängt seinen Segen für den Rest.

  1. Weihe deine Kinder dem Herrn
    So wie Hanna Samuel dem Herrn weihte (1. Samuel 1,27–28), sind auch wir berufen, unsere Kinder Gottes Plan anzuvertrauen. Hoffe nicht nur, dass sie Gott folgen, sondern führe sie an. Investiere in ihre geistliche Bildung wie in ihre Schulbildung oder Gesundheit.

„Erziehe den Knaben seinem Weg entsprechend; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.“
Sprüche 22,6 (LUT)

Fazit: Christus muss das Zentrum von allem sein

In jedem Lebensbereich mache Jesus zum Anfang und zum Ende. Setze ihn nicht nur irgendwo dazwischen und erwarte göttliche Ergebnisse. Er ist nicht nur ein Helfer, sondern die Grundlage und das Ziel.

„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“
Offenbarung 22,13 (LUT)

Wenn du alles mit Christus beginnst und beendest, ordnest du dich seinem Willen, seiner Zeit und seinem Segen unter. Das ist der Schlüssel zu einem Leben voller göttlicher Zeugnisse, Sinn und Frieden.

Maranath

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Verstehen von Bundnissen in der Bibel: Ein theologischer Überblick

Was ist ein Bund?
Ein Bund ist eine feierliche, verbindliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien. In der biblischen Theologie stehen Bundnisse im Zentrum von Gottes Beziehung zu den Menschen. Sie können bedingt sein (abhängig von menschlicher Antwort) oder unbedingte Zusagen, die allein von Gottes Versprechen getragen werden. Die Bibel offenbart sieben Hauptarten von Bundnissen, die sowohl die göttliche Initiative als auch die menschliche Verantwortung zeigen.


1. Bund zwischen Mensch und Mensch

Diese Art von Bund ist eine gegenseitige Vereinbarung zwischen Personen. Sie kann Versprechen, Eide oder Verpflichtungen umfassen, die von beiden Seiten gehalten werden, manchmal mit Gott als Zeugen.

Beispiel: Jakob und Laban (1. Mose 31,43–50)

„Komm, lass uns einen Bund schließen, du und ich, und er sei zwischen uns Zeuge.“ Da nahm Jakob einen Stein und setzte ihn auf als eine Säule. (V.44-45)

Dieser Bund war eine Familienvereinbarung über Ehe und Eigentum. Ein weiteres wichtiges Beispiel ist die Ehe, die biblisch gesehen ein Bund vor Gott ist (vgl. Maleachi 2,14).

Theologischer Hinweis:
Zwischenmenschliche Bundnisse spiegeln oft göttliche Prinzipien wie Verpflichtung, Treue und Verantwortlichkeit wider. Das Brechen solcher Bundnisse, besonders der Ehe, gilt als Sünde und kann göttliche Konsequenzen nach sich ziehen (Matthäus 19,6).


2. Bund zwischen Mensch und Objekt

Dies sind symbolische oder persönliche Verpflichtungen, die den menschlichen Willen betreffen. Hier bindet sich eine Person an einen Verhaltenskodex oder eine geistliche Disziplin.

Beispiel: Hiob und seine Augen (Hiob 31,1)

„Ich habe mit meinen Augen einen Bund geschlossen; wie könnte ich dann eine Jungfrau ansehen?“

Theologischer Hinweis:
Dies steht für persönliche Heiligung und einen Bund der Reinheit. Es verbindet sich mit den neutestamentlichen Aufforderungen, den Körper zu disziplinieren (1. Korinther 9,27) und ihn als lebendiges Opfer darzubringen (Römer 12,1).


3. Bund zwischen Mensch und Satan

Ein geistlicher Bund, der wissentlich oder unwissentlich mit dämonischen Mächten geschlossen wird. Solche Vereinbarungen sind Götzendienst und vor Gott abscheulich.

Beispiel: Verbot des heidnischen Kults (2. Mose 23,32–33)

„Du sollst keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern schließen. Sie sollen nicht in deinem Land wohnen, damit sie dich nicht zur Sünde gegen mich verleiten…“

Theologischer Hinweis:
Solche Bundnisse führen zur geistlichen Knechtschaft. Sie können aus Götzendienst, okkulten Praktiken oder generationenübergreifenden Traditionen stammen (5. Mose 18,10–12). Die Befreiung durch Christus ist notwendig, um sie zu brechen (Kolosser 1,13–14).


4. Bund zwischen Mensch und Gott

Dies ist ein menschlich initiierter Bund als Antwort auf Gottes Gnade oder Gebot. Oft wird er durch Umkehr, Gehorsam oder Hingabe geschlossen.

