Frage:
Was meint Hebräer 6,18, wenn es heißt:
„…durch zwei unabänderliche Dinge, bei denen Gott unmöglich lügen kann…“?
Antwort: Um diesen Vers richtig zu verstehen, müssen wir den Zusammenhang betrachten. In Hebräer 6,13–18 wird beschrieben, wie Gott Abraham eine Verheißung gab – und diese mit einem Eid bekräftigte. Genau das sind die zwei „unabänderlichen Dinge“, von denen hier die Rede ist: Gottes Verheißung und Gottes Eid.
Hebräer 6,17–18:
„Darum hat Gott, als er den Erben der Verheißung noch kräftiger beweisen wollte, wie fest sein Ratschluss sei, sich mit einem Eid verbürgt, damit wir durch zwei unabänderliche Dinge, bei denen es unmöglich ist, dass Gott lügt, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, festzuhalten an der angebotenen Hoffnung.“
Wenn Gott etwas verheißt, dann ist das Ausdruck seines souveränen Willens und seiner Bundestreue. Schon im Alten Testament sehen wir das deutlich – zum Beispiel bei Abraham in 1. Mose 12 und 15.
1. Mose 22,17:
„Ich will dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres…“
Gott hätte diese Verheißung nicht machen müssen. Aber er tat es – um uns seine Treue und sein Herz zu zeigen.
Noch erstaunlicher ist, dass Gott – der nicht lügen kann (vgl. Titus 1,2) – sogar einen Eid bei sich selbst schwor. Warum? Weil es niemand Größeren gibt, bei dem er hätte schwören können.
Hebräer 6,13:
„Denn als Gott Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, weil er bei keinem Größeren schwören konnte.“
Dieser Eid war kein Zeichen von Unsicherheit – sondern eine liebevolle Geste Gottes für uns. Er kam uns entgegen, damit wir noch mehr Vertrauen in sein Wort haben. Er sprach nicht nur – er bekräftigte es mit einem Eid, weil wir Menschen genau das brauchen.
Wenn ein Mensch etwas verspricht und einen Eid ablegt, nehmen wir das ernst. Wie viel mehr können wir dann Gott vertrauen – der nicht lügt, nicht wankt, und dessen Wort ewig steht?
Titus 1,2:
„…in der Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügt, verheißen hat vor der Zeit der Welt.“
Auch Jesus hat seine Worte manchmal besonders betont – mit der bekannten Formulierung: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch…“. Das war seine Art, zu sagen: Verlasst euch darauf – das ist absolut sicher.
Johannes 16,23b:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“
Das ist nicht nur eine Aussage – das ist eine Zusage! Und Gott steht mit seinem Wesen selbst dahinter.
Diese Wahrheit soll uns:
4. Mose 23,19:
„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereuen würde. Sollte er etwas sagen und nicht tun, reden und nicht halten?“
Psalm 138,2b:
„…du hast dein Wort herrlicher gemacht als deinen ganzen Namen.“
In einer Welt, in der Versprechen oft leer bleiben, sind Gottes Verheißung und Eid wie zwei feste Anker – sicher, ewig und vertrauenswürdig.
Gott hat uns zwei Dinge gegeben, die sich nie ändern: Seine Verheißung und seinen Eid. Damit macht er klar: Er lügt nicht. Er wird sein Wort halten. Das ist das Fundament unseres Glaubens und der Grund unserer Hoffnung.
Er hat es versprochen. Er hat es geschworen. Und er wird es tun.
Der Herr segne uns und stärke unser Vertrauen in sein unveränderliches Wort.
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