Was sagt die Bibel über Eifersucht? Gibt es verschiedene Arten von Eifersucht? Und ist es eine Sünde, eifersüchtig zu sein?

Was sagt die Bibel über Eifersucht? Gibt es verschiedene Arten von Eifersucht? Und ist es eine Sünde, eifersüchtig zu sein?

In Galater 5,19-21 (Luther 2017) wird Eifersucht zu den „Werken des Fleisches“ gezählt, also zu sündhaften Verhaltensweisen:

„Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen,
Neid, Trinkgelage, Völlerei und dergleichen; von denen ich euch vorhersage, wie ich auch zuvor gesagt habe,
dass die, welche so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“

Dieser Abschnitt macht deutlich, dass Eifersucht sündhaft ist, wenn sie aus dem Fleisch entspringt und zu zerstörerischem Verhalten führt. Um den biblischen Begriff jedoch vollständig zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass die Schrift zwei Hauptarten von Eifersucht unterscheidet: die gottesfürchtige Eifersucht und die weltliche Eifersucht.


1. Weltliche Eifersucht
Weltliche Eifersucht wurzelt in Egoismus und Stolz. Sie zeigt sich als Neid, Verbitterung und manchmal sogar Gewalt. Sie ist eng verwandt mit den „Werken des Fleisches“, die Paulus in Galater beschreibt und die dem „Frucht des Geistes“ entgegengesetzt sind (Galater 5,16-25).

Das biblische Beispiel für weltliche Eifersucht ist Kain, der auf Abel eifersüchtig war (Genesis 4,3-8, Luther 2017):
Kains Eifersucht entlud sich in mörderischem Zorn, weil Gott Abels Opfer annahm, seines aber nicht. Anstatt sich zu bessern, führte seine Eifersucht zu schwerer Sünde.

Diese Art von Eifersucht führt zu Zwietracht, Streit und letztlich zur Trennung von Gott (Galater 5,20-21).


2. Gottesfürchtige Eifersucht
Gottesfürchtige Eifersucht, auch „Zorn“ oder „Eifer“ genannt, ist gerecht und schützend. Sie wurzelt in Liebe und dem Wunsch nach Heiligkeit. Man spricht hier auch von „heiliger Eifersucht“ oder „Eifer für Gott“.

Gott selbst wird als ein eifersüchtiger Gott beschrieben, der seine Beziehung zu seinem Volk schützen will (2. Mose 34,14, Luther 2017):

„Du sollst keine fremden Götter neben mir haben; denn der HERR, der heißt eifersüchtig,
der ist ein eifersüchtiger Gott.“

Diese Eifersucht dient dem Schutz des Bundes und der Treue zu Gott, besonders gegen Götzendienst und Untreue.

Jesus zeigte gottesfürchtige Eifersucht, als er den Tempel reinigte (Johannes 2,13-17, Luther 2017). Er warf die Tische der Geldwechsler um, weil sie das Haus Gottes entweihten. Sein Eifer galt der Reinheit des Gottesdienstes, nicht persönlicher Rache.

Auch Paulus war ein Beispiel für gottesfürchtige Eifersucht für sein Volk, wenn er sich nach der Umkehr Israels sehnte:
Römer 11,14 (Luther 2017):

„Ich versuche, meinen eigenen Leuten Eifersucht anzufachen und dadurch einige von ihnen zu retten.“

Hier wird Eifersucht als Mittel genutzt, um Buße und geistliches Erwachen zu fördern.


3. Eifersucht in menschlichen Beziehungen
Innerhalb von Ehe und Familie kann Eifersucht schützend und natürlich sein und den Wunsch nach Treue und Respekt widerspiegeln.
Die Bibel beschreibt die Ehe metaphorisch als eine Beziehung, die frei von Untreue sein soll, und ruft die Gemeinde dazu auf, die reine Braut Christi zu sein (2. Korinther 11,2).

Doch Eifersucht, die zu schädlichem Verhalten wie Gewalt, Kontrolle oder Verbitterung führt, ist sündhaft und zerstörerisch.


4. Ist es eine Sünde, eifersüchtig zu sein?
Eifersüchtig zu sein ist nicht automatisch eine Sünde. Eifersucht wird sündhaft, wenn sie zu Verbitterung, Hass, Groll oder schädlichen Handlungen führt.

Jakobus 4,1-3 (Luther 2017) erklärt, dass Konflikte und Kämpfe aus den Begierden in uns entstehen. Der Wunsch nach dem, was andere haben, kann bis zur Sünde führen.

Daher kann Eifersucht, die uns antreibt, uns zu verbessern, ohne anderen zu schaden, akzeptabel oder sogar positiv sein. Aber Eifersucht, die unser Herz und Handeln korrumpiert, ist sündhaft.


5. Wie überwinde ich sündhafte Eifersucht?
Sündhafte Eifersucht ist ein Werk des Fleisches, das niemand aus eigener Kraft überwinden kann.
Die Lösung liegt in der Kraft des Heiligen Geistes (Galater 5,16-25). Wenn wir im Geist wandeln, ersetzt die Frucht des Geistes – Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung – die Werke des Fleisches.

Jesus kam, um uns von der Macht der Sünde, auch der sündhaften Eifersucht, zu befreien (Johannes 8,36).

Durch Buße, Unterwerfung unter Gott und Erfüllung mit dem Heiligen Geist können Gläubige Eifersucht in gottesfürchtigen Eifer und gesunde Ambition verwandeln.


Zusammenfassung

  • Weltliche Eifersucht ist sündhaft und führt zu zerstörerischem Verhalten.
  • Gottesfürchtige Eifersucht ist eine heilige Leidenschaft für Gerechtigkeit und den Schutz von Gottes Bund und Beziehungen.
  • Eifersüchtig zu sein ist nicht automatisch sündhaft, entscheidend ist, wie man mit diesem Gefühl umgeht.
  • Um sündhafte Eifersucht zu überwinden, braucht es die Kraft des Heiligen Geistes.

Wenn du mit Eifersucht kämpfst oder mehr über die Rolle des Heiligen Geistes in deinem Leben erfahren möchtest, teile ich gerne weiterführende Lehren mit dir.

Gott segne dich reichlich.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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