Title 2019

Sind wir, die Heiligen, in der Lage zu richten?

Antwort: Vielen Dank für diese hervorragende Frage. Es ist wichtig, hier einen wesentlichen Punkt zu verstehen: An dem Tag, an dem wir mit dem Herrn zum Gericht sitzen, werden wir in Autorität Ihm ähnlich sein – aber das endgültige Urteil wird allein von Jesus Christus gefällt. Unsere Rolle wird eher die eines Fürsprechers oder Anwalts sein.

Stellen wir uns folgendes Beispiel vor: Eine Person, die ein sündiges Leben geführt hat – z. B. Ehebruch begangen hat – behauptet, Buße getan zu haben. Der Herr könnte fragen, warum sie sich auf solches Verhalten eingelassen hat. Vielleicht antwortet sie: „Weil unsere Generation Smartphones mit Internet hatte, war es schwer, den Versuchungen zu widerstehen.“ Dann, nehmen wir an, steht Michael neben dem Herrn und wird gefragt, wie er in diesem digitalen Zeitalter solchen Versuchungen widerstehen konnte. Michael erklärt seine Beweggründe – und genau diese Gründe, die du als Heiliger vorbringst, werden dann zum Maßstab für das Urteil über diesen Sünder.

Denken wir daran, was Jesus in Matthäus 12,41–42 sagte:

„Die Leute von Ninive werden beim Gericht mit diesem Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona.

Die Königin aus dem Süden wird beim Gericht mit diesem Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo.“
(Matthäus 12,41–42 LUT 2017)

Genauso wie die Königin von Saba damals jene Generation verurteilen wird, so werden auch wir mit dazu beitragen, diese Generation zu richten.

Gottes Segen sei mit dir.


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Ist es angemessen, dass ein gläubiger Christ den Herrn bittet, die Seele eines Verstorbenen an einen guten Ort im Himmel zu legen?

Antwort: Nein, es ist nicht angemessen, denn sobald ein Mensch gestorben ist, ist sein ewiges Schicksal entschieden. Die Heilige Schrift lehrt, dass der Mensch nur einmal stirbt und danach das Gericht folgt:

„Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“
Hebräer 9,27

Als Christen sind wir aufgefordert, füreinander zu beten – solange wir leben:

„Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
Jakobus 5,16

Es gibt jedoch kein biblisches Gebot, für Verstorbene zu beten. Auch findet sich in der Bibel keinerlei Hinweis darauf, dass Gebete den ewigen Zustand eines Verstorbenen verändern könnten.

Die Sichtweise auf den Tod und das Begräbnis unterscheidet sich grundlegend zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Wer Christus nicht kennt, hat keine Hoffnung über den Tod hinaus und redet oft ohne wahres Verständnis über das, was danach geschieht. Aber wir als Gläubige wissen, dass der Tod für diejenigen, die in Christus gestorben sind, wie ein Schlaf ist. Deshalb haben wir eine lebendige Hoffnung auf die Auferstehung:

„Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Unklaren lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen.“
1. Thessalonicher 4,13–14

Andererseits bleiben diejenigen, die ohne Glauben an Christus sterben, unter dem Gericht Gottes:

„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“
Johannes 3,18

Jesus hat seine Nachfolger beauftragt, das Evangelium zu verkündigen und Menschen zu Jüngern zu machen:

„Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
Markus 16,15–16

Es gibt keinen biblischen Auftrag, für die Errettung Verstorbener zu beten oder Gott zu bitten, ihre Seelen nachträglich an einen guten Ort zu bringen.

Fazit: Die Botschaft des Heils gilt den Lebenden – jetzt ist die Zeit, zu glauben und gerettet zu werden. Nach dem Tod folgt das Gericht – keine weitere Gelegenheit zur Umkehr.

Darum ist es aus biblischer Sicht nicht richtig, Gott zu bitten, die Seele eines Verstorbenen an einen guten Ort im Himmel zu legen. Unsere Hoffnung ruht allein auf Christus, und das Heil muss im Leben empfangen werden.

Gott segne dich.


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Ist es richtig, den Acker eines anderen zu betreten und zu essen, was man will?


5. Mose 23,25–26 (Lutherbibel 2017):

„Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, so magst du Trauben essen, so viel du willst, bis du satt bist; aber du sollst nichts in dein Gefäß tun. Wenn du in das Kornfeld deines Nächsten kommst, so darfst du Ähren mit der Hand abpflücken; aber die Sichel sollst du nicht an das Kornfeld deines Nächsten legen.“

Aber bedeutet das, dass ich einfach in den Acker meines Nachbarn gehen, Früchte essen und wieder gehen darf – solange ich nichts mitnehme?

Antwort:
Um diese Bibelstelle richtig zu verstehen, ist es wichtig, ihren kulturellen und theologischen Zusammenhang zu kennen. Diese Anweisungen wurden dem Volk Israel im Rahmen des mosaischen Gesetzes gegeben. Dieses Gesetz regelte nicht nur religiöse Praktiken, sondern auch soziale Gerechtigkeit und das Zusammenleben in der Gemeinschaft (siehe 3. Mose 19,9–10, wo Gott befiehlt, bei der Ernte Reste für die Armen und Fremden übrig zu lassen).

Die Erlaubnis, im Weinberg oder Feld eines Nachbarn zu essen, war ein Ausdruck von Gottes Mitgefühl und Fürsorge für Bedürftige. Es war nie als Freibrief für eigennütziges Verhalten gedacht, sondern als Hilfe für Hungrige und Menschen ohne Ressourcen – ein Spiegel von Gottes Herz für die Schwachen und Ausgegrenzten:

Psalm 146,7–9:

„Er schafft Recht denen, die Gewalt leiden, gibt den Hungrigen Brot. Der HERR macht die Gefangenen frei. Der HERR macht die Blinden sehend. Der HERR richtet die Niedergeschlagenen auf. Der HERR liebt die Gerechten. Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen.“

Jesaja 58,6–7:

„Das ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: … den Hungrigen dein Brot brechen, und die im Elend ohne Obdach sind, ins Haus führen; wenn du einen nackt siehst, ihn kleiden und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehen.“

Das Essen „bis man satt ist“, ohne etwas mitzunehmen, sollte den akuten Hunger stillen, dabei aber die Lebensgrundlage des Besitzers nicht gefährden. Dieses Gleichgewicht entspricht dem biblischen Prinzip von Gerechtigkeit, die von Barmherzigkeit begleitet wird:

Micha 6,8:

„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Gebot an das Volk Israel gegeben wurde – eine Gemeinschaft, die durch den Bund Gottes verbunden war und gemeinsame Werte teilte. In diesem Zusammenhang war diese Geste der Barmherzigkeit ein Teil der gelebten Bundesverantwortung:

2. Mose 23,10–11:

„Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln; im siebenten Jahr aber sollst du es ruhen und brach liegen lassen, damit die Armen unter deinem Volk davon essen…“

Für uns heute – besonders in einer vielfältigen Gesellschaft mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Rechtsordnungen – gilt das Prinzip weiterhin: Mitgefühl zeigen und Bedürftigen helfen ist wichtig, aber immer respektvoll und mit Erlaubnis. Ein Grundstück ohne Zustimmung zu betreten, selbst mit guten Absichten, kann zu Missverständnissen oder Konflikten führen.

Aus theologischer Sicht verweist diese Stelle auf ein größeres Thema: Gottes Versorgung und Fürsorge für die Bedürftigen, wie sie Jesus im Neuen Testament weiter entfaltet:

Matthäus 25,35–40:

„Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben… Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Fazit: Die Bibel erlaubt es in bestimmten Fällen, von fremdem Land zu essen – aber immer im Rahmen von Respekt, Gemeinschaftssinn und Barmherzigkeit. In der Praxis ist es weise, vorher um Erlaubnis zu bitten. Wird diese verweigert, sollte man nach einer anderen Lösung suchen, die niemanden verletzt oder übergeht.

Sei gesegnet.


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Erlaubt die Bibel einer Frau, Nonne oder „Schwester“ zu werden?

In vielen christlichen Konfessionen, insbesondere in der römisch-katholischen Kirche, bezeichnet der Begriff „Schwester“ eine Frau, die ihr Leben Gott geweiht hat – häufig durch Gelübde der Ehelosigkeit, des Gehorsams und manchmal auch der Armut. Obwohl die Bibel keine modernen Bezeichnungen wie „Nonne“ oder „Schwester“ verwendet, spricht sie dennoch über das zugrunde liegende Prinzip: die freiwillige Entscheidung, um des Reiches Gottes willen ehelos zu leben.

Ein grundlegender Bibelabschnitt hierzu ist:

1. Korinther 7,34–36
„Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, dass sie heilig sei an Leib und Geist; die Verheiratete aber sorgt sich um die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle.
Dies sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht um euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr ehrbar und stets dienstbereit beim Herrn bleiben könnt ohne Ablenkung.
Wenn aber jemand meint, er handle ungehörig gegenüber seiner Jungfrau, wenn sie über die Jahre der Reife hinaus ist und es so sein muss, der tue, was er will – er sündigt nicht; sie mögen heiraten.“

Dieser Abschnitt macht deutlich, dass Paulus die Ehelosigkeit als einen wertvollen geistlichen Weg anerkennt – vorausgesetzt, sie wird freiwillig und aus den richtigen Beweggründen gewählt. Eine Frau, die sich entscheidet, nicht zu heiraten, um sich ganz Gott zu widmen, handelt im Einklang mit biblischen Prinzipien. Paulus betont dabei, dass diese Entscheidung frei getroffen werden soll – nicht aus Zwang – und dass es keine Sünde ist zu heiraten, wenn das Bedürfnis dazu besteht.

Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Paulus die Ehelosigkeit nicht befiehlt. Er erhebt sie auch nicht zum Maßstab für Rettung oder geistliche Überlegenheit. Vielmehr beschreibt er sie als eine Gnadengabe:

1. Korinther 7,7
„Ich wünschte zwar, alle Menschen wären wie ich; aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.“

Gleichzeitig warnt die Bibel aber auch ausdrücklich davor, die Ehe verboten zu erklären oder Ehelosigkeit zur Pflicht zu machen:

1. Timotheus 4,1–3
„Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden,
verführt durch Heuchelei von Lügenrednern, deren Gewissen gebrandmarkt ist,
die verbieten zu heiraten und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die Gläubigen und die die Wahrheit erkannt haben.“

Hier kritisiert Paulus nicht die persönliche Entscheidung zur Ehelosigkeit, sondern religiöse Systeme oder Führer, die sie vorschreiben – besonders dann, wenn Ehelosigkeit zur Voraussetzung für geistliche Autorität oder Gottes Gunst gemacht wird. Solche Lehren widersprechen der biblischen Freiheit und können zu seelischem oder geistlichem Schaden führen.

