Title 2022

JA, AUCH DIE BÖSEN FÜR DEN TAG DES UNHEILS

Sprüche 16,4 (LUT 2017)
„Der HERR macht alles zu seinem Zweck,
auch den Gottlosen für den bösen Tag.“

Teil 1

Seid gegrüßt im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Willkommen zu dieser Serie, in der wir tiefgehende biblische Wahrheiten erforschen – insbesondere solche schwierigen Verse, die unser Verständnis von Gottes Wesen und seiner Souveränität herausfordern.

Solche Bibelstellen haben viele Menschen ins Zweifeln gebracht: Wie kann ein allmächtiger und liebender Gott das Böse zulassen – oder es gar erschaffen? Diese Serie möchte durch sorgfältige Auslegung der Schrift Klarheit und Frieden bringen.

Jesu Worte über Gottes Plan

Jesus sagte einst zu seinen Jüngern:

Johannes 13,7 (LUT 2017)
„Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht;
du wirst es aber hernach erfahren.“

Das zeigt uns, dass Gottes Handeln oft unser gegenwärtiges Verständnis übersteigt. Vieles wird uns zwar heute durch den Heiligen Geist offenbart (vgl. Apostelgeschichte 17,27), doch das vollständige Bild zeigt sich oft erst später – in zukünftigen Ereignissen oder in der Ewigkeit.

Auslegung von Sprüche 16,4

Sprüche 16,4 (LUT 2017)
„Der HERR macht alles zu seinem Zweck,
auch den Gottlosen für den bösen Tag.“

Diese Aussage wirft eine schwierige Frage auf: Hat Gott die Gottlosen geschaffen, um damit ein böses Ziel zu erreichen?

Die Bibel sagt ja – und diese Wahrheit offenbart mehrere wichtige theologische Prinzipien:


Theologische Grundlagen

Gottes Souveränität

Psalm 115,3 (LUT 2017)
„Unser Gott ist im Himmel;
er kann schaffen, was er will.“

Jesaja 46,10 (LUT 2017)
„Mein Ratschluss soll bestehen,
und ich will tun, was mir gefällt.“

Nichts geschieht außerhalb von Gottes Willen oder Plan. Auch das Dasein der Gottlosen dient seiner Absicht. Manche dieser Absichten bleiben uns verborgen, aber sie erfüllen letztlich Gottes Willen (vgl. Römer 8,28).

Das Problem des Bösen und des freien Willens

Gott ist souverän – und dennoch gewährt er dem Menschen einen freien Willen. Das Böse entsteht durch den Missbrauch dieser Freiheit.

Jakobus 1,13-15 (LUT 2017)
„Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand. Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt.“

Gott lässt das Böse zu, aber er verursacht nicht die Sünde. Vielmehr gebraucht er selbst das Böse, um seine heiligen Absichten zu erfüllen.

Gottes Gerechtigkeit und Gericht

Die Existenz des Bösen offenbart Gottes Gerechtigkeit. Die Gottlosen werden für ihren Aufruhr gerichtet.

Römer 1,18 (LUT 2017)
„Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbar über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen.“

2. Petrus 3,7 (LUT 2017)
„Der Himmel aber, der jetzt ist, und die Erde sind durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.“


Drei Hauptgründe, warum Gott das Böse zulässt:

1. Um zu lehren

Der Untergang der Gottlosen dient als Warnung. Ihr Schicksal zeigt uns die Ernsthaftigkeit der Sünde.

Psalm 37,38 (LUT 2017)
„Die Übertreter aber werden allesamt vertilgt,
und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.“

2. Um zu züchtigen

Gott gebraucht manchmal gottlose Herrscher, um sein Volk zu erziehen – wie Nebukadnezar und Babylon (Jeremia 25). Das ist ein Ausdruck göttlicher Liebe, keine Verwerfung.

Hebräer 12,6 (LUT 2017)
„Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er;
er schlägt aber jeden Sohn, den er annimmt.“

3. Um seine Macht zu offenbaren

Gottes Macht zeigt sich besonders im Sieg über das Böse – wie im Fall von Pharaos verstocktem Herzen.

2. Mose 9,16 (LUT 2017)
„Aber dazu habe ich dich bestehen lassen,
dass ich dir meine Kraft erzeige und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.“


Gottes souveräne Entscheidung – Römer 9,17–22

Römer 9,17-22 (LUT 2017)
„Denn die Schrift sagt zum Pharao: Eben dazu habe ich dich erweckt,
dass ich an dir meine Macht erweise
und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.
So erbarmt er sich, wessen er will,
und verstockt, wen er will.
Du wirst mich nun fragen: Warum tadelt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Ja, lieber Mensch, wer bist du denn,
dass du mit Gott rechten willst?
Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht?
Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton,
aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und eines zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?“

Dieser Abschnitt erinnert uns daran, dass Gott als Schöpfer das Recht hat, Menschen und Geschichte nach seinem Willen zu formen.


Was lehrt uns das?

Demut.
Wir müssen anerkennen, dass Gottes Pläne weit über unser Verständnis hinausgehen. Wir sollten danach streben, Gefäße zu Ehren zu sein, nicht zur Zerstörung bestimmt.

2. Timotheus 2,20-21 (LUT 2017)
„In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße,
sondern auch hölzerne und irdene;
etliche sind zur Ehre, etliche zur Unehre.
Wenn nun jemand sich reinigt von solchen Leuten,
der wird ein Gefäß zur Ehre sein,
geheiligt und dem Hausherrn nützlich,
zubereitet zu jedem guten Werk.“

Alles – Gutes wie Böses – geschieht unter Gottes souveränem Plan. Nichts entgleitet seiner Kontrolle. Auch wenn das Böse jetzt existiert, wissen wir: Es ist zeitlich begrenzt – und Gottes Gerechtigkeit wird siegen.

Sprüche 19,21 (LUT 2017)
„Es sind viel Anschläge in eines Mannes Herzen;
aber der Ratschluss des HERRN besteht.“

Jesaja 55,8-9 (LUT 2017)
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde,
so sind auch meine Wege höher als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken.“


Der Herr segne dich reichlich.

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DIE GEMISCHTE VERSAMMLUNG

Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Herzlich willkommen, während wir gemeinsam das Wort Gottes studieren – die Bibel, die „eine Leuchte für unseren Fuß und ein Licht auf unserem Weg“ ist.

„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
– Psalm 119,105 (LUT 2017)

Die Lektion aus dem Auszug Israels

Eine wichtige Lektion finden wir in der Geschichte des Auszugs Israels von Ägypten nach Kanaan. Die Schrift zeigt uns, dass die Israeliten nicht allein aus Ägypten auszogen – sie verließen das Land mit einer gemischten Menge.

