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Was bedeutet „nicht erlaubt“ in 2. Korinther 12,4?

Lassen Sie uns zunächst etwas früher in den Abschnitt schauen, um den Zusammenhang zu verstehen:

2. Korinther 12,2–4 (Lutherbibel 2017):
„Ich kenne einen Menschen in Christus; vor vierzehn Jahren – ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht, Gott weiß es – wurde dieser bis in den dritten Himmel entrückt. Und ich kenne den Menschen – ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht, Gott weiß es –, der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die ein Mensch nicht sagen darf.“

Paulus spricht hier eindeutig von einer mystischen, übernatürlichen Erfahrung – sei es durch eine Vision oder eine geistliche Reise –, bei der er über die irdische Welt hinaus in den „dritten Himmel“ entrückt wurde. Dieser Begriff stammt aus dem jüdischen Denken und bezeichnet die Wohnstätte Gottes (vgl. 2. Korinther 12,2). Der „erste Himmel“ ist der sichtbare Himmel (der Himmel über uns), der „zweite Himmel“ der Raum mit Sonne, Mond und Sternen – und der „dritte Himmel“ der unsichtbare Bereich Gottes.

In diesem himmlischen Bereich hörte Paulus „unaussprechliche Worte“ (griechisch: alogēta – unaussprechlich, unbeschreiblich), die er nicht mitteilen durfte. Der Ausdruck „nicht sagen darf“ (griechisch: ouk exestin) betont die Heiligkeit und das Geheimnis dieser Offenbarungen – manche göttlichen Wahrheiten sind so heilig, dass sie dem Menschen nicht zur Weitergabe erlaubt sind.

Die Vorstellung, dass etwas „nicht erlaubt“ oder „verboten“ ist, begegnet uns auch an anderen Stellen der Bibel und zeigt dabei sowohl moralische als auch bundesgemäße Grenzen:

1. Mose 34,7 (Lutherbibel 2017):
„Als aber die Söhne Jakobs das hörten, dass Sichem ihre Schwester geschändet hatte, entrüsteten sie sich und wurden sehr zornig, weil eine solche Schandtat in Israel nicht geschehen darf.“

Hier bezieht sich das Verbotene (hebräisch: lo ye’aseh) auf Gottes moralisches Gesetz und die Heiligkeit des Familienbundes. Der Zorn der Brüder entstand, weil Gottes ethische Ordnung verletzt worden war.

Das Konzept des „Nicht-Erlaubten“ hat also sowohl lehrmäßige als auch ethische Dimensionen im christlichen Leben:

  • Lehrmäßig sind bestimmte himmlische Geheimnisse und Offenbarungen allein Gottes Souveränität vorbehalten – wie Paulus es erlebte.
  • Ethisch sind Christen berufen, in Heiligkeit zu leben – abgesondert von Sünde und weltlichen Begierden.

Die neutestamentlichen Briefe rufen uns zur Heiligkeit auf, weil Gott heilig ist:

1. Petrus 1,15–16 (Lutherbibel 2017):
„Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.‘“

Für einen „wiedergeborenen“ Gläubigen ist es nicht erlaubt – also gegen Gottes Willen und Ordnung – z. B.:

  • die Welt zu lieben und dabei Gott abzulehnen (vgl. 1. Johannes 2,15–17)
  • in bewusstem, fortgesetztem Sündigen zu verharren (vgl. Römer 6,1–2)
  • sich an Lästerung, Betrug, Unzucht, Trunkenheit oder Götzendienst zu beteiligen (vgl. Galater 5,19–21)
  • enge Verbindungen mit Ungläubigen einzugehen, die den Glauben kompromittieren (vgl. 2. Korinther 6,14–17)

Stattdessen sind Gläubige berufen, aktiv Heiligkeit zu suchen:

Hebräer 12,14 (Lutherbibel 2017):
„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“

Heiligkeit ist also keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um Gott zu sehen und zu erfahren. Es bedeutet tägliche Hingabe an Reinheit, Gehorsam und Treue – und die Bereitschaft, das eigene Kreuz auf sich zu nehmen, um Jesus nachzufolgen (vgl. Lukas 9,23).

Zusammenfassend:

  • Paulus’ Worte „nicht erlaubt“ spiegeln heilige göttliche Geheimnisse wider, die allein Gott vorