„Sollen wir Gutes von Gott annehmen und kein Unglück?“

„Sollen wir Gutes von Gott annehmen und kein Unglück?“

DIE FRAGE:
Als Hiob von verheerendem Verlust getroffen wurde – seinen Reichtum, seine Gesundheit und sogar seine Kinder – wandte er sich an seine trauernde Frau und sagte:

„Sollten wir das Gute von Gott annehmen und das Übel nicht?“
(Hiob 2,10, Lutherbibel 2017)

Das wirft eine tiefgehende theologische Frage auf:
Kommen auch Zeiten der Not von Gott? Oder gibt Gott uns nur das Angenehme?


DIE ANTWORT:
Lassen Sie uns den ganzen Vers in Hiob 2,10 lesen:

„Er aber sprach zu ihr: Du redest wie eine der törichten Frauen. Sollen wir das Gute von Gott annehmen und das Böse nicht? In allem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.“
(Hiob 2,10, Lutherbibel 2017)

Hiobs Antwort zeigt ein reifes Verständnis von Gottes Souveränität. Er erkennt an, dass Gott über alles herrscht – nicht nur über das Gute, sondern auch über das Schwierige. Wichtig ist, dass Hiob Gott nicht beschuldigt, sondern vertraut, dass Gott einen Zweck hat, auch wenn er ihn nicht versteht.


SCHAFFT GOTT DAS BÖSE?
Es ist entscheidend zu verstehen, dass Gott nicht der Urheber des Bösen ist. Die Schrift bestätigt:

„Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht! Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er versucht auch niemand.“
(Jakobus 1,13, Lutherbibel 2017)

Gott erlaubt zwar Widrigkeiten, Leiden oder Prüfungen – aber Er verursacht kein moralisches Übel. Das Böse entsteht durch die gefallene Welt, die Sünde der Menschen und das Wirken Satans. Doch Gott nutzt souverän auch schmerzhafte Umstände zu seinem heilsamen Zweck.

Das zeigt sich deutlich in der Geschichte von Josef:

„Ihr aber dachtet es böse mit mir zu machen; Gott aber gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Leben erhalten wird, nämlich ein großes Volk.“
(1. Mose 50,20, Lutherbibel 2017)


SINN IM LEID
Widrigkeiten sind oft Gottes Werkzeug zur Veränderung. Was wie Verlust aussieht, kann Vorbereitung für größeren Gewinn sein. Gottes läuternde Arbeit geschieht in Prüfungen:

„Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallt, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Geduld wirkt.“
(Jakobus 1,2–3, Lutherbibel 2017)

Hiobs Geschichte ist ein kraftvolles Beispiel dafür. Obwohl er alles verlor, stellte Gott ihn doppelt wieder her:

„Der HERR segnete die letzten Tage Hiobs mehr als seine Anfangstage…“
(Hiob 42,12, Lutherbibel 2017)

Hiob wusste es nicht, aber sein Leiden hatte einen göttlichen Zweck: Gott bestätigte Hiobs Glauben, entlarvte Satans Machenschaften (Hiob 1,6–12) und bereitete Hiob auf ein tieferes Verständnis von Gottes Größe vor (Hiob 38–42).


DEN GRÖSSEREN ZUSAMMENHANG SEHEN
Manchmal ist das, was „schlecht“ erscheint, nur der Weg zu etwas Besserem:

  • Als Israel vom aramäischen Heer belagert wurde (2. Könige 6–7), führte die Belagerung zu einer wundersamen Rettung und Fülle.
  • Als Simson einem Löwen begegnete, nutzte Gott das, um ihm Honig zu geben (Richter 14,8–9).
  • Eine Frau, die Wehen hat, erträgt kurzzeitiges Leiden, aber freut sich über das neue Leben (Johannes 16,21).

In all diesen Beispielen war das Leid die Tür zum Durchbruch.


GOTTESFÜRCHTIGER CHARAKTER WIRD GEFORMT
Prüfungszeiten sind die Zeit, in denen gottgefälliger Charakter wächst:

  • Geduld (Römer 5,3–4)
  • Demut (1. Petrus 5,6)
  • Ausdauer (Hebräer 12,7–11)
  • Glaube (1. Petrus 1,6–7)

Gott benutzt diese Zeiten, um uns dem Bild Christi ähnlich zu machen (Römer 8,28–29). Was wir oft „schlechte Zeiten“ nennen, kann Gottes Weg sein, uns Jesus ähnlicher zu machen.


GOTT ZERSTÖRT SEINE KINDER NICHT
Klar gesagt: Gott bringt seinen Kindern keine Vernichtung.

„Wenn nun jemand von euch seinem Sohn Brot bittet, wird er ihm einen Stein geben? Oder wenn er einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben? … wie viel mehr wird euer himmlischer Vater den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“
(Lukas 11,11.13, Lutherbibel 2017)

Gott züchtigt, ja (Hebräer 12,6), aber niemals, um zu zerstören. Sein Ziel ist immer Wiederherstellung und Wachstum. Er ist ein guter Vater – auch wenn er Leid zulässt.


DAS ENDE VON HIOB: EIN ZEUGNIS VON GOTTES BARMHERZIGKEIT
Jakobus 5,11 fasst es wunderbar zusammen:

„Ihr habt von der Geduld Hiobs gehört und habt das Ende gesehen, das der Herr bewirkt hat; denn der Herr ist voller Erbarmen und barmherzig.“
(Jakobus 5,11, Lutherbibel 2017)

Gottes Ziel war nicht, Hiob zu brechen, sondern ihn zu segnen – und durch seine Ausdauer erhielt Hiob eine tiefere Erkenntnis Gottes und größeren Segen als zuvor.


LETZTE ERMUTIGUNG
Als Hiob fragte: „Sollen wir das Gute von Gott annehmen und das Übel nicht?“ meinte er nicht, dass Gott die Quelle des Bösen ist. Er bestätigte, dass Gott über jede Zeit herrscht – auch über Zeiten des Schmerzes und der Trauer.

Als Gläubige können wir uns an dieser Wahrheit festhalten:

  • Gott erlaubt Prüfungen mit einem Zweck.
  • Kein Schmerz ist umsonst.
  • Am Ende zeigt sich Gottes Güte.

Vertraue ihm – nicht nur im Segen, sondern auch im Kampf.

Der Herr ist gut, und seine Barmherzigkeit währt ewig.
Möge er dich in jeder Lebensphase stärken.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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