Philipper 2,1–2 (Lutherbibel 2017)„Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit,so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.“ Was meint Paulus mit dem „Trost der Liebe“? Der Ausdruck „Trost der Liebe“ in Philipper 2,1 bezieht sich auf den inneren Frieden und die Geborgenheit, die Gläubige durch die Liebe Christi erfahren. Es handelt sich hierbei nicht um romantische Gefühle, sondern um die göttliche Agape-Liebe – eine bedingungslose, bundestreue Liebe, die allein von Gott ausgeht (vgl. Römer 5,5; 1. Johannes 4,10). Wenn Paulus vom „Trost der Liebe“ spricht, meint er konkret die Liebe Christi, die uns geistlichen Halt, Gewissheit und Kraft schenkt – gerade in Zeiten der Anfechtung. Dieser Trost steht in einer Reihe geistlicher Segnungen, die die Gemeinde vereinen: Ermutigung in Christus Trost durch seine Liebe Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist Zuneigung und Erbarmen Im Griechischen ist das Wort „wenn“ in diesem Zusammenhang eher als „da“ oder „weil“ zu verstehen (εἰ + Indikativ). Paulus sagt also: „Weil all diese Segnungen real sind…“ sollen sie uns zu Einheit, Demut und Liebe innerhalb der Gemeinde anspornen. Die Quelle wahren Trostes: Die Liebe Christi Um diesen Trost besser zu verstehen, müssen wir erkennen, was es bedeutet, von Christus geliebt zu sein. Seine Liebe ist nicht von Umständen abhängig und kann nicht verdient werden. Sie ist ewig, beständig und untrennbar: Römer 8,38–39 (Lutherbibel 2017)„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Das bedeutet: Wer durch Glauben und Umkehr in Christus ist, ist sicher in seiner Liebe geborgen. Diese Gewissheit bringt tiefen Frieden (Schalom) in unsere Seelen. Sie befreit uns von Leistungsdruck, Angst und innerer Unruhe. Das ist genau der „Ruheort“, den Christus den Müden verspricht: Matthäus 11,28–29 (Lutherbibel 2017)„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Was der Trost der Liebe in uns bewirkt Frieden – Weil du weißt, dass du von Gott vollkommen geliebt und angenommen bist. Gewissheit – Keine Macht der Welt kann dich von Ihm trennen. Einheit mit anderen – Wer sich geliebt weiß, ist frei, andere ebenso zu lieben. Geistliche Ruhe – Du musst dir Gottes Liebe nicht erarbeiten; du lebst aus ihr heraus. Der verheißene Trost bei Jesaja Die tröstende Liebe Gottes wurde schon lange vor dem Kommen Jesu durch den Propheten Jesaja angekündigt. Er sprach von der Zeit, in der Jerusalem – sinnbildlich für Gottes Volk – göttlichen Trost durch den kommenden Messias empfangen würde: Jesaja 40,1–2 (Lutherbibel 2017)„Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat,dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden.“ Diese prophetische Verheißung erfüllt sich letztlich in Christus, der unsere Schuld getragen und uns mit Gott versöhnt hat (vgl. Jesaja 53,5; 2. Korinther 5,18–21). Durch Ihn empfangen wir nicht nur Vergebung, sondern auch tiefen Trost und Ruhe für unsere Seelen. Hast du den Trost der Liebe Christi empfangen? Wirst du heute durch Christus getröstet – oder bist du noch voller Angst, Schuld oder geistlicher Unruhe? Wenn du Jesus noch nicht als Herrn und Retter angenommen hast, wirst du den wahren inneren Frieden nie finden. Die Bibel lehrt, dass wir ohne Christus in geistlicher Gefangenschaft leben (vgl. Kolosser 1,13) und von Angst – besonders der Angst vor dem Tod – beherrscht werden (vgl. Hebräer 2,14–15). Doch in Christus wird diese Last von uns genommen: Johannes 14,27 (Lutherbibel 2017)„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Nimm Ihn heute auf Offenbarung 3,20 (Lutherbibel 2017)„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut,zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Maranatha – Der Herr kommt!
