König der Könige, unser Herr Jesus Christus, sei in Ewigkeit verherrlicht!
Seid herzlich willkommen in der Gnade Gottes. Heute beschäftigen wir uns mit dem Buch Esther, beginnend mit den Kapiteln 1 und 2. Es ist empfehlenswert, die Bibel zur Hand zu haben, um die Verse nachzulesen. Wie wir wissen, ist der Alte Bund (das Alte Testament) ein Schatten des Neuen Bundes. Jede Geschichte des Alten Testaments offenbart geistliche Wahrheiten, die auch heute noch für unser Leben gültig sind (Hebräer 10,1).
Das Buch Esther erzählt kurz die Geschichte von König Ahasveros, dem Herrscher des Persischen Reiches. Er war außerordentlich reich und mächtig, regierte über 127 Provinzen – von Indien bis nach Kusch (Äthiopien) – und war somit zu jener Zeit praktisch ein Herrscher über die ganze Welt.
Eines Tages veranstaltete König Ahasveros ein großes Fest für seine Fürsten und Bürger in Schuschan (Susa). Während dieser Feier befahl er Königin Waschti, vor den Gästen zu erscheinen, damit man ihre Schönheit sehen könne. Die Bibel beschreibt Waschti als außerordentlich schön; ihr Name selbst bedeutet „die Schöne“ (Esther 1,11).
Doch Waschti gehorchte dem König nicht. Sie weigerte sich zu kommen und bestand auf ihrer Würde und Eigenständigkeit. Dieser Akt des Ungehorsams wurde als große Schande angesehen, da es kulturell unangebracht war, wenn eine Frau dem König nicht gehorchte. Deshalb wurde Waschti abgesetzt, und die Suche nach einer neuen Königin begann (Esther 1,19):
„So erging der Beschluss des Königs, und es wurde in das Gesetz der Meder und Perser geschrieben, das unwiderruflich ist: Waschti soll nicht mehr vor König Ahasveros erscheinen, und der König gebe ihre königliche Würde einer anderen, die besser ist als sie.“
Daraufhin wurden junge Frauen aus dem ganzen Reich in den Palast gebracht, darunter auch Esther. Sie kamen aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten – einige aus wohlhabenden oder adeligen Familien, andere aus einfachen Verhältnissen. Vielleicht waren es über 30.000 Mädchen.
Jede durfte sich nach ihrem Wunsch vorbereiten, doch unter der Leitung von Hegai, dem Eunuchen des Königs, der für die Frauen verantwortlich war (Esther 2,1–4). Auch Esther wurde unter seine Aufsicht gestellt.
Warum aber hatte Esther Erfolg, wo viele andere scheiterten?
Die Bibel beschreibt sie nicht als die Schönste oder Reichste, auch nicht als Tochter einer königlichen Familie. Stattdessen hatte sie einen sanftmütigen und demütigen Geist. Sie folgte dem Rat ihres Vormundes Mordechai (ihres Onkels) und dem von Hegai. Esther gehorchte Mordechais Anweisung, ihre Herkunft nicht zu verraten und sich nicht zu rühmen – dadurch gewann sie Gunst (Esther 2,8–9).
Das zeigt uns ein geistliches Prinzip: Gott ehrt Demut, Gehorsam und Zurückhaltung mehr als Stolz, gesellschaftlichen Rang oder äußere Schönheit (1. Petrus 5,5; Sprüche 16,18).
Die Geschichte Esthers ist ein Vorausbild auf Christus und die Gemeinde:
So wie Israel Jesus ablehnte (Matthäus 23,37), wandte sich das Reich den Nationen zu und bereitete den Weg für die Braut Christi – jene, die demütig und gehorsam unter Gottes Wort bleiben.
Heute beanspruchen viele Denominationen, die „wahre Braut Christi“ zu sein – Katholiken, Lutheraner, Anglikaner, Pfingstler, Zeugen Jehovas und andere. Doch die Bibel lehrt, dass es nur eine wahre Braut gibt: die Gemeinde, die sich Christus in Demut unterordnet und Seinem Wort durch den Geist folgt – nicht menschlichen Traditionen (Offenbarung 19,7; 1. Korinther 1,2).
Ungehorsam oder das Vertrauen auf eine konfessionelle Identität kann uns disqualifizieren, Teil der Braut Christi zu sein. So wie Esther ohne Hegais Rat abgelehnt worden wäre, wird auch jeder Christ, der Gottes Wort ignoriert, abgewiesen (Matthäus 25,1–13).
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