Theologische Zusammenfassung:

  • Freiwillige Ehelosigkeit zum Dienst für Gott wird in der Bibel unterstützt (1. Kor. 7,34–35).

  • Verordnete Ehelosigkeit als religiöse Pflicht wird abgelehnt (1. Tim. 4,3).

  • Die Ehelosigkeit ist eine Gnadengabe (1. Kor. 7,7) und darf nicht erzwungen werden.

  • Eine Frau, die sich entscheidet, nicht zu heiraten, um sich ganz Gott zu weihen – so wie es Nonnen oder „Schwestern“ tun – handelt nicht entgegen der Schrift, solange diese Entscheidung ehrlich und freiwillig ist, und nicht aus dem Wunsch, sich geistlich zu überhöhen.

Gottes Segen sei mit dir.


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Wer taufte Johannes den Täufer?

 

Antwort:

Die Bibel nennt keine konkrete Person, die Johannes den Täufer getauft hat. Weder im Alten noch im Neuen Testament finden wir eine Stelle, die uns direkt verrät, wer ihn getauft hat. Doch durch theologische Überlegungen und biblische Muster können wir eine sinnvolle und glaubwürdige Schlussfolgerung ziehen.

Johannes der Täufer war ein Prophet und der Wegbereiter Jesu Christi (vgl. Jesaja 40,3; Matthäus 3,3). Er predigte eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden:

Markus 1,4:
„So trat Johannes der Täufer auf in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.“

Es wäre also äußerst ungewöhnlich, wenn Johannes andere zu einer geistlichen Handlung aufrufen würde, die er selbst nie empfangen hätte. Die Schrift zeigt immer wieder, dass Gott seine Boten dazu beruft, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Matthäus 23,3:
„Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln. Denn sie sagen’s wohl, tun’s aber nicht.“

Wenn Johannes andere zur Umkehr und zur Taufe aufrief, ist es naheliegend zu glauben, dass er selbst diesen Schritt zuvor gegangen war.

Wer hat Johannes also getauft?

Auch wenn wir keine bestimmte Person benennen können, ist die plausibelste Erklärung, dass Johannes von einem seiner frühen Nachfolger getauft wurde – vielleicht von jemandem, der seine Botschaft schon vor Beginn seines öffentlichen Dienstes angenommen hatte. Theologisch gesehen liegt der Schwerpunkt der neutestamentlichen Taufe weniger auf dem Stand des Täufers als auf der inneren Haltung des Getauften – also auf Glaube und Umkehr.

Römer 6,3–4:
„Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“

In Gottes Augen zählt also mehr die geistliche Verfassung und Aufrichtigkeit dessen, der sich taufen lässt, als die Autorität dessen, der tauft. Das wird auch dadurch bestätigt, dass selbst Taufen durch unwürdige Menschen gültig sein können, wenn das Herz des Getauften aufrichtig ist.

Philipper 1,15–18:
„Etliche predigen Christus aus Neid und Streitsucht, etliche aber auch in guter Absicht; die einen aus Liebe, […] die andern aber verkündigen Christus aus Eigennutz […] Was macht’s denn? Dass Christus auf jede Weise gepredigt wird […] darüber freue ich mich.“

Das Beispiel Jesu

Jesus selbst brauchte keine Taufe zur Buße, denn er war ohne Sünde (vgl. Hebräer 4,15). Dennoch ließ er sich von Johannes taufen, um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“.

Matthäus 3,14–15:
„Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?
Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm geschehen.“

Jesu Beispiel unterstreicht die Bedeutung von Gehorsam und öffentlichem Bekenntnis zum Willen Gottes. Er erniedrigte sich selbst, obwohl er der sündlose Sohn Gottes war. Wenn Christus sich taufen ließ, um Gerechtigkeit zu demonstrieren, ist es angemessen zu glauben, dass auch Johannes dasselbe tat, bevor er seinen Dienst begann.

Parallelen im Leben Abrahams

Auch im Leben Abrahams sehen wir das biblische Prinzip, dass geistliche Leiter selbst an den Handlungen teilnehmen, die sie anderen auferlegen. In 1. Mose 17, als Gott Abraham das Zeichen des Bundes – die Beschneidung – gebot, machte Abraham keine Ausnahme für sich selbst, sondern gehorchte gemeinsam mit seinem ganzen Haus.

1. Mose 17,23–26:
„Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die in seinem Haus geboren oder für Geld gekauft waren, alles, was männlich war unter den Leuten seines Hauses, und beschnitt die Vorhaut ihrer Haut noch am selben Tage, wie Gott es ihm gesagt hatte.
Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er an der Vorhaut seiner Haut beschnitten wurde.“

Dies zeigt das Prinzip des gemeinsamen Gehorsams und der Leitung durch Vorbild – ein Prinzip, das sich auch gut auf Johannes den Täufer anwenden lässt. Wie Abraham hat sich vermutlich auch Johannes dem geistlichen Akt unterworfen, den er verkündigte.