Beispiel: Israels Erneuerung des Bundes (Esra 10,3)

„Lasst uns einen Bund mit unserem Gott schließen, alle diese Frauen und ihre Kinder wegzutun, nach dem Rat meines Herrn…“

Theologischer Hinweis:
Obwohl menschlich begonnen, müssen solche Bundnisse mit Gottes Willen und Wort übereinstimmen. Sie zeigen Teshuvah, echte Umkehr und Hingabe zur Heiligung (Römer 12,2).


5. Bund zwischen Gott und Mensch

Dies ist ein göttlicher Bund, der von Gott initiiert und aufrechterhalten wird. Oft unbedingte Zusagen, die Gottes souveränen Willen und Erlösungsplan widerspiegeln.

Beispiel: Der Abrahamsbund (1. Mose 17,1–9)

„Ich will meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir… ich will dein Gott sein und der Gott deiner Nachkommen nach dir.“ (V.7)

Theologischer Hinweis:
Dieser Bund ist grundlegend für die biblische Geschichte. Er führt die Begriffe von Erwählung, Erbe und Rechtfertigung durch Glauben ein (Galater 3,6–9) und weist auf das Evangelium voraus.


6. Bund zwischen Gott und der Schöpfung

Gott hat auch Bundnisse mit seiner Schöpfung geschlossen, sowohl mit Lebendigem als auch mit Unbelebtem. Sie zeigen seine Autorität als Schöpfer und seine Barmherzigkeit gegenüber allem Leben.

Beispiel: Noahischer Bund (1. Mose 9,9–17)

„Ich richte meinen Bund auf mit euch… nie wieder soll alles Fleisch durchs Wasser der Sintflut umkommen…
Ich habe meinen Bogen in die Wolken gesetzt als Zeichen des Bundes.“ (V.11–13)

Theologischer Hinweis:
Dieser universelle Bund zeigt Gottes allgemeine Gnade und seine Güte allen Kreaturen gegenüber (Matthäus 5,45). Der Regenbogen ist ein sakramentales Zeichen von Gottes Barmherzigkeit und Treue.


7. Bund zwischen Gott und seinem Sohn (Der Neue Bund)

Dies ist der mächtigste und letzte Bund, geschlossen zwischen Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, erfüllt durch Jesu Tod und Auferstehung. Er ist in seinem Blut besiegelt.

Lukas 22,20

„Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“

Hebräer 12,24

„…zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als das Blut Abels.“

Theologischer Hinweis:
Dieser Bund ist ewig (Hebräer 13,20) und bietet Heilung aus Gnade durch Glauben (Epheser 2,8–9). Er ersetzt den alten mosaischen Bund und erfüllt die Verheißung eines neuen Herzens und Geistes (Jeremia 31,31–34).

Er hat auch die Kraft, jeden dämonischen oder sündhaften Bund zu brechen und Menschen zu befreien (Johannes 8,36; Kolosser 2,14–15).


Fazit: Bist du in den Neuen Bund eingetreten?
Durch das Blut Jesu bietet Gott ewiges Leben, Vergebung und eine wiederhergestellte Beziehung zu sich selbst. Die Tür der Gnade steht noch offen, aber nicht für immer.

  1. Petrus 3,7

„Durch dasselbe Wort werden Himmel und Erde aufbewahrt für das Feuer zum Gericht am letzten Tag…“

Aufruf:
Wenn du noch nicht durch den Glauben an Jesus Christus in den Neuen Bund eingetreten bist, zögere nicht länger. Sein Blut spricht Barmherzigkeit, Erlösung und Sieg.

Der Herr segne dich.


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DIE STIMME HINTER JEDEM ZEICHEN GOTTES


Shalom und herzlich willkommen, während wir gemeinsam die Heilige Schrift erforschen.

Jedes Zeichen trägt eine Botschaft – eine Stimme, die dahinter spricht. Wenn sich zum Beispiel dunkle Wolken am Himmel zusammenziehen, wissen wir, dass es bald regnen wird. Die Wolken selbst sprechen nicht, doch ihr Erscheinen ist ein natürliches Zeichen, das uns auf ein bevorstehendes Ereignis hinweist.

In ähnlicher Weise spricht Gott oft durch Zeichen zu uns. Manchmal ist seine Stimme direkt und unverkennbar. Doch oft ist sie in Zeichen verborgen und erfordert geistliches Unterscheidungsvermögen, um ihre Botschaft zu erkennen. Dies steht im Einklang mit der biblischen Lehre, dass Gott auf vielfältige Weise zu seinem Volk spricht – durch die Natur, durch Umstände, Prophetie oder sogar Visionen.

