Antwort:
Die Bibel nennt keine konkrete Person, die Johannes den Täufer getauft hat. Weder im Alten noch im Neuen Testament finden wir eine Stelle, die uns direkt verrät, wer ihn getauft hat. Doch durch theologische Überlegungen und biblische Muster können wir eine sinnvolle und glaubwürdige Schlussfolgerung ziehen.
Johannes der Täufer war ein Prophet und der Wegbereiter Jesu Christi (vgl. Jesaja 40,3; Matthäus 3,3). Er predigte eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden:
Markus 1,4:
„So trat Johannes der Täufer auf in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.“
Es wäre also äußerst ungewöhnlich, wenn Johannes andere zu einer geistlichen Handlung aufrufen würde, die er selbst nie empfangen hätte. Die Schrift zeigt immer wieder, dass Gott seine Boten dazu beruft, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Matthäus 23,3:
„Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln. Denn sie sagen’s wohl, tun’s aber nicht.“
Wenn Johannes andere zur Umkehr und zur Taufe aufrief, ist es naheliegend zu glauben, dass er selbst diesen Schritt zuvor gegangen war.
Auch wenn wir keine bestimmte Person benennen können, ist die plausibelste Erklärung, dass Johannes von einem seiner frühen Nachfolger getauft wurde – vielleicht von jemandem, der seine Botschaft schon vor Beginn seines öffentlichen Dienstes angenommen hatte. Theologisch gesehen liegt der Schwerpunkt der neutestamentlichen Taufe weniger auf dem Stand des Täufers als auf der inneren Haltung des Getauften – also auf Glaube und Umkehr.
Römer 6,3–4:
„Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“
In Gottes Augen zählt also mehr die geistliche Verfassung und Aufrichtigkeit dessen, der sich taufen lässt, als die Autorität dessen, der tauft. Das wird auch dadurch bestätigt, dass selbst Taufen durch unwürdige Menschen gültig sein können, wenn das Herz des Getauften aufrichtig ist.
Philipper 1,15–18:
„Etliche predigen Christus aus Neid und Streitsucht, etliche aber auch in guter Absicht; die einen aus Liebe, […] die andern aber verkündigen Christus aus Eigennutz […] Was macht’s denn? Dass Christus auf jede Weise gepredigt wird […] darüber freue ich mich.“
Jesus selbst brauchte keine Taufe zur Buße, denn er war ohne Sünde (vgl. Hebräer 4,15). Dennoch ließ er sich von Johannes taufen, um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“.
Matthäus 3,14–15:
„Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?
Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm geschehen.“
Jesu Beispiel unterstreicht die Bedeutung von Gehorsam und öffentlichem Bekenntnis zum Willen Gottes. Er erniedrigte sich selbst, obwohl er der sündlose Sohn Gottes war. Wenn Christus sich taufen ließ, um Gerechtigkeit zu demonstrieren, ist es angemessen zu glauben, dass auch Johannes dasselbe tat, bevor er seinen Dienst begann.
Auch im Leben Abrahams sehen wir das biblische Prinzip, dass geistliche Leiter selbst an den Handlungen teilnehmen, die sie anderen auferlegen. In 1. Mose 17, als Gott Abraham das Zeichen des Bundes – die Beschneidung – gebot, machte Abraham keine Ausnahme für sich selbst, sondern gehorchte gemeinsam mit seinem ganzen Haus.
1. Mose 17,23–26:
„Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die in seinem Haus geboren oder für Geld gekauft waren, alles, was männlich war unter den Leuten seines Hauses, und beschnitt die Vorhaut ihrer Haut noch am selben Tage, wie Gott es ihm gesagt hatte.
Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er an der Vorhaut seiner Haut beschnitten wurde.“
Dies zeigt das Prinzip des gemeinsamen Gehorsams und der Leitung durch Vorbild – ein Prinzip, das sich auch gut auf Johannes den Täufer anwenden lässt. Wie Abraham hat sich vermutlich auch Johannes dem geistlichen Akt unterworfen, den er verkündigte.
Seid gesegnet.
Die Frage:
Ist der wahre Sabbat am Samstag oder am Sonntag? Müssen Christen an einem bestimmten Tag Gottesdienst feiern? Was sagt die Bibel wirklich dazu?
Das Wort Sabbat stammt vom hebräischen Schabbat und bedeutet „Ruhe“ oder „Aufhören“. Im Alten Testament war der Sabbat der siebte Tag der Woche (Samstag) und wurde von Gott als heiliger Ruhetag für das Volk Israel eingesetzt (2. Mose 20,8–11).
Doch das Sabbatgebot war ein Schatten – ein symbolischer Hinweis auf eine tiefere Ruhe, die durch Christus kommt.
Kolosser 2,16–17 (LUT 2017)
„So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder wegen eines Festes oder Neumondes oder Sabbats. Das ist nur ein Schatten von dem, was kommen soll; der Leib aber ist Christus.“
Jesus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern erfüllt (vgl. Matthäus 5,17). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er das Werk der Erlösung vollendet. In ihm finden wir unsere wahre Ruhe – eine Ruhe von Sünde, Gesetzlichkeit und dem Versuch, uns Gottes Gunst durch Werke zu verdienen.
Matthäus 11,28–29 (LUT 2017)
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“
Hebräer 4,9–10 (LUT 2017)
„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“
Diese Ruhe ist keine wöchentliche Pflicht, sondern eine tägliche Wirklichkeit für alle, die in Christus sind.
Im Neuen Bund ist wahre Anbetung nicht auf einen bestimmten Tag oder Ort beschränkt. Jesus lehrte, dass wahre Anbeter Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Johannes 4,23–24 (LUT 2017)
„Aber die Stunde kommt und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
Paulus warnte davor, bestimmte Tage als geistlich verpflichtend zu erheben, denn das widerspricht der Freiheit, die wir in Christus haben.
Galater 4,10–11 (LUT 2017)
„Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte, ich habe vielleicht vergeblich an euch gearbeitet.“
Auch wenn der Sabbat im Alten Bund auf den Samstag fiel, begann die frühe Kirche, sich am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, zu versammeln – zur Erinnerung an die Auferstehung Jesu.
Markus 16,9 (LUT 2017)
„Als Jesus aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria von Magdala…“
Apostelgeschichte 20,7 (LUT 2017)
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus mit ihnen…“
1. Korinther 16,2 (LUT 2017)
„An jedem ersten Tag der Woche lege jeder von euch bei sich zurück und sammle, je nachdem es ihm möglich ist…“
Diese Praxis zeigt: Es ging nicht um den Tag selbst, sondern um das gemeinsame Gedenken und die Anbetung des auferstandenen Herrn.
In Christus ist kein Tag heiliger als der andere. Entscheidend ist die innere Haltung des Herzens.
Römer 14,5–6 (LUT 2017)
„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut’s für den Herrn…“
Es geht nicht um den Kalender, sondern um die Hingabe an Gott in allem, was wir tun.
Auch wenn wir in Christus frei sind, sollen wir die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen nicht vernachlässigen. Die Versammlung der Gemeinde dient zur gegenseitigen Ermutigung und zum geistlichen Wachstum.
Hebräer 10,24–25 (LUT 2017)
„Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen…“
Ob die Gemeinde sich am Samstag, Sonntag oder einem anderen Tag trifft – entscheidend ist die Gesinnung des Herzens und das gemeinsame Ziel: Christus zu ehren.
Im Alten Bund: Der Sabbat war der Samstag (2. Mose 20,8–11).
Im praktischen Leben: Christen können sich an jedem Tag versammeln. Viele tun es am Sonntag – zur Ehre der Auferstehung.
1. Korinther 10,31 (LUT 2017)
„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut – tut alles zur Ehre Gottes!“
Schlussgedanke:
Du bist nicht gerechter, weil du am Samstag anbetest, und du liegst nicht falsch, wenn du es am Sonntag tust. Was zählt, ist die echte Anbetung, die aus dem Herzen kommt, der Glaube, der in Christus verwurzelt ist, und die Ruhe, die wir in seinem vollbrachten Werk finden.
Der Herr segne dich, während du in seiner Freiheit und Wahrheit wandels
Im Neuen
Eine der größten Quellen der Stärke im christlichen Leben ist das Erinnern. Oft, wenn wir uns festgefahren, entmutigt oder ängstlich fühlen, beginnt der Weg nach vorne damit, zurückzuschauen – darauf, wo Gott uns hergebracht hat und welche Siege Er uns unterwegs geschenkt hat.
Wenn du dir nicht die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, wo Gott dich hergeführt hat, fällt es leicht, in ein Leben voller Klagen und Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Erinnern ist nicht nur das Abrufen von Fakten, es ist ein Akt des Glaubens. Es ist eine geistliche Disziplin, die unser Herz im Charakter Gottes verankert.
Klagelieder 3,21–23
„Dies will ich im Herzen behalten, darum will ich Hoffnung haben. Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“
Wie der Prophet Jeremia finden wir unsere Hoffnung nicht in den Umständen, sondern im Rückblick auf Gottes Barmherzigkeit und vergangene Treue.
Wenn du dich daran erinnerst, wie Gott dir früher geholfen hat, wird dein Glaube gestärkt, dass Er dir auch jetzt wieder helfen wird. Deshalb ist das Zeugnis so kraftvoll – es ist Glaube mit Erinnerung.
Hebräer 13,8
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit.“
Der Gott, der dich letztes Jahr geheilt hat, der dich letzten Monat versorgt hat oder dich früher aus Gefahr befreit hat, der ist unverändert. Sein Wesen bleibt beständig und seine Kraft währt ewig.
Die Israeliten sahen Gottes mächtige Taten in Ägypten – die Plagen, das Teilen des Roten Meeres, Wasser aus dem Felsen – und doch vergaßen sie schnell seine Kraft. Als sie neuen Herausforderungen begegneten, etwa den Riesen in Kanaan, gerieten sie in Panik.
Numeri 13,33
„Dort sahen wir Riesen, die Söhne Enaks, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“
Diese Angst entstand nicht, weil ihre Feinde stärker waren, sondern weil sie vergessen hatten, wie mächtig ihr Gott war.
Psalm 78,11–13
„Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen kundgetan hatte, und er tat große Wunder vor ihren Vätern, in Ägypten am Land Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchgehen…“
Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, fangen wir an, auf uns selbst zu vertrauen – und das führt immer zu Angst oder Versagen.
Im Alten Testament galten reine Tiere als solche, die „wiederkäuen“, wie Kühe, die das Gegessene zurückbringen, wieder kauen und vollständig verdauen. Geistlich gesehen ist das Meditation: das Zurückholen dessen, was Gott getan hat, tief darüber nachdenken und es zur Stärkung des inneren Menschen nutzen.
3. Mose 11,3
„Unter den Tieren sollt ihr essen von allen, die gespaltene Klauen haben und Wiederkäuer sind.“
Dies ist ein Bild geistlicher Reife. Christen sind berufen, Gottes vergangene Werke immer wieder zu bedenken.
Psalm 77,11–12
„Ich will der Werke des HERRN gedenken; ich will mir merken deine Wunder von alters her. Ich will aller deiner Taten gedenken und von deinen Werken reden.“
Paulus lehrt, dass die Fehler Israels nicht nur als Geschichte aufgezeichnet wurden, sondern als Warnung für uns.
1. Korinther 10,11–12
„Nun aber sind diese Dinge ihnen zur Lehre geschehen, auf die wir gekommen sind, damit wir nicht nach ihrem bösen Beispiel trachten. Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“
Wir sollen ihre Fehler des Vergessens, der Klage und des Zweifelns nicht wiederholen.
1. Korinther 10,9–10
„Auch lasst uns nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen versucht haben und von den Schlangen umgekommen sind. Auch klagt nicht, wie etliche von ihnen klagten und umkamen durch den Verderber.“
Egal ob Krankheit, finanzielle Not, Gefahr oder Angst – gerate nicht in Panik. Erinnere dich daran, wie Gott dich früher befreit hat. Diese Erinnerung ist nicht nur tröstlich, sondern auch eine Waffe des Glaubens.
Psalm 103,2–4
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten, der dein Leben vom Verderben erlöst…“
Selbst im Kampf erinnerte Gott sein Volk daran, wie Er Pharao besiegt hatte und dass Er es wieder tun würde:
5. Mose 7,18–19
„Du sollst dich vor ihnen nicht fürchten; du sollst dich wohl merken, wie dir der HERR, dein Gott, Pharao mit allem Ägypten getan hat… so wird der HERR, dein Gott, es auch allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.“
Sei gesegnet!
Jesaja 35,8 (Lutherbibel 2017):
„Und es wird dort eine Straße sein und ein Weg, der wird der heilige Weg heißen; kein Unreiner wird ihn gehen, sondern er ist nur für sie. Wer auf dem Weg geht – selbst Toren werden nicht irregehen.“
Diese prophetische Verheißung gibt tiefe Einblicke in die Natur von Rettung, Heiligung und den ausschließlichen Zugang zur Gegenwart Gottes.
Die „Straße der Heiligkeit“ ist keine menschliche Erfindung, sondern eine göttliche Bereitstellung. Sie symbolisiert den von Gott bestimmten Weg, auf dem sein Volk in Heiligkeit und Gerechtigkeit wandeln soll. Diese Wahrheit steht im Einklang mit dem grundlegenden biblischen Prinzip, dass Rettung und Heiligung Werke der Gnade Gottes sind – nicht menschlicher Leistung.
Epheser 2,8–9:
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“
Jesaja betont, dass Unreine diesen Weg nicht betreten dürfen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von Heiligkeit und Reinheit, um Zugang zur Gegenwart Gottes zu haben. Im Neuen Testament wird diese Ausschließlichkeit durch das sühnende Werk Jesu Christi bestätigt, durch das Gläubige gereinigt und befähigt werden, in Heiligkeit zu leben.
1. Johannes 1,7:
„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander,
und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“
Jesus Christus ist die vollkommene Erfüllung der Straße der Heiligkeit. In Johannes 14 bezeugt Er:
Johannes 14,6:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Durch Christus allein ist der Zugang zum Vater möglich. Er heiligt die Gläubigen und befähigt sie, in Gerechtigkeit zu wandeln.
Der Heilige Geist spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass Gläubige auf dem Weg der Heiligkeit bleiben. Er überführt von Sünde, schenkt Kraft zum gerechten Leben und leitet in alle Wahrheit.
Johannes 16,13:
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,
wird er euch in alle Wahrheit leiten.“
Ohne das Wirken des Geistes ist es unmöglich, diesen heiligen Weg zu gehen.
Die Straße der Heiligkeit weist prophetisch auf die zukünftige Herrlichkeit im neuen Jerusalem hin – der ewigen Gemeinschaft mit Gott. Nur die Reinen werden dort wohnen dürfen.
Offenbarung 21,27:
„Und es wird nichts Unreines hineinkommen
und keiner, der Gräuel tut und Lüge,
sondern allein die, die geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes.“
Die „Straße der Heiligkeit“ hat zentrale Bedeutung in der biblischen Theologie:
Heiligung: Der fortlaufende Prozess, durch den der Gläubige durch den Geist Gottes geheiligt wird.
Ausschließlichkeit: Der Weg zu Gott führt ausschließlich durch Jesus Christus – und er verlangt Heiligkeit.
Ewiges Ziel: Das endgültige Ziel ist das ewige Leben in Gottes Gegenwart – frei von Sünde und Unreinheit.
Als Nachfolger Christi sind wir berufen, auf dieser Straße der Heiligkeit zu wandeln:
Heiligkeit suchen: Ein Leben gemäß Gottes Maßstäben führen, im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes.
In Christus bleiben: Anerkennen, dass wir ohne Ihn nichts tun können.
Johannes 15,5:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;
denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Die Zukunft erwarten: Mit Hoffnung auf das neue Jerusalem blicken, wo wir in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben werden.
Seid gesegnet!
Johannes 16,13:
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“
Dieser Vers zeigt uns, dass der Heilige Geist nicht nur bei der Bekehrung wirkt, sondern uns dauerhaft in die Wahrheit Gottes führen will. Ohne den Geist ist es unmöglich, Gott wirklich zu erkennen.
Römer 8,9:
„Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
Es ist unmöglich, Gott wirklich zu erkennen und ihm zu folgen ohne den Heiligen Geist. Viele Gläubige empfangen den Geist bei ihrer Bekehrung, löschen ihn aber später – oft unbewusst – aus. Das zeigt sich in Aussagen wie: „Früher brannte mein Herz für Gott, aber jetzt ist das Feuer erloschen.“ Die Bibel warnt uns:
1. Thessalonicher 5,19:
„Den Geist dämpft nicht.“
Den Heiligen Geist zu dämpfen bedeutet, sein Wirken in unserem Leben zu unterdrücken oder ihm zu widerstehen – besonders wenn er uns tiefer in die Wahrheit führen will.
Was führt dazu, dass Menschen den Geist dämpfen? Die Antwort lautet: Religion und Konfessionalismus.
Als Jesus diente, begegnete er vielen, die durch ihre religiösen Systeme gebunden waren – besonders die Pharisäer und Sadduzäer (vgl. Matthäus 23). Sie waren eifrig darin, das Gesetz zu halten, aber verpassten die tiefere Offenbarung, die Christus brachte. Ihre Tora (das Gesetz) war unvollständig, und sie lehnten Jesus ab, weil er ihre Traditionen infrage stellte.
Sie ließen es nicht zu, dass der Heilige Geist sie weiterlehrte und in alle Wahrheit führte, sondern hielten starr an ihrer religiösen Identität und ihrem System fest.
Im Neuen Testament hat Gott niemals Konfessionen gegründet. Die Gemeinde ist ein Leib, vereint durch:
Epheser 4,4–6:
„Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“
Heute aber gibt es viele verschiedene Denominationen, die Gläubige durch unterschiedliche Lehren und Traditionen voneinander trennen. Paulus sprach dieses Problem direkt an:
1. Korinther 1,12–13:
„Ich meine aber dies, dass ein jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus – ich aber zu Apollos – ich aber zu Kephas – ich aber zu Christus.
Wie? Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?“
Wahre christliche Einheit liegt in Christus – nicht in konfessionellen Etiketten.
Wenn der Heilige Geist einen Gläubigen tiefer in die Wahrheit führen will – etwa zur Erkenntnis der richtigen Taufe durch Untertauchen im Namen Jesu (Apostelgeschichte 2,38) – soll die Person die Schrift studieren und auf den Geist hören.
Johannes 3,5:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“
Doch viele wenden sich stattdessen ihren konfessionellen Traditionen zu. Wenn ihre Tradition das ablehnt, was der Geist offenbart, lehnen sie es ebenfalls ab – und dämpfen so das Wirken des Geistes.
Wenn die Schrift sagt:
Offenbarung 18,4:
„Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!“
…dann ist damit ein geistlicher Auszug aus religiöser Gebundenheit und Irrlehre gemeint – nicht nur ein äußerer.
2. Korinther 6,15–18:
„Wie stimmt Christus mit Beliar überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?
Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesprochen hat: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.‘
Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen
und will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“
Gläubige sind aufgerufen, falsche Lehren und Praktiken zu verlassen, die mit Konfessionalismus verbunden sind und das geistliche Wachstum behindern.
Konfessionen werden in den letzten Tagen eine entscheidende Rolle bei der Bildung des Systems des „Zeichens des Tieres“ spielen. Jesus beschrieb in Matthäus 25 zwei Gruppen von Gläubigen: die klugen und die törichten Jungfrauen.
Die klugen Jungfrauen, die geistlich erfüllt sind, hatten zusätzliches Öl – ein Bild für die Offenbarung und Leitung des Geistes – damit ihre Lampen brannten.
Die törichten Jungfrauen, die sich mit religiösen Traditionen zufriedengaben und die Fülle des Geistes nicht suchten, hatten kein Öl mehr und wurden vom Hochzeitsfest ausgeschlossen.
Gott segne dich.
In der gesamten Heiligen Schrift wie auch in der menschlichen Erfahrung stehen Tiere oft symbolisch für bestimmte Eigenschaften von Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Nationen. Diese bildhafte Sprache ist ein kraftvolles Mittel, durch das Gott geistliche Wahrheiten vermittelt.
Als Jesus zum Beispiel Herodes einen „Fuchs“ nannte (Lukas 13,32), war das keine bloße Beleidigung. Er wies vielmehr auf Herodes’ listigen und räuberischen Charakter hin. Füchse gelten als schlau, hinterhältig und räuberisch – Eigenschaften, die sich in Herodes‘ Leben zeigten: durch die Hinrichtung Johannes des Täufers (Markus 6,17–29) und seine unmoralische Ehe mit der Frau seines Bruders (Markus 6,18).
Ähnlich benutzte der Prophet Daniel in einer Vision vier Tiere, um vier Weltreiche zu symbolisieren, die bis zum Ende der Zeit herrschen sollten:
„Der erste war wie ein Löwe […]“
(Daniel 7,4)
Der Löwe stand für Babylon – ein Symbol für Stärke und Majestät.
„Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären […]“
(Daniel 7,5)
Der Bär repräsentierte das Reich der Meder und Perser – bekannt für rohe Kraft und Wildheit.
„Danach schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Panther […]“
(Daniel 7,6)
Der Panther (Leopard) stand für Griechenland – berühmt für Schnelligkeit und strategische List.
Diese Tierbilder zeigen, wie Gott die Schöpfung nutzt, um die Eigenschaften von Reichen und Menschen zu veranschaulichen.
Satan, der große Verführer, wird in der Bibel mit einer Schlange verglichen (1. Mose 3; Offenbarung 12,9), weil er in seiner List den Menschen zur Sünde verführte – beginnend mit dem Sündenfall von Adam und Eva. Diese Linie der Täuschung zieht sich durch die ganze Schrift:
„Und das ist kein Wunder, denn er selbst, der Satan, verstellt sich als ein Engel des Lichts.“
(2. Korinther 11,14)
Im Gegensatz dazu wird Jesus Christus als „Lamm Gottes“ beschrieben – ein tiefgreifendes Bild mit Wurzeln sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.
Warum gerade ein Lamm?
Sanftmut und Demut: Lämmer sind friedlich, hilflos und vollkommen auf den Hirten angewiesen. Das passt genau auf Jesu Wesen:
„[…] denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig […]“
(Matthäus 11,29)
Stellvertretendes Opfer: Das Lamm steht für unschuldiges Opfer. Die alttestamentlichen Opfertiere – besonders das Passahlamm (2. Mose 12) – wiesen prophetisch auf Jesus hin, der als das wahre Lamm Gottes die Sünde der Welt wegnimmt:
„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“
(Johannes 1,29)
Abhängigkeit vom Hirten: Im Gegensatz zu Ziegen, die eigenwillig und störrisch sind, vertrauen Lämmer vollständig dem Hirten (Psalm 23; Johannes 10,11).
Der Prophet Jesaja beschreibt das leidende Lamm mit berührenden Worten:
„Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit […]. Doch er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. […] Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird […]“
(Jesaja 53,3–7)
Diese Prophezeiung zeigt die freiwillige Hingabe Jesu für unsere Erlösung – still, leidend, opferbereit.
Der Prophet Sacharja kündigte das Kommen eines demütigen Messias an:
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel […]“
(Sacharja 9,9)
Auch der Heilige Geist wird in Form einer Taube dargestellt:
„Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich auftat, und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“
(Markus 1,10)
Die Taube steht für Reinheit, Frieden und Sanftmut – Eigenschaften, die sich im Leben Jesu zeigen, des „Friedenslammes“.
Auch die Nachfolger Christi werden als Lämmer beschrieben – demütig, sanftmütig, abhängig von Gott und erfüllt vom Geist des Friedens:
„Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“
(1. Petrus 2,25)
Sie tragen die Frucht des Geistes:
„Die Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“
(Galater 5,22–23)
In Matthäus 25 beschreibt Jesus das Endgericht, bei dem die „Schafe“ von den „Böcken“ getrennt werden. Die Schafe – die Gehorsamen und Barmherzigen – erben das ewige Leben. Die Böcke – die Selbstsüchtigen und Gottlosen – erwartet das Gericht:
„[…] und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.“
(Matthäus 25,32)
Diese Lehre macht klar: Echter Glaube zeigt sich in gelebter Liebe und Dienstbereitschaft, im Gehorsam gegenüber Jesus.
Bist du ein Lamm? Sanft, demütig, abhängig von Jesus, fruchttragend und gehorsam?
Oder bist du eine Ziege? Eigenwillig, unabhängig, selbstbestimmt und getrennt vom Hirten?
„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
(Römer 8,9)
Sei gesegnet!
Eine der wichtigsten geistlichen Übungen, die ein Gläubiger kultivieren kann, ist das bewusste Erinnern an Gottes Treue in der Vergangenheit. Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, öffnen wir die Tür für Zweifel, Ungehorsam und Entmutigung. Die Bibel ruft Gottes Volk immer wieder dazu auf zu „gedenken“, damit unser gegenwärtiges Vertrauen fest auf Gottes vergangene Taten gegründet ist.
Die Israeliten in der Wüste sind ein eindrückliches Beispiel dafür, was passiert, wenn man Gottes Treue vergisst. Obwohl sie spektakuläre Wunder erlebt hatten – die Befreiung aus Ägypten, die Teilung des Roten Meeres, das Manna vom Himmel – fielen sie bei jeder neuen Herausforderung schnell in Murren und Unglauben zurück.
Psalm 106,13 (LUT):
„Aber sie vergaßen bald seine Taten und warteten nicht auf seinen Rat.“
Gott ärgerte sich nicht über ihre Fragen, sondern über ihre Vergesslichkeit und ihr mangelndes Vertrauen – trotz seiner bewiesenen Treue. Als sie vor dem Roten Meer standen, erinnerten sie sich nicht an Gottes Macht über den Pharao, sondern gerieten in Panik.
2. Mose 14,11–12 (LUT):
„Sie sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? […] Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.“
Einige Tage später das gleiche Muster, als ihnen Wasser fehlte:
2. Mose 15,24 (LUT):
„Da murrte das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“
Dieses Murren offenbarte ein tieferes Problem: fehlendes geistliches Erinnerungsvermögen. Ein Glaube, der sich nicht erinnert, ist ein Glaube, der nicht durchhält.
In 3. Mose 11 unterscheidet Gott zwischen reinen und unreinen Tieren. Eines der Hauptmerkmale reiner Landtiere war das Wiederkäuen und das gespaltene Huf.
3. Mose 11,3 (LUT):
„Was gespaltene Klauen hat und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen.“
Obwohl diese Gebote zeremonieller Natur waren, tragen sie auch eine geistliche Bedeutung. Wiederkäuende Tiere verdauen ihre Nahrung erneut – ein symbolisches Bild für Gläubige: Gottes Wort und Werke sollen nicht nur gehört, sondern immer wieder bewegt und verinnerlicht werden.
