Title August 2019

Was ist der wahre Sabbat? Samstag oder Sonntag? An welchem Tag sollen Christen Gott anbeten?

Die Frage:

Ist der wahre Sabbat am Samstag oder am Sonntag? Müssen Christen an einem bestimmten Tag Gottesdienst feiern? Was sagt die Bibel wirklich dazu?


1. Die Bedeutung des Sabbats: Ein Schatten des wahren Ruhes

Das Wort Sabbat stammt vom hebräischen Schabbat und bedeutet „Ruhe“ oder „Aufhören“. Im Alten Testament war der Sabbat der siebte Tag der Woche (Samstag) und wurde von Gott als heiliger Ruhetag für das Volk Israel eingesetzt (2. Mose 20,8–11).

Doch das Sabbatgebot war ein Schatten – ein symbolischer Hinweis auf eine tiefere Ruhe, die durch Christus kommt.

Kolosser 2,16–17 (LUT 2017)
„So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder wegen eines Festes oder Neumondes oder Sabbats. Das ist nur ein Schatten von dem, was kommen soll; der Leib aber ist Christus.“


2. Jesus Christus – unsere wahre Sabbatruhe

Jesus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern erfüllt (vgl. Matthäus 5,17). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er das Werk der Erlösung vollendet. In ihm finden wir unsere wahre Ruhe – eine Ruhe von Sünde, Gesetzlichkeit und dem Versuch, uns Gottes Gunst durch Werke zu verdienen.

Matthäus 11,28–29 (LUT 2017)
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Hebräer 4,9–10 (LUT 2017)
„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“

Diese Ruhe ist keine wöchentliche Pflicht, sondern eine tägliche Wirklichkeit für alle, die in Christus sind.


3. Anbetung ist nicht an einen bestimmten Tag gebunden

Im Neuen Bund ist wahre Anbetung nicht auf einen bestimmten Tag oder Ort beschränkt. Jesus lehrte, dass wahre Anbeter Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Johannes 4,23–24 (LUT 2017)
„Aber die Stunde kommt und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Paulus warnte davor, bestimmte Tage als geistlich verpflichtend zu erheben, denn das widerspricht der Freiheit, die wir in Christus haben.

Galater 4,10–11 (LUT 2017)
„Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte, ich habe vielleicht vergeblich an euch gearbeitet.“


4. Das Beispiel der frühen Gemeinde: Sonntag als Versammlungstag

Auch wenn der Sabbat im Alten Bund auf den Samstag fiel, begann die frühe Kirche, sich am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, zu versammeln – zur Erinnerung an die Auferstehung Jesu.

Markus 16,9 (LUT 2017)
„Als Jesus aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria von Magdala…“

Apostelgeschichte 20,7 (LUT 2017)
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus mit ihnen…“

1. Korinther 16,2 (LUT 2017)
„An jedem ersten Tag der Woche lege jeder von euch bei sich zurück und sammle, je nachdem es ihm möglich ist…“

Diese Praxis zeigt: Es ging nicht um den Tag selbst, sondern um das gemeinsame Gedenken und die Anbetung des auferstandenen Herrn.


5. Gehören nicht alle Tage dem Herrn? Ja.

In Christus ist kein Tag heiliger als der andere. Entscheidend ist die innere Haltung des Herzens.

Römer 14,5–6 (LUT 2017)
„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut’s für den Herrn…“

Es geht nicht um den Kalender, sondern um die Hingabe an Gott in allem, was wir tun.


6. Sollen Christen sich weiterhin regelmäßig versammeln? Ja.

Auch wenn wir in Christus frei sind, sollen wir die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen nicht vernachlässigen. Die Versammlung der Gemeinde dient zur gegenseitigen Ermutigung und zum geistlichen Wachstum.

Hebräer 10,24–25 (LUT 2017)
„Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen…“

Ob die Gemeinde sich am Samstag, Sonntag oder einem anderen Tag trifft – entscheidend ist die Gesinnung des Herzens und das gemeinsame Ziel: Christus zu ehren.


Fazit: Wann ist der wahre Sabbat?

  • Im Alten Bund: Der Sabbat war der Samstag (2. Mose 20,8–11).

  • Im Neuen Bund: Der wahre Sabbat ist Jesus Christus, in dem wir Ruhe finden (Hebräer 4,9–10).

Im praktischen Leben: Christen können sich an jedem Tag versammeln. Viele tun es am Sonntag – zur Ehre der Auferstehung.

1. Korinther 10,31 (LUT 2017)

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut – tut alles zur Ehre Gottes!“

Schlussgedanke:

Du bist nicht gerechter, weil du am Samstag anbetest, und du liegst nicht falsch, wenn du es am Sonntag tust. Was zählt, ist die echte Anbetung, die aus dem Herzen kommt, der Glaube, der in Christus verwurzelt ist, und die Ruhe, die wir in seinem vollbrachten Werk finden.

Der Herr segne dich, während du in seiner Freiheit und Wahrheit wandels

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LASST UNS VORANSCHREITEN ZUR GEISTLICHEN REIFE

Die physische Welt gibt uns oft Hinweise auf geistliche Realitäten. Wenn wir zum Beispiel entwickelte Nationen wie viele in Europa mit weniger entwickelten Ländern, etwa in Afrika, vergleichen, erkennen wir einen klaren Unterschied.

In Entwicklungsländern verbringen die Menschen den Großteil ihres Lebens damit, ihre Grundbedürfnisse zu sichern – Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Wer diese gesichert hat, gilt bereits als erfolgreich. Daher nennt man diese Nationen oft „Entwicklungsländer“.

Im Gegensatz dazu sind in entwickelten Ländern diese Grundbedürfnisse meist von Geburt an gedeckt – durch staatliche Strukturen und Systeme. Das gibt den Menschen Freiheit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren: Forschung, Technologie, Raumfahrt und gesellschaftlichen Fortschritt. Solche Entwicklungen machen diese Länder stark und fortschrittlich.

Dieses Muster spiegelt sich auch im geistlichen Bereich wider. Der Apostel Paulus stellte fest, dass viele Christen geistlich unreif blieben – selbst nach Jahren mit Gott. Sie waren weiterhin bei den grundlegenden Lehren des Glaubens stehen geblieben. Ihre geistliche Entwicklung hatte stagniert. Immer wieder hörten sie dieselben elementaren Botschaften. Doch Reife erfordert Wachstum. Wenn man mit den Grundlagen kämpft, wie kann man dann tiefere Wahrheiten erfassen?

Paulus beschreibt diese Grundlagen in Hebräer 6,1–2:

„…Buße von toten Werken, Glaube an Gott, Lehre von Taufen, Handauflegung, Auferstehung der Toten und das ewige Gericht.“
(Hebräer 6,1–2 – Lutherbibel 2017)

Dies sind die Themen, die viele Christen regelmäßig in Predigten, Bibelstunden und Online-Beiträgen hören. Aber wenn wir nur bei diesen bleiben und nie darüber hinausgehen – sind wir dann nicht geistliche Kleinkinder? Bleiben wir dann nicht geistlich arm?