Hebräer 1,1–2
„Nachdem Gott vor Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.“

Gottes Stimme hat immer ein Ziel: Sie will uns lehren, trösten oder warnen.

Johannes 10,27
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“

Doch viele Menschen erkennen seine Stimme nicht, weil sie erwarten, dass Gott nur auf ihnen vertraute Weise spricht.

Der Prophet Jesaja macht diese geistliche Taubheit deutlich:

Jesaja 50,2
„Warum war niemand da, als ich kam? Warum antwortete niemand, als ich rief? Ist meine Hand denn zu kurz, um zu erlösen? Oder ist keine Kraft in mir, zu erretten?“

Diese Worte drücken Gottes Schmerz darüber aus, dass sein Rufen überhört wird – obwohl er sich ausstreckt, antwortet niemand.

Ein eindrückliches Beispiel dafür finden wir bei Petrus, der von Jesus durch ein Zeichen gewarnt wurde:

Markus 14,29–30
29 Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn alle sich ärgern, so doch ich nicht.
30 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Jesus verband prophetische Worte mit einem symbolischen Zeichen – dem Hahnenschrei –, um Petrus auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten. Dieses Zeichen war kein Zufall, sondern eine gezielte göttliche Botschaft.

Als der Moment kam, verleugnete Petrus Jesus dreimal, genauso wie Jesus es vorausgesagt hatte. Der Hahnenschrei war das hörbare Zeichen – ein Weckruf, der Petrus an seine Schwäche erinnern und zur Umkehr führen sollte. Doch zunächst ignorierte Petrus ihn. Erst nach dem zweiten Krähen erkannte er seine Schuld und bereute tief.

Lukas 22,61–62
61 Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Theologisch zeigt uns das Gottes Geduld und Barmherzigkeit. Gott wiederholt seine Warnungen oft, in der Hoffnung, dass wir umkehren.

2. Petrus 3,9
„Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann zur Buße finde.“

Gottes Kommunikation ist oft mehrschichtig – direkt und symbolisch zugleich – und erfordert geistliche Sensibilität, um sie zu verstehen.

Wenn Gott damals einen Hahn benutzte, um Petrus zu warnen – wie oft benutzt er heute Menschen, Tiere oder Umstände, um uns zu warnen? Die Bibel zeigt klar, dass Gott durch die ganze Schöpfung spricht:

Psalm 19,2
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“

Solche Zeichen zu ignorieren, ist gefährlich. Am Tag des Gerichts wird niemand sagen können, er habe Gottes Stimme nicht gehört, wenn er seine Warnungen wiederholt auf verschiedene Weise empfangen hat.

Hebräer 2,1
„Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeigleiten.“

Gottes Stimme offenbart sich oft in scheinbar unbedeutenden oder schwachen Dingen – wie im Hahnenschrei oder dem sprechenden Esel, den Gott benutzte, um Bileam zu warnen:

4. Mose 22,28–30
28 Da öffnete der HERR dem Esel den Mund, und er sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast?
29 Bileam sprach zum Esel: Weil du Mutwillen mit mir treibst! Wenn ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, wollte ich dich töten.
30 Der Esel sprach zu Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du geritten bist dein Leben lang bis auf diesen Tag? War ich je gewohnt, dir so zu tun? Er sprach: Nein.

Das alles erinnert uns daran, die kleinen und unerwarteten Zeichen Gottes nicht zu übersehen – sondern stets seine Führung zu suchen.

Maranatha.

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Was bedeutet „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen“?

 

Warum wurde der Herr Jesus geschlagen? Warum flohen seine Schafe? Und wer hat ihn geschlagen?

Diese Fragen wollen wir anhand der Heiligen Schrift näher betrachten.

Matthäus 26,31 (LUT 2017):

Da spricht Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es steht geschrieben:
»Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.«

An dieser Stelle sagt Jesus seinen Jüngern voraus, dass sie Ihn in der Stunde Seiner Verhaftung und Kreuzigung verlassen werden. Der Vers enthält ein direktes Zitat aus Sacharja 13,7, einer messianischen Prophezeiung.


Die theologische Bedeutung des „Geschlagenwerdens“ Jesu

Jesus wurde „geschlagen“ und „durchbohrt“ – nicht wegen eigener Schuld, denn Er war vollkommen sündlos (vgl. 2. Korinther 5,21). Vielmehr war dieses Schlagen Teil des göttlichen Heilsplans. Jesus nahm die Strafe auf sich, die uns galt, und erfüllte so Gottes gerechtes Urteil.