Seid gesegnet.


 

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Was ist der wahre Sabbat? Samstag oder Sonntag? An welchem Tag sollen Christen Gott anbeten?

Die Frage:

Ist der wahre Sabbat am Samstag oder am Sonntag? Müssen Christen an einem bestimmten Tag Gottesdienst feiern? Was sagt die Bibel wirklich dazu?


1. Die Bedeutung des Sabbats: Ein Schatten des wahren Ruhes

Das Wort Sabbat stammt vom hebräischen Schabbat und bedeutet „Ruhe“ oder „Aufhören“. Im Alten Testament war der Sabbat der siebte Tag der Woche (Samstag) und wurde von Gott als heiliger Ruhetag für das Volk Israel eingesetzt (2. Mose 20,8–11).

Doch das Sabbatgebot war ein Schatten – ein symbolischer Hinweis auf eine tiefere Ruhe, die durch Christus kommt.

Kolosser 2,16–17 (LUT 2017)
„So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder wegen eines Festes oder Neumondes oder Sabbats. Das ist nur ein Schatten von dem, was kommen soll; der Leib aber ist Christus.“


2. Jesus Christus – unsere wahre Sabbatruhe

Jesus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern erfüllt (vgl. Matthäus 5,17). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er das Werk der Erlösung vollendet. In ihm finden wir unsere wahre Ruhe – eine Ruhe von Sünde, Gesetzlichkeit und dem Versuch, uns Gottes Gunst durch Werke zu verdienen.

Matthäus 11,28–29 (LUT 2017)
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Hebräer 4,9–10 (LUT 2017)
„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“

Diese Ruhe ist keine wöchentliche Pflicht, sondern eine tägliche Wirklichkeit für alle, die in Christus sind.


3. Anbetung ist nicht an einen bestimmten Tag gebunden

Im Neuen Bund ist wahre Anbetung nicht auf einen bestimmten Tag oder Ort beschränkt. Jesus lehrte, dass wahre Anbeter Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Johannes 4,23–24 (LUT 2017)
„Aber die Stunde kommt und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Paulus warnte davor, bestimmte Tage als geistlich verpflichtend zu erheben, denn das widerspricht der Freiheit, die wir in Christus haben.

Galater 4,10–11 (LUT 2017)
„Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte, ich habe vielleicht vergeblich an euch gearbeitet.“


4. Das Beispiel der frühen Gemeinde: Sonntag als Versammlungstag

Auch wenn der Sabbat im Alten Bund auf den Samstag fiel, begann die frühe Kirche, sich am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, zu versammeln – zur Erinnerung an die Auferstehung Jesu.

Markus 16,9 (LUT 2017)
„Als Jesus aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria von Magdala…“

Apostelgeschichte 20,7 (LUT 2017)
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus mit ihnen…“

1. Korinther 16,2 (LUT 2017)
„An jedem ersten Tag der Woche lege jeder von euch bei sich zurück und sammle, je nachdem es ihm möglich ist…“

Diese Praxis zeigt: Es ging nicht um den Tag selbst, sondern um das gemeinsame Gedenken und die Anbetung des auferstandenen Herrn.


5. Gehören nicht alle Tage dem Herrn? Ja.

In Christus ist kein Tag heiliger als der andere. Entscheidend ist die innere Haltung des Herzens.

Römer 14,5–6 (LUT 2017)
„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut’s für den Herrn…“

Es geht nicht um den Kalender, sondern um die Hingabe an Gott in allem, was wir tun.


6. Sollen Christen sich weiterhin regelmäßig versammeln? Ja.

Auch wenn wir in Christus frei sind, sollen wir die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen nicht vernachlässigen. Die Versammlung der Gemeinde dient zur gegenseitigen Ermutigung und zum geistlichen Wachstum.

Hebräer 10,24–25 (LUT 2017)
„Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen…“

Ob die Gemeinde sich am Samstag, Sonntag oder einem anderen Tag trifft – entscheidend ist die Gesinnung des Herzens und das gemeinsame Ziel: Christus zu ehren.


Fazit: Wann ist der wahre Sabbat?

  • Im Alten Bund: Der Sabbat war der Samstag (2. Mose 20,8–11).

  • Im Neuen Bund: Der wahre Sabbat ist Jesus Christus, in dem wir Ruhe finden (Hebräer 4,9–10).

Im praktischen Leben: Christen können sich an jedem Tag versammeln. Viele tun es am Sonntag – zur Ehre der Auferstehung.

1. Korinther 10,31 (LUT 2017)

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut – tut alles zur Ehre Gottes!“

Schlussgedanke:

Du bist nicht gerechter, weil du am Samstag anbetest, und du liegst nicht falsch, wenn du es am Sonntag tust. Was zählt, ist die echte Anbetung, die aus dem Herzen kommt, der Glaube, der in Christus verwurzelt ist, und die Ruhe, die wir in seinem vollbrachten Werk finden.

Der Herr segne dich, während du in seiner Freiheit und Wahrheit wandels

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LASST UNS VORANSCHREITEN ZUR GEISTLICHEN REIFE

Die physische Welt gibt uns oft Hinweise auf geistliche Realitäten. Wenn wir zum Beispiel entwickelte Nationen wie viele in Europa mit weniger entwickelten Ländern, etwa in Afrika, vergleichen, erkennen wir einen klaren Unterschied.

