GEISTLICHER MUT HÄNGT NICHT VON ERFAHRUNG AB

GEISTLICHER MUT HÄNGT NICHT VON ERFAHRUNG AB

Gnade und Frieden sei mit euch im mächtigen Namen unseres Herrn Jesus Christus. Ich heiße euch herzlich willkommen, heute über das lebensspendende Wort Gottes nachzudenken.

Lasst uns die Natur des geistlichen Mutes betrachten – eine Art von Tapferkeit, die nicht von menschlicher Erfahrung, Ausbildung oder Status abhängt. Zu oft nehmen wir an, dass nur Erfahrene oder Gebildete mächtig von Gott gebraucht werden können. Aber die Schrift zeigt uns eine andere Wirklichkeit.

Eine Nation in der Krise

In 2. Könige 6 stand das Volk Israel vor einer unvorstellbaren Krise. Die Stadt Samaria wurde von der aramäischen Armee (auch Syrer genannt) belagert, und die Belagerung führte zu einer schweren Hungersnot. Die Lage wurde so schlimm, dass die Menschen unreine Dinge aßen – ja sogar zum Kannibalismus griffen.

„Da wurden in der Stadt Samaria bei der Belagerung durch die Aramäer zwei Weiber miteinander geredet und sprachen: ‚Wir wollen das Fleisch unserer Söhne essen, ja, das Fleisch unserer Söhne essen!’“
—2. Könige 6,28–29 (Luther 2017)

Taubenkot wurde als Nahrung teuer verkauft. Die besten Krieger, überwältigt von Angst und Hoffnungslosigkeit, versteckten sich hinter den Stadtmauern und weigerten sich zu handeln.

Doch an diesem Tiefpunkt sprach Gott durch seinen Propheten Elisa und verkündete einen plötzlichen und übernatürlichen Durchbruch:

„Hört das Wort des HERRN! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Schekel feines Mehl am Tor von Samaria zwei Schekel kosten und zwei Schekel Gerste um einen Schekel.“
—2. Könige 7,1 (Luther 2017)

Diese Prophezeiung war schockierend. Der Offizier des Königs spottete und sagte: „Sollte der HERR wirklich die Tore des Himmels auftun?“ (Vers 2). Sein Zweifel spiegelte einen häufigen menschlichen Fehler wider: göttliche Möglichkeiten nach menschlichen Maßstäben zu beurteilen. Doch Elisa antwortete mit ernster Gewissheit:

„Du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen, aber du wirst nichts davon essen.“
—2. Könige 7,2 (Luther 2017)

Die Aussätzigen Außenseiter

Da kommen die unwahrscheinlichsten Helden ins Spiel: vier Aussätzige – Ausgestoßene, schwach, von der Gesellschaft verstoßen und außerhalb des Stadttors.

Nach dem Gesetz Moses (3. Mose 13) mussten Aussätzige isoliert werden, um das Lager nicht zu verunreinigen. Diese Männer waren krank, verhungerten und einsam. Doch in ihrer Verzweiflung trafen sie eine Entscheidung, die das Schicksal einer Nation verändern sollte:

„Was stehen wir hier noch herum, bis wir sterben? Wenn wir in die Stadt gehen, ist dort Hungersnot, und wir werden sterben. Wenn wir aber hier bleiben, sterben wir auch. So wollen wir doch zu den Lagerplätzen der Aramäer gehen und uns ihnen ergeben! Wenn sie uns verschonen, leben wir; wenn sie uns töten, sterben wir.“
—2. Könige 7,3–4 (Luther 2017)

Das war nicht nur eine praktische Entscheidung – es war ein Schritt des Glaubens. Ohne Kraft, Waffen oder gesellschaftlichen Wert gingen sie voran. Und der Himmel bewegte sich mit ihnen.

Gottes Kraft hinter den Kulissen

Als die Aussätzigen bei Tagesanbruch das aramäische Lager erreichten, war es verlassen. Unbemerkt von ihnen hatte der HERR den Feind einen übernatürlichen Klang hören lassen:

„Denn der HERR hatte den Aramäern den Klang von Wagen und Ross und großem Heer hören lassen, sodass sie untereinander sagten: ‚Siehe, das Königreich Israel hat sich die Hetiter und Ägypter zu Hilfe geholt!‘ Da standen sie auf und flohen bei Tagesanbruch und ließen ihre Zelte, Pferde und Esel stehen und rannten um ihr Leben.“
—2. Könige 7,6–7 (Luther 2017)

Das Wunder lag nicht in der Stärke der Aussätzigen, sondern in der Kraft Gottes, der Israels Kampf führte. Diese vier Aussätzigen – verachtet und zerbrochen – wurden von Gott zu Werkzeugen der Befreiung gemacht. Sie sammelten Nahrung, Silber und Gold und berichteten schließlich der Stadt von der guten Nachricht (Verse 8–10). Durch ihren Gehorsam wurde die Prophezeiung genau erfüllt.

Was können wir daraus lernen?

Gottes Kraft wird in der Schwachheit vollendet.

„Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
—2. Korinther 12,9 (Luther 2017)

Er benutzt oft die Unwahrscheinlichen, die Unqualifizierten und die Zerbrochenen, um seine göttlichen Zwecke zu erfüllen.

Geistlicher Mut gründet sich nicht auf persönliche Fähigkeit, sondern auf Vertrauen in Gott. Die Aussätzigen hatten keine Qualifikationen – nur den Willen, im Glauben voranzugehen.

Angst lähmt, aber Glauben bringt Bewegung. Während ausgebildete Soldaten tatenlos blieben, gingen diese Ausgestoßenen voran. Glauben in Aktion bringt Durchbruch.

Warte nicht darauf, „bereit“ zu sein, bevor du Gott dienst. Ob du heute zum Glauben gekommen bist oder vor Jahrzehnten – der Heilige Geist befähigt dich. So wie Gott David, einen Hirtenjungen ohne militärische Erfahrung, benutzte, um Goliath zu besiegen,

„Da sprach David zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und Speer und Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth.“
—1. Samuel 17,45 (Luther 2017)

kann Er auch dich gebrauchen.

Das Evangelium muss geteilt werden. Nachdem die Aussätzigen Gottes Versorgung erfahren hatten, sagten sie:

„Wir tun nicht recht, wenn wir schweigen und das Gute nicht verkünden.“
—2. Könige 7,9 (Luther 2017)

Auch wir müssen die frohe Botschaft der Rettung einer Welt in der Krise mitteilen.

Abschließende Ermutigung

Vielleicht fühlst du dich unqualifiziert, unerfahren oder zu zerbrochen, um zu dienen. Aber denk daran: Im geistlichen Bereich sieht Gott deinen Glauben, nicht deinen Lebenslauf. Dein Schritt im Glauben kann das Lager des Feindes erschüttern. Du magst wie eine einzelne Person wirken – doch in Gottes Augen bist du vielleicht die Antwort auf die Befreiung eines anderen.

Also steh auf. Nutze die Gaben, die Gott dir gegeben hat. Sprich die Wahrheit. Teile das Evangelium. Diene mutig. Unterschätze nicht, was Gott durch dich tun kann. Wenn du im Glauben vorangehst, bewegt sich der Himmel mit dir – und der Feind flieht.

„Nicht durch Macht noch durch Gewalt, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth.“
—Sacharja 4,6 (Luther 2017)

Gott segne dich.

Schalom.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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