Sprüche 23,26–28 (Lutherbibel 2017)
„Mein Sohn, gib mir dein Herz, und deine Augen lass meine Wege gerne sehen. Denn eine Hure ist eine tiefe Grube, und eine fremde Frau ist ein enger Brunnen. Auch lauert sie wie ein Räuber und mehrt unter den Menschen die Treulosen.“
Gnade und Friede sei mit euch im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Wenn wir unsere Herzen für das Wort Gottes öffnen, möge der Heilige Geist uns in alle Wahrheit leiten und unser Denken erneuern zur Veränderung unseres Lebens (vgl. Römer 12,2).
Gott spricht hier eine zutiefst persönliche Bitte aus: „Mein Sohn, gib mir dein Herz.“ In der biblischen Sprache steht das Herz für das Zentrum unseres Denkens, Fühlens und Wollens (Sprüche 4,23). Es ist der Ort der Entscheidungen, Wünsche und Hingabe. Bemerkenswert ist, dass zuerst das Herz erwähnt wird und dann die Augen. Das ist kein Zufall: Was das Herz liebt, das werden die Augen suchen.
Jesus bekräftigt dieses Prinzip in der Bergpredigt:
Matthäus 5,27–28 (Lutherbibel 2017)
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ›Du sollst nicht ehebrechen.‹ Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat mit ihr schon die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“
Sünde beginnt nicht erst bei der Tat sie beginnt beim Blick und dem dahinterstehenden Verlangen. Lust ist nicht nur ein körperlicher Akt, sondern ein Zustand des Herzens. Die „Hure“ in den Sprüchen ist nicht nur wörtlich zu verstehen, sondern steht auch sinnbildlich für Versuchung und Verführung – sichtbar und unsichtbar.
David und Batseba
2. Samuel 11,2–4 (Einheitsübersetzung)
„Eines Tages erhob sich David von seinem Lager und ging auf dem Dach des königlichen Hauses umher. Da sah er vom Dach aus eine Frau, die gerade badete… David ließ sich nach der Frau erkundigen… David sandte Boten, ließ sie holen. Sie kam zu ihm, und er schlief mit ihr.“
Davids Fall begann mit einem Blick. Statt sich abzuwenden, ließ er das Bild zu und gab der Begierde Raum. Darum sagt der Herr: „Gib mir dein Herz und lass deine Augen Freude an meinen Wegen haben.“ Die Augen sind Tore zur Seele.
Simson und Delila
Richter 14,1–3; 16,4 (Einheitsübersetzung)
„Simson ging nach Timna hinab und sah in Timna eine Frau, eine Tochter der Philister… Später sah er eine Dirne in Gaza… Danach verliebte er sich in eine Frau im Tal Sorek; sie hieß Delila.“
Simson folgte den Wünschen seiner Augen und das führte zu seinem Untergang. Am Ende wurden ihm die Augen ausgestochen (Richter 16,21) ein Symbol für die geistliche Blindheit, die aus dem Missachten von Gottes Ruf zur Heiligkeit entsteht.
Salomos Herz wurde durch viele Frauen abgewandt
1. Könige 11,1–4 (Einheitsübersetzung)
„König Salomo liebte viele ausländische Frauen… aus Völkern, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Ihr dürft euch nicht mit ihnen einlassen… Dennoch hing Salomo ihnen in Liebe an… Als Salomo alt wurde, verleiteten seine Frauen sein Herz anderen Göttern zu.“
Trotz aller Weisheit (vgl. 1. Könige 3,12) bewahrte Salomo sein Herz nicht. Die Augen führten sein Herz auf Abwege – hin zu Götzendienst und geistlichem Niedergang.
1. Mose 39,7–12 (Lutherbibel 2017)
„Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sprach: ›Schlaf bei mir!‹ Er aber weigerte sich… Und obwohl sie ihn Tag für Tag bedrängte, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen oder bei ihr zu sein… Da ließ er sein Kleid in ihrer Hand und floh und lief hinaus.“
Josef zögerte nicht er rannte. Sein Verhalten zeigt, was im Neuen Testament geboten ist:
1. Korinther 6,18 (Lutherbibel 2017)
„Flieht die Unzucht!“
Er lebte geistliche Disziplin nicht nur durch Vermeidung der Sünde, sondern durch entschlossene Flucht vor ihrer Nähe. In unserer Zeit kommt sexuelle Versuchung oft nicht durch körperliche Begegnungen, sondern durch Bilder, Medien und digitale Inhalte: Pornografie, aufreizende Filme, provokanter Social-Media-Content – das sind moderne Formen der Hure, die „wie ein Räuber lauert“ (Sprüche 23,28).
Epheser 5,3 (Lutherbibel 2017)
„Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit… soll bei euch nicht einmal die Rede sein.“
Was wir anschauen, hören und in Gedanken bewegen, beeinflusst unser geistliches Leben tief. Um zu überwinden, müssen wir Herz und Augen bewahren.
Hiob 31,1 (Lutherbibel 2017)
„Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte nach einer Jungfrau.“
Wenn du verheiratet bist: Ehre deinen Ehepartner mit Herz, Verstand und Körper. Wenn du ledig bist: Setze klare Grenzen. Meide aufreizende Medien. Sei wachsam in deinen Gesprächen und Freundschaften. Und wenn Versuchung kommt wende dich sofort ab, unterbrich jeden Gedanken.
Römer 13,14 (Lutherbibel 2017)
„Zieht den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht für den Leib, sodass ihr den Begierden verfallt.“
Wahre Veränderung beginnt mit Umkehr und Hingabe:
Apostelgeschichte 3,19 (Lutherbibel 2017)
„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn.“
Wenn du gefallen bist, gibt es Hoffnung. Jesus bietet Vergebung und Wiederherstellung an. Lade ihn ein, dein Herz zu reinigen und deine Sehnsüchte zu erneuern.
2. Korinther 5,17 (Lutherbibel 2017)
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Matthäus 23,26 (Lutherbibel 2017)
„Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein werde!“
Wahre Reinheit beginnt im Inneren. Wenn das Herz Gott gehört, folgt das Leben nach. Wenn die Augen diszipliniert sind, bleibt der Körper in Heiligkeit. Lebt im Geist und ihr werdet die Begierden des Fleisches nicht vollbringen (vgl. Galater 5,16).
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