Schauen wir uns den Abschnitt aus 2. Mose 12,35–38 an:

„Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und sich von den Ägyptern silberne und goldene Geräte und Kleider erbeten.
Und der HERR hatte dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, dass sie ihnen willfährig waren. So plünderten sie die Ägypter.
Also zogen die Israeliten aus von Rameses nach Sukkot, etwa sechshunderttausend Mann zu Fuß, ohne die Frauen und Kinder.
Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk sowie Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.“

– 2. Mose 12,35–38 (LUT 2017)

Die „viel fremdes Volk“ – im Hebräischen ‘ēreb rab – deutet darauf hin, dass nicht nur Israeliten auszogen, sondern auch andere Menschen, die sich ihnen anschlossen.

Wer waren diese Menschen?

Diese Gruppe bestand vermutlich aus Ägyptern, die mit den Zuständen in Ägypten unzufrieden waren, vor allem nach den Plagen, oder aus Ägyptern, die mit Israeliten verheiratet waren. Das mosaische Gesetz, das später gegeben wurde, betonte die Reinheit des Bundesvolkes:

„Du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern: deine Tochter sollst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen.
Denn sie werden deine Kinder von mir abwendig machen, dass sie andern Göttern dienen; so wird der Zorn des HERRN über euch entbrennen, und er wird dich bald vertilgen.“

– 5. Mose 7,3–4 (LUT 2017)

Ein Beispiel für diese Vermischung und ihre Konsequenzen finden wir in 3. Mose 24,10–16:

„Es ging aber der Sohn einer israelitischen Frau hinaus – er war aber der Sohn eines Ägypters – unter die Israeliten. Und er zankte sich im Lager mit einem israelitischen Mann
und lästerte den Namen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. (…) Und sie legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort durch den Mund des HERRN würde.

(…)
Wer den Namen des HERRN lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen.“
– 3. Mose 24,10–16 (LUT 2017)

Dieser Vorfall zeigt, wie ernst Blasphemie genommen wurde und wie notwendig es war, die Heiligkeit in der Gemeinschaft Gottes zu bewahren.

Die Last der gemischten Versammlung

Was zunächst wie eine praktische Hilfe erschien, wurde bald zur Last. Die Einflüsse der gemischten Menge führten zu Unzufriedenheit und Auflehnung gegen Gottes Versorgung:

„Das fremde Volk aber unter ihnen war voller Gier, und auch die Israeliten fingen wieder an zu weinen und sprachen: ‚Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs.‘“

– 4. Mose 11,4–5 (LUT 2017)

Der Begriff „fremdes Volk“ bezieht sich auf jene, die nicht aus Israel stammten, aber mitreisten. Ihre Sehnsucht nach Ägypten brachte viele ins Wanken und offenbarte eine Schwächung des Glaubens.

Theologische Betrachtung

Die Reise Israels aus Ägypten ist ein Bild für unseren Weg aus der Sklaverei der Sünde zur Erlösung in Christus:

„Denn wir wissen: Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“
– Römer 6,6–7 (LUT 2017)

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen.“
– Galater 5,1 (LUT 2017)

So wie Israel sich vom Götzendienst Ägyptens trennen musste, so sollen Christen sich von ungläubigen Einflüssen fernhalten, um in Gottes Heiligkeit zu wandeln. Paulus betont dies im Neuen Testament sehr deutlich:

„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Gesetzlosigkeit? Oder was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?
Wie stimmt Christus mit Beliar überein? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?
Was hat der Tempel Gottes gemeinsam mit den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht:
‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen
und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.‘“

– 2. Korinther 6,14–18 (LUT 2017)

Praktische Anwendung

Wenn Gott dich zur Errettung ruft, dann ist das allein Sein Werk – nicht dein eigenes oder das eines anderen. Wenn dir jemand nahe steht, der nicht gläubig ist, sei vorsichtig, dich nicht in eine Verbindung zu begeben, die deinen Glauben gefährden könnte.

Das Bild vom „Joch“ steht für enge Partnerschaften – sei es in der Ehe, in Freundschaften oder im Geschäftsleben. Wenn du früher mit jemandem sündige Praktiken geteilt hast – wie Trinken, Klatsch oder Unmoral – dann musst du damit brechen und ein Leben der Heiligkeit führen:

„Nun aber habe ich euch geschrieben, dass ihr nichts mit jemandem zu tun haben sollt, der sich Bruder nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder Habgieriger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber – mit einem solchen sollt ihr auch nicht essen.“
– 1. Korinther 5,11 (LUT 2017)

Wer sich nicht trennt von alten Bindungen, läuft Gefahr, geistlich zu stagnieren – so wie das fremde Volk Israel auf seinem Glaubensweg zur Last wurde.

Maranatha! – Der Herr kommt!

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ICH HABE DEIN TALENT VERSTECKT. ICH HATTE ANGST UND VERGRUB ES IN DER ERDE.

Shalom. Unser Herr Jesus Christus sei in Ewigkeit gepriesen. Willkommen, während wir gemeinsam in sein lebensspendendes Wort eintauchen.

Es liegt eine tiefgreifende Lektion im Gleichnis von dem Mann, der seinen Knechten Talente anvertraute  Geld, das sie in seinem Auftrag investieren sollten (Matthäus 25,14–30).

Wie du weißt, erhielt der erste Knecht fünf Talente und verdoppelte sie. Der zweite erhielt zwei Talente und machte ebenfalls daraus vier. Doch der dritte Knecht, dem ein Talent anvertraut wurde, tat nichts damit. Der Grund? Angst.

Lesen wir den Abschnitt nach der Lutherbibel 2017:

Matthäus 25,24–30 (LUT 2017):
24 Da trat auch herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine.
26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?
27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.
28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der zehn Talente hat.
29 Denn wer da hat, dem wird gegeben, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.
30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Theologische Betrachtung:
Die Talente stehen für Ressourcen, Gaben und Gelegenheiten, die Gott jedem Gläubigen anvertraut (vgl. 1. Petrus 4,10). Der Herr in der Geschichte steht für Gott selbst, der von uns erwartet, dass wir treu und fruchtbar mit dem umgehen, was er uns gegeben hat. Die Angst des dritten Knechtes ist nicht nur die Furcht vor einem finanziellen Verlust  es ist ein tiefer liegendes geistliches Problem: Mangel an Glauben und Vertrauen in Gottes Versorgung und Verheißungen (Hebräer 11,6).

Diese Angst führt zur geistlichen Lähmung und hindert Gläubige daran, ihre Gaben für Gottes Reich einzusetzen. Die Ausrede des Knechtes („Ich hatte Angst“) zeigt ein fehlendes Verständnis von Gottes Gnade und eine Weigerung, im Glauben mutig zu handeln.

Warum ist das heute wichtig für uns?
Viele Christen halten sich in ihrem geistlichen Leben zurück  aus ähnlichen Ängsten:

  • Angst vor Ablehnung durch Familie oder Gesellschaft (Johannes 15,18–20)

  • Angst vor Spott oder Missverständnis (1. Petrus 4,14)

  • Angst, weltlichen Status, Freundschaften oder den Arbeitsplatz zu verlieren (Lukas 9,23–24)

  • Angst vor Leid oder Verfolgung um des Glaubens willen (Matthäus 5,10–12)

Diese Ängste hindern Gläubige daran, ihre Berufung zu leben, Frucht zu bringen und Gott zu verherrlichen.