Das ist der geistliche Akt der biblischen Meditation: das aktive Nachsinnen über Gottes Wahrheit, bis sie Teil unseres Wesens wird.
Josua 1,8 (LUT):
„Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, sondern du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, alles zu tun, was darin geschrieben ist.“
Wer nicht meditiert, wird im übertragenen Sinne geistlich „unrein“: vergesslich, undankbar und anfällig für Täuschung.
Jakobus warnt uns davor, das Wort Gottes nur zu hören, ohne es zu tun. Wer das tut, vergisst schnell seine wahre Identität in Christus.
Jakobus 1,22–25 (LUT):
„Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.
Denn wer nur Hörer ist und nicht Täter, der gleicht einem Menschen, der sein natürliches Gesicht im Spiegel anschaut:
Er schaut sich an, geht davon und vergisst sogleich, wie er aussah.
Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, […] der wird selig sein in seinem Tun.“
Auch hier gilt: Geistliche Erinnerung führt zu geistlicher Reife. Wer Gottes Wort vergisst, vergisst auch seine Identität in Christus.
Gott kennt unsere menschliche Neigung zum Vergessen. Deshalb fordert uns die Schrift immer wieder auf: „Gedenke!“ (vgl. 5. Mose 8,2; Psalm 103,2). Gegenmittel zur Vergesslichkeit ist aktives Erinnern – durch Tagebuchschreiben, Zeugnisse, öffentliches Danken und tägliche Meditation über Gottes Wort.
Psalm 103,2 (LUT):
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Erinnere dich an Momente, in denen Gott dich geheilt, Gebete erhört oder dich bewahrt hat. Das sind nicht nur schöne Erinnerungen – es sind geistliche Ressourcen für zukünftige Kämpfe.
Die Schrift will nicht nur gelesen, sondern geliebt, bewahrt und befolgt werden. Salomo und David betonten das immer wieder:
Sprüche 7,2–3 (LUT):
„Halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie deinen Augapfel.
Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“Psalm 119,97–100 (LUT):
„Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag.
Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde; denn es ist ewig mein Schatz.
Ich bin klüger als alle meine Lehrer; denn deine Mahnungen sind mein Nachdenken.
Ich bin verständiger als die Alten; denn ich halte mich an deine Befehle.“
Wenn du im Glauben standhaft bleiben willst, musst du geistlich „wiederkäuen“ – Gottes Treue immer wieder neu bedenken, dich freuen und darüber nachsinnen. Schreib seine Taten auf. Denke über sein Wort nach. Lass es dein Herz und dein Verhalten formen.
Wenn dann Prüfungen kommen, wirst du nicht erschüttert, denn dein Vertrauen wird nicht auf das gründen, was du gerade siehst – sondern auf das, woran du dich erinnerst: Was Gott bereits getan hat.
Klagelieder 3,21–23 (LUT):
„Das will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen:
Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind,
seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“
Sei gesegnet!
Mein Bruder und ich pflegen schon seit Langem die Gewohnheit, uns regelmäßig zu treffen, um gemeinsam das Wort Gottes zu lesen und darüber nachzudenken. Um Ablenkungen zu vermeiden, verlassen wir oft belebte Orte und suchen uns eine ruhige Umgebung, wo wir uns besser auf die Schrift konzentrieren und uns gegenseitig auf unserem Glaubensweg ermutigen können.
Eines Nachmittags gegen sieben Uhr spazierten wir und unterhielten uns über geistliche Dinge. Auf der Straße vor uns bemerkten wir drei Esel, die zusammengebunden einen mit Gras beladenen Wagen zogen. Ein Mann lenkte sie. Was unsere Aufmerksamkeit erregte, war die Tatsache, dass drei Esel den Wagen zogen – normalerweise reicht dafür ein Gespann aus zwei Tieren.
Als wir näherkamen, um genauer hinzuschauen, verschwand plötzlich der mittlere Esel, sodass nur noch zwei die Last zogen. Wir waren verwundert. Dann, als sie an einen Graben kamen, den sie wegen der schweren Last nur schwer überqueren konnten, schlug der Mann die Tiere mit einem Stock, um sie anzuspornen. Trotz der Belastung schafften sie es, den Wagen über den Graben zu ziehen, und setzten ihren Weg fort.
Das brachte uns zum Nachdenken: Was hatten wir da eigentlich gesehen? Waren es bloß Tiere – oder verbarg sich dahinter eine tiefere geistliche Wahrheit?
Matthäus 18,20 (LUT 2017):
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen,
da bin ich mitten unter ihnen.
Dieser Vers unterstreicht die reale Gegenwart Jesu, wenn Gläubige sich in Seinem Namen versammeln. Die zwei Esel stehen symbolisch für meinen Bruder und mich, während der dritte Esel in der Mitte den Herrn Jesus selbst darstellt.
Die Last, die die Esel trugen, steht für Gottes Gesetz – schwer und herausfordernd, wenn man es allein zu tragen versucht. Doch wenn zwei oder mehr Gläubige zusammenkommen, verbindet Gott sie mit Seinem Joch (griechisch: zugos) – ein Bild für Partnerschaft und geteilte Last (vgl. Matthäus 11,29). Jesus ist in der Mitte, um diese Last mitzutragen und uns zu helfen, Gottes Gebote leichter zu erfüllen.