Theologen nennen diese Inhalte oft die „elementaren Lehren“ – die Grundlagen, die verstanden werden müssen, bevor tiefere geistliche Wahrheiten erkannt werden können. In Hebräer 5,11–14 erklärt Paulus den Unterschied zwischen geistlicher Milch und fester Speise:

„Darüber hätten wir viel zu sagen, aber es ist schwer zu erklären, weil ihr so schwerhörig geworden seid. Denn obwohl ihr längst Lehrer sein solltet, braucht ihr wieder jemanden, der euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehrt. Ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. Denn jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Kind. Die feste Speise aber ist für die Gereiften, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.“
(Hebräer 5,11–14 – Elberfelder Bibel)

Paulus ruft in Hebräer 6,1 dazu auf, über diese Grundlagen hinauszugehen:

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Das Fundament ist wichtig – aber es ist nicht das Ziel. Das Ziel ist es, das Haus darauf zu bauen. Das heißt: geistlich voranzuschreiten, zu reifen und Christus tiefer zu erkennen.

Paulus verweist sogar auf Melchisedek, eine geheimnisvolle Gestalt des Alten Testaments, um die Tiefe von Jesu Priesterschaft zu erklären. Melchisedek hatte weder Anfang noch Ende – so wie Christus, unser ewiger Hoherpriester.
(vgl. Hebräer 7,1–3)

Diese tieferen Wahrheiten konnte Paulus seiner Zuhörerschaft nicht mitteilen, weil sie geistlich nicht bereit dafür waren.

Es gibt so viel mehr über Christus und Gottes Plan, das wir noch nicht vollständig verstehen. Wie es in 1. Korinther 2,9 heißt:

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben.“
(1. Korinther 2,9 – Lutherbibel 2017)

Das volle Geheimnis Gottes wird offenbart, wenn der siebte Engel die Posaune bläst – das Ende aller Dinge und die Vollendung von Gottes Plan. Das macht Offenbarung 10,7 deutlich:

„Sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Posaune bläst, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet hat.“
(Offenbarung 10,7 – Lutherbibel 2017)

Bis dahin ruft uns Gott, geistlich zu wachsen – weg von den Anfangslektionen, hin zu einer tieferen Beziehung mit Ihm.
Epheser 4,13 sagt:

„…bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi.“
(Epheser 4,13 – Lutherbibel 2017)

Buße und Taufe sind nur der Anfang – das Fundament. Aber Gott möchte, dass wir darauf aufbauen, geistlich reifen und die tieferen Wahrheiten des Glaubens erkennen. Die feste Speise steht für die Geheimnisse Gottes – über Christi ewige Priesterschaft, seine fortwährende Offenbarung und seine Wiederkunft.

Wenn wir über das Grundlegende hinauswachsen, wird uns Gott in größere geistliche Reife führen. Das Ziel ist nicht, auf dem Fundament zu bleiben, sondern ein Leben zu bauen, das Christus in seiner Fülle widerspiegelt.

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Lasst uns also voranschreiten zur geistlichen Reife – damit wir Ihn tiefer erkennen, Seinen Charakter widerspiegeln und in der Fülle Seiner Berufung leben.

Shalom.


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VERGISS NICHT, WOHER DU KOMMST

Eine der größten Quellen der Stärke im christlichen Leben ist das Erinnern. Oft, wenn wir uns festgefahren, entmutigt oder ängstlich fühlen, beginnt der Weg nach vorne damit, zurückzuschauen – darauf, wo Gott uns hergebracht hat und welche Siege Er uns unterwegs geschenkt hat.


1. Warum Erinnern geistlich wichtig ist

Wenn du dir nicht die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, wo Gott dich hergeführt hat, fällt es leicht, in ein Leben voller Klagen und Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Erinnern ist nicht nur das Abrufen von Fakten, es ist ein Akt des Glaubens. Es ist eine geistliche Disziplin, die unser Herz im Charakter Gottes verankert.

Klagelieder 3,21–23
„Dies will ich im Herzen behalten, darum will ich Hoffnung haben. Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“

Wie der Prophet Jeremia finden wir unsere Hoffnung nicht in den Umständen, sondern im Rückblick auf Gottes Barmherzigkeit und vergangene Treue.


2. Erinnern stärkt den Glauben für heute

Wenn du dich daran erinnerst, wie Gott dir früher geholfen hat, wird dein Glaube gestärkt, dass Er dir auch jetzt wieder helfen wird. Deshalb ist das Zeugnis so kraftvoll – es ist Glaube mit Erinnerung.

Hebräer 13,8
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit.“

Der Gott, der dich letztes Jahr geheilt hat, der dich letzten Monat versorgt hat oder dich früher aus Gefahr befreit hat, der ist unverändert. Sein Wesen bleibt beständig und seine Kraft währt ewig.


3. Vergessen führt zu Angst und Sünde

Die Israeliten sahen Gottes mächtige Taten in Ägypten – die Plagen, das Teilen des Roten Meeres, Wasser aus dem Felsen – und doch vergaßen sie schnell seine Kraft. Als sie neuen Herausforderungen begegneten, etwa den Riesen in Kanaan, gerieten sie in Panik.

Numeri 13,33
„Dort sahen wir Riesen, die Söhne Enaks, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“

Diese Angst entstand nicht, weil ihre Feinde stärker waren, sondern weil sie vergessen hatten, wie mächtig ihr Gott war.

Psalm 78,11–13
„Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen kundgetan hatte, und er tat große Wunder vor ihren Vätern, in Ägypten am Land Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchgehen…“

Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, fangen wir an, auf uns selbst zu vertrauen – und das führt immer zu Angst oder Versagen.


4. Theologie des Erinnerns: Eine geistliche Disziplin

Im Alten Testament galten reine Tiere als solche, die „wiederkäuen“, wie Kühe, die das Gegessene zurückbringen, wieder kauen und vollständig verdauen. Geistlich gesehen ist das Meditation: das Zurückholen dessen, was Gott getan hat, tief darüber nachdenken und es zur Stärkung des inneren Menschen nutzen.

3. Mose 11,3
„Unter den Tieren sollt ihr essen von allen, die gespaltene Klauen haben und Wiederkäuer sind.“

Dies ist ein Bild geistlicher Reife. Christen sind berufen, Gottes vergangene Werke immer wieder zu bedenken.

Psalm 77,11–12
„Ich will der Werke des HERRN gedenken; ich will mir merken deine Wunder von alters her. Ich will aller deiner Taten gedenken und von deinen Werken reden.“


5. Lektionen aus Israel: Eine Warnung für heutige Gläubige

Paulus lehrt, dass die Fehler Israels nicht nur als Geschichte aufgezeichnet wurden, sondern als Warnung für uns.

1. Korinther 10,11–12
„Nun aber sind diese Dinge ihnen zur Lehre geschehen, auf die wir gekommen sind, damit wir nicht nach ihrem bösen Beispiel trachten. Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“

Wir sollen ihre Fehler des Vergessens, der Klage und des Zweifelns nicht wiederholen.

1. Korinther 10,9–10
„Auch lasst uns nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen versucht haben und von den Schlangen umgekommen sind. Auch klagt nicht, wie etliche von ihnen klagten und umkamen durch den Verderber.“


6. Wenn du vor neuen Herausforderungen stehst, erinnere dich

Egal ob Krankheit, finanzielle Not, Gefahr oder Angst – gerate nicht in Panik. Erinnere dich daran, wie Gott dich früher befreit hat. Diese Erinnerung ist nicht nur tröstlich, sondern auch eine Waffe des Glaubens.

Psalm 103,2–4
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten, der dein Leben vom Verderben erlöst…“

Selbst im Kampf erinnerte Gott sein Volk daran, wie Er Pharao besiegt hatte und dass Er es wieder tun würde:

5. Mose 7,18–19
„Du sollst dich vor ihnen nicht fürchten; du sollst dich wohl merken, wie dir der HERR, dein Gott, Pharao mit allem Ägypten getan hat… so wird der HERR, dein Gott, es auch allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.“


Sei gesegnet!


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Wie der Heilige Geist auf einen Menschen kommt

So wie das jüdische Volk im Alten Testament über das Kommen des Messias verwirrt war – was zu verschiedenen Sekten und Auslegungen führte –, sind heute viele Christen unsicher darüber, wie der Heilige Geist auf einen Menschen kommt.
Diese Verwirrung hat zu unterschiedlichen Lehren und Denominationen geführt, die jeweils für sich beanspruchen, das Wirken des Geistes richtig zu verstehen.


Messianische Verheißungen und ihre Erfüllung

Das Alte Testament enthält zahlreiche Verheißungen über den kommenden Messias (hebräisch: Mashiach), doch diese Prophezeiungen wirken zum Teil widersprüchlich.

Jesaja 53,5–6 beschreibt das Leiden und Sterben des Messias für die Sünden der Menschheit:

„Doch er war durchbohrt um unserer Übertretungen willen,
zerschlagen wegen unserer Missetaten.
Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden,
und durch seine Wunden sind wir geheilt.“

(Lutherbibel 2017)

Jesaja 9,6–7 hingegen kündigt den ewigen König auf dem Thron Davids an:

„Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.
Und man nennt seinen Namen:
Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friedefürst.
Seine Herrschaft wird groß sein
und des Friedens kein Ende
auf dem Thron Davids…“

(Lutherbibel 2017)

Diese Spannung spiegelt die zwei Kommen Christi wider:
Das erste Kommen in Demut und Leiden – das zweite in Herrlichkeit und ewiger Herrschaft.
Das Neue Testament klärt diese Erfüllung (vgl. Apostelgeschichte 2,31, Offenbarung 19,16).

Auch Johannes 12,33–35 zeigt diese Spannung auf:

„Das sagte er aber, um anzudeuten, welchen Todes er sterben werde…
Wir haben aus dem Gesetz gehört, der Christus bleibt in Ewigkeit.
Wie sagst du denn: Der Menschensohn muss erhöht werden?“

(Lutherbibel 2017)


Die vielfältige Rolle des Heiligen Geistes

Ebenso besteht heute Verwirrung darüber, wie der Heilige Geist im Leben eines Gläubigen wirkt.
Die Schrift offenbart sein Wirken als vielfältig, aber einheitlich:

Geistesgaben (Charismata):
Der Geist schenkt Gaben zum Nutzen aller:

„Es sind mancherlei Gaben; aber es ist ein Geist.“
(1. Korinther 12,4 – Lutherbibel 2017)

Führung in die Wahrheit:
Der Geist erleuchtet das Wort Gottes und macht es lebendig:

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,
wird er euch in alle Wahrheit leiten…“

(Johannes 16,13 – Lutherbibel 2017)

Zeugnis der Kindschaft:
Der Geist bezeugt im Inneren, dass wir Gottes Kinder sind:

„Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
(Römer 8,16 – Lutherbibel 2017)

Heiligung:
Der Geist formt Christusähnlichkeit und bringt Frucht hervor:

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede…“
(Galater 5,22–23 – Lutherbibel 2017)

Diese Aspekte sind alle biblisch und wahr – keine einzelne Facette beschreibt den Geist umfassend.
Viele übersehen diesen Wachstumsprozess – wie die Gläubigen des Alten Testaments, die das Kommen des Messias nicht vollständig verstanden.


Das Ziehen und Überführen des Geistes

Jesus sagte:

„Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.“
(Johannes 6,44 – Lutherbibel 2017)

Dieses „Ziehen“ ist das Überführen durch den Heiligen Geist (vgl. Johannes 16,8) –
ein Erwachen zur Erkenntnis der eigenen Sünde und zur Umkehr.

Nicht jeder erfährt dieses Ziehen – es geschieht aus Gottes souveräner Gnade.
Wird der Geist dauerhaft widerstanden, kann der Punkt ohne Umkehr kommen (vgl. Hebräer 6,4–6).


Wiedergeburt und Wohnungnahme

Wenn ein Mensch Buße tut und sich im Namen Jesu taufen lässt,
nimmt der Heilige Geist Wohnung in ihm – Zeichen der geistlichen Wiedergeburt:

„Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist…“
(Johannes 3,5–6 – Lutherbibel 2017)

Diese Wohnungnahme bedeutet die Adoption in Gottes Familie:

„Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder.“
(Römer 8,14 – Lutherbibel 2017)


Das fortschreitende Wirken des Geistes

1. Wiedergeburt und Erneuerung:
Der Geist reinigt und erneuert das Herz für ein heiliges Leben.

„Er hat uns selig gemacht – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen,
die wir getan hätten –, sondern nach seiner Barmherzigkeit:
durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.“

(Titus 3,5 – Lutherbibel 2017)

2. Führung in die Wahrheit:
Der Geist lehrt und führt zum Verständnis der Schrift.

„Er wird euch in alle Wahrheit leiten…“
(Johannes 16,13 – Lutherbibel 2017)

3. Zusicherung der Gotteskindschaft:
Der Geist gibt Gewissheit und Frieden über unsere Stellung in Christus.

„Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
(Römer 8,16 – Lutherbibel 2017)

4. Trost und Stärkung:
Der Geist stärkt in Prüfungen:

„Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft…“
(Jesaja 40,31 – Lutherbibel 2017)

5. Befähigung zum Zeugnis:
Der Geist erfüllt mit Kraft, um Christus zu bezeugen:

„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen,
der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein…“

(Apostelgeschichte 1,8 – Lutherbibel 2017)


Die Fülle des Geistes und geistliche Reife

Die Fülle des Geistes ist ein fortschreitender Prozess.
Auch Jesus wurde bei seiner Taufe gesalbt (vgl. Lukas 3,21–22).
Die Apostel empfingen die Kraft an Pfingsten (vgl. Apostelgeschichte 2).
So wachsen auch Gläubige in der Fülle, wenn sie im Geist leben (vgl. Epheser 5,18).

Viele erwarten diese Fülle sofort bei der Bekehrung –
doch der Geist wirkt oft schrittweise: er lehrt, bereitet vor, bestätigt – und dann befähigt er.


Selbstprüfung

Frage dich selbst:

  • Produziert der Geist Heiligkeit in mir? (vgl. Römer 8,13)
  • Führt er mich in alle Wahrheit? (vgl. Johannes 16,13)
  • Gibt er mir Gewissheit meiner Kindschaft? (vgl. Römer 8,16)
  • Tröstet und stärkt er mich? (vgl. Jesaja 40,31)
  • Befähigt er mich, Christus zu bezeugen? (vgl. Apostelgeschichte 1,8)

Wenn diese Merkmale fehlen – tue Buße und suche eine neue Erfüllung mit dem Geist.


Die Notwendigkeit des Heiligen Geistes

Ohne den Heiligen Geist ist kein Heil möglich:

„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
(Römer 8,9 – Lutherbibel 2017)

Glaube an das Evangelium, tue Buße, und lasse dich im Namen Jesu taufen.
Dann wird der Heilige Geist kommen und sein verwandelndes Werk beginnen.


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit dir.


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DIE GRENZEN DES OPFERS

1. Die Zentralität des Opfers im christlichen Glauben

Das Opfer ist eine der tragenden Säulen des Christentums. Unsere Erlösung wurde durch das größte Opfer möglich – Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat. Ohne seinen stellvertretenden Tod wären wir alle unter Verdammnis.

Hebräer 9,26
„Nun aber ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde zu beseitigen – am Ende der Zeiten.“

Opfer offenbart Gottes Liebe – und unsere Antwort darauf. Jesus gab nicht etwas Materielles, sondern sein Leben. Auch wir sind aufgerufen, unser Leben hinzugeben.

1. Johannes 3,16
„Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; auch wir sollen das Leben für die Brüder lassen.“


2. Opfer vs. Beitrag – Wo liegt der Unterschied?

Ein Beitrag unterstützt eine Sache – ein Opfer kostet dich persönlich etwas. Es bedeutet Selbstverleugnung, sei es in Bezug auf Geld, Zeit, Komfort oder Wünsche.

Wahres biblisches Opfer erfordert Glauben, Gehorsam und Liebe.


3. Die Grenze des Opfers – Was Opfer nicht tun kann

Opfer ersetzt nicht den Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Man kann opfern und dennoch ungehorsam sein – dann verliert das Opfer seinen Wert.

1. Samuel 15,22–23
„Meinst du, dass der HERR Lust habe an Brandopfern und Schlachtopfern wie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN?
Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer, und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.
Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerspenstigkeit ist wie Abgötterei und Götzendienst.
Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, hat er dich verworfen als König.“

Gott akzeptiert kein Opfer als Ersatz für bewussten Ungehorsam.


4. Kann Opfer Sünde ohne Reue auslöschen? Nein.

Opfer ohne Umkehr ist nutzlos. Gottes Wort ist hier eindeutig.

Offenbarung 21,8
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“

Galater 5,19–21
„Offenbar sind die Werke des Fleisches: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Spaltung, Parteiung,
Neid, Trunkenheit, Fressgier und dergleichen.
Ich sage euch voraus, wie ich schon zuvor gesagt habe: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Ohne Reue und Gehorsam rettet kein Opfer die Seele.


5. Jesu Lehre: Versöhnung kommt vor dem Opfer

Jesus lehrte, dass man zuerst Versöhnung suchen soll, bevor man Gott ein Opfer bringt.

Matthäus 5,23–24
„Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder;
dann komm und opfere deine Gabe.“

Römer 12,18
„Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.“

Wahre Anbetung beginnt mit einem reinen Herzen – nicht mit äußerlichen Handlungen.


6. Opfer kann Gottes Gebote nicht aufheben

Gott akzeptiert keine halben oder heuchlerischen Opfer. Seine Gebote bleiben bestehen – Opfer ohne Reue ist wertlos.

Maleachi 1,13–14
„Ihr bringt das Geraubte, das Lahme und Kranke zum Opfer – soll ich das von eurer Hand annehmen?, spricht der HERR.
Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein männliches Tier hat und es doch nicht opfert,
sondern dem HERRN ein mangelhaftes darbringt.“

Gott verlangt das Beste – unser ganzes Herz, nicht religiöse Show.


7. Was sollen wir also tun?

Das größte Opfer ist dein Leben – nicht dein Geld oder Dienst, sondern dein Herz.

Römer 12,1
„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes,
dass ihr eure Leiber hingebt als ein lebendiges Opfer, heilig und Gott wohlgefällig;
das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

Wenn du lau geworden bist, kehre zurück zu Gott – jetzt!

Offenbarung 3,16
„Weil du aber lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Mund ausspeien.“


8. Opfer muss mit Gehorsam verbunden sein

Gott verlangt keine äußere Frömmigkeit, sondern ein gerechtes, barmherziges Leben in Demut.

Micha 6,6–8
„Womit soll ich dem HERRN begegnen und mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich ihm Brandopfer bringen…?
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert:
nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“


Sei gesegnet!


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SUCHT NICHT EUREN EIGENEN VORTEIL, SONDERN DEN DER ANDEREN

Ein Leben in Liebe und Unterscheidung in christlicher Freiheit

Schriftgrundlage

  1. Korinther 10,23–24
    „Alles ist erlaubt“, sagt ihr – aber nicht alles ist nützlich.
    „Alles ist erlaubt“ – aber nicht alles erbaut.
    Keiner suche das Seine, sondern das, was dem andern dient.

Das Prinzip christlicher Freiheit mit Liebe
Paulus lehrt, dass wir als Gläubige in Christus frei sind (Galater 5,1), unsere Freiheit aber niemals anderen schaden darf. Christliche Freiheit wird nicht von persönlichem Wohlbefinden bestimmt, sondern von Liebe – besonders zu denen, die im Glauben schwächer sind oder Christus noch suchen.

In 1. Korinther 10 spricht Paulus Gläubige an, die unsicher waren, ob sie Fleisch essen dürfen, das auf öffentlichen Märkten verkauft wird – möglicherweise wurde es Götzen geopfert. Seine Antwort ist sowohl praktisch als auch seelsorgerlich:

  1. Korinther 10,25–26
    „Esst von allem, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, ohne Fragen des Gewissens zu stellen; denn: Die Erde ist des Herrn und was sie erfüllt.“

Paulus gibt damit keine Erlaubnis, alles bedenkenlos zu konsumieren (z. B. Alkohol, Götzenopfer oder schädliche Stoffe). Er spricht speziell vom Essen, besonders Fleisch, das einige als geistlich verunreinigt ansahen, weil es mit Götzenkult in Verbindung stand.

Den Text mit Weisheit auslegen
Wenn wir diesen Abschnitt zu wörtlich nehmen, riskieren wir Fehlinterpretationen. Nicht alles auf einem Markt ist zum Verzehr bestimmt – manche Dinge sind schädlich, sündhaft oder geistlich irreführend (z. B. Drogen, okkulte Gegenstände oder Alkoholmissbrauch). Deshalb mahnt Paulus: Wir müssen mit Weisheit und Liebe handeln, nicht nur mit persönlicher Freiheit (Philipper 1,9–10).

Als Paulus sagte: „Esst alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird“, ging es ihm um das Gewissen und das Zeugnis, nicht um Ernährung oder Kultur.

Ein praktisches Beispiel: Kulturelle Sensibilität im Dienst
Stell dir vor, du reist nach China, um das Evangelium zu predigen. Die Einheimischen heißen dich willkommen und servieren dir traditionelles Essen mit unbekannten Zutaten. Vielleicht erkennst du Kräuter oder Fleischsorten nicht. Paulus sagt: Stelle keine unnötigen Fragen. Iss, was angeboten wird, ohne Aufhebens zu machen – außer du wirst ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Essen Götzenopfern diente (1. Korinther 10,28).

Warum? Wenn du ihre Gastfreundschaft ablehnst, fühlen sie sich vielleicht verletzt. Du könntest als kritisch oder kulturell arrogant wahrgenommen werden, auch wenn das nicht deine Absicht ist. Solche Reaktionen können Herzen verhärten und Menschen gegen das Evangelium verschließen.

Der Grundsatz lautet: Lass nicht zu, dass Nebensächlichkeiten wie Essen oder Traditionen zum Hindernis für die Rettung eines Menschen werden.