Jesaja 53,4-5 (LUT 2017):

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Dieser Abschnitt verdeutlicht das stellvertretende Leiden Christi: Er trug die Strafe, die wir verdient hätten. Das ist zentral für die christliche Theologie – Jesus ist der leidende Gottesknecht, der an unserer Stelle leidet.


Warum zerstreuten sich die Schafe?

Die „Schafe“ – also die Jünger und Nachfolger Jesu – zerstreuten sich, weil ihr Hirte geschlagen wurde. Ohne ihren Meister waren sie verängstigt, verwirrt und schutzlos. Diese Zerstreuung war nicht dauerhaft, sondern erfüllte die Schrift und offenbarte zugleich die menschliche Schwäche der Jünger.

Johannes 16,33 (LUT 2017):

Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt.
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Jesus bereitete sie auf das Kommende vor. Obwohl sie trauern und sich verlassen fühlen würden, würde ihre Trauer nach seiner Auferstehung in Freude verwandelt werden.


Jesu Rolle im göttlichen Heilsplan

Jesus kam nicht, um die Strafe für die Sünde einfach aufzuheben – sondern um sie zu erfüllen. Gottes Gerechtigkeit verlangte eine Strafe für die Sünde, aber aus Barmherzigkeit stellte Gott selbst in Jesus einen Stellvertreter bereit.

Römer 3,25-26 (LUT 2017):

Ihn hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit,
…damit er selbst gerecht sei und gerecht mache den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.

Jesus nahm die Strafe auf sich – so, als hätte man einen Stein gegen uns geworfen, und Er stellte sich in den Weg, um den Aufprall selbst zu ertragen.


Die Folgen

Nach der Kreuzigung Jesu flohen seine Jünger aus Angst – ein reales Zeugnis menschlicher Schwäche. Doch durch seine siegreiche Auferstehung über Sünde und Tod sammelte Jesus seine zerstreuten Schafe wieder und begründete die Gemeinde.

Matthäus 26,31 zeigt diesen Moment der Krise – aber das Evangelium weist über das Leid hinaus auf Hoffnung und Wiederherstellung durch Christus.

Maranatha – der Herr kommt!

 
 
 
 
 

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WIE MAN DIE SÜNDE ÜBERWINDET, DIE MICH QUÄLT

FRAGE:

Shalom. Ich möchte wissen, was ich tun soll, um die Sünde zu überwinden, die mich ständig quält.

ANTWORT:

Die Sünde, die einen Gläubigen immer wieder belastet, wird oft als „beherrschende Sünde“ bezeichnet. Es ist die Art von Sünde, die uns leicht verstrickt und gefangen nimmt, wie es in Hebräer 12,1 beschrieben wird:

„Darum auch wir: weil wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns mit Geduld laufen in dem Kampf, der uns bestimmt ist.“
(Hebräer 12,1 LUT)

Dieser Vers erinnert uns daran, dass wir Christen uns in einem geistlichen Wettlauf befinden – und manche Sünden halten uns besonders stark fest. Zwar bringt die Errettung durch Jesus Vergebung und die Kraft des Heiligen Geistes, um gegen die Sünde zu siegen (Römer 8,1-2), doch verschwinden nicht alle Sünden sofort nach der Bekehrung. Der Kampf gegen die Sünde ist ein andauernder Teil des christlichen Lebens (Römer 7,15-25).

Manche Sünden wie Stehlen, Lügen, Zauberei oder sexuelle Unmoral werden oft bald nach echter Buße und der Kraft des Heiligen Geistes abgelegt (Apostelgeschichte 2,38; Galater 5,16-25). Doch andere – wie Masturbation, lüsterne Gedanken, Zorn, Eifersucht oder Abhängigkeiten – bleiben oft bestehen und verursachen anhaltende Kämpfe. Das liegt daran, dass unsere alte Natur immer noch nach Dingen verlangt, die gegen Gottes Willen stehen (Epheser 4,22-24).

Gott erwartet von uns, dass wir solche Sünden überwinden, denn wenn wir es nicht tun, gefährden wir unser geistliches Leben und unsere ewige Bestimmung. Die Bibel warnt, dass andauernde, ungebeichtete Sünde zum geistlichen Tod führt:

„Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“
(Römer 6,23 LUT)

„Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und das gierige Feuer, das die Widersacher verzehren wird.“
(Hebräer 10,26-27 LUT)

Ein gutes Beispiel ist Kain. Gott spricht ihn direkt an:

„Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du, und warum senkt sich dein Blick? Ist’s nicht so: Wenn du Gutes tust, so hebst du das Haupt frei empor; wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie!“
(1. Mose 4,6-7 LUT)

Diese Worte zeigen: Die Sünde steht ständig bereit, um uns zu verschlingen – aber Gott fordert uns auf, über sie zu herrschen.

Besonders tief verwurzelte Sünden verlangen gezielten und ausdauernden geistlichen Einsatz. Paulus schreibt:

„Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“
(Römer 8,13 LUT)

Das bedeutet: Der Sieg über die Sünde kommt durch das „Töten“ sündiger Begierden – durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

Ein praktischer Schlüssel liegt darin, alle Auslöser der Sünde – das „Brennmaterial“ – zu entfernen:

„Wo kein Holz ist, da verlischt das Feuer; und wo kein Verleumder ist, da hört der Zank auf.“
(Sprüche 26,20 LUT)

So wie Feuer ohne Holz erlischt, so verliert die Sünde ihre Kraft, wenn wir uns von ihren Auslösern trennen – seien es Orte, Menschen, Gedanken oder Gewohnheiten.

Wenn du zum Beispiel sexuelle Sünde überwinden willst, meide Pornografie, anstößige Medien und schlechten Umgang. Wenn du mit Rauchen oder Alkohol kämpfst, halte dich fern von entsprechenden Orten und Menschen. Versuchungen werden dich nur kurzzeitig plagen, wenn du widerstehst und dich auf Gottes Kraft verlässt:

„Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.“
(1. Korinther 10,13 LUT)

Der Sieg über die Sünde ist ein Prozess. Genauso wie ein Auto nicht sofort anhält, sondern langsam zum Stillstand kommt, so lässt auch die Macht der Sünde mit der Zeit nach – wenn du dich konsequent von Auslösern fernhältst und auf Gottes Gnade vertraust.

Gib nicht auf, und akzeptiere keine Niederlage! Die Bibel warnt:

„Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge, sondern allein die, die geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes.“
(Offenbarung 21,27 LUT)

Egal, ob dein Kampf mit Mode, Glücksspiel, Musik oder anderen weltlichen Dingen zu tun hat – die Lösung ist dieselbe: Erkenne die Auslöser und beseitige sie radikal.

Wenn du merkst, dass bestimmte Sünden dich immer wieder in Versuchung führen, halte an geistlichen Übungen fest: Gebet, Bibelstudium, Gemeinschaft mit reifen Christen und Anbetung. Diese stärken deinen Geist im täglichen Kampf:

„Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.“
(Epheser 6,10-11 LUT)

Denk daran:

„Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.“
(1. Korinther 10,13 LUT)

Gott segne dich!

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FRAU, ÖFFNE NICHT DIE TÜR FÜR DÄMONISCHE GEISTER

„Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“
1. Petrus 5,8

Einleitung

Gepriesen sei der Name unseres Herrn Jesus Christus. In dieser Lehre sprechen wir über eine geistliche Realität, die oft übersehen oder missverstanden wird: die besondere geistliche Anfälligkeit von Frauen für Täuschung und dämonischen Einfluss – und der biblische Aufruf zur Wachsamkeit.


1. Der Ursprung der Täuschung: Eva im Garten

„Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen.“
1. Timotheus 2,13–14

Paulus weist im Gespräch mit Timotheus auf die Schöpfungsordnung und den Sündenfall hin. Eva wurde zuerst verführt – ein Detail, das eine geistliche Wahrheit offenbart: Der Mensch ist anfällig für geistliche Täuschung.

Theologisch bedeutet das nicht, dass Frauen weniger wert oder würdig sind (vgl. Galater 3,28), aber es unterstreicht eine besondere Verwundbarkeit in der geistlichen Unterscheidung – besonders außerhalb von Gottes Ordnung und Wort.


2. Saul und die Totenbeschwörerin von En-Dor: Eine geistliche Warnung

„Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann, dass ich zu ihr gehe und sie befrage.“
1. Samuel 28,7

Als König Saul sich von der Stimme Gottes abwandte, suchte er Hilfe bei einer Totenbeschwörerin – einer Frau. Obwohl auch Männer Zauberei trieben (vgl. 2. Mose 7,11), war die Praxis der Wahrsagerei im Alten Orient oft weiblich geprägt.

Die Schrift verurteilt solche Praktiken (vgl. 3. Mose 20,6; 5. Mose 18,10–12), doch dass Saul gezielt eine Frau suchte, zeigt ein Muster geistlicher Empfänglichkeit und Beteiligung, das bis heute sichtbar ist.