In Entwicklungsländern verbringen die Menschen den Großteil ihres Lebens damit, ihre Grundbedürfnisse zu sichern – Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Wer diese gesichert hat, gilt bereits als erfolgreich. Daher nennt man diese Nationen oft „Entwicklungsländer“.

Im Gegensatz dazu sind in entwickelten Ländern diese Grundbedürfnisse meist von Geburt an gedeckt – durch staatliche Strukturen und Systeme. Das gibt den Menschen Freiheit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren: Forschung, Technologie, Raumfahrt und gesellschaftlichen Fortschritt. Solche Entwicklungen machen diese Länder stark und fortschrittlich.

Dieses Muster spiegelt sich auch im geistlichen Bereich wider. Der Apostel Paulus stellte fest, dass viele Christen geistlich unreif blieben – selbst nach Jahren mit Gott. Sie waren weiterhin bei den grundlegenden Lehren des Glaubens stehen geblieben. Ihre geistliche Entwicklung hatte stagniert. Immer wieder hörten sie dieselben elementaren Botschaften. Doch Reife erfordert Wachstum. Wenn man mit den Grundlagen kämpft, wie kann man dann tiefere Wahrheiten erfassen?

Paulus beschreibt diese Grundlagen in Hebräer 6,1–2:

„…Buße von toten Werken, Glaube an Gott, Lehre von Taufen, Handauflegung, Auferstehung der Toten und das ewige Gericht.“
(Hebräer 6,1–2 – Lutherbibel 2017)

Dies sind die Themen, die viele Christen regelmäßig in Predigten, Bibelstunden und Online-Beiträgen hören. Aber wenn wir nur bei diesen bleiben und nie darüber hinausgehen – sind wir dann nicht geistliche Kleinkinder? Bleiben wir dann nicht geistlich arm?

Theologen nennen diese Inhalte oft die „elementaren Lehren“ – die Grundlagen, die verstanden werden müssen, bevor tiefere geistliche Wahrheiten erkannt werden können. In Hebräer 5,11–14 erklärt Paulus den Unterschied zwischen geistlicher Milch und fester Speise:

„Darüber hätten wir viel zu sagen, aber es ist schwer zu erklären, weil ihr so schwerhörig geworden seid. Denn obwohl ihr längst Lehrer sein solltet, braucht ihr wieder jemanden, der euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehrt. Ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. Denn jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Kind. Die feste Speise aber ist für die Gereiften, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.“
(Hebräer 5,11–14 – Elberfelder Bibel)

Paulus ruft in Hebräer 6,1 dazu auf, über diese Grundlagen hinauszugehen:

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Das Fundament ist wichtig – aber es ist nicht das Ziel. Das Ziel ist es, das Haus darauf zu bauen. Das heißt: geistlich voranzuschreiten, zu reifen und Christus tiefer zu erkennen.

Paulus verweist sogar auf Melchisedek, eine geheimnisvolle Gestalt des Alten Testaments, um die Tiefe von Jesu Priesterschaft zu erklären. Melchisedek hatte weder Anfang noch Ende – so wie Christus, unser ewiger Hoherpriester.
(vgl. Hebräer 7,1–3)

Diese tieferen Wahrheiten konnte Paulus seiner Zuhörerschaft nicht mitteilen, weil sie geistlich nicht bereit dafür waren.

Es gibt so viel mehr über Christus und Gottes Plan, das wir noch nicht vollständig verstehen. Wie es in 1. Korinther 2,9 heißt:

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben.“
(1. Korinther 2,9 – Lutherbibel 2017)

Das volle Geheimnis Gottes wird offenbart, wenn der siebte Engel die Posaune bläst – das Ende aller Dinge und die Vollendung von Gottes Plan. Das macht Offenbarung 10,7 deutlich:

„Sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Posaune bläst, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet hat.“
(Offenbarung 10,7 – Lutherbibel 2017)

Bis dahin ruft uns Gott, geistlich zu wachsen – weg von den Anfangslektionen, hin zu einer tieferen Beziehung mit Ihm.
Epheser 4,13 sagt:

„…bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi.“
(Epheser 4,13 – Lutherbibel 2017)

Buße und Taufe sind nur der Anfang – das Fundament. Aber Gott möchte, dass wir darauf aufbauen, geistlich reifen und die tieferen Wahrheiten des Glaubens erkennen. Die feste Speise steht für die Geheimnisse Gottes – über Christi ewige Priesterschaft, seine fortwährende Offenbarung und seine Wiederkunft.

Wenn wir über das Grundlegende hinauswachsen, wird uns Gott in größere geistliche Reife führen. Das Ziel ist nicht, auf dem Fundament zu bleiben, sondern ein Leben zu bauen, das Christus in seiner Fülle widerspiegelt.

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Lasst uns also voranschreiten zur geistlichen Reife – damit wir Ihn tiefer erkennen, Seinen Charakter widerspiegeln und in der Fülle Seiner Berufung leben.

Shalom.