Römer 14,20
„Das Werk Gottes zerstöre nicht um des Essens willen.“

Ebenso, wenn jemand bei dir zu Hause ist und du ihm Essen servierst, und er jede Zutat kritisiert, kann dich das verletzen. Umgekehrt ist das genauso möglich. Deshalb fordert Paulus Gläubige auf, so zu handeln, dass sie andere erbauen – auch wenn sie das Recht hätten, anders zu handeln (1. Korinther 10,23).

Die Verlorenen lieben, nicht richten
Diese Lehre gilt auch für den Umgang mit Sündern oder Menschen mit anderen Überzeugungen. Wenn du das Evangelium jemandem in der Prostitution verkündigst und sofort ihren Lebensstil oder ihr Aussehen kritisierst, wirst du sie vermutlich verletzen und jede Chance verlieren, Christus zu zeigen.

Folge stattdessen Jesu Beispiel. Als er die Samariterin traf (Johannes 4,7–26), begann er nicht damit, ihre sündige Vergangenheit aufzudecken. Er sprach zuerst vom lebendigen Wasser und dem Reich Gottes. Erst später offenbarte er mit Sanftmut sein Wissen über ihr Leben – stets mit Mitgefühl.

Johannes 3,17
„Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“

Wir müssen dienen wie Jesus – mit Wahrheit und Gnade. Zeige nicht zuerst die Sünde, sondern Hoffnung. Der Heilige Geist wirkt zur rechten Zeit (Johannes 16,8).

Andere Glaubensrichtungen erreichen
Beim Zeugnisgeben gegenüber Menschen anderer Religionen – etwa Muslimen – ist es unklug, mit konfrontativen Aussagen wie „Schweinefleisch essen ist erlaubt!“ oder „Jesus ist Gott, nicht nur ein Prophet!“ zu beginnen. Diese Wahrheiten sind grundlegend, brauchen aber geistliche Offenbarung und Verständnis.

  1. Timotheus 3,16
    „Und ohne Zweifel ist das große Geheimnis der Gottseligkeit: Er ist geoffenbart im Fleisch…“

Selbst die Jünger erkannten Jesus nicht sofort in seiner ganzen Identität. Petrus’ Bekenntnis, dass Jesus der Christus sei, kam durch Offenbarung des Vaters (Matthäus 16,16–17). Wie viel mehr sollten wir mit Außenstehenden geduldig sein?

Leite mit der Botschaft vom Kreuz – der Realität der Sünde, dem Fall des Menschen (Genesis 3) und der Erlösung durch Jesus. Lass die Menschen zuerst den Retter sehen. Mit der Zeit wird der Heilige Geist ihnen seine volle Identität offenbaren.

Geistliches Wachstum geschieht allmählich
Neue Gläubige sind geistliche Säuglinge (1. Korinther 3,1–2). So wie Kinder nicht alles auf einmal lernen, sollten wir von neuen Christen keine tiefe Theologie sofort erwarten. Wir müssen geduldige und liebevolle Lehrer sein.

Paulus betont das in 1. Korinther 8,1:
„Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber baut auf.“

Unser Ziel sollte nicht sein, Streit zu gewinnen oder zu zeigen, wie viel Schriftwissen wir haben, sondern andere zu erbauen und zu Christus zu führen.

Suchet nicht das Eure, sondern das des andern

Das ist der Kern von Paulus’ Botschaft in 1. Korinther 10,24:
„Keiner suche das Seine, sondern das des andern.“

Unser Handeln – wie wir essen, sprechen, dienen und auch korrigieren – soll stets Christi Liebe widerspiegeln. Wir sind nicht nur berufen, Recht zu haben, sondern Gutes zu tun um der Rettung anderer willen.

Ein letzter Ruf zur Rettung
Wenn du dein Leben Jesus noch nicht gegeben hast, erinnere dich: Das Heil beginnt hier und jetzt.

Johannes 3,18
„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“

Es ist noch Zeit zur Umkehr und zur Hinwendung zu Christus. Übergebe ihm dein Leben. Lass dich taufen auf seinen Namen zur Vergebung der Sünden (Apostelgeschichte 2,38), und er schenkt dir den Heiligen Geist.

Römer 8,9
„Wer aber den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein.“

Suche den Heiligen Geist. Er ist das Siegel Gottes auf deinem Leben (Epheser 1,13).

Der Herr kommt bald!
Wandle in Liebe, sprich mit Weisheit und suche stets das Wohl der anderen vor dein eigenes.


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Der natürliche Olivenbaum wird wieder eingepfropft

Gottes Bund mit Israel ist nicht aufgehoben, sondern nur pausiert

Manche glauben, dass Gott im Neuen Bund nicht mehr mit bestimmten Nationen oder Völkern handelt. Sie zitieren oft Galater 3,28:

„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“

Dieser Vers lehrt tatsächlich, dass im Hinblick auf das Heil und die geistliche Identität alle Gläubigen vor Gott gleich sind. Doch das bedeutet nicht, dass Gott seine Bundessprüche mit Israel als Nation aufgegeben hat. Die Bibel zeigt, dass zwar das Heil jetzt allen offensteht, Gott aber seine Verheißungen an Abraham und seine Nachkommen ehrt (1. Mose 17,7–8; Römer 11,1–2).


Warum Israel geistlich blind geworden ist – zu unserem Wohl

Israels Ablehnung war Teil von Gottes Heilsplan.
Römer 11,11 sagt:

„Durch ihren Fall ist das Heil den Heiden gekommen, um sie eifersüchtig zu machen.“

Gott erlaubte es zeitweise, dass Israel blind wird, damit das Heil zu den Heiden kommen konnte. Ihre Ablehnung öffnete die Tür für die weltweite Verkündigung des Evangeliums. Ohne diese göttliche Unterbrechung wäre das Evangelium eine rein jüdische Botschaft geblieben.

Dies zeigt Gottes Souveränität in der Heilsgeschichte. Er benutzte Israels Ungehorsam, um seinen größeren Plan zu erfüllen, allen Völkern das Heil zu bringen (Römer 11,32).


Gnade bewegt sich in Zeiten und Kontinenten

Das Evangelium ist in prophetischen Wellen gereist.
Obwohl die Botschaft des Heils allen gegeben wurde (Matthäus 28,19–20), hat sie sich geografisch im Laufe der Zeit verschoben:

  • Beginn in Asien (z.B. Jerusalem, Antiochia)
  • Ausbreitung nach Europa (Rom, Griechenland)
  • Verbreitung nach Nordamerika (Erweckungen und Missionen)
  • Jetzt in Afrika, wo große Erweckungen stattfinden.

Diese Bewegung spiegelt Apostelgeschichte 1,8 wider:

„Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“

Wie eine Welle hat sich Gottes Gnade über Regionen ausgebreitet – und nun bereitet sie sich darauf vor, an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren: Israel.


Gott wird Israel wiederherstellen – wie er versprochen hat

Gottes Bund mit Israel ist ewig und unzerbrechlich.
In Jeremia 33,25–26 antwortet Gott auf diejenigen, die behaupten, er habe Israel verworfen:

„Wenn mein Bund nicht mehr gilt bei Tag und Nacht, wenn ich nicht auf die Ordnungen des Himmels und der Erde achte,
so will ich auch den Samen Jakobs verwerfen…“

Gott vergleicht seinen Bund mit Israel mit der Gewissheit von Tag und Nacht. So wie die Sonne immer wieder aufgeht und untergeht, bleibt sein Bund mit Israel ungebrochen. Die Gründung Israels als Nation 1948 ist eine direkte Erfüllung dieser Prophezeiung und vieler anderer (Hesekiel 37,21–22; Jesaja 11,11–12).


