(Apostelgeschichte 2,1–13)
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.“
— Apostelgeschichte 2,1
Dieser Vers leitet einen entscheidenden Moment in der Geschichte der Kirche ein: die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Die Formulierung „als der Pfingsttag gekommen war“ macht deutlich, dass Pfingsten kein zufälliges Ereignis war.
Es war ein von Gott festgesetzter Zeitpunkt in seinem Erlösungsplan — genauso wie das Passah durch den Tod Christi erfüllt wurde (1. Korinther 5,7).
Jesus hatte den Jüngern bereits befohlen, in Jerusalem zu bleiben, bis sie „ausgerüstet würden mit Kraft aus der Höhe“ (Lukas 24,49).
Dass sie „einmütig beieinander“ waren, zeigt ihren Gehorsam, ihre Einheit und ihre Erwartung der Verheißung (Apostelgeschichte 1,4–5).
„Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“
— Apostelgeschichte 2,2
Das Brausen war kein gewöhnlicher Wind.
Die Bibel sagt „wie von“ — also ein Vergleich, keine wörtliche Beschreibung.
Es war ein Bild für eine geistliche Realität: Der unsichtbare Heilige Geist kam mit übernatürlicher Kraft und erfüllte den ganzen Raum.
Jesus sagte einst zu Nikodemus:
„Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
— Johannes 3,8
Wie der Wind nicht kontrollierbar ist, so wirkt auch der Heilige Geist — jenseits menschlicher Kontrolle, allein nach Gottes Willen.
„Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen.“
— Apostelgeschichte 2,3
Feuer steht in der Bibel oft für Gottes Gegenwart, Reinigung und Macht
(2. Mose 3,2; Maleachi 3,2–3; Hebräer 12,29).
Diese „Zungen wie von Feuer“ symbolisieren göttliche Inspiration.
Jeder Einzelne wurde persönlich vom Heiligen Geist erfüllt und befähigt.
„Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.“
— Apostelgeschichte 2,4
Diese „Sprachen“ waren reale, menschliche Sprachen — keine unverständlichen Laute.
Der Geist gab jedem die Fähigkeit, eine Sprache zu sprechen, die er nie gelernt hatte.
Ein übernatürliches Zeichen, das die göttliche Herkunft der Botschaft bestätigte.
Paulus schrieb später:
„Im Gesetz steht geschrieben: ›Ich will mit fremden Zungen und mit fremden Lippen zu diesem Volk reden, und sie werden mich doch nicht hören‹, spricht der Herr.“
— 1. Korinther 14,21
„Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel…
Und sie entsetzten sich alle, verwunderten sich und sprachen: Wie hören wir denn jeder seine eigene Sprache, in der wir geboren sind?“
— Apostelgeschichte 2,5–8
Das Wunder geschah nicht nur im Sprechen — sondern im Hören.
Menschen aus vielen Nationen (Verse 9–11) hörten das Evangelium in ihrer Muttersprache.
Das war ein Zeichen: Diese Botschaft kommt von Gott — und gilt allen Völkern.
Jesu Worte wurden erfüllt:
„Ihr werdet meine Zeugen sein… bis an das Ende der Erde.“
— Apostelgeschichte 1,8
Pfingsten kehrte Babel um (1. Mose 11,7–9):
Dort verwirrte Gott die Sprachen.
Hier vereinte er sie — durch viele Sprachen mit einer Botschaft.
„…wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.“
— Apostelgeschichte 2,11
Diese Zungen waren keine leeren, emotionalen Laute.
Es waren vom Geist inspirierte Worte, die Gottes Werke priesen — seine Macht, Gnade und Herrschaft.
Solche Rede bewirkt Überführung, nicht Verwirrung.
„Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz…“
— Apostelgeschichte 2,37
Die Predigt, die auf die Geist-Ausgießung folgte, traf die Menschen tief.
Nicht durch Show oder Emotion — sondern durch Wahrheit in göttlicher Kraft.
Petrus, nun erfüllt vom Geist, predigte Jesus als den Gekreuzigten und Auferstandenen (Apostelgeschichte 2,22–36).
Und das Volk fragte:
„Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“
Petrus antwortete klar:
„Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“
— Apostelgeschichte 2,38
Heute wird Zungenrede oft als unverständliches Murmeln dargestellt — ohne Auslegung oder Erkenntnis, oft mit Chaos verbunden.
Doch 1. Korinther 14 lehrt: Zungen ohne Auslegung bauen die Gemeinde nicht auf.
„Wenn ihr aber mit der Zunge nicht verständlich redet, wie kann man wissen, was gesagt wird?“
— 1. Korinther 14,9
Wahre Zungenrede, wie in Apostelgeschichte 2, führt Menschen zu Christus — nicht in Verwirrung.
Wenn du je gespürt hast, wie Gott dein Herz berührt — durch eine Predigt, ein Lied oder die Überführung von Schuld — dann ist das der Heilige Geist.
Er ruft dich zur Umkehr und zur Nachfolge Jesu.
Wie am Pfingsttag ist deine Antwort entscheidend:
Wenn dein Herz bewegt ist, dann tu, was Petrus sagte:
Tu Buße – Kehre um von der Sünde.
Lass dich taufen – nicht als Ritual, sondern aus Glauben, ganz untergetaucht im Namen Jesu.
Empfange den Heiligen Geist – er gibt Kraft und verändert dein Leben.
Das bedeutet:
Sich abwenden von Unzucht, Lügen, Süchten, Gewalt, Klatsch und allem Unheiligen.
Ein Leben im Gehorsam gegenüber Jesus – in Wahrheit.
Der Heilige Geist wirkt auch heute – er spricht, überführt und rettet.
Die Feuerzungen sehen heute vielleicht anders aus – doch die Kraft ist dieselbe.
Wenn Gottes Wort dein Herz entzündet, wenn du zur Umkehr gezogen wirst, wenn dein Leben sich zu seiner Ehre verändert — das ist das Wirken des Geistes.
„Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“
— Apostelgeschichte 2,39
Reagiere heute. Warte nicht.
Lass das Feuer von Pfingsten dein Leben verändern.
Der Herr Jesus segne dich und erfülle dich mit dem Heiligen Geist.
Amen.
So wie Gottes Güte und Barmherzigkeit uns alle Tage unseres Lebens folgen,
Psalm 23,6
„Güte und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“ (Luther 2017)
so sei der Name unseres Herrn und Retters Jesus Christus für immer gepriesen und hoch erhoben. Amen.
Man sagt oft, es sei besser, durch eine Kugel zu sterben, als langsam zu verhungern. Auch die Bibel bestätigt das:
Klagelieder 4,9
„Die vom Schwert Erschlagenen sind besser daran als die, die am Hunger sterben;
sie verschmachten, vom Mangel an Frucht des Feldes getroffen.“ (Schlachter 2000)
Diese Wahrheit gilt auch geistlich: Viele leben, aber ihre Seelen hungern und sterben langsam, ohne es zu merken.
Der Herr hat gewarnt, dass in den letzten Tagen kein Mangel an Brot, sondern an seinem Wort herrschen wird:
Amos 8,11–12
„Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR,
da will ich einen Hunger ins Land senden –
nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser,
sondern danach, das Wort des HERRN zu hören.
Da wird man hin und her laufen, vom Meer bis zum andern
und von Norden bis zum Osten,
und wird des HERRN Wort suchen und doch nicht finden.“ (Luther 2017)
Das ist eine Endzeitwarnung: Menschen werden nach Wahrheit suchen – aber Leere finden.
Geistlich Hungernde nehmen alles an – selbst Irrlehren – weil sie verzweifelt sind:
Sprüche 27,7
„Eine satte Seele zertritt die Honigwabe,
aber einer hungrigen Seele ist alles Bittere süß.“ (Luther 2017)
Und Jesus warnte uns vor dieser Verführung:
Matthäus 24,24
„Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten
und große Zeichen und Wunder tun,
um – wenn möglich – auch die Auserwählten zu verführen.“ (Schlachter 2000)
In Zeiten geistlicher Leere nehmen viele jede Lehre an, solange sie „neu“ oder aufregend klingt:
2. Timotheus 4,3–4
„Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen,
sondern sich selbst Lehrer aufladen werden, wie sie es haben wollen,
weil es ihnen in den Ohren kitzelt.
Und sie werden die Ohren von der Wahrheit abwenden
und sich den Fabeln zuwenden.“ (Luther 2017)
Falsche Lehren verbreiten sich dort, wo der Hunger groß und die Unterscheidung gering ist.
Nur Jesus kann unsere Seelen wirklich nähren:
Johannes 6,35
„Ich bin das Brot des Lebens.
Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern,
und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Luther 2017)
Wenn wir Ihn ablehnen und andere Quellen suchen, bleiben wir leer zurück.
Jesus hat uns den Heiligen Geist verheißen, der uns in alle Wahrheit führt:
Johannes 16,13
„Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in alle Wahrheit leiten …“ (Luther 2017)
Der Geist führt uns dorthin, wo echtes, reines Evangelium gelehrt wird.
Matthäus 24,28
„Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“ (Luther 2017)
So wie die Geier das tote Fleisch finden, so werden wahre Suchende vom Geist zur Wahrheit geführt.
Der Weg heraus beginnt mit echter Umkehr zu Jesus:
Apostelgeschichte 2,38
„Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden,
so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ (Luther 2017)
Lukas 11,13
„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst,
wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Luther 2017)
Viele suchen die Wahrheit mit eigenen Mitteln – und scheitern:
Amos 8,12
„Da wird man hin und her laufen …
und wird des HERRN Wort suchen und doch nicht finden.“ (Luther 2017)
Warum? Weil sie die Führung des Heiligen Geistes ablehnen.
Diese geistliche Hungersnot ist real. Doch Jesus hat alles bereitet:
Johannes 14,6
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Schlachter 2000)
Jesaja 55,6
„Suchet den HERRN, solange er zu finden ist;
rufet ihn an, solange er nahe ist.“ (Luther 2017)
Möge der Herr dir Unterscheidung, Hunger nach Wahrheit und die Fülle seines Geistes schenken. Amen.
Nachdem die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurden und das verheißene Land betraten, befahl Gott ihnen, sieben große Feste zu feiern, die sogenannten „Feste des Herrn“, die über alle Generationen hinweg gefeiert werden sollten. Diese Feste, die in 3. Mose (Levitikus) Kapitel 23 beschrieben sind, haben eine tiefe prophetische Bedeutung besonders für die, die dem Neuen Bund folgen. Hier eine klare Erklärung jedes einzelnen der sieben Feste und ihrer Bedeutung sowohl für die Israeliten damals als auch für uns heute.
1) Das Passahfest (Pessach):
Passah wird am 14. Nisan gefeiert (meist im März oder April) und erinnert an die Nacht, in der die Israeliten von der letzten Plage in Ägypten verschont blieben. Sie schlachteten ein Lamm, strichen dessen Blut an die Türpfosten und aßen es mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern, angekleidet und bereit zur Abreise. Dieses Ereignis gedenkt Gottes Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei.
Für Christen weist das Passah auf Jesus Christus hin, das Lamm Gottes, dessen Blut für unsere Erlösung vergossen wurde. Beim letzten Abendmahl offenbarte Jesus, dass Er die Erfüllung dieses Festes ist, als Er das Brot brach und den Wein reichte Symbole für Seinen Leib und Sein Blut. So wie die Israeliten durch das Blut des Lammes vom Tod gerettet wurden, glauben Christen, durch Jesu Opfer vor dem ewigen Tod bewahrt zu sein.
2) Das Fest der ungesäuerten Brote:
Das Fest der ungesäuerten Brote beginnt am Tag nach Passah und dauert sieben Tage (vom 15. Nisan an). In dieser Zeit sollten die Israeliten alle Hefeteile aus ihren Häusern entfernen und ungesäuertes Brot essen ein Symbol für Reinheit und die Befreiung von der Sünde.