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VERGISS NICHT, WOHER DU KOMMST

Eine der größten Quellen der Stärke im christlichen Leben ist das Erinnern. Oft, wenn wir uns festgefahren, entmutigt oder ängstlich fühlen, beginnt der Weg nach vorne damit, zurückzuschauen – darauf, wo Gott uns hergebracht hat und welche Siege Er uns unterwegs geschenkt hat.


1. Warum Erinnern geistlich wichtig ist

Wenn du dir nicht die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, wo Gott dich hergeführt hat, fällt es leicht, in ein Leben voller Klagen und Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Erinnern ist nicht nur das Abrufen von Fakten, es ist ein Akt des Glaubens. Es ist eine geistliche Disziplin, die unser Herz im Charakter Gottes verankert.

Klagelieder 3,21–23
„Dies will ich im Herzen behalten, darum will ich Hoffnung haben. Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“

Wie der Prophet Jeremia finden wir unsere Hoffnung nicht in den Umständen, sondern im Rückblick auf Gottes Barmherzigkeit und vergangene Treue.


2. Erinnern stärkt den Glauben für heute

Wenn du dich daran erinnerst, wie Gott dir früher geholfen hat, wird dein Glaube gestärkt, dass Er dir auch jetzt wieder helfen wird. Deshalb ist das Zeugnis so kraftvoll – es ist Glaube mit Erinnerung.

Hebräer 13,8
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit.“

Der Gott, der dich letztes Jahr geheilt hat, der dich letzten Monat versorgt hat oder dich früher aus Gefahr befreit hat, der ist unverändert. Sein Wesen bleibt beständig und seine Kraft währt ewig.


3. Vergessen führt zu Angst und Sünde

Die Israeliten sahen Gottes mächtige Taten in Ägypten – die Plagen, das Teilen des Roten Meeres, Wasser aus dem Felsen – und doch vergaßen sie schnell seine Kraft. Als sie neuen Herausforderungen begegneten, etwa den Riesen in Kanaan, gerieten sie in Panik.

Numeri 13,33
„Dort sahen wir Riesen, die Söhne Enaks, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“

Diese Angst entstand nicht, weil ihre Feinde stärker waren, sondern weil sie vergessen hatten, wie mächtig ihr Gott war.

Psalm 78,11–13
„Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen kundgetan hatte, und er tat große Wunder vor ihren Vätern, in Ägypten am Land Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchgehen…“

Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, fangen wir an, auf uns selbst zu vertrauen – und das führt immer zu Angst oder Versagen.


4. Theologie des Erinnerns: Eine geistliche Disziplin

Im Alten Testament galten reine Tiere als solche, die „wiederkäuen“, wie Kühe, die das Gegessene zurückbringen, wieder kauen und vollständig verdauen. Geistlich gesehen ist das Meditation: das Zurückholen dessen, was Gott getan hat, tief darüber nachdenken und es zur Stärkung des inneren Menschen nutzen.

3. Mose 11,3
„Unter den Tieren sollt ihr essen von allen, die gespaltene Klauen haben und Wiederkäuer sind.“

Dies ist ein Bild geistlicher Reife. Christen sind berufen, Gottes vergangene Werke immer wieder zu bedenken.

Psalm 77,11–12
„Ich will der Werke des HERRN gedenken; ich will mir merken deine Wunder von alters her. Ich will aller deiner Taten gedenken und von deinen Werken reden.“


5. Lektionen aus Israel: Eine Warnung für heutige Gläubige

Paulus lehrt, dass die Fehler Israels nicht nur als Geschichte aufgezeichnet wurden, sondern als Warnung für uns.

1. Korinther 10,11–12
„Nun aber sind diese Dinge ihnen zur Lehre geschehen, auf die wir gekommen sind, damit wir nicht nach ihrem bösen Beispiel trachten. Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“

Wir sollen ihre Fehler des Vergessens, der Klage und des Zweifelns nicht wiederholen.

1. Korinther 10,9–10
„Auch lasst uns nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen versucht haben und von den Schlangen umgekommen sind. Auch klagt nicht, wie etliche von ihnen klagten und umkamen durch den Verderber.“


6. Wenn du vor neuen Herausforderungen stehst, erinnere dich

Egal ob Krankheit, finanzielle Not, Gefahr oder Angst – gerate nicht in Panik. Erinnere dich daran, wie Gott dich früher befreit hat. Diese Erinnerung ist nicht nur tröstlich, sondern auch eine Waffe des Glaubens.

Psalm 103,2–4
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten, der dein Leben vom Verderben erlöst…“

Selbst im Kampf erinnerte Gott sein Volk daran, wie Er Pharao besiegt hatte und dass Er es wieder tun würde:

5. Mose 7,18–19
„Du sollst dich vor ihnen nicht fürchten; du sollst dich wohl merken, wie dir der HERR, dein Gott, Pharao mit allem Ägypten getan hat… so wird der HERR, dein Gott, es auch allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.“


Sei gesegnet!


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Wie der Heilige Geist auf einen Menschen kommt

So wie das jüdische Volk im Alten Testament über das Kommen des Messias verwirrt war – was zu verschiedenen Sekten und Auslegungen führte –, sind heute viele Christen unsicher darüber, wie der Heilige Geist auf einen Menschen kommt.
Diese Verwirrung hat zu unterschiedlichen Lehren und Denominationen geführt, die jeweils für sich beanspruchen, das Wirken des Geistes richtig zu verstehen.


