Woher kommen wahre göttliche Gefühle?

Woher kommen wahre göttliche Gefühle?

Einleitung

Jesus tat während Seines irdischen Dienstes viele Wunder. Doch manche Momente zeigen nicht nur Seine Macht, sondern auch Sein Herz. Einer dieser bewegenden Augenblicke steht in Markus 7,32–34, wo Jesus einen tauben und stummen Mann auf eine sehr persönliche und tief emotionale Weise heilte.
Diese Begebenheit lehrt uns: Wahre, göttliche Gefühle – besonders Mitleid und Erbarmen – entstehen nicht aus eigener Anstrengung, sondern aus einer innigen Gemeinschaft mit Gott.


Die Heilung in Markus 7 – Ein besonderer Weg

Markus 7,32–34

„Und sie brachten zu ihm einen, der taub war und kaum reden konnte, und baten ihn, er möchte ihm die Hand auflegen. Und er nahm ihn von der Menge beiseite, legte ihm die Finger in die Ohren, spuckte aus und berührte seine Zunge; und er sah auf zum Himmel, seufzte und sprach zu ihm: Hephatha! – das heißt: Tu dich auf!“

Oft heilte Jesus sofort und allein durch Sein Wort. Doch hier zog Er den Mann beiseite, gebrauchte körperliche Gesten, seufzte tief – und heilte ihn dann. Warum wählte Er diese so persönliche und ausdrucksstarke Vorgehensweise?

Der Grund liegt in Jesu göttlichem Mitgefühl. Dieses Seufzen war kein Zeichen von Ungeduld, sondern Ausdruck tiefster innerer Anteilnahme und einer Last im Geist. Es war nicht nur ein Wunder – es war ein Augenblick, in dem Jesus sich ganz mit menschlichem Leid identifizierte.


In Gott verwurzelt

Als Jesus „zum Himmel blickte“, schaute Er nicht einfach nur nach oben. Er suchte bewusst die Verbindung mit dem Vater und schöpfte aus der wahren Quelle von Liebe und Barmherzigkeit. Dieses Muster sehen wir immer wieder in Seinem Dienst:

Johannes 5,19

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht…“

Jesu Mitgefühl kam nicht automatisch – es war das Ergebnis einer ständigen Ausrichtung Seines Herzens auf Gott.


Vergleich mit Johannes 9 – Heilung mit Auftrag

Johannes 9,6–7

„Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte einen Brei aus Speichel, strich den Brei auf die Augen des Blinden und sprach zu ihm: Geh und wasch dich im Teich Siloah! – das heißt übersetzt: Gesandt. Da ging er hin, wusch sich und kam sehend zurück.“

Auch hier nutzte Jesus etwas Physisches – aber Er seufzte nicht. Das zeigt: Jesus passte jedes Wunder an die besondere emotionale und geistliche Situation des Menschen an. Der Mann in Markus 7 brauchte mehr als körperliche Heilung – er brauchte Gottes tiefes Erbarmen.


Unser Auftrag als Christen – Teilhaben an Gottes Erbarmen

Lukas 6,36

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Als Jünger Jesu sind wir nicht nur berufen zu handeln, sondern auch zu empfinden. Wahres, göttliches Mitgefühl kann man nicht nachahmen. Es wächst in der Zeit, die wir mit Gott verbringen – im Gebet, beim Bibellesen, im Fasten und in der Anbetung. Jesus hat uns das vorgelebt.

Wenn wir – wie Er – unseren Blick und unser Herz auf den Himmel richten, öffnen wir uns für Gottes eigenes Empfinden.


Weitere Beispiele für Jesu Mitgefühl

Lukas 7,13

„Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht!“

Matthäus 9,36

„Und als er das Volk sah, jammerte es ihn, denn sie waren geängstigt und zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben.“

Markus 6,34

„Und als er ausstieg, sah er eine große Menge; und er hatte Erbarmen mit ihnen, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“

Diese Verse zeigen: Jesus handelte nie gefühllos. Er sah die Menschen, wie sie wirklich waren – und Sein Herz wurde bewegt.


Den Blick auf den Himmel richten

Zum Himmel zu schauen bedeutet nicht nur, den Blick zu erheben, sondern bewusst den Sinn auf Gott auszurichten:

Kolosser 3,1–2

„Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist… Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“

Wer Gott von Herzen sucht, wird Ihm ähnlicher und trägt die Frucht des Geistes:

Galater 5,22–23

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“

Das sind die Empfindungen, die heilen, wiederherstellen und verbinden.


Wie wir wahre göttliche Gefühle empfangen

Unsere Welt ist laut, schmerzvoll und oft innerlich entfremdet. Wenn wir lieben wollen wie Jesus, müssen wir fühlen wie Jesus. Das heißt:

  • Unser Herz bewusst auf Gott ausrichten (durch Gebet, Bibel, Anbetung)

  • Täglich Gottes Herz suchen

  • Dem Heiligen Geist erlauben, unser Inneres zu formen und zu verändern

So werden wir zu Werkzeugen von Gottes Erbarmen – wie Jesus selbst. Und durch uns erfahren andere nicht nur menschliche Freundlichkeit, sondern göttliche Heilung.

„Herr, hilf uns, den Blick auf Dich zu richten – damit wir aus Dir jene Gefühle empfangen, die verändern, heilen und retten. Amen.“

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Über den Autor

Ester yusufu editor

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