(Johannes 13,7; Lutherbibel 2017)
Als Jesus Seinen Jüngern die Füße wusch – eine Aufgabe, die normalerweise dem niedrigsten Diener zukam – war Petrus schockiert und zögerlich. Seine Reaktion offenbart eine verbreitete menschliche Schwierigkeit: Gottes Wege zu akzeptieren, wenn sie nicht unseren Erwartungen entsprechen. Petrus sagte sinngemäß: „Niemals sollst du mir die Füße waschen!“ (Johannes 13,8). Doch Jesus antwortete: „Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; aber du wirst es später begreifen.“ (Johannes 13,7)
Dieser Moment lehrt uns eine tiefe Wahrheit: Gottes Handeln übersteigt oft unser unmittelbares Verstehen. Vieles, was Gott in unserem Leben tut, ergibt zunächst keinen Sinn. Manche Lektionen und Absichten, die Er in uns vollbringt, werden wir erst im Rückblick – also „später“, wie Jesus sagte – erkennen.
In der christlichen Theologie spiegelt dies das Konzept der göttlichen Vorsehung wider – Gottes souveräne und weise Führung über die Welt und unser Leben (Römer 8,28). Selbst wenn Umstände schmerzhaft oder verwirrend erscheinen, wirkt Gott zu unserem höchsten Wohl.
Vielleicht stehst du gerade als Gläubiger vor Prüfungen, die dir ungerecht oder unverständlich vorkommen. Du fragst dich vielleicht:
Warum ich, während andere, die in Sünde leben, zu gedeihen scheinen?
Warum diese Schwierigkeiten, diese Krankheit oder Ablehnung wegen meines Glaubens?
Warum lässt Gott solche Kämpfe zu, obwohl ich Ihm treu diene?
Dies sind genau die Fragen, mit denen auch Hiob konfrontiert war, als er unter unerklärlichem Leid litt (Hiob 1–2). Seine Geschichte zeigt uns, wie man Gott trotz unbeantworteter Fragen vertrauen kann.
Wenn du dich in einer solchen Zeit befindest, wisse: Gott formt deinen Charakter und deinen Glauben (Jakobus 1,2–4). Deine gegenwärtigen Prüfungen könnten ein Zeugnis vorbereiten, das andere in ähnlichen Kämpfen ermutigt. Oder Er bereitet dich für einen größeren Zweck vor.
Jeremia 29,11 erinnert uns an Gottes gute Absichten:
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
Dieser Vers versichert uns Gottes guten Willen und Seine gnädigen Pläne für Seine Kinder, auch wenn der Weg schwer erscheint.
Es gibt auch die Realität der eschatologischen Hoffnung – die zuversichtliche Erwartung von Gottes endgültiger Wiederherstellung in den letzten Tagen (Offenbarung 21,4). Diese „Hoffnung auf das Ende“ bedeutet, dass Gott letztlich Gerechtigkeit, Heilung und ewigen Frieden bringen wird. Rückblickend wirst du die Weisheit in deinen Prüfungen erkennen.
Wir werden gewarnt, nicht bitter zu werden oder uns ständig zu beklagen, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen (Philipper 2,14). Stattdessen sind wir aufgerufen, im Glauben auszuharren und auf Gottes Zeitplan und Seine Absichten zu vertrauen.
Paulus erinnert uns in 1. Korinther 13,12:
„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.“
Dieser Vers macht deutlich, dass unser Wissen in diesem Leben nur bruchstückhaft ist – im Vergleich zu dem vollkommenen Verstehen, das wir in der Ewigkeit haben werden, wenn wir Gott „von Angesicht zu Angesicht“ sehen. Das ermutigt uns zur Geduld und zum Glauben, wenn die Antworten auf sich warten lassen.
Darum richte deinen Blick weiterhin auf Jesus (Hebräer 12,2), liebe Ihn und vertraue Seiner Treue. Er wird dich niemals verlassen (5. Mose 31,6).
Ihm gebührt Lob und Ehre in Ewigkeit.
Amen.
Bitte teile diese ermutigende Botschaft mit anderen.
Print this post