Messianische Verheißungen und ihre Erfüllung

Das Alte Testament enthält zahlreiche Verheißungen über den kommenden Messias (hebräisch: Mashiach), doch diese Prophezeiungen wirken zum Teil widersprüchlich.

Jesaja 53,5–6 beschreibt das Leiden und Sterben des Messias für die Sünden der Menschheit:

„Doch er war durchbohrt um unserer Übertretungen willen,
zerschlagen wegen unserer Missetaten.
Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden,
und durch seine Wunden sind wir geheilt.“

(Lutherbibel 2017)

Jesaja 9,6–7 hingegen kündigt den ewigen König auf dem Thron Davids an:

„Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.
Und man nennt seinen Namen:
Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friedefürst.
Seine Herrschaft wird groß sein
und des Friedens kein Ende
auf dem Thron Davids…“

(Lutherbibel 2017)

Diese Spannung spiegelt die zwei Kommen Christi wider:
Das erste Kommen in Demut und Leiden – das zweite in Herrlichkeit und ewiger Herrschaft.
Das Neue Testament klärt diese Erfüllung (vgl. Apostelgeschichte 2,31, Offenbarung 19,16).

Auch Johannes 12,33–35 zeigt diese Spannung auf:

„Das sagte er aber, um anzudeuten, welchen Todes er sterben werde…
Wir haben aus dem Gesetz gehört, der Christus bleibt in Ewigkeit.
Wie sagst du denn: Der Menschensohn muss erhöht werden?“

(Lutherbibel 2017)


Die vielfältige Rolle des Heiligen Geistes

Ebenso besteht heute Verwirrung darüber, wie der Heilige Geist im Leben eines Gläubigen wirkt.
Die Schrift offenbart sein Wirken als vielfältig, aber einheitlich:

Geistesgaben (Charismata):
Der Geist schenkt Gaben zum Nutzen aller:

„Es sind mancherlei Gaben; aber es ist ein Geist.“
(1. Korinther 12,4 – Lutherbibel 2017)

Führung in die Wahrheit:
Der Geist erleuchtet das Wort Gottes und macht es lebendig:

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,
wird er euch in alle Wahrheit leiten…“

(Johannes 16,13 – Lutherbibel 2017)

Zeugnis der Kindschaft:
Der Geist bezeugt im Inneren, dass wir Gottes Kinder sind:

„Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
(Römer 8,16 – Lutherbibel 2017)

Heiligung:
Der Geist formt Christusähnlichkeit und bringt Frucht hervor:

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede…“
(Galater 5,22–23 – Lutherbibel 2017)

Diese Aspekte sind alle biblisch und wahr – keine einzelne Facette beschreibt den Geist umfassend.
Viele übersehen diesen Wachstumsprozess – wie die Gläubigen des Alten Testaments, die das Kommen des Messias nicht vollständig verstanden.


Das Ziehen und Überführen des Geistes

Jesus sagte:

„Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.“
(Johannes 6,44 – Lutherbibel 2017)

Dieses „Ziehen“ ist das Überführen durch den Heiligen Geist (vgl. Johannes 16,8) –
ein Erwachen zur Erkenntnis der eigenen Sünde und zur Umkehr.

Nicht jeder erfährt dieses Ziehen – es geschieht aus Gottes souveräner Gnade.
Wird der Geist dauerhaft widerstanden, kann der Punkt ohne Umkehr kommen (vgl. Hebräer 6,4–6).


Wiedergeburt und Wohnungnahme

Wenn ein Mensch Buße tut und sich im Namen Jesu taufen lässt,
nimmt der Heilige Geist Wohnung in ihm – Zeichen der geistlichen Wiedergeburt:

„Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist…“
(Johannes 3,5–6 – Lutherbibel 2017)

Diese Wohnungnahme bedeutet die Adoption in Gottes Familie:

„Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder.“
(Römer 8,14 – Lutherbibel 2017)


Das fortschreitende Wirken des Geistes

1. Wiedergeburt und Erneuerung:
Der Geist reinigt und erneuert das Herz für ein heiliges Leben.

„Er hat uns selig gemacht – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen,
die wir getan hätten –, sondern nach seiner Barmherzigkeit:
durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.“

(Titus 3,5 – Lutherbibel 2017)

2. Führung in die Wahrheit:
Der Geist lehrt und führt zum Verständnis der Schrift.

„Er wird euch in alle Wahrheit leiten…“
(Johannes 16,13 – Lutherbibel 2017)

3. Zusicherung der Gotteskindschaft:
Der Geist gibt Gewissheit und Frieden über unsere Stellung in Christus.

„Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
(Römer 8,16 – Lutherbibel 2017)

4. Trost und Stärkung:
Der Geist stärkt in Prüfungen:

„Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft…“
(Jesaja 40,31 – Lutherbibel 2017)

5. Befähigung zum Zeugnis:
Der Geist erfüllt mit Kraft, um Christus zu bezeugen:

„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen,
der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein…“

(Apostelgeschichte 1,8 – Lutherbibel 2017)


Die Fülle des Geistes und geistliche Reife

Die Fülle des Geistes ist ein fortschreitender Prozess.
Auch Jesus wurde bei seiner Taufe gesalbt (vgl. Lukas 3,21–22).
Die Apostel empfingen die Kraft an Pfingsten (vgl. Apostelgeschichte 2).
So wachsen auch Gläubige in der Fülle, wenn sie im Geist leben (vgl. Epheser 5,18).