Matthäus 11,28–30 (LUT 2017):
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir;
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Hier lädt Jesus uns ein, Sein sanftes Joch auf uns zu nehmen – im Gegensatz zum schweren Joch religiöser Gesetzlichkeit. Es ist ein Joch der Beziehung, des Beistands und der Erneuerung.
Das Leben im Gegensatz zu den Werten der Welt zu führen, ist tatsächlich die Last Christi, die Er Seinen Nachfolgern auflegt (vgl. Galater 6,14). Für Außenstehende mag diese Last schwer erscheinen, aber in Wahrheit ist sie befreiend – weil Christus mit uns ist.
Auch der Dienst für Gott bringt eigene Lasten mit sich, doch Jesus stärkt uns besonders dann, wenn wir gemeinsam arbeiten.
Prediger 4,9–12 (LUT 2017):
So ist’s ja besser zu zweien als allein;
denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe.
Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf.
Weh dem, der allein ist, wenn er fällt!
Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.
Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich;
wie kann ein einzelner warm werden?
Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen,
und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.
Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, ist es wichtig, Weggefährten im Glauben zu haben. Wenn zwei oder drei sich im Namen Jesu versammeln, erfüllt sich Seine Verheißung: Er ist mitten unter ihnen. Diese geistliche Einheit bildet ein Band der Gnade und Kraft. Gemeinsam ist es leichter, nach Gottes Geboten zu leben als allein.
Das Zusammensein mit anderen Gläubigen bringt eine besondere Gegenwart Gottes mit sich. Trost, Ermutigung, Schutz, Teilen und Offenbarung fließen aus solcher Gemeinschaft.
Hebräer 10,24–25 (LUT 2017):
Und lasst uns aufeinander achten
und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken
und nicht verlassen unsere Versammlungen,
wie einige zu tun pflegen,
sondern einander ermahnen,
und das umso mehr, als ihr seht,
dass sich der Tag naht.
Solch eine Gemeinschaft verringert auch die Macht des Feindes, uns zu verführen – weil wir Menschen an unserer Seite haben, die mit uns standhalten (vgl. Prediger 4,12).
Markus 6,7 (LUT 2017):
Und er rief die Zwölf zu sich und fing an,
sie auszusenden je zwei und zwei
und gab ihnen Macht über die unreinen Geister.
Möge der Herr euch reichlich segnen!
Es ist eine ernste Gefahr, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus als selbstverständlich zu betrachten oder sie geringzuschätzen. Im Alten Testament, als Gott am Berg Sinai zu den Israeliten sprach, war seine Herrlichkeit so überwältigend und furchteinflößend, dass das Volk sich weigerte, sich dem Berg direkt zu nähern. Ihre Angst war so groß, dass sie Mose baten, als Mittler zwischen ihnen und Gott zu fungieren. Der Berg war in Feuer, Rauch und Donner gehüllt – Zeichen der heiligen Gegenwart Gottes – und sogar Tiere, die ihn berührten, mussten getötet werden.
2. Mose 19,12–13
„Zieh eine Grenze um den Berg und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder seinen Fuß zu berühren! Wer den Berg berührt, soll des Todes sterben.
Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben.“
Dieses Bild aus dem Alten Testament wird im Neuen Testament – im Hebräerbrief – einem neuen, himmlischen Zugang gegenübergestellt. Der Verfasser des Hebräerbriefes, der an jüdische Christen schreibt, die mit dem Sinai vertraut waren, stellt den Berg Sinai als Symbol des alten Bundes dar – geprägt von Gesetz, Furcht und Gericht – während der Berg Zion den neuen Bund verkörpert – geprägt von Gnade, der Gegenwart Christi und der Gemeinschaft der Erlösten.
Hebräer 12,18–24
„Denn ihr seid nicht gekommen zu it etwas, das man anfassen konnte: zu loderndem Feuer, zu Dunkelheit, Finsternis und Sturm,
zum Klang einer Posaune und einer Stimme, deren Worte die Hörer baten, dass ihnen nichts weiter gesagt würde.
Denn sie konnten den Befehl nicht ertragen: ‚Wenn auch nur ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden.‘
Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose sprach: ‚Ich bin erschrocken und zittere.‘
Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem,
und zu Tausenden von Engeln in festlicher Versammlung,
und zur Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind,
und zu Gott, dem Richter über alle,
und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes,
und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut.“
Diese Worte offenbaren eine zentrale Wahrheit: Unter dem neuen Bund treten wir nicht an einen physischen Berg mit furchtbarem Gericht heran, sondern an den himmlischen Zion – wo Gottes Gegenwart durch Jesus Christus vermittelt wird. Sein vergossenes Blut spricht besser als das Blut Abels – ein Hinweis auf Jesu vollkommenes Opfer, das echte Versöhnung bringt, im Gegensatz zum ungerechten Blutvergießen Abels (vgl. 1. Mose 4,8–10).
Der Hebräerbrief mahnt uns eindringlich, die Stimme Christi, der vom Himmel spricht, nicht abzulehnen – denn wer sie verwirft, erwartet ein noch schlimmeres Gericht als diejenigen, die Gottes Stimme am Sinai ablehnten.
Diese Warnung wird durch die Mahnung in Philipper 2,12–13 verstärkt:
Philipper 2,12–13
„Darum, meine Lieben, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid,
nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit,
schafft, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.
Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“
Das „Schafft, dass ihr selig werdet“ bedeutet nicht, dass wir unser Heil durch Werke verdienen, sondern dass wir es mit Ernst und Ehrfurcht leben sollen. „Furcht und Zittern“ beschreibt eine Haltung des heiligen Respekts vor Gott und vor den geistlichen Konsequenzen unseres Lebenswandels. Die Errettung ist Gottes Werk – aber sie verlangt unsere ständige Mitarbeit und gehorsame Hingabe.
Die Gnade, die wir durch Jesus Christus empfangen haben, ist ein kostbares Geschenk – aber sie ist keine Lizenz zur Sünde. Gnade wird oft missverstanden als eine Nachsicht Gottes, die wiederholte Sünde duldet. Doch die Schrift spricht klar dagegen.
2. Petrus 2,20–22
„Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus dem Unflat der Welt entronnen sind,
sich aber wieder darin verstricken und überwältigen lassen,
so ist es mit ihnen am Ende ärger geworden als zuvor.
Denn es wäre besser für sie, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten,
als dass sie ihn erkennen und sich dann wieder abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist.
Es ist ihnen widerfahren, wie es ein wahres Sprichwort sagt:
‚Der Hund frisst wieder, was er gespien hat‘,
und: ‚Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck.‘“
Diese Verse beschreiben den tragischen Zustand von Menschen, die Christus wirklich gekannt haben – aber sich bewusst wieder der Sünde zuwenden. Theologisch nennt man dies „Abfall vom Glauben“ – ein absichtliches Abwenden von der Wahrheit. Es ist eine ernste geistliche Gefahr.
Viele sagen heute, sie lebten „unter der Gnade“, als ob das bedeute, Gott übersehe hartnäckige Sünde. Doch das ist ein schwerwiegendes Missverständnis. Der Teufel benutzt diese falsche Lehre, um Gläubige in den geistlichen Ruin zu treiben.
Hebräer 10,26–29
„Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben,
so bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden,
sondern ein furchtbares Warten auf das Gericht
und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird.
Wenn jemand das Gesetz des Mose verwirft,
muss er ohne Erbarmen sterben auf zwei oder drei Zeugen hin.
Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen,
der den Sohn Gottes mit Füßen tritt
und das Blut des Bundes für unrein erachtet, durch das er geheiligt wurde,
und den Geist der Gnade schmäht?“
Den „Geist der Gnade zu schmähen“ bedeutet, den Heiligen Geist zu verachten – den Geist, der uns Gnade schenkt, uns vergibt und zur Heiligung führt. Das ist kein geringes Vergehen. Der Text warnt vor einem Gericht, das sogar das Alte Testament übertrifft.
Möge Gott dich segnen.
Kolosser 3,1–2 (Lutherbibel 2017):
„Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“
Dies ist kein unverbindlicher Vorschlag, sondern ein aktiver Auftrag. Wir sind dazu berufen, das Reich Gottes in allen Lebensbereichen an erste Stelle zu setzen.
So wie man mit großer Mühe nach einem Schatz oder nach Silber gräbt, sollen auch wir göttliche Weisheit mit derselben Leidenschaft suchen.
In Sprüche 2,3–5 heißt es:
„Wenn du aber um Einsicht bittest und um Verstand flehst,
wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen,
dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“
Lass deine tägliche Sehnsucht sich auf das Ewige richten – nicht auf Status, Reichtum oder vergängliche Vergnügungen.
Die Vergnügungen und Herausforderungen dieses Lebens können leicht zu Stolpersteinen werden – wenn wir es zulassen. Doch Jesus warnte uns
in Matthäus 16,26:
„Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und nimmt doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“
Egal ob arm oder reich, gesund oder krank – Gott ruft uns alle dazu auf, die Ewigkeit im Blick zu behalten.
Salomo war einer der reichsten Männer der Geschichte – und dennoch beschäftigte er sich tiefgehend mit Gottes Wahrheit.
In Prediger 12,13 schreibt er:
„Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“
Salomo erinnert uns: Ohne eine lebendige Beziehung zu Gott ist aller Reichtum sinnlos.
Daniel hatte ein hohes Amt im babylonischen Reich inne – aber er blieb Gott treu und betete täglich.
In Daniel 6,11 heißt es:
„Als nun Daniel erfuhr, dass das Edikt unterschrieben war, ging er in sein Haus. Er hatte aber in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin; und er fiel dreimal am Tag auf die Knie, betete, dankte seinem Gott, wie er es auch vorher getan hatte.“
Selbst unter Lebensgefahr stellte Daniel seine Beziehung zu Gott über seinen Status.
In Jesu Gleichnis (Lukas 16,19–31) wird Lazarus als armer Mann beschrieben, der im Leben nichts hatte, aber in der Ewigkeit alles gewann.
In Lukas 16,25 sagt Abraham:
„Kind, gedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt.“
Lazarus ließ sich nicht durch Armut von Gott trennen – er lebte als geistlicher Pilger mit Blick auf das Ewige.
Viele gläubige Menschen in der Bibel haben Leid, Verfolgung oder schwere Verluste erlebt – und doch hielten sie an der Hoffnung des Himmels fest.
In 2. Korinther 4,17–18 schreibt Paulus:
„Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit,
uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.
Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Und was ist mit dir?
Suchst du das, was droben ist? Sind deine Gedanken auf Christus und sein Reich ausgerichtet? Ganz gleich, in welchen Lebensumständen du dich befindest – nichts auf dieser Welt ist es wert, dafür deine Seele zu verlieren.
Philipper 3,20:
„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“Matthäus 6,33:
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Gottes Segen sei mit dir!