Jesus sprach:
Matthäus 13,24-30 (LUTH 2017)
24 Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach:
„Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen säte auf seinen Acker;
25 während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut unter den Weizen und ging davon.
26 Als nun die Saat aufging und Frucht brachte, da zeigte sich auch das Unkraut.
27 Da traten die Knechte des Hausherrn zu ihm und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
28 Er sprach zu ihnen: Ein Feind hat das getan. Die Knechte sprachen zu ihm: Willst du, dass wir hingehen und es sammeln?
29 Er sprach: Nein, damit ihr nicht beim Sammeln des Unkrauts zugleich den Weizen ausreißt.
30 Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es zu Bündeln, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!“
Matthäus 13,36-43 (LUTH 2017)
36 Da ließ Jesus die Volksmenge ziehen und ging in das Haus. Seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Feld!
37 Er antwortete und sprach: Der Sämann ist der Sohn des Menschen;
38 der Acker ist die Welt; der gute Samen sind die Kinder des Reiches; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen;
39 der Feind, der es säte, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit; und die Schnitter sind Engel.
40 Wie nun das Unkraut gesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Weltzeit sein.
41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse ausschneiden und die, welche Gesetzlosigkeit tun,
42 und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen sein.
43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Das Gleichnis verstehen:
In diesem Gleichnis vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker sät. Doch während die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut unter den Weizen. Als die Pflanzen wuchsen, zeigte sich auch das Unkraut, und die Knechte fragten, ob sie es entfernen sollten. Der Herr antwortete, beide sollten bis zur Ernte zusammen wachsen. Dann werde das Unkraut gesammelt und verbrannt, während der Weizen eingesammelt werde.
Theologische Erkenntnisse:
Das Feld steht für die Welt:
Das Feld symbolisiert die Welt. Das Himmelreich ist in der Welt präsent und aktiv, nicht auf einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Gruppe beschränkt. Der gute Samen sind die Kinder des Reiches, die das Evangelium empfangen haben und nach Gottes Willen leben. Das Unkraut steht für die Kinder des Bösen, die dem Teufel folgen und gegen Gottes Zwecke leben.
Koexistenz von Gut und Böse:
Ein zentrales Thema des Gleichnisses ist, dass Gut und Böse nebeneinander in der Welt existieren. Das gemeinsame Wachstum von Weizen und Unkraut spiegelt den Konflikt zwischen dem Reich Gottes und den Mächten der Dunkelheit in dieser Zeit wider. Das Reich Gottes wurde durch Jesus eingeläutet, ist aber noch nicht vollständig verwirklicht. In der Zwischenzeit besteht das Böse weiter und bedroht Gottes Werk. Doch Gottes Weisheit und Timing erlauben, dass beides bis zur letzten Ernte zusammen wächst.
Göttliche Geduld und Gericht:
Der Herr bittet, Weizen und Unkraut bis zur Ernte wachsen zu lassen. Das zeigt Gottes Geduld und Nachsicht, die Zeit zur Umkehr und Erlösung lässt (vgl. 2. Petrus 3,9). Das endgültige Gericht wird jedoch kommen, und dann wird eine klare Trennung zwischen Gerechten und Gottlosen stattfinden. Das Unkraut wird verbrannt, was die Gewissheit des göttlichen Gerichts am Ende der Zeit verdeutlicht.
Die Rolle der Engel:
Die Trennung von Gut und Böse ist nicht Aufgabe der Menschen, sondern wird durch Gottes Engel vollzogen. Das unterstreicht, dass das letzte Gericht allein Gott gehört. Menschen können nicht immer klar unterscheiden, wer gerecht oder gottlos ist, aber Gott kennt alle Herzen, und die Engel werden seinen Willen perfekt ausführen.
Gott segne dich.
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