3. Die Sklavin in Philippi: Besessenheit durch Wahrsagegeist

„Es geschah aber, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass uns eine Magd begegnete, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn mit Wahrsagen.“
Apostelgeschichte 16,16

Paulus und Silas begegneten einem Mädchen, das von einem Wahrsagegeist (griechisch pneuma pythōna) besessen war – einem Geist, der mit falscher Prophetie und Okkultismus verbunden war. Obwohl ihre Worte fromm klangen, erkannte Paulus den dämonischen Ursprung und trieb den Geist aus.

Dies zeigt: Dämonen können religiös klingende Wahrheiten äußern, aber sie tun es aus einem Geist der Täuschung und Versklavung. Die Tatsache, dass es ein Mädchen war, ist kein Zufall – Frauen wurden kulturell und geistlich oft für solche Zwecke missbraucht.


4. Die Hexe von En-Dor und das Gesetz aus dem Exodus

„Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen.“
2. Mose 22,17

Zwar können Männer wie Frauen Zauberei praktizieren, doch das Alte Testament hebt speziell Zauberinnen hervor. Dies reflektiert ein theologisches Muster: Täuschung gewinnt dort Einfluss, wo geistliche Unterscheidung fehlt – und in der Geschichte der Bibel wurden Frauen oft in solche Rollen gedrängt.


5. Warum sind Frauen auch heute noch bevorzugte Ziele?

Viele Frauen – wenn auch nicht alle – bleiben geistlich verwundbar durch ihre emotionale und intuitive Natur. Diese Gaben sind von Gott gegeben und wertvoll, aber ohne biblische Grundlage können sie leicht von dämonischen Mächten missbraucht werden.

Frauen sind oft:

  • Schnell geneigt, geistlich klingenden Aussagen zu glauben,

  • Ansprechbar für emotionale religiöse Erlebnisse ohne geistliche Prüfung,

  • Beeinflussbar durch Trends oder populäre Lehren, ohne sie zu testen.

Dies ist kein Vorwurf, sondern ein Aufruf, in geistlicher Reife zu wachsen.


6. Der Ruf zur geistlichen Unterscheidung

„Prüft aber alles und das Gute behaltet.“
1. Thessalonicher 5,21

„Ihr Lieben, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen.“
1. Johannes 4,1

„Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch vermag nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“
Johannes 6,63

Jesus selbst sagte, dass seine Worte Geist und Leben sind. Jede Lehre, jede Vision, jedes prophetische Wort muss durch das Wort Gottes geprüft werden.


7. Das Wort Gottes: Dein sicherer Maßstab

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist.“
Hebräer 4,12

Wer sich nur auf Predigten oder Beiträge in den sozialen Medien verlässt, aber die Bibel nicht selbst liest, ist geistlich unbewaffnet. Die Bibel ist dein Filter, deine Brille, deine Waffe. Ohne sie bist du blind im Geist.

Frauen, die Gottes Wort nicht selbst studieren, glauben oft Lügen, geraten in geistliche Verwirrung und werden sogar unbewusst vom Feind benutzt.


8. Fazit und Ermutigung

Liebe Schwester in Christus, erkenne dies: Der Teufel sieht dich als wertvolles Ziel. Wenn er eine Frau täuscht, kann er ein ganzes Haus, eine Gemeinde, sogar eine Generation beeinflussen.

Doch du bist nicht machtlos. Du bist nicht schwach – in Christus bist du stark. Du bist fähig, in Weisheit, Unterscheidung und Kraft durch den Heiligen Geist zu wachsen.

„Wenn aber jemand unter euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott – der gibt allen gern und macht keine Vorwürfe – und sie wird ihm gegeben werden.“
Jakobus 1,5

Lass dies ein Aufruf zur echten Jüngerschaft sein. Studiere das Wort Gottes. Bete täglich. Prüfe jede Lehre. Und wandle in der Kraft und Autorität Jesu Christi.

Der Herr segne dich!

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HEY! KANNST DU DIE FREUDE DEINER ERRETTUNG VERLIEREN?

Errettung und die Freude, die sie begleitet, sind untrennbare Realitäten im christlichen Leben. Die Bibel lehrt uns, dass Errettung nicht nur eine rechtliche Stellung vor Gott ist, sondern eine dynamische, verwandelnde Erfahrung – erfüllt von Freude. Psalm 51,14 erinnert uns daran zu beten:

„Gib mir wieder die Freude an deinem Heil und stärke mich mit einem willigen Geist.“

Das zeigt, dass diese Freude schwanken kann – und manchmal wiederhergestellt werden muss.

Wo echte Errettung ist, da sollte auch Freude sein – als Frucht des Geistes (Galater 5,22). Fehlt die Freude, deutet das auf ein geistliches Problem hin – wie Essen ohne Salz: etwas Wesentliches fehlt.