Für Christen steht das ungesäuerte Brot für Jesus, das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,35). So wie die Israeliten ungesäuertes Brot während ihres Auszugs aßen, sind Christen dazu aufgerufen, ein heiliges Leben zu führen, frei von Sünde (symbolisiert durch die Hefe), und den Lehren Jesu zu folgen.
3) Das Fest der Erstlingsfrüchte:
Dieses Fest findet am Sonntag nach Passah, also am Tag nach dem Sabbat, statt und feiert die erste Ernte des Jahres. Die Israeliten brachten die erste Garbe zu Priestern als Opfergabe an Gott und erkannten ihn als Quelle ihres Lebens an.
Für Christen steht das Fest der Erstlingsfrüchte in direktem Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu an genau diesem Tag (Matthäus 28,1–10). Jesus wird als die „Erstlingsfrucht“ der Entschlafenen bezeichnet (1. Korinther 15,20). Seine Auferstehung garantiert die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen. So wie die erste Ernte Gott geweiht wurde, ist Jesu Auferstehung das Versprechen, dass auch die Gläubigen auferstehen werden.
4) Das Wochenfest (Schawuot oder Pfingsten):
Schawuot, oder Pfingsten, findet 50 Tage nach den Erstlingsfrüchten statt und markiert das Ende der Getreideernte. Außerdem erinnert es an die Übergabe der Tora an die Israeliten am Berg Sinai. Für Christen ist Pfingsten besonders wichtig, da an diesem Tag der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen wurde und sie befähigte, das Evangelium zu verbreiten (Apostelgeschichte 2). Dies war der Beginn des Neuen Bundes, in dem Gottes Geist in den Gläubigen wohnt.
Schawuot symbolisiert auch die Ernte der Seelen. Während die Israeliten die Ernte feierten, sehen Christen in diesem Fest die Erinnerung an die Ernte der Menschen und das Wirken des Heiligen Geistes beim Glaubenskommen.
5) Das Fest der Trompeten (Rosch Haschana):
Das Fest der Trompeten wird am 1. Tischri gefeiert (meist im September) und markiert den Beginn des jüdischen Ziviljahres. Es ist eine Zeit der Umkehr und Besinnung, angekündigt durch das Blasen des Schofars (Widderhorn), um das Volk auf die kommenden hohen Feiertage, besonders Jom Kippur (Versöhnungstag), vorzubereiten.
Für Christen weist das Fest der Trompeten auf das zukünftige Ereignis hin, wenn Christus zurückkehren wird. In 1. Thessalonicher 4,16–17 wird vom Trompetenschall gesprochen, wenn Christus vom Himmel herabsteigt und die Gläubigen zu sich holt. Dieses Fest symbolisiert das Kommen Christi, wenn Gott sein Volk am Ende der Zeiten versammelt.
6) Der Versöhnungstag (Jom Kippur):
Jom Kippur, der heiligste Tag im Judentum, wird am 10. Tischri begangen. Es ist ein Tag des Fastens, Betens und der Umkehr, an dem der Hohepriester Opfer für die Sünden des Volkes darbrachte, um Gottes Vergebung zu erlangen.
Für Christen weist Jom Kippur auf das vollkommene Opfer Jesu Christi hin, der als Hohepriester sich selbst als Opfer für die Sünden darbrachte (Hebräer 9,11–12). Während die Israeliten früher Vergebung durch das Blut von Opfertieren suchten, brachte Christus durch Sein Opfer vollständige und endgültige Vergebung. Jom Kippur ist auch ein prophetisches Zeichen für die Zeit, in der Israel Jesus als den Messias erkennen und eine nationale Versöhnung mit Gott stattfinden wird.