Paulus’ Bild vom Olivenbaum: Eingepfropft durch den Glauben

Heiden wurden in Israels geistliche Wurzel eingepfropft.
In Römer 11,17–24 erklärt Paulus das Bild:

„Wenn du von dem wilden Ölbaum abgeschnitten und gegen die Natur in einen guten Ölbaum eingepfropft bist, wie viel mehr werden jene, die natürliche Zweige sind, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden?“ (V. 24)

Der kultivierte Ölbaum steht für Gottes Bund mit Israel.
Die natürlichen Zweige sind die Juden.
Die wilden Zweige sind die Heiden.

Gott warnt davor, sich zu rühmen, denn wenn er die natürlichen Zweige nicht verschont hat, wird er auch uns nicht verschonen, wenn wir ungläubig werden (V. 21). Doch er gibt auch Hoffnung, dass die Juden, wenn sie umkehren und Glauben zeigen, wieder eingepfropft werden können (V. 23).


Israels zukünftige Erweckung ist prophezeit

Israel wird in den letzten Tagen Jesus als Messias erkennen.
Paulus fährt fort:

„Denn Israel ist ein Teil blind geworden, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist. Und so wird ganz Israel gerettet werden…“
(Römer 11,25–26)

Das bedeutet nicht, dass jeder einzelne Jude gerettet wird, sondern dass eine künftige Generation Israels ein großes nationales Erwachen erleben wird, wenn Jesus zurückkehrt.

Das bestätigt Sacharja 12,10:

„Und ich will den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen über das Haus David und über die Bewohner Jerusalems, dass sie auf mich blicken werden, den sie durchstochen haben.“

Die ganze Stadt wird trauern und umkehren – Jesus anerkennend als ihren Herrn und Messias, den sie einst ablehnten.


Wenn die Gnade von den Heiden weggeht

Ein prophetischer Wandel steht bevor.
Sobald die volle Zahl der Heiden das Evangelium empfangen hat, wird die Gnade in vollem Umfang nach Israel zurückkehren. Dieser Wandel markiert die letzte Phase von Erlösung und Gericht.

Jesus wird Israel als sein Werkzeug des Gerichts in den Endzeiten gebrauchen. Offenbarung 16,16 beschreibt die Schlacht von Armageddon, die in Israel stattfinden wird, nachdem die Gemeinde entrückt ist.


Schon jetzt ist Israels globale Bedeutung unverkennbar

Trotz seiner kleinen Größe bleibt Israel im Weltgeschehen, bei militärischen Spannungen und in der Prophetie zentral. Das ist kein Zufall, sondern göttlich bestimmt. Sacharja 12,3 prophezeit:

„Ich will Jerusalem zu einem schweren Stein machen für alle Völker…“

Israel ist wichtig, weil Gottes Hand darauf liegt und sein Plan bis zum Ende der Zeit daran gebunden ist.


Bereite dein Leben vor, bevor die Zeit abläuft

Wir leben in den letzten Momenten der Gnade.
Die Zeichen sind deutlich. Das Fenster der Gnade schließt sich für die Heidenwelt. Bald wird Gott seine ganze Aufmerksamkeit wieder Israel zuwenden. Die Entrückung der Gemeinde (1. Thessalonicher 4,16–17) und die Trübsal werden folgen.

„Suchet den HERRN, solange er sich finden lässt; ruft ihn an, solange er nahe ist.“
(Jesaja 55,6)

Wenn du noch nicht umgekehrt bist, tue es heute. Wenn dein Glaube schwach geworden ist, kehre mit ganzem Herzen zurück zu Gott. Stärker deinen Weg mit ihm jetzt – bevor die Tage des Gerichts beginnen.

Gott hat Israel nicht vergessen. Er hat sie nicht ersetzt. Er hat vielmehr eine Tür geöffnet, damit alle Völker Heil empfangen können – aber nur für eine Zeit. Wenn diese Zeit abläuft, wird er alle Verheißungen an Israel erfüllen, wie es die Schrift voraussagt. Sei wachsam. Sei bereit.

Der Herr segne dich und leite dich in diesen prophetischen Tagen.


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GOTT IST EIN GERECHTER GOTT

Friede sei mit dir, Kind Gottes. Lass uns gemeinsam über die Gerechtigkeit Gottes lernen.

Es ist eine grundlegende Wahrheit, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer aller Dinge, ein Gott der Gerechtigkeit ist.

5. Mose 32,4 (LUT)
„Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen, denn alle seine Wege sind gerecht. Ein treuer Gott, ohne Falsch, gerecht und wahrhaftig ist er.“

An Gottes Gerechtigkeit gibt es keinen Zweifel. Doch es ist wichtig zu verstehen, wie seine Gerechtigkeit unter seinen Geschöpfen wirkt, insbesondere unter den Menschen.

Satan und seine gefallenen Engel arbeiten daran, Menschen von Gott wegzuziehen und sie anzuklagen, während heilige Engel versuchen, Menschen zu beschützen und näher zu Gott zu führen.

Hiob 1,6-12 (LUT)
und
Sacharja 3,1-2 (LUT)

Beide Seiten richten ihre Aufmerksamkeit auf die Menschheit, aber mit entgegengesetzten Zielen.

Gott kämpft nicht persönlich gegen Satan.
Gott ist souverän und steht über aller Schöpfung.

Jesaja 40,12-14 (LUT)
„Wer misst das Wasser mit der hohlen Hand und bestimmt den Himmel mit der Spanne? […] Wen fragt er um Rat, dass er ihn verständig mache?“

Kein geschaffenes Wesen kann ihn herausfordern oder besiegen. Der geistliche Kampf wird von dem Erzengel Michael und den heiligen Engeln geführt.

Offenbarung 12,7-9 (LUT)
„Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. […] Aber sie hielten nicht stand, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Und der große Drache wurde geworfen – die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt – er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“

Gottes Rolle: Richter und gerechter Schiedsrichter
Gott handelt als gerechter Richter.

Psalm 7,12 (LUT)
„Gott ist ein gerechter Richter und ein Gott, der täglich zürnt.“

Er urteilt gerecht, ohne Ansehen der Person.

Römer 2,11 (LUT)
„Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott.“


Die Rolle der Engel

Die heiligen Engel treten für die Gläubigen ein und verteidigen sie vor Gott.

Sacharja 3,1-2 (LUT)

Matthäus 18,10 (LUT)
„Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“

Satan („der Ankläger“) und seine Dämonen hingegen verklagen die Gläubigen vor Gott.

Offenbarung 12,10 (LUT)
„[…] der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.“


Wenn Satan anklagt

Wenn jemand bewusst in Sünde lebt (z. B. Ehebruch, Zauberei), erhebt Satan eine starke Anklage vor Gott und beansprucht rechtmäßigen Zugang zu dieser Person.

Johannes 8,44 (LUT)
„[…] Denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“

Ohne Buße und Glauben kann dieser Anspruch zugelassen werden.


Gottes Gerechtigkeit ist unparteiisch

Römer 2,6-8 (LUT)
„[…] der einem jeden geben wird nach seinen Werken […]“

Niemand ist ausgenommen – Gottes Gericht ist vollkommen gerecht.


Schutz unter dem Blut Jesu

Gläubige, die durch das Blut Jesu gereinigt sind und ein heiliges Leben führen, haben ihre Sünden bedeckt. Engel berichten Gutes über sie vor Gott.