Viele Gläubige haben die Errettung angenommen, aber nicht alle erleben die anhaltende Freude, die damit einhergehen sollte. Errettet zu sein bedeutet mehr als nur ein einmaliges Erlebnis – es ist ein fortwährender Zustand der Gnade und des Friedens:

„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu dieser Gnade, in der wir stehen.“
(Römer 5,1–2)

Fehlt die Freude, fehlt etwas Entscheidendes in deinem geistlichen Leben.


1) Vermeide Sünde – besonders sexuelle Sünde

Sünde zerstört die Gemeinschaft mit Gott und raubt uns die Freude des Heils. König David ist ein biblisches Beispiel dafür. Obwohl er ein Mann nach dem Herzen Gottes war (1. Samuel 13,14), erlebte er nach seiner absichtlichen Sünde mit Batseba tiefe Reue und den Verlust der Freude (2. Samuel 11). Seine Buße zeigt sich deutlich in Psalm 51:

„Gib mir wieder die Freude an deinem Heil und stärke mich mit einem willigen Geist.“
(Psalm 51,14)

Beharrliche Sünde verhärtet das Herz und dämpft den Heiligen Geist:

„Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.“
(Epheser 4,30)

Die Freude des Heils ist nicht automatisch – sie wird durch Heiligkeit und Gehorsam gepflegt:

„Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, so seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.“
(1. Petrus 1,15)


2) Lies regelmäßig das Wort Gottes

Das Wort Gottes ist Nahrung und Kraft für den Geist:

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig.“
(Hebräer 4,12)

Es offenbart Gottes Wesen, stärkt unseren Glauben und bereitet uns auf Prüfungen vor:

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“
(2. Timotheus 3,16–17)

Ohne das Wort bleibt der Glaube schwach:

„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“
(Römer 10,17)

Freude entsteht, wenn wir in Gottes Wort verwurzelt sind – wie in Psalm 1:

„… sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit.“
(Psalm 1,2–3)


3) Sei ein Mensch des Gebets

Gebet ist die Lebensverbindung zu Gott. Jesus selbst lehrte uns:

„Wacht und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt.“
(Matthäus 26,41)

Ohne Gebet wird man geistlich schwach. Gebet richtet unser Herz auf Gottes Willen aus und lädt Seine Kraft in unser Leben ein:

„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“
(Philipper 4,6–7)

Ein lebendiges Gebetsleben trägt die Freude des Heils.


4) Gib Gemeinschaft und Anbetung Priorität

Gemeinsame Anbetung und Gemeinschaft sind von Gott eingesetzte Gnadenmittel:

„Und lasst uns unsere Versammlungen nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen.“
(Hebräer 10,25)

Anbetung ist sowohl individuell als auch gemeinschaftlich. Sie stärkt den Glauben und schenkt geistliche Freude. Gemeinschaft mit anderen Gläubigen schärft unser geistliches Leben:

„Eisen wird mit Eisen geschärft, und ein Mann schärft das Angesicht seines Nächsten.“
(Sprüche 27,17)

In der Anbetung begegnet uns der Heilige Geist mit Trost und Erneuerung:

„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben.“
(Römer 15,13)


5) Wachse geistlich weiter

Heiligung ist ein lebenslanger Prozess. Paulus ermahnt:

„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.“
(2. Petrus 3,18)

Wer im Glauben stehen bleibt, wird schwach. Wie Kinder von Milch zur festen Speise übergehen, sollen Christen im Glauben reifen:

„Denn ihr solltet längst Lehrer sein; … Ihr habt wieder Milch nötig, nicht feste Speise.“
(Hebräer 5,12–14)

Reife zeigt sich durch Gehorsam, Heiligkeit und Zeugnis:

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker … und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“
(Matthäus 28,19–20)

Geistliches Wachstum erhält unsere Freude lebendig.


Schlussgedanken

Prüfe dich ehrlich in diesen fünf Bereichen. Wo bist du vielleicht nachlässig geworden? Nimm heute konkrete Schritte, um die Freude deiner Errettung wiederzubeleben. Geistlicher Rückschritt ist kein Muss – Wiederherstellung ist möglich durch Buße und Hingabe.

Denk daran: Die Errettung selbst ist sicher –

„Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“
(Johannes 10,28)

Aber die Freude an der Errettung brauch

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BEHALTE DEINEN HEILIGEN GEIST IN MIR

Frage: Kann der Heilige Geist tatsächlich eine Person verlassen? Was sagt Psalm 51,13 darüber?

Lassen Sie uns den Vers lesen:

Psalm 51,13 (LUT 2017):

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

Die klare Antwort lautet: Ja, der Heilige Geist kann eine Person verlassen. Wenn das geschieht, bleibt die Person körperlich unverändert, wird jedoch geistlich geschwächt oder verwundbar.