Zentrale Bibelstelle (Lutherbibel 2017)Epheser 4,11–12 Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer,damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden. In diesem Abschnitt beschreibt Paulus fünf spezifische Dienstgaben, die Christus der Gemeinde gegeben hat. Diese Ämter dienen nicht dem persönlichen Vorteil, sondern sollen die Gläubigen zur Reife führen und die Einheit des Leibes Christi fördern. 1. Apostel Griechisch: apostolos („ein Gesandter“) Aufgabe: Apostel sind geistliche Wegbereiter, die neue Werke Gottes gründen und das Evangelium an Orte bringen, wo Christus noch nicht bekannt ist. Sie legen das Fundament für neue Gemeinden und verkündigen mit Autorität. Biblische Beispiele:Die zwölf ursprünglichen Apostel, die Jesus persönlich berufen hat (Matthäus 10,2–4).Paulus, der nach der Auferstehung direkt von Christus berufen wurde (Galater 1,1; 1. Korinther 15,8–10). Theologische Anmerkung:Apostel wirken mit geistlicher Autorität und bestätigen ihre Botschaft oft durch Zeichen und Wunder (2. Korinther 12,12). Während die schriftgebenden „Grundlegungs-Apostel“ einzigartig waren, besteht der apostolische Dienst weiterhin durch Gemeindegründer und geistliche Leiter. 2. Propheten Griechisch: prophētēs („einer, der spricht, was Gott offenbart“) Aufgabe: Propheten empfangen Offenbarungen, Ermutigungen oder Warnungen von Gott und geben sie an die Gemeinde weiter. Ihr Dienst hilft, die Gemeinde zu stärken und auf kommende Herausforderungen vorzubereiten. Biblisches Beispiel:Agabus, der eine Hungersnot und die Gefangenschaft des Paulus voraussagte (Apostelgeschichte 11,27–30; 21,10–11). Theologische Anmerkung:Die neutestamentliche Prophetie unterscheidet sich von der des Alten Testaments: Sie ist erbauend, ermahnend und tröstend, widerspricht jedoch niemals der Heiligen Schrift (1. Thessalonicher 5,20–21). Prophetien müssen geprüft werden und stehen unter der Autorität des Wortes Gottes. 3. Evangelisten Griechisch: euangelistēs („Verkünder der guten Nachricht“) Aufgabe: Evangelisten konzentrieren sich auf die Verkündigung des Evangeliums an Ungläubige. Sie rufen zur Umkehr und zum Glauben an Jesus Christus auf. Biblisches Beispiel:Philippus, der Evangelist, predigte in Samaria und führte viele Menschen zum Glauben (Apostelgeschichte 8,5–40). Theologische Anmerkung:Evangelisation ist ein wesentlicher Bestandteil des Missionsbefehls Christi (Matthäus 28,19–20). Evangelisten öffnen Herzen für das Evangelium und arbeiten oft mit Hirten und Lehrern zusammen, um neue Gläubige zu stärken. 4. Hirten (Pastoren) Griechisch: poimēn („Hirte“) Aufgabe: Hirten kümmern sich um die geistliche Versorgung und Führung der Gemeinde. Sie bieten Schutz, Orientierung und Ermutigung im Glaubensleben. Qualifikationen:Nachzulesen in 1. Timotheus 3,1–7 und Titus 1,5–9. Es geht dabei vor allem um Charakter, Lehrfähigkeit und geistliche Reife. Theologische Anmerkung:Hirten spiegeln Christus wider, den guten Hirten (Johannes 10,11). Ihr Dienst überschneidet sich im Neuen Testament oft mit dem der Ältesten oder Bischöfe, jedoch liegt der Schwerpunkt auf der geistlichen Fürsorge – nicht auf autoritärer Kontrolle. 5. Lehrer Griechisch: didaskalos („Lehrer“) Aufgabe: Lehrer erklären das Wort Gottes klar und verständlich, damit Gläubige im Glauben wachsen und gesunde Lehre erkennen und anwenden können. Biblisches Beispiel:Paulus war sowohl Apostel als auch Lehrer (1. Timotheus 2,7). Theologische Anmerkung:Lehre ist entscheidend für das geistliche Wachstum und den Schutz vor Irrlehren (Jakobus 3,1). Wahre Lehrer bleiben im Wort verwurzelt und lassen sich nicht vom Zeitgeist beeinflussen (2. Timotheus 4,3–4). Zusammenspiel der fünffältigen Dienste Diese Dienstgaben ergänzen sich und wirken zusammen, um die Gläubigen zum Dienst zu befähigen und zur geistlichen Reife zu führen: Epheser 4,12–13 …damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden,bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi. Einzelpersonen können mehr als eine dieser Gaben tragen – wie bei Paulus, der sowohl Apostel als auch Lehrer war. Abschließende theologische Überlegung Diese Dienstgaben sind Geschenke, die Christus durch den Heiligen Geist seiner Gemeinde gegeben hat, damit sie wächst, reift und in der Einheit des Glaubens lebt. Sie dienen nicht der Selbstverherrlichung, sondern der Demut und dem Aufbau des Leibes Christi. Hast du Christus und den Heiligen Geist empfangen? Apostelgeschichte 2,38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden,so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Die Annahme von Jesus Christus und die Taufe im Heiligen Geist sind die Grundlage dafür, in diesen Dienstgaben zu wachsen und zu dienen. Maranatha!