1. Johannes 1,7 (LUT)
„[…] das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“

Satanische Anklagen haben in diesem Fall keinen Erfolg.

Römer 8,33-34 (LUT)
„Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist’s doch, der gerecht macht.“


Geistliche Wachsamkeit ist erforderlich

1. Petrus 5,8 (LUT)
„Seid nüchtern und wach! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“


„Unter dem Blut“ zu stehen ist mehr als Worte

Die Aussage „Ich bin unter dem Blut Jesu“ muss durch ein entsprechendes Leben bezeugt werden.

Jakobus 2,17 (LUT)
„So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot an sich selber.“

Gehorsam und ein gottesfürchtiges Leben aktivieren den Schutz des Blutes Jesu.


Zugänge für Satan schließen

Satan bekommt nur dann Zutritt, wenn durch Sünde oder Ungehorsam Türen geöffnet werden.

Epheser 4,27 (LUT)
„Gebt dem Teufel keinen Raum.“

Solche „offenen Türen“ können sein:

  • Sexuelle Unmoral

    1. Korinther 6,18 (LUT)
    „Flieht die Unzucht!“

  • Götzendienst

    2. Mose 20,3-5 (LUT)
    „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“

  • Zauberei, okkulte Praktiken

    Galater 5,19-21 (LUT)

  • Unangemessene Kleidung oder Schmuck mit heidnischem Ursprung

    5. Mose 22,5 (LUT)

  • Pornografie oder weltliche Musik, die das Herz von Gott entfernt

    Psalm 101,3 (LUT)
    „Ich will nichts Schändliches vor meine Augen stellen.“

Diese Türen geben Satan rechtlichen Zugang, uns zu schädigen.

Lukas 11,24-26 (LUT)


Schritte zur Errettung und Schutz

  1. Glaube an Jesus Christus als Herrn und Erlöser

    Johannes 3,16 (LUT)
    „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab […]“

  2. Taufe durch vollständiges Untertauchen im Namen Jesu

    Apostelgeschichte 2,38 (LUT)

  3. Empfang des Heiligen Geistes – Gottes Siegel und Helfer

    Epheser 1,13-14 (LUT)

Wenn diese Schritte aufrichtig vollzogen werden, haben Satans Anklagen keine Macht mehr.

Römer 8,1 (LUT)
„So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“


Dringlichkeit der Errettung

Wir leben in der Endzeit.

2. Timotheus 3,1 (LUT)
„Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.“

Jetzt ist die Zeit zur Vorbereitung – bevor Christus wiederkommt.

1. Thessalonicher 4,16-17 (LUT)
„Denn der Herr selbst wird […] herabkommen vom Himmel, […] und wir werden allezeit bei dem Herrn sein.“


Möge Gott dich reichlich segnen, während du seine Gerechtigkeit und seinen Schutz suchst.


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DAS ENDE DERER, DIE GOTT VERGESSEN

„Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.“

Jakobus 1,22


Einleitung: Eine Warnung für die letzten Tage

Der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus sei in Ewigkeit gepriesen.
Wir leben in prophetischen Zeiten.
Die Zeichen des Endes zeigen sich nicht nur in den Ereignissen dieser Welt, sondern auch in den Herzen der Gläubigen.
Jesus warnte deutlich in Matthäus 24,12:

„Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.“

Dies betrifft nicht nur die menschliche Zuneigung, sondern vor allem die nachlassende Liebe zu Gott.
Viele Gläubige, die einst in enger Gemeinschaft mit dem Herrn lebten, entfernen sich schleichend und verlieren ihr geistliches Feuer.
Die Gefahr ist subtil — sie beginnt unbemerkt und endet im geistlichen Tod.


Wie Menschen Gott vergessen

Gott zu vergessen bedeutet nicht immer offenen Aufruhr.
Oft beginnt es mit schleichender geistlicher Vernachlässigung:

  • Das Gebet wird vernachlässigt

(Lukas 18,1)

  • Das Wort Gottes wird ignoriert

(Psalm 119,105)

  • Kompromisse in der persönlichen Heiligkeit

(1. Petrus 1,15–16)

  • Die Jagd nach weltlichen Vergnügungen

(2. Timotheus 3,4–5)

Ein Gläubiger kann gut anfangen — eifrig im Gebet, aufrichtig im Dienst, bescheiden im Lebensstil.
Doch mit wachsender Lebenslast und zunehmenden Versuchungen unserer Kultur — Medien, Unterhaltung, sozialer Druck, weltliche Denkweisen — kann die Nähe zu Gott langsam erkalten.

Galater 5,7 spricht es klar an:

„Ihr lieft so gut. Wer hat euch gehindert, der Wahrheit zu gehorchen?“


Hiobs Warnung: Das geistliche Verwelken derer, die Gott vergessen

Hiob 8,11–13 verwendet ein kraftvolles Bild von Wasserpflanzen:

„Blüht Rohr wohl ohne Sumpf, oder wächst Schilf ohne Wasser? Noch in seinem Grünen, ehe es ausgerissen wird, verdorrt es vor allem Gras. So geht es allen, die Gott vergessen.“

Wie Schilfrohr Wasser braucht, so brauchen wir die Gegenwart Gottes.
Entfernt man sich von der Quelle, mag äußerlich noch Leben erscheinen, doch das Verwelken hat schon begonnen.

Jesus bestätigt dies in Johannes 15,5–6:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht… Wer nicht in mir bleibt, wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt.“


Wer sind „die, die Gott vergessen“?

Damit sind nicht Atheisten gemeint, sondern Menschen, die einst Gott kannten, aber lau geworden sind.
Man kann niemanden vergessen, den man nie kannte.
Dies sind Christen, die einst in der Wahrheit wandelten, aber nun:

  • Nicht mehr regelmäßig beten
  • Keine Sehnsucht nach dem Wort Gottes verspüren
  • Weltliches Verhalten übernehmen und Sünde rechtfertigen
  • Mehr Gemeinschaft mit der Welt als mit Gottes Volk suchen

2. Petrus 2,20–21 warnt:

„Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Heilands Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, sich aber wieder darin verstricken und unterliegen, dann ist es mit ihnen am Ende schlimmer geworden als zuvor.“


Die Konsequenzen des Vergessens Gottes

1. Geistliche Trockenheit
Anfangs scheint nichts falsch zu sein.
Doch wie ein Baum ohne Wasser langsam verdorrt, so wird auch der Mensch ohne Gott leer.

Hebräer 2,1:
„Darum sollen wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.“

2. Anfälligkeit für Sünde
Gebetslosigkeit und Mangel an Gottes Wort öffnen Türen für Versuchung.
Ohne die Waffenrüstung Gottes sind wir wehrlos.

