Das christliche Leben besteht nicht nur darin, sündige Taten zu vermeiden – es geht auch darum, unser Herz, unseren Verstand und unsere Worte zu bewahren. Die Bibel lehrt uns klar, dass unsere Sprache die Kraft hat, unseren Charakter zu formen – oder zu zerstören.
„Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
1. Korinther 15,33 – Lutherbibel 2017
Das griechische Wort, das hier mit „Umgang“ übersetzt wird, ist homiliai, was auch „Gespräche“ oder „Kommunikation“ bedeuten kann. Paulus warnt die Korinther nicht nur davor, mit gottlosen Menschen Gemeinschaft zu haben, sondern auch davor, sich von deren Denken und Reden beeinflussen zu lassen.
Viele Sünden beginnen nicht mit Taten, sondern mit Gesprächen. Ob es sich um Klatsch, Flirten, das Planen von Bösem oder das Säen von Zwietracht handelt – die Sünde nimmt oft in unseren Worten ihren Anfang. Deshalb mahnt uns die Schrift, auf unsere Zunge zu achten:
„HERR, stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte die Tür meiner Lippen!“
Psalm 141,3 – Einheitsübersetzung
Die Planung zur Sünde beginnt meist mit einem inneren oder äußeren Dialog. Mörder schmieden ihre Pläne im Gespräch (Sprüche 1,10–16), Ehebrecher verführen mit schmeichelnden Worten (Sprüche 7,21), und Verleumder zerstören Beziehungen – Wort für Wort (Sprüche 16,28).
Ein eindrucksvolles Beispiel finden wir in Josef in 1. Mose 39. Als die Frau des Potifar ihn verführen wollte, widerstand Josef nicht nur körperlich – er mied auch jedes Gespräch mit ihr:
„Und obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, sich zu ihr zu legen und mit ihr zusammen zu sein.“
1. Mose 39,10 – Lutherbibel 2017
Das ist bedeutsam. Josef erkannte, dass schon das Gespräch der erste Schritt zur Versuchung war. Er vertraute nicht auf seine eigene Stärke oder spielte mit dem Feuer. Stattdessen zog er sich aus einer Umgebung zurück, die ihn zur Sünde hätte führen können.
Viele Christen von heute behaupten, sie seien geistlich stark und „würden niemals in Sünde fallen“ – und dennoch lassen sie sich auf lockere, flirtende oder unweise Gespräche ein, besonders mit dem anderen Geschlecht. Sie scherzen übermäßig, chatten stundenlang im Internet und rechtfertigen ihr „harmloses Gerede“.
Doch Jesus warnt uns:
„Ich sage euch aber: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen.“
Matthäus 12,36 – Lutherbibel 2017
Auch Paulus fordert uns auf, uns von schmutzigen Reden, Klatsch und unangebrachten Scherzen fernzuhalten:
„Auch Unanständigkeit, albernes oder zweideutiges Reden gehören sich nicht für euch; bringt vielmehr eure Dankbarkeit zum Ausdruck!“
Epheser 5,4 – Einheitsübersetzung
Wer sich auf unfruchtbare oder unreine Gespräche einlässt, besonders mit Menschen, die Gott nicht kennen, gibt dem Feind einen Zugangspunkt (Epheser 4,27). Gespräche sind geistliche Türen – du musst mit Weisheit entscheiden, welche du öffnest.
Wir werden zu dem, was wir immer wieder hören und sagen. Deshalb warnt uns die Schrift: Böses Reden ist nicht harmlos – es verdirbt das Gute in uns:
„Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
1. Korinther 15,33 – Lutherbibel 2017
Das ist kein bloßes soziales Prinzip – es ist ein geistliches Gesetz.
Jakobus schreibt:
„Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib, setzt den gesamten Lebenslauf in Brand und wird selbst von der Hölle entzündet.“
Jakobus 3,6 – Einheitsübersetzung
Wenn dir deine geistliche Integrität wichtig ist, musst du deine Rede bewusst lenken. Brich Gespräche ab, die Gott nicht ehren – besonders solche, die zur Versuchung führen können. Sei besonders wachsam im Umgang mit dem anderen Geschlecht und mit Menschen, die deinen Glauben nicht teilen.
„Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, bewahrt seine Seele vor Angst.“
Sprüche 21,23 – Lutherbibel 2017
Maranatha – Der Herr kommt
In diesen letzten Tagen ist der Feind listig – er greift oft nicht mit offensichtlicher Sünde an, sondern mit beiläufigem Kompromiss. Lass dich nicht täuschen: Gespräche haben Gewicht. Sie formen dein Herz – und dein Herz formt dein Schicksal.
Bewahre deine Worte, als hinge dein geistliches Leben davon ab – denn genau das tut es.
„Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“
Sprüche 4,23 – Lutherbibel 2017
Maranatha – Der Herr kommt bald. Möge Er uns treu finden – in Rede, Gedanken und Taten.
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