7) Das Laubhüttenfest (Sukkot):
Sukkot beginnt am 15. Tischri und dauert sieben Tage. Während dieses Festes lebten die Israeliten in provisorischen Hütten (Sukkot), um an ihre Wanderung durch die Wüste nach dem Auszug aus Ägypten zu erinnern. Es ist eine Zeit der Freude, in der Gottes Versorgung und Schutz gefeiert wird.
Für Christen weist Sukkot auf die zukünftige tausendjährige Herrschaft Christi auf Erden hin, wenn Er bei seinem Volk wohnen wird in einer Zeit von Frieden und Gerechtigkeit (Offenbarung 21,3; Sacharja 14,16–17). Das Fest symbolisiert die endgültige Erfüllung von Gottes Verheißungen, wenn Gott dauerhaft bei seinem Volk wohnen und sein Reich auf Erden errichten wird.
Die heutige Bedeutung der Feste:
Für Christen sind diese sieben Feste nicht nur historische Ereignisse, sondern prophetische Symbole von Gottes Heilsplan durch Jesus Christus. Jedes Fest entspricht einem wichtigen Ereignis im Leben Christi: Sein Opfer (Passah), Seine Auferstehung (Erstlingsfrüchte), die Gabe des Heiligen Geistes (Pfingsten), Seine Wiederkunft (Trompeten), die Sühne für Sünden (Jom Kippur) und Seine tausendjährige Herrschaft (Laubhüttenfest).
Diese Feste erinnern Gläubige an Gottes Treue und die Hoffnung, die wir in Christus haben. Sie fordern uns auch dazu auf, in Erwartung von Christi Rückkehr zu leben. Besonders das Fest der Trompeten zeigt, dass die Rückkehr Christi unmittelbar bevorsteht und alle Gläubigen bei dem Klang der Trompete zu Ihm versammelt werden.
Abschließend sind die sieben jüdischen Feste eine kraftvolle Erinnerung an Gottes Erlösungsplan, der in Christus erfüllt wurde und bei Seiner Wiederkunft vollendet wird. Als Gläubige ermutigen uns diese Feste, Gottes Verheißungen zu verstehen und treu zu leben, während wir auf die Rückkehr unseres Retters warten.
Die Gnade, die wir – die Völker – jetzt genießen, stammt nicht von uns. Zuerst wurde sie Israel gewährt, doch als sie diese aufgrund ihrer Zurückweisung verloren, wurde sie uns gegeben. Israel, Gottes auserwähltes Volk, sollte die Fülle von Gottes Heil erfahren, wurde aber durch die Ablehnung des Messias, Jesus Christus, verzögert.
Israel hatte bereits den Höhepunkt göttlicher Segnungen erreicht, als sie auf den Messias warteten. Jesus Christus, der versprochene Retter, kam, um Israel von Sünde und Unterdrückung zu erlösen. Doch sie lehnten Ihn als Messias ab und verloren so die Früchte ihrer Hoffnungen.
Als Jesus, der Retter ihrer Seelen, kam, ließ Gott einen geistlichen Schleier über ihnen liegen, damit sie Ihn nicht erkannten – damit die Völker (die Heiden, also wir) die Gnade und das Heil empfangen konnten. Paulus schreibt:
„Was nun? Haben sie’s verfehlt? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist´s geschehen, dass es den Heiden zugutekommt, um sie zu reizen.“
„Denn Gott hat sie verstockt; ihnen ist gegeben ein Sinn fürs Betäubtsein, die Augen sollen sie nicht sehen und das Ohr gewissermaßen zuhören – bis auf diesen Tag.“
(Römer 11,11.8 LUT)
Gott wollte das Heil auch den Heiden schenken und sie in seinen Bund aufnehmen. Israels Ablehnung öffnete den Weg für das Evangelium zu den Nationen.