(Epheser 6,10–18)

3. Gericht

Psalm 50,22:
„Merkt das, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreiße, und kein Retter ist da.“


Wie wir Gott nicht vergessen

Gott hat praktische und geistliche Wege gegeben, um uns treu zu halten:

1. Tägliche Meditation über Gottes Wort
Nicht nur lesen, sondern nachsinnen und anwenden.

Josua 1,8:
„Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen… Dann wirst du Erfolg haben.“

Jakobus 1,25:
„Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineinschaut und darin bleibt… der wird selig sein in seinem Tun.“

2. Regelmäßige Gemeinschaft mit Gläubigen
Umgib dich mit Menschen, die deinen Glauben stärken.

Hebräer 10,25:
„Verlasst eure Versammlungen nicht… sondern ermahnt einander.“

Sprüche 27,17:
„Eisen schärft Eisen, so schärft ein Mensch den anderen.“

3. Ein Lebensstil des Gebets und der Anbetung

1. Thessalonicher 5,17:
„Betet ohne Unterlass.“

Epheser 5,18–20:
„…werdet voll Geistes: redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen… dankt Gott dem Vater allezeit.“

4. Achtsamkeit über Zeit und Gedanken
In einer digitalen Welt müssen wir unsere Aufmerksamkeit bewusst lenken.

Epheser 5,15–17:
„Seht nun darauf, wie ihr sorgfältig lebt… nutzt die Zeit aus, denn die Tage sind böse.“


Schlussfolgerung: Seid wachsam, seid weise

Wir leben in den Tagen, von denen die Schrift spricht — Zeiten großer Täuschung, geistlicher Lauheit und Ablenkung.
Lasst uns nicht einschlafen im Glauben oder Gott als selbstverständlich ansehen.
Wenn du dich entfernt hast, kehre heute zurück. Gottes Gnade steht noch offen — aber warte nicht länger.

Offenbarung 2,4–5:
„Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast. Bedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke.“


Letzte Ermutigung:

Bleibe wachsam.
Bleibe im Wort.
Suche Gemeinschaft.
Verharre im Gebet.
Vergiss Gott nicht — denn Er hat dich nicht vergessen.

Der Herr segne dich und bewahre dich treu bis ans Ende.


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ER WURDE ZUR OPFERGABE FÜR UNS

Wenn du Mitgefühl mit jemandem in Not zeigst – sei es, dass er hungrig, arm oder gebrochenen Herzens ist – dann tust du mehr als nur freundlich zu sein. Du nimmst in gewisser Weise sein Leid auf dich. Wenn jemand zum Beispiel nichts zu essen hat und du ihm von dem Wenigen gibst, was du hast, nimmst du seinen Hunger auf dich. Wenn jemand vom Tod bedroht ist und du freiwillig seinen Platz einnimmst, trägst du seinen Tod, damit er leben kann.

Genau das hat Jesus Christus für die Menschheit getan.

Wir waren alle schuldig vor Gott. Wegen unserer Sünde waren wir zum Tod bestimmt (Römer 6,23). Aber Jesus – der ohne Sünde war (Hebräer 4,15) – nahm freiwillig unsere Schuld, unsere Trauer, unsere Strafe auf sich, damit wir frei sein können.

Jesaja 53,4–5
„Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen… er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen worden…“

Er wurde unser Stellvertreter. Um uns vom Tod zu retten, musste er an unserer Stelle sterben. Um uns vom Gericht Gottes zu befreien, nahm er das Gericht selbst auf sich. Das ist das Herz des Evangeliums – die Lehre von der stellvertretenden Sühne, bei der ein Unschuldiger die Strafe der Schuldigen trägt.

2. Korinther 5,21
„Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden.“

Gnade durch Sein Opfer
Diese Liebestat war rein aus Gnade – nicht, weil wir es verdient hätten, sondern weil er sich entschied, Barmherzigkeit zu zeigen.

2. Korinther 8,9
„Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich war, wurde er um euretwillen arm, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“

In göttlicher Gerechtigkeit musste jemand die Strafe für die Sünde bezahlen. Entweder würden wir sie ewig tragen, oder jemand Sündloser musste sie ein für alle Mal tragen. Deshalb musste Jesus leiden und sterben.

Das hängt zusammen mit dem alttestamentlichen Opfersystem, wo ein unschuldiges Lamm anstelle der Schuldigen geopfert wurde (3. Mose 16). Aber diese Opfer waren nur vorübergehend. Jesus wurde das endgültige Lamm, ein für alle Mal.

Johannes 1,29
„Siehe, das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt!“

Sieg über den Tod
Da Jesus unsere Sünde getragen hat – und unsere Sünde ewige Strafe verdient (Römer 6,23) – hätte er dem Tod ausgeliefert bleiben müssen. Aber weil er selbst ohne Sünde war, konnte der Tod ihn nicht halten. Er hat gesiegt über Sünde, Tod und Hölle.

Hebräer 9,28
„So ist auch Christus ein für alle Mal geopfert worden, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; zum zweiten Mal aber wird er ohne Sünde erscheinen, denen zur Rettung, die auf ihn warten.“

Das nennt man die Lehre vom Sieg durch die Auferstehung. Seine Auferstehung beweist, dass Gott das Opfer angenommen hat und dass der Tod keine letzte Macht über ihn hat – und auch nicht über jeden, der an ihn glaubt.

Römer 4,25
„Er ist dahingegeben wegen unserer Übertretungen und auferweckt wegen unserer Rechtfertigung.“

Christus: Vom Opfer zum Richter
Stell dir vor, ein Mann wird zu lebenslanger Haft verurteilt, doch jemand anderes übernimmt die Strafe. Später siehst du denselben Mann frei herumlaufen – und jetzt ist er der oberste Richter des Landes. Du würdest fragen: Was ist passiert? Ist er entkommen? Nein – er hat das Urteil rechtlich überwunden und wurde erhöht.

Genau das ist mit Jesus passiert. Er trug unseren Fall, nahm unser Urteil, starb, stand auf und erhielt alle Vollmacht.

Matthäus 28,18
„Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“

Er ist nicht nur unser Retter – er ist auch unser Richter.

Apostelgeschichte 10,42
„Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott zum Richter der Lebenden und der Toten eingesetzt ist.“

Aber diese Gnade ist nicht automatisch
Obwohl Jesus für alle gestorben ist, werden nicht alle gerettet. Warum? Weil nicht alle bereit sind, das Heil anzunehmen. Gott hat jedem Menschen die Freiheit gegeben zu wählen – Leben oder Tod.

5. Mose 30,15
„Siehe, ich habe dir heute Leben und Segen, Tod und Fluch vorgelegt.“

Jesus ist das Licht der Welt, aber viele lehnen das Licht ab, weil sie ihre Sünde lieben. Das ist die Lehre von der menschlichen Verantwortung – wir müssen auf den Glauben reagieren, der uns durch Gnade angeboten wird.

Johannes 3,19–20
„Das ist aber das Urteil: Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht… Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht.“

Was musst du tun?
Wenn du dein Leben Christus noch nicht übergeben hast, ist jetzt der Moment dafür. Der erste Schritt ist Buße – echte Reue über die Sünde und der Entschluss, sich davon abzuwenden. Der nächste Schritt ist die Taufe, wie es in der Schrift befohlen wird:

Apostelgeschichte 2,38
„Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Das ist die neue Geburt (Johannes 3,3–5), bei der deine Sünden weggespült werden und der Heilige Geist in dir wohnt, um dir zu helfen, in Heiligkeit zu leben.

Wenn du das tust, werden deine Sünden nicht mehr gegen dich gerechnet. Jesus zählt dich zu denen, die er erlöst hat. Du bist befreit vom kommenden Gericht über die ganze Erde.

Jesus wurde das Opfer für deine Sünde. Er trug deine Last, damit du frei sein kannst. Er ist auferstanden, damit du ewig leben kannst. Jetzt ruft er dich zum Handeln auf.

Wähle das Licht. Wähle das Leben. Wähle Jesus.

Römer 10,9
„Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.“

Der Herr segne dich, während du an diese Wahrheit glaubst und danach lebst.


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