Viele erwarten diese Fülle sofort bei der Bekehrung –
doch der Geist wirkt oft schrittweise: er lehrt, bereitet vor, bestätigt – und dann befähigt er.


Selbstprüfung

Frage dich selbst:

  • Produziert der Geist Heiligkeit in mir? (vgl. Römer 8,13)
  • Führt er mich in alle Wahrheit? (vgl. Johannes 16,13)
  • Gibt er mir Gewissheit meiner Kindschaft? (vgl. Römer 8,16)
  • Tröstet und stärkt er mich? (vgl. Jesaja 40,31)
  • Befähigt er mich, Christus zu bezeugen? (vgl. Apostelgeschichte 1,8)

Wenn diese Merkmale fehlen – tue Buße und suche eine neue Erfüllung mit dem Geist.


Die Notwendigkeit des Heiligen Geistes

Ohne den Heiligen Geist ist kein Heil möglich:

„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
(Römer 8,9 – Lutherbibel 2017)

Glaube an das Evangelium, tue Buße, und lasse dich im Namen Jesu taufen.
Dann wird der Heilige Geist kommen und sein verwandelndes Werk beginnen.


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit dir.


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DIE GRENZEN DES OPFERS

1. Die Zentralität des Opfers im christlichen Glauben

Das Opfer ist eine der tragenden Säulen des Christentums. Unsere Erlösung wurde durch das größte Opfer möglich – Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat. Ohne seinen stellvertretenden Tod wären wir alle unter Verdammnis.

Hebräer 9,26
„Nun aber ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde zu beseitigen – am Ende der Zeiten.“

Opfer offenbart Gottes Liebe – und unsere Antwort darauf. Jesus gab nicht etwas Materielles, sondern sein Leben. Auch wir sind aufgerufen, unser Leben hinzugeben.

1. Johannes 3,16
„Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; auch wir sollen das Leben für die Brüder lassen.“


2. Opfer vs. Beitrag – Wo liegt der Unterschied?

Ein Beitrag unterstützt eine Sache – ein Opfer kostet dich persönlich etwas. Es bedeutet Selbstverleugnung, sei es in Bezug auf Geld, Zeit, Komfort oder Wünsche.

Wahres biblisches Opfer erfordert Glauben, Gehorsam und Liebe.


3. Die Grenze des Opfers – Was Opfer nicht tun kann

Opfer ersetzt nicht den Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Man kann opfern und dennoch ungehorsam sein – dann verliert das Opfer seinen Wert.

1. Samuel 15,22–23
„Meinst du, dass der HERR Lust habe an Brandopfern und Schlachtopfern wie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN?
Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer, und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.
Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerspenstigkeit ist wie Abgötterei und Götzendienst.
Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, hat er dich verworfen als König.“

Gott akzeptiert kein Opfer als Ersatz für bewussten Ungehorsam.


4. Kann Opfer Sünde ohne Reue auslöschen? Nein.

Opfer ohne Umkehr ist nutzlos. Gottes Wort ist hier eindeutig.

Offenbarung 21,8
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“

Galater 5,19–21
„Offenbar sind die Werke des Fleisches: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Spaltung, Parteiung,
Neid, Trunkenheit, Fressgier und dergleichen.
Ich sage euch voraus, wie ich schon zuvor gesagt habe: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Ohne Reue und Gehorsam rettet kein Opfer die Seele.


5. Jesu Lehre: Versöhnung kommt vor dem Opfer

Jesus lehrte, dass man zuerst Versöhnung suchen soll, bevor man Gott ein Opfer bringt.

Matthäus 5,23–24
„Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder;
dann komm und opfere deine Gabe.“

Römer 12,18
„Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.“

Wahre Anbetung beginnt mit einem reinen Herzen – nicht mit äußerlichen Handlungen.


6. Opfer kann Gottes Gebote nicht aufheben

Gott akzeptiert keine halben oder heuchlerischen Opfer. Seine Gebote bleiben bestehen – Opfer ohne Reue ist wertlos.

Maleachi 1,13–14
„Ihr bringt das Geraubte, das Lahme und Kranke zum Opfer – soll ich das von eurer Hand annehmen?, spricht der HERR.
Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein männliches Tier hat und es doch nicht opfert,
sondern dem HERRN ein mangelhaftes darbringt.“

Gott verlangt das Beste – unser ganzes Herz, nicht religiöse Show.


7. Was sollen wir also tun?

Das größte Opfer ist dein Leben – nicht dein Geld oder Dienst, sondern dein Herz.

Römer 12,1
„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes,
dass ihr eure Leiber hingebt als ein lebendiges Opfer, heilig und Gott wohlgefällig;
das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

Wenn du lau geworden bist, kehre zurück zu Gott – jetzt!

Offenbarung 3,16
„Weil du aber lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Mund ausspeien.“


8. Opfer muss mit Gehorsam verbunden sein

Gott verlangt keine äußere Frömmigkeit, sondern ein gerechtes, barmherziges Leben in Demut.

Micha 6,6–8
„Womit soll ich dem HERRN begegnen und mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich ihm Brandopfer bringen…?
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert:
nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“


Sei gesegnet!


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