Biblisches Beispiel: König Saul

König Saul ist ein bekanntes Beispiel für jemanden, von dem der Geist des Herrn gewichen ist.

1. Samuel 16,14 (LUT 2017):

Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn.

Diese Stelle offenbart eine tiefgreifende theologische Wahrheit: Gottes Geist kann wegen Ungehorsams weichen, und ein böser Geist kann daraufhin Einfluss nehmen. Dies zeigt die geistlichen Konsequenzen von Rebellion gegen Gott.

Warum verlor Saul den Heiligen Geist?

Sauls Verlust des Geistes war die direkte Folge seines Ungehorsams und seiner Rebellion gegenüber Gottes Geboten.

1. Samuel 15,22–23 (LUT 2017):

Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer ebenso wie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorchen ist besser als Opfer, und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.

Hier wird Rebellion mit Zauberei und Götzendienst gleichgesetzt – ein Beweis für die Schwere von Sauls Sünde.

Die Konsequenzen des Verlusts des Heiligen Geistes

Wenn der Heilige Geist weicht, verliert man Gottes Gunst – darunter Frieden, Freude und geistliche Kraft.

2. Samuel 7,14–15 (LUT 2017):

Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen; aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie habe weichen lassen von Saul, den ich vor dir weggenommen habe.

Gottes Gnade kann also tatsächlich von jemandem weichen – wie es bei Saul geschah.

Der Verlust des Heiligen Geistes führt zu innerer Unruhe, geistlicher Schwäche und der Anfälligkeit für böse Einflüsse. Das zeigte sich bei Saul durch zunehmende Eifersucht und Grausamkeit.

1. Samuel 22,11 (LUT 2017):

Da sandte der König hin und ließ Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, holen und seines Vaters ganzes Haus, die Priester zu Nob. Und sie kamen alle zum König.

Sauls böse Taten gipfelten in der Ermordung von Gottes Priestern – ein erschütternder Beweis seines geistlichen Verfalls.


Unterschied zwischen der Frucht des Geistes und geistlichen Gaben

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Verlassen des Heiligen Geistes nicht automatisch bedeutet, dass übernatürliche Gaben wie Zungenrede oder Prophetie aufhören.

Galater 5,22–23 (LUT 2017):

Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit. Gegen all dies ist das Gesetz nicht.

Die Frucht des Geistes zeigt sich im Charakter und der Heiligkeit einer Person – es ist der innere Beweis der Gegenwart des Geistes. Im Gegensatz dazu sind geistliche Gaben äußere Manifestationen, die laut Bibel und Kirchengeschichte auch ohne wahre geistliche Frucht auftreten können (vgl. Matthäus 7,22–23).

1. Samuel 18,10 (LUT 2017):

Am nächsten Tag geriet der böse Geist Gottes über Saul, sodass er mitten im Hause in Raserei geriet. David aber spielte auf dem Saitenspiel wie täglich. Saul aber hatte einen Spieß in der Hand.

Obwohl der Geist des Herrn von ihm gewichen war, prophezeite Saul weiterhin – jedoch unter dem Einfluss eines anderen Geistes. Das beweist, dass geistliche Gaben nicht zwangsläufig die Gegenwart des Heiligen Geistes bezeugen.


Jesu Warnung

Jesus warnte, dass viele sich auf geistliche Werke berufen, aber dennoch abgewiesen werden, weil ihnen wahre Beziehung und Heiligkeit fehlen.

Matthäus 7,22–23 (LUT 2017):

Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Dies unterstreicht die Bedeutung der Frucht des Geistes – wahre Heiligkeit und Gehorsam sind wichtiger als bloße geistliche Aktivitäten.


Wie entfernt sich der Heilige Geist?

Der Heilige Geist kann sich zurückziehen, wenn wir ihn betrüben oder auslöschen.

Den Geist betrüben:

Epheser 4,30 (LUT 2017):

Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.

Ungehorsam und anhaltende Sünde betrüben den Geist. Wer – wie Saul – Gottes Wort ablehnt, riskiert den Verlust seines Beistandes.

Den Geist auslöschen:

1. Thessalonicher 5,19 (LUT 2017):

Den Geist dämpft nicht.

Das bedeutet, wir sollen den Geist nicht unterdrücken oder sein Wirken durch Vernachlässigung von Gebet, Anbetung, Gehorsam und einem heiligen Lebensstil ersticken. Wer das tut, wird geistlich trocken und riskiert letztlich, dass sich der Geist zurückzieht.


Gott segne dich.


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