Diese Blindheit war nicht für immer. Paulus beschreibt sie als eine zeitlich begrenzte Verstockung – „bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist“. Er sagt:
„Denn ich will euch, Brüder, nicht verbergen dieses Geheimnis, damit ihr euch nicht selber weise dünkt: dass ist geschehen eine Verstockung an Israel – bis dass die Vollzahl der Heiden geworden ist.“
(Römer 11,25 LUT)
Diese Zeit, in der die Heiden in das Reich Gottes berufen werden, ist eine Periode von Gottes Erbarmen für die Völker. Israels Blindheit war und ist das Mittel, durch das den Heiden Rettung zuteilwurde. Doch eines Tages wird Israel erkennen, wer Jesus ist, und Ihn als den Messias aufnehmen.
Paulus beschreibt das Paradox so:
„Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie nicht mehr aufstehen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist’s zum Heil der Welt gewesen, damit sie die Heiden reizen.“
(Römer 11,11 LUT)
Und weiter heißt es:
„Wenn nun ihr Fall … Reichtum für die Welt ist, wie viel mehr ihr Anschluß, wenn sie wieder hineingelangen!“
(Römer 11,12 LUT)
Das „Hineingelangen“ bezieht sich auf den Moment, wenn ganz Israel an Jesus Christus glaubt. Damit wird Gottes Heilsplan für die Menschheit erfüllt.
Paulus vergleicht es mit einem Ölbaum: Israel ist der edle Stamm, die Heiden sind unedle Zweige, die an den Hauptstamm eingepfropft wurden:
„Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden – und du, ein wilder Ölzweig, wurdest eingepfropft an ihn und gemeinschaftlich Teilhaber der Wurzel und des fetten Safts des Ölbaums –, so rühm dich nicht gegen die Zweige. Denn wenn du dich rühmst, bedenke, dass du die Wurzel nicht trägst, sondern die Wurzel dich.“
(Römer 11,17–18 LUT)
Heiden haben keinen Anlass zum Hochmut – sie stehen nur durch Gottes Gnade in Verbindung mit den Verheißungen an Israel. Paulus warnt, dass Gott auch sie verwerfen könnte, wenn sie nicht im Glauben verharren.
Eines Tages wird Gott Israel wieder zu sich führen:
„und so wird ganz Israel gerettet werden; wie geschrieben steht: ‚Es wird kommen aus Zion der Befreier, der Sünde von Jakob abwenden wird; und dies ist mein Bund mit ihnen …‘“
(Römer 11,26–27 LUT)
In Sacharja heißt es:
„Und ich will über das Haus David und über die Bürger Jerusalems ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; sie werden schauen auf mich, den sie durchbohrt haben – und sie werden wehklagen über ihn, wie man wehklagt über den Einzelgeborenen, und bitterlich weinen …“
(Sacharja 12,10 LUT)
Das ist der Augenblick, in dem Israel den Messias erkennt und um seine Ablehnung trauert.
Diese Wiederherstellung fällt in das Ende der Zeit der Nationen. Zuvor aber wird die Entrückung stattfinden:
„Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme des Erzengels und bei dem Posaunenklang Gottes herabfahren vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden …, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.“
(1 Thessalonicher 4,16–17 LUT)
Nach der Entrückung beginnt die Trübsalszeit, in der der Antichrist herrscht und Gottes Zorn über die verstockten Nationen kommt. Doch Israel wird in dieser Zeit restauriert und Gottes Reich wird aufgerichtet.
Wir als Christen sind berufen, die Botschaft zu verbreiten – bevor die Tür der Gnade verschlossen wird. Jesus mahnt:
„Müht euch hinein durch die enge Pforte! Denn ich sage euch: Viele werden danach trachten und es nicht können.“
(Lukas 13,24 LUT)
Paulus erinnert:
„Denn er spricht: ›Zur günstigen Zeit habe ich dich erhört, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Siehe, nun ist die günstige Zeit, siehe, nun ist der Tag des Heils!‹“
(2 Korinther 6,2 LUT)
Nutzen wir die Gnade jetzt – der Zeitpunkt ist nahe. Die Entrückung kann jederzeit geschehen, und die Zeit der Gnade für die Nationen läuft. Gott hat uns Seine Gnade geschenkt – lassen wir sie nicht ungenutzt verstreichen.