Jesus selbst lebte dieses radikale Hingabe-Vorbild. Er wurde von seiner Familie abgelehnt (Markus 3,21), von vielen gehasst (Johannes 7,5) und starb schließlich einen schändlichen Tod am Kreuz (Philipper 2,8)  und brachte dadurch die größte Frucht hervor: die Erlösung der Menschheit.

Jesus macht deutlich, dass wahre Nachfolge Opfer und völlige Hingabe erfordert:

Lukas 14,26–27 (LUT 2017):
26 Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

„Hassen“ bedeutet hier, Christus über alle menschlichen Beziehungen  und sogar über das eigene Leben  zu stellen (vgl. Matthäus 10,37). Das Kreuz steht für Leiden, Selbstverleugnung und Hingabe.

Jesus benutzt auch das Bild vom Weizenkorn, das sterben muss, um Frucht zu bringen:

Johannes 12,24 (LUT 2017):
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Geistlich bedeutet das: Gläubige müssen ihrem alten Ich und der Welt absterben, um bleibende Frucht für Gott zu bringen.

Was bedeutet das konkret für dich?
Wenn du Jesus wirklich nachfolgen willst, musst du:

  • Weltliche Bindungen, Stolz und schädliche Einflüsse loslassen (Römer 12,2)

  • Gott von ganzem Herzen suchen und deine Kraft ihm widmen (Jeremia 29,13)

  • Kein „namenschrist“ sein  also jemand, der sich Christ nennt, aber keine Veränderung oder Frucht zeigt (Jakobus 2,17)

  • Verstehen, dass Angst vor Ablehnung oder Versagen dich davon abhalten kann, Gottes Berufung zu erfüllen (2. Timotheus 1,7)

Denk daran: Eines Tages werden wir alle Rechenschaft ablegen für das Leben und die Erlösung, die Gott uns anvertraut hat (Römer 14,12). Vergrabe deine Talente nicht aus Angst  sondern trete im Glauben hervor, und sieh zu, wie Gott das, was du gibst, vermehrt.

Maranatha – Unser Herr kommt!


 

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DIE GEMEINSCHAFT DES HEILIGEN GEISTES SEI MIT EUCH ALLEN


Möchtest du, dass der Heilige Geist kraftvoll in dir wirkt?

Dann lies dieses wichtige Thema aufmerksam durch.

Die Schrift sagt:

2. Korinther 13,13:
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Vielleicht fragst du dich, warum gerade diese drei großen „Ämter“ Gottes mit besonderen Eigenschaften beschrieben werden – und nicht einfach nur „Gott, Jesus Christus und der Heilige Geist“?

Warum wird also gesagt: die Liebe Gottes, die Gnade Jesu Christi und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes? Warum diese genaue Beschreibung?

Weil Gott möchte, dass wir das jeweils zentrale Wesen seines Wirkens in diesen drei Personen erkennen:

Wenn also von der Liebe Gottes die Rede ist, bedeutet das: Wo Liebe ist, dort ist Gott. Alle Werke Gottes, des Vaters, werden durch Liebe sichtbar – denn die Schrift sagt:

1. Johannes 4,16:
„Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Wenn du also willst, dass sich Gott dir als Vater offenbart, dann musst du lernen, die Menschen von Herzen zu lieben.

1. Johannes 4,20:
„Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.“

Ebenso sagt die Bibel:
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen.“
Das bedeutet: Christus begegnet uns in der Gnade. Gnade bedeutet, etwas zu empfangen, das man nicht verdient hat – wie jemand, der durch Barmherzigkeit Erfolg hat, obwohl er nichts dafür getan hat.

Genau das hat Jesus auf der Erde getan:
Er verließ seine Herrlichkeit und kam zu uns, um uns das Heil umsonst zu geben. Durch sein vergossenes Blut haben wir Vergebung der Sünden erhalten – kostenlos, ohne eigene Werke. Sein ganzes Leben war von Gnade erfüllt.

Wenn also Christus in uns wirken soll, dann müssen auch wir voller Gnade gegenüber anderen sein. Deshalb sagt Jesus: Wenn dein Bruder siebenmal siebzigmal gegen dich sündigt, vergib ihm trotzdem (vgl. Matthäus 18,22).
Wir sollen loslassen, nicht verurteilen.
Wenn du also auf Erden wie Christus wandeln willst, dann musst du diese Haltung der Gnade tief in dir tragen.

Aber auch der letzte Teil des Verses ist entscheidend:

„Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.“

Das zeigt: Das zentrale Wirken des Heiligen Geistes geschieht durch Gemeinschaft. Das Wort „Gemeinschaft“ kommt von „gemeinsam“ – Zusammenarbeit, Verbindung.

Zuerst will der Heilige Geist Gemeinschaft zwischen uns und Gott, aber genauso wichtig ist auch die Gemeinschaft untereinander – besonders unter den Gläubigen.

Die heutige Kirche erlebt oft nicht mehr die Kraft des Heiligen Geistes, weil wir keine echte Gemeinschaft mehr haben. Jeder geht seinen eigenen Weg, hat seine eigenen Ziele und Vorstellungen. Dadurch kann der Heilige Geist nicht wirken, wie er möchte.
Wir rufen Ihn, aber er kommt nicht, weil wir nicht verstehen: Er wirkt in der Gemeinschaft.

Am Pfingsttag steht geschrieben, bevor der Heilige Geist kam:

Apostelgeschichte 2,1-4:
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.
Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,
und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen zu reden eingab.“

Danach blieben sie weiterhin vereint, mit einem gemeinsamen Herzen und Ziel (vgl. Apostelgeschichte 5,12). Deshalb konnte der Heilige Geist mächtig unter ihnen wirken.

Auch heute, wenn du möchtest, dass der Heilige Geist dich schnell erfüllt, dann meide nicht die Versammlung der Gläubigen. Sei bei den Gottesdiensten, in der Fürbitte, bei Nachtwachen – denn dort ist der Heilige Geist gegenwärtig, weil sein Wesen Gemeinschaft ist.

Wenn du willst, dass deine Gabe gebraucht wird, sei unter Geschwistern – dort wird sie offenbar werden. Denn deine Gabe wird sich nicht zeigen, wenn du allein bist.

Denn wie die Schrift sagt, gibt er die Gaben…

Epheser 4,12:
„…damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden.“

Wie willst du also den Leib Christi erbauen, wenn du dich von den anderen Gläubigen trennst?

Wir leben heute in der Zeit des Heiligen Geistes.
Deshalb brauchen wir ihn mehr denn je, damit er uns in alle Wahrheit führt.
Wenn wir ihn dämpfen oder betrüben, werden wir in diesen letzten Tagen nicht in der Lage sein, dem Feind zu widerstehen.

Darum: Liebe die Gemeinschaft. Liebe die Einheit der Heiligen. Dann wird der Heilige Geist Raum in dir einnehmen.

Shalom.


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Das Vaterunser: Wie man es betet

Das Vaterunser: Wie man es betet

Das Vaterunser ist das Gebet, das unser Herr Jesus Christus seinen Jüngern vor seiner Himmelfahrt gelehrt hat (Matthäus 6,9–13; Lukas 11,2–4). Mit diesem Gebet hat Jesus nicht nur seine unmittelbaren Nachfolger unterwiesen, sondern ein Vorbild für alle Gläubigen durch die Jahrhunderte hinweg gegeben. Es zeigt uns, wie wir Gott im Gebet begegnen sollen – in inniger Beziehung, mit Ehrfurcht und Zielgerichtetheit.

Das Gebet in seiner Tiefe verstehen
Es ist entscheidend, die Tiefe dieses Gebets zu erfassen, damit unsere Gebete nicht zu leeren Wiederholungen oder bloßen rituellen Floskeln verkommen. Jesus warnte vor „plappernden“ Gebeten wie bei den Heiden, die meinen, sie würden durch viele Worte erhört (Matthäus 6,7). Unsere Gebete sollen dagegen aus dem Herzen kommen und vom Heiligen Geist geleitet sein (Römer 8,26).

Das Vaterunser lässt sich in acht thematische Abschnitte gliedern. Diese stellen kein festes Ritual dar, sondern geben geistliche Schwerpunkte vor. Jeder Gläubige ist eingeladen, unter der Leitung des Heiligen Geistes aufrichtig zu beten (Johannes 16,13).

Der Text (Matthäus 6,7–13, Lutherbibel 2017)
„7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.
8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.
9 Darum sollt ihr so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
10 Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
11 Unser tägliches Brot gib uns heute.
12 Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“


1. Unser Vater im Himmel
Gott als „Vater“ (griech. Pater) anzusprechen, betont die persönliche Beziehung und nicht nur seine göttliche Autorität. Obwohl Gott der allmächtige Schöpfer ist, lädt er uns ein, Teil seiner Familie zu sein (Römer 8,15–16). Diese Anrede spiegelt den Bundescharakter der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk wider.

Jesus stellt dies dem distanzierten, unpersönlichen Gottesbild heidnischer Religionen entgegen. Wir nähern uns einem liebevollen Vater, der unsere Bedürfnisse schon kennt (Vers 8).

Theologischer Hinweis:
Dieser Titel verweist auf den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Durch Christus sind wir in Gottes Familie aufgenommen (Epheser 1,5).


2. Dein Name werde geheiligt
„Heiligen“ bedeutet, etwas als heilig zu ehren und abzusondern (Hebräer 12,28). Gottes Name steht für sein Wesen und seinen Ruf. Dieses Gebet bittet darum, dass Gottes Heiligkeit auf Erden ebenso anerkannt wird wie im Himmel.

Paulus warnt davor, dass Gottes Name durch heuchlerisches Verhalten entehrt wird (Römer 2,22–24). Mit diesem Gebet bitten wir, dass Gottes Herrlichkeit sichtbar wird und seine Heiligkeit überall geachtet wird.

Theologischer Hinweis:
Gottes Name steht für seinen Bund und sein Wesen. Dieses Gebet ist ein Ausdruck des Wunsches, dass Gottes Charakter in einer Welt, die ihn oft ablehnt, gerecht dargestellt wird.


3. Dein Reich komme
Das „Reich Gottes“ ist sowohl eine gegenwärtige geistliche Realität als auch eine zukünftige Hoffnung (Lukas 17,20–21). Es beschreibt Gottes Herrschaft, die bei der Wiederkunft Christi vollkommen offenbar wird.

Diese Bitte drückt das Verlangen aus, dass Gottes Reich kommt, wo Leid und Böses endgültig besiegt sein werden (Offenbarung 21,1–4).

Theologischer Hinweis:
Das Gebet für das Reich Gottes ist eine Hoffnung auf die eschatologische Erfüllung – den neuen Himmel und die neue Erde – und bittet zugleich um Gottes Gerechtigkeit und Frieden im Leben der Gläubigen heute.


4. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Im Himmel geschieht Gottes Wille vollkommen (Psalm 103,20–21), doch die Erde widersetzt sich ihm durch die Sünde. Dieses Gebet unterwirft unser eigenes Wollen dem souveränen Willen Gottes.

Jesus selbst betete in Gethsemane: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22,42) – ein Vorbild vollkommener Hingabe.

Theologischer Hinweis:
Hier wird Gottes Vorsehung anerkannt, und das Herz des Gläubigen richtet sich auf seinen göttlichen Plan aus.


5. Unser tägliches Brot gib uns heute
„Tägliches Brot“ steht für Gottes Versorgung mit dem, was wir zum Leben brauchen (2. Mose 16,4 – das tägliche Manna). Es erinnert uns daran, dass wir in jeder Hinsicht von Gott abhängig sind (Psalm 104,27–28).

Es hat aber auch eine geistliche Bedeutung: Jesus ist das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,35), durch das Gott uns geistlich nährt.

Theologischer Hinweis:
Dieses Gebet fördert Vertrauen und Dankbarkeit und erkennt Gottes Treue an, sowohl materielle als auch geistliche Bedürfnisse zu erfüllen.


6. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern
„Schuld“ (griech. opheilēmata) meint moralisches Versagen – Sünde gegen Gott und andere. Vergebung ist grundlegend im christlichen Glauben und offenbart Gottes Gnade durch Christi Opfer (Epheser 1,7).

Die Bedingung „wie auch wir vergeben“ betont die Gegenseitigkeit der Vergebung (Matthäus 18,21–35). Unversöhnlichkeit kann unsere eigene Vergebung behindern (Markus 11,25).

Theologischer Hinweis:
Vergebung stellt die Beziehung zu Gott und anderen wieder her und verwirklicht Jesu Gebot der Liebe.


7. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen
Dieses Gebet anerkennt die Realität geistlicher Kämpfe (Epheser 6,12). „Versuchung“ (griech. peirasmos) kann sowohl Prüfung als auch Verführung zur Sünde bedeuten.

Wir bitten Gott, uns vor den Angriffen des Satans („des Bösen“) zu bewahren und uns in Zeiten der Anfechtung zu stärken.

Theologischer Hinweis:
Gott selbst versucht uns nicht zur Sünde (Jakobus 1,13), aber er lässt Prüfungen zu, die unser Wachstum fördern. Wir bitten um seine Führung und Bewahrung.


8. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Diese Doxologie fehlt in manchen alten Handschriften, ist jedoch in vielen Bibelübersetzungen enthalten. Sie bringt Lobpreis zum Ausdruck und anerkennt Gottes ewige Herrschaft und Macht.

Ein würdiger Abschluss, der deutlich macht, dass alle Ehre Gott allein gehört – für immer.

Theologischer Hinweis:
Diese Doxologie bekräftigt Gottes absolute Autorität über Geschichte und Gemeinde und betont unseren Auftrag, ihn in Ewigkeit zu verherrlichen.


Der Herr segne dich!



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DIE KLAGENDEN FRAUEN

Einführung

Was ist eine klagende Frau gemäß der Heiligen Schrift? Gibt es solche Frauen heute noch – oder sollte es sie geben?

Bevor wir diese göttliche Berufung näher betrachten, wollen wir zunächst das biblische Verständnis von Trauer erfassen. In Altem wie Neuem Testament ist Trauer eine geistliche und emotionale Reaktion auf Sünde, Verlust oder göttliches Gericht. Sie ist mehr als bloße Traurigkeit – sie ist ein tiefer Herzensschrei, geprägt von Buße und Fürbitte, verbunden mit der Sehnsucht nach Gottes Eingreifen, Vergebung und Gnade.

Im Hebräischen tragen die Begriffe für Trauer (אָבַל – ‚abal) und Klagelied (קִינָה – qinah) das Gewicht von Schmerz, verbunden mit geistlicher Besinnung und dem Ruf nach Gott.


Trauer in zwei Zeitabschnitten: Vorher und Nachher

Die Schrift zeigt uns Beispiele für zwei Arten von Trauer:

1. Trauer vor einer Tragödie: Esthers Zeit

Ein eindrückliches Beispiel finden wir im Buch Esther zur Zeit von König Ahasveros (Xerxes I). Als Haman, der Feind der Juden, deren Vernichtung plante und ein königliches Dekret erlassen wurde, begannen die Juden zu trauern – in Erwartung des drohenden Unheils.

Esther 4,1–3 (LUT 2017):
„Als Mordechai alles erfuhr, was geschehen war, zerriss er seine Kleider, legte den Sack an und streute Asche auf sein Haupt. Dann ging er mitten in die Stadt und schrie laut und bitter.
Er kam bis vor das Tor des Königs, denn es war nicht erlaubt, mit einem Trauergewand in das Tor des Königs zu gehen.
Und in allen Provinzen, überall, wohin das Wort und Gesetz des Königs gelangte, war große Trauer unter den Juden mit Fasten, Weinen und Klagen, und viele lagen in Sack und Asche.“

Ergebnis: Ihre Gebete und ihr Weinen bewegten Gottes Herz – und das Herz der Königin. Esthers Fürbitte führte zur Rettung des jüdischen Volkes und zum Sturz Hamans.

Geistliche Erkenntnis: Gott ehrt vorausschauende Fürbitte. Wenn wir vor dem Gericht trauern, kann sich das Ergebnis ändern. Dies ist ein Aufruf zur geistlichen Wachsamkeit.


2. Trauer nach einer Tragödie: Jeremias Klage

Ein weiteres Beispiel ist der Prophet Jeremia, der nach der babylonischen Eroberung Jerusalems trauerte. König Nebukadnezar zerstörte den Tempel, tötete Tausende und führte viele ins Exil.

Klagelieder 3,47–52 (LUT 2017):
„Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Verderben.
Meine Augen fließen in Bächen von Tränen wegen der Zerstörung der Tochter meines Volks.
Meine Augen rinnen und hören nicht auf,
ohne Unterlass,
bis der HERR vom Himmel herabschaut und sieht.
Meine Augen tun meiner Seele weh
wegen aller Töchter meiner Stadt.
Wie ein Vogel haben mich ohne Grund meine Feinde gehetzt.“

Ergebnis: Jeremias Klage spiegelte die Zerbrochenheit des Volkes Gottes nach dem Gericht wider. Sein Schmerz wurde zum schriftlichen Zeugnis – den Klageliedern Jeremias.

Geistliche Erkenntnis: Trauer nach dem Gericht hat ihren Platz, doch Gottes Herz schlägt für präventive Trauer – als Mittel, das Gericht abzuwenden.


Welche Art von Trauer wünscht sich Gott?

Antwort: Präventive Trauer.

Gott ruft sein Volk zu geistlicher Wachsamkeit, zur Sensibilität gegenüber Sünde und zu fürbittender Trauer – bevor das Unheil kommt. Auch Jesus weinte über Jerusalem in Lukas 19,41–44, weil sie „die Zeit der Heimsuchung“ nicht erkannt hatten.

Heute stehen Nationen, Gemeinden, Familien und Einzelne möglicherweise unter geistlichem Gericht. Gott sehnt sich danach, dass Frauen – und Gläubige allgemein – die Zeichen erkennen und durch Tränen, Fasten und Umkehr Fürbitte tun.


Die göttliche Rolle der Frau in der Fürbitte

In der ganzen Schrift beruft Gott besonders Frauen zu dieser bedeutenden Aufgabe. Sie sind mit emotionaler Tiefe, Sensibilität und einem nährenden Geist geschaffen – Eigenschaften, die sie zu kraftvollen Fürbitterinnen machen.

Jeremia 9,16–18 (LUT 2017):
„So spricht der HERR Zebaoth: Achtet darauf und ruft die Klageweiber, dass sie kommen,
und schickt hin zu den weisen Frauen, dass sie kommen!
Sie sollen eilen und über uns die Klage anheben,
dass unsere Augen von Tränen rinnen und unsere Wimpern von Wasser fließen,
denn eine Stimme des Klagens wird aus Zion gehört:
»Wie sind wir verwüstet!
Wir sind sehr beschämt,
denn wir mussten das Land verlassen,
weil unsere Wohnungen niedergerissen sind.«“

Zentrale Erkenntnis: Gott ruft ausdrücklich begabte Klagefrauen – nicht aus Tradition, sondern aus geistlichem Anliegen. Diese Berufung ist auch heute noch aktuell.


Die Rolle der Frau im Vergleich zur Rolle des Mannes

Dies ist keine Frage von Überlegenheit oder Einschränkung, sondern von göttlichem Design und Berufung. So wie Männer zum Leiten und Lehren berufen sind (z. B. 1. Timotheus 2,12; 1. Korinther 14,34–35), so hat Gott Frauen eine besondere Aufgabe in der Fürbitte gegeben.

Titus 2,3–5 (LUT 2017) ruft ältere Frauen dazu auf, „die jungen Frauen zu lehren, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben,
besonnen, keusch, häuslich, gütig, und ihren Männern untertan seien“.

Und

Jeremia 9,19–20 (LUT 2017) fährt fort:
„Höre, du Frau, das Wort des HERRN
und laß dein Ohr das Wort seines Mundes vernehmen!
Lehre deine Töchter die Klage
und eine jede ihre Nächste das Klagelied.
Denn der Tod ist durch unsere Fenster eingestiegen
und in unsere Paläste gekommen;
er rafft die Kinder von der Straße hinweg
und die jungen Männer vom Markt.“

Gott beruft eine Generation von Fürbitterinnen, die dieses geistliche Erbe der Trauer weitergeben. Unsere Welt braucht Esthers, Hannas, Deborahs und Marias, die für ihre Familien, Gemeinden und Nationen weinen.


Eine abschließende Herausforderung

Frau Gottes – hast du schon über dein Zuhause, deine Gemeinde oder dein Land geweint?
Hast du über die Sünde um dich herum getrauert und um Gnade gebeten, bevor das Gericht kommt?

Wenn nicht – jetzt ist die Zeit. Gott ruft seine Töchter, im Gebet aufzustehen und ihren Platz im geistlichen Kampf einzunehmen.

Folge diesem Ruf. Nimm den Auftrag an. Und lehre andere dasselbe zu tun.

Der Herr segne dich.


 

 

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HERR, LASS MICH MEIN ENDE ERKENNEN


Willkommen zum Bibelstudium…

David sagt:

Psalm 39,5: „Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“

David bittet hier nicht darum, den genauen Tag seines Todes zu erfahren – nein! Gott hat dem Menschen niemals dieses Wissen versprochen. (Es gibt kein biblisches Gebet, das darum bittet, den Todestag zu kennen.)

Vielmehr bittet David Gott darum, die Begrenztheit seines Lebens zu erkennen, dass seine Tage auf Erden nicht viele sind – dass das Leben des Menschen wie eine Blume ist: vergänglich und nicht von Dauer.

Psalm 103,15: „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld.“

David wusste: Wenn Gott ihm ein verständiges Herz schenkt, das erkennt, dass er nur ein Pilger auf dieser Erde ist und seine Tage gezählt sind, dann wird er demütiger leben, Gottesfurcht entwickeln und in Weisheit wandeln.

Psalm 90,12: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“

Und nicht nur David sollte solch ein Gebet sprechen – auch wir heute, in den letzten Tagen dieser Welt, müssen Gott bitten, uns unsere Tage erkennen zu lassen. Das bedeutet: ein Herz der Weisheit zu bekommen, das versteht, dass wir hier nur vorübergehend sind – und dass unsere Zeit begrenzt ist.

Was ist der Nutzen eines solchen Herzens?

Wenn wir so beten und Gott uns dieses Herz schenkt, dann werden wir mehr auf das ewige Leben blicken als auf dieses vergängliche Leben. In unseren Gedanken werden wir wissen: unsere Zeit hier ist kurz. Und an jedem Tag kann unsere Lebensreise enden.

Menschen, die dieses Herz haben, sind die, die Gott wirklich suchen – die sich selbst verleugnen. Es sind die, die anderen helfen und das Evangelium verkündigen, weil sie wissen, das Ende dieses Lebens kommt.

Solche Menschen – selbst wenn man ihnen tausend Jahre auf Erden verspricht – werden dennoch sagen: Meine Tage sind kurz! Denn in ihnen lebt bereits diese Weisheit: „Ich bin wie eine Blume, die heute blüht und morgen ins Feuer geworfen wird.“ Und so leben sie tagtäglich mit dem Ziel, das ewige Leben vorzubereiten.

Der Teufel hasst dieses Herz

Satan will nicht, dass wir so denken. Er will, dass wir glauben, wir würden für immer auf dieser Erde leben. Denn er weiß: Wenn Menschen erkennen, dass ihr Leben ein Ende hat, werden sie sich vorbereiten auf das, was kommt – und er wird sie verlieren. Aber der Teufel will niemanden verlieren, sondern alle mit sich ins Feuermeer reißen.

Deshalb ist es sehr wichtig, täglich zu beten: „Herr, lehre mich mein Ende zu erkennen und meine Tage zu zählen, damit ich verstehe: Ich bin nur ein Fremdling hier.“


Drei Wege, wie du dieses Herz bekommst:

1. Durch Gebet

Alle Antworten kommen im Gebet. So wie Salomo Gott um Weisheit bat und sie erhielt, so kannst auch du beten: „Herr, lehre mich!“ Genau das tat David: „Herr, lehre mich mein Ende!“ – Bete auch du: „Herr, lehre mich!“

2. Durch Nachdenken über den Tod

Wenn du dir Zeit nimmst, über Todesfälle, Unfälle oder schwerkranke Menschen nachzudenken – oder wenn du Beerdigungen besuchst – dann wirkt Gott an deinem Herzen. Diese Orte formen das Herz des Menschen. Viele meiden solche Situationen, weil sie keine inneren Schmerzen fühlen wollen. Aber in Wahrheit steckt dahinter oft ein stolzes Herz, das denkt, es wird ewig leben.

Die Bibel sagt, wir sollen nicht nur Feste besuchen, sondern auch Orte der Trauer, denn dort lernen wir mehr über das Leben:

Prediger 7,2-3:
„Besser, man geht in ein Trauerhaus als in ein Festhaus; denn dort ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt es sich zu Herzen.
Traurigkeit ist besser als Lachen; denn durch Traurigkeit wird das Herz gebessert.“

3. Durch das Wort Gottes

Wenn du die Bibel liest, bekommst du wahre Erkenntnis. Dort findest du die Worte, die dein Herz demütig machen. Die Bibel ist der Spiegel, in dem du dich selbst erkennst. Willst du wissen, wer du wirklich bist? – Lies die Bibel.


Der Herr segne uns.

Maranatha! – Der Herr kommt bald.


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Was sagt die Bibel über Haare?

Die Bibel gibt klare Anweisungen zum Thema Haare – sowohl für Männer als auch für Frauen, besonders in 1. Korinther 11, wo der Apostel Paulus die Bedeutung von Kopfbedeckungen und natürlichem Haar als Symbole göttlicher Ordnung, Autorität und Ehrfurcht im Gottesdienst erklärt.


Für Männer:

Geistliche Leitung und Haarlänge

Die Bibel lehrt, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen, weil dies ihren geistlichen Haupt – Christus – entehren würde.

1. Korinther 11,3 (Lutherbibel 2017):
„Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, und Gott ist das Haupt Christi.“

Diese Stelle zeigt eine göttliche Hierarchie, bei der der Mann unter der Autorität Christi steht. Paulus leitet daraus ab, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen als sichtbaren Ausdruck dieser geistlichen Wahrheit:

1. Korinther 11,14 (Lutherbibel 2017):
„Lehrt euch nicht auch die Natur selbst, dass es eine Schande für den Mann ist, langes Haar zu tragen?“

Im griechisch-römischen Kulturkreis wurde langes Haar bei Männern oft mit Eitelkeit oder Weiblichkeit in Verbindung gebracht. Paulus beruft sich hier auf die natürliche Ordnung und kulturelle Normen, die Gottes Schöpfungsordnung widerspiegeln.


Kopfbedeckung im Gottesdienst

Paulus weist weiter an, dass Männer beim Beten oder Anbeten ihr Haupt nicht bedecken sollen, weil dies symbolisch Christus entehren würde:

1. Korinther 11,7 (Lutherbibel 2017):
„Denn der Mann soll nicht das Haupt bedecken, weil er das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist; die Frau aber ist die Herrlichkeit des Mannes.“

Dies spiegelt die Schöpfungsordnung aus Genesis 1–2 wider, in der der Mann zuerst geschaffen wurde und die Frau als Helferin.

Praktische Anwendung:
Männer sollten ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen beim Gottesdienst tragen und keine weiblichen oder auffälligen Frisuren (z.B. Zöpfe, übermäßige Pflege) annehmen, da dies ihre Rolle als Ebenbild Gottes beeinträchtigen würde.


Für Frauen:

Langes Haar als Zeichen von Herrlichkeit und Bedeckung

Im Gegensatz zu Männern wird Frauen gelehrt, dass langes Haar ein Zeichen von Schönheit und göttlicher Ehre ist:

1. Korinther 11,15 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau langes Haar hat, so ist es ihr zur Ehre; denn das Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben.“

Paulus verbindet hier langes Haar mit Bescheidenheit und Unterordnung sowie mit den kulturellen und geistlichen Erwartungen an Weiblichkeit im Gottesdienst. Das lange Haar wirkt als natürliche Bedeckung, zusätzlich wird in der öffentlichen Anbetung oft eine weitere Kopfbedeckung (Schleier oder Tuch) empfohlen als Zeichen der Unterordnung und Ehrfurcht.

1. Korinther 11,6 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau nicht bedeckt ist, so soll sie sich auch schneiden lassen. Wenn es aber schändlich für eine Frau ist, sich zu schneiden oder zu scheren, so soll sie sich bedecken.“

Paulus verwendet hier eine sehr starke Sprache, um die Bedeutung dieses Symbols zu unterstreichen. Es galt als Schande, wenn eine Frau ohne Kopfbedeckung betete oder prophetisch sprach – vergleichbar mit dem Verlust der Haare, was damals Schande oder Unmoral bedeutete (z.B. Tempelprostituierte, Ehebrecherinnen).


Wegen der Engel

Paulus nennt auch einen geheimnisvollen, aber wichtigen Grund für die Kopfbedeckung:

1. Korinther 11,10 (Lutherbibel 2017):
„Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Autorität auf dem Haupt haben wegen der Engel.“

Diese Stelle bezieht sich wahrscheinlich auf die Anwesenheit himmlischer Wesen beim Gottesdienst (vgl. Matthäus 18,10; Hebräer 1,14) und unterstreicht die Heiligkeit und Ernsthaftigkeit der gemeinschaftlichen Anbetung. Es zeigt, dass unser Verhalten und unser äußeres Erscheinungsbild im Gottesdienst kosmische Bedeutung haben, nicht nur menschliche Tradition.


Bescheidene Schmuck- und Haarpflege

Paulus spricht auch über äußere Schmuckformen bei Frauen:

1. Timotheus 2,9–10 (Lutherbibel 2017):
„Ebenso sollen die Frauen sich in anständiger Kleidung schmücken, mit Bescheidenheit und Zucht, nicht mit geflochtenem Haar oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern wie es sich für Frauen ziemt, die Gott dienen, mit guten Werken.“

Dieser Text, der auch in 1. Petrus 3,3–4 wiederholt wird, betont innere Schönheit über äußerliche Erscheinung. Paulus verbietet Frisuren oder Schmuck nicht grundsätzlich, warnt aber vor Eitelkeit und weltlichem Prunk zugunsten von Bescheidenheit und Gottseligkeit.


Praktische Schlussfolgerungen:

  • Männer sollen ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen im Gottesdienst tragen und durch Einfachheit und Ehrfurcht Gottes Bild widerspiegeln.

  • Frauen sollen ihr Haar lang wachsen lassen als Zeichen der Herrlichkeit, während des Gottesdienstes das Haupt bedecken und keine künstlichen Haarverlängerungen, Perücken oder weltlichen Stilrichtungen tragen, die Gottes natürliche Ordnung verletzen.

  • Beide Geschlechter sind aufgerufen, Gottes Schöpfungsordnung durch ihr Erscheinungsbild und Verhalten zu ehren, besonders in der Anbetung.


Schlusswort:

Maranatha – Der Herr kommt!



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WIE DIE MENSCHEN SICH EIN GOLENES KALB IN IHREN HERZEN FORMEN


Dasselbe Verhalten, das die Israeliten in der Wüste zeigten, wiederholt sich heute unter dem Volk Gottes. Es ist wichtig, dass wir den Ursprung dieses inneren Götzenbildes verstehen, um zu erkennen, wie es sich heute in den Herzen der Menschen formt.

Die Heilige Schrift zeigt uns, dass die Israeliten keinerlei Ressourcen hatten, um solch ein Fest zu feiern oder das Kalb zu bauen – sie waren in der Wüste. Es gab dort keine Möglichkeit, gute Speisen zuzubereiten oder Wein und andere Getränke zu finden, um ihre „Anbetung“ zu feiern.

Und doch ist etwas Erstaunliches passiert: Trotz dieser offensichtlichen Hindernisse wurde das goldene Kalb geschaffen – nicht aus Stein, sondern aus echtem Gold! Es gab Getränke, allerlei Speisen, Musik und sogar Tanz – alles war da.

2. Mose 32:2-6
2 Aaron antwortete ihnen: „Nehmt die goldenen Ohrringe ab, die eure Frauen, Söhne und Töchter tragen, und bringt sie zu mir.“
3 Da rissen sich alle die goldenen Ohrringe von den Ohren und brachten sie zu Aaron.
4 Er nahm das Gold entgegen, formte es mit einem Meißel und goss daraus ein Kalb. Da riefen sie: „Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten geführt haben!“
5 Als Aaron das sah, baute er einen Altar vor dem Kalb und rief aus: „Morgen ist ein Fest für den HERRN!“
6 Am nächsten Morgen standen sie früh auf, brachten Brandopfer dar und auch Friedensopfer. Dann setzten sie sich, um zu essen und zu trinken, und standen auf, um zu tanzen.

Nun fragt man sich: Woher kam all das?

Dies zeigt: Wenn die menschliche Seele sich vornimmt, etwas zu erreichen – sei es gut oder böse – wird sie einen Weg finden, unabhängig von den Umständen.

So war es auch hier: Als sie Gold brauchten, erinnerten sie sich daran, dass ihre Frauen, Söhne und Töchter Goldschmuck trugen. Sie sammelten alles, gaben es Aaron – und daraus entstand ein glänzendes Kalb.

Die Bibel sagt uns nicht, woher sie das gute Essen und die Getränke bekamen, aber offensichtlich wurden Leute geschickt, um sie aus den umliegenden Städten zu holen. Vielleicht war Korach einer der Organisatoren – vielleicht verkauften sie etwas von dem Gold, um das Fest zu finanzieren. Auf jeden Fall – das Fest fand statt, in aller Fülle.

Die Menschen aßen, tranken, feierten – und das prunkvolle goldene Kalb stand im Zentrum. Doch nie – kein einziges Mal – hatten sie solche Ideen für den wahren Gott, der sie mit großer Macht aus Ägypten gerettet hatte. Niemand kam auf den Gedanken, ein einfaches Lehmhaus zu bauen, in dem Gott ihnen begegnen könnte. Stattdessen zogen sie es vor, ein Götzenbild zu machen, das ihnen nie geholfen hatte. Denkst du nicht, dass solches Verhalten Gott eifersüchtig machen würde?

Dasselbe geschieht heute unter Christen…

Wenn wir hören, dass eine Hochzeit bevorsteht, geben wir unser Bestes: Wir organisieren Komitees, spenden großzügig – selbst Millionen – und planen jedes Detail, bis es ein wunderschönes Ereignis wird. Aber für Gott, der uns am Kreuz erlöst hat, der Tag und Nacht für uns kämpft, der uns Leben und Atem schenkt – für Ihn haben wir kaum Zeit.

Wir sehen das Haus Gottes oder seinen Dienst in einem armseligen Zustand, doch wir gehen einfach vorbei – gleichgültig, wie Blinde. Wir sagen nur: „Gott wird’s schon tun.“

Wenn wir ehrlich vergleichen, wie viel wir für weltliche Dinge geben, im Vergleich zu dem, was wir für Gott geben – dann sehen wir: Wir haben viele goldene Kälber gebaut, und wir beten sie an, ohne es zu merken. Das hat Gottes Herz tief betrübt.

Kommt eine Party, ein Geburtstag, eine Feier – wir sind sofort dabei. Aber wenn es um Dinge Gottes geht, müssen wir erst erinnert, gedrängt, gezogen werden. Das ist wirklich traurig.

Lasst uns dieses goldene Kalb zerbrechen. Lasst uns diese falschen Götter aus unserem Inneren entfernen. Lasst unsere Herzen uns verklagen. Geben wir Gott den ersten Platz in unserem Leben – denn nur Er ist würdig.

Denken wir nicht, dass die Israeliten dümmer waren als wir. Vielleicht waren sie in mancher Hinsicht sogar im Vorteil – denn sie hatten weniger Offenbarung als wir. Aber wir wiederholen trotzdem dieselben Fehler.

Lasst uns Gott lieben. Lasst uns unser Heil wertschätzen. Lasst uns auch Seinen Dienst und Sein Werk ehren.

EFATHA.

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DIE LAMPE GOTTES WAR NOCH NICHT ERLOSCHEN

Lob und Ehre sei dem Namen unseres Herrn und Retters, dem Urheber des Lebens, Jesus Christus!
Willkommen, während wir gemeinsam das Wort Gottes betrachten.

Es wird eine Zeit kommen, in der die Lampe Gottes erlöschen wird. Darum lasst uns auf den Ruf Gottes antworten, bevor dieser Moment kommt.


1. Samuel 3,2–4 (LUT)

„Zu jener Zeit war Eli fast erblindet, sodass er nicht mehr sehen konnte. Und Eli lag an seinem Ort, und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen; Samuel aber schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war. Da rief der HERR den Samuel; der antwortete: Hier bin ich!“


Um die Bedeutung der „Lampe Gottes“ und den Zeitpunkt ihres Erlöschens zu verstehen, müssen wir das Zelt der Begegnung betrachten, das Mose auf Gottes Befehl hin errichtete (2. Mose 25–27).

Das Heiligtum bestand aus drei Bereichen:

  • dem Vorhof,
  • dem Heiligen,
  • und dem Allerheiligsten.

Im Heiligen befanden sich drei heilige Gegenstände:

  • der Räucheraltar,
  • der Schaubrottisch,
  • und der goldene Leuchter (Menora) mit seinen sieben Armen.

Die Aufgabe des Leuchters war es, ständig Licht zu geben – besonders während der Nachtstunden.
Gott gebot, dass die Lampe ohne Unterbrechung brennen sollte:

„Von Abend bis Morgen soll sie vor dem HERRN brennen.“
(2. Mose 27,20–21; 3. Mose 24,1–3)

Dieses beständige Licht symbolisierte Gottes Gegenwart, seine Führung und seine treue Bundesliebe.
Wenn der Morgen anbrach, ersetzte das natürliche Sonnenlicht den Schein der Lampe – dann wurde sie gelöscht.

In 1. Samuel 3 bedeutet der Satz „die Lampe Gottes war noch nicht erloschen“, dass es noch Nacht war – die Dunkelheit hatte das Licht noch nicht verdrängt.
Und in dieser Dunkelheit sprach Gott zu Samuel.


EINE TIEFE SYMBOLIK

Diese Szene ist voller geistlicher Bedeutung:

  • Die Dunkelheit steht für den geistlichen Zustand der Menschen oder der Seele – für Zeiten der Unsicherheit, des Wartens oder der Krise.
  • Die Lampe steht für Gottes Gnade und Offenbarung, die in der Finsternis leuchtet.
  • Der Ruf Gottes ist eine Einladung, auf seine Stimme zu hören – oft leise, manchmal menschlich klingend, aber göttlich im Ursprung.

Samuels anfängliche Verwirrung – er dachte, Eli rufe ihn – erinnert uns daran, dass Gottes Stimme manchmal ganz gewöhnlich klingt. Oft spricht Gott auf sanfte Weise, und wir müssen lernen, ihn zu erkennen.


DIE DRINGLICHKEIT DES GÖTTLICHEN RUFES

Gottes Ruf duldet keinen Aufschub.
Wenn Samuel den Ruf überhört hätte, während die Lampe noch brannte, hätte er vielleicht erst viel später wieder die Stimme Gottes gehört.

Das lehrt uns:
Die Zeit der Gnade ist nicht unbegrenzt.
Die „Lampe Gottes“ ist ein Bild für seine Gnade, und es wird eine Zeit kommen, in der diese Gnade zurückgezogen wird – wenn Gottes liebevolle Einladung endet.

Darum ruft uns dieses Wort auf, unsere Herzen zu prüfen:

  • Hast du Jesus Christus als deinen Retter angenommen?
  • Bist du getauft und in eine persönliche Beziehung mit ihm eingetreten?
  • Lebst du gehorsam gegenüber seiner Stimme?

Wenn nicht, dann ist jetzt die Zeit, auf ihn zu hören – bevor die Lampe erlischt.


Prediger 12,1 (LUT)

„Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, von denen du sagen wirst: Sie gefallen mir nicht.“


Möge dieses Wort dich ermutigen, heute auf Gottes Ruf zu hören, solange die Lampe seiner Gnade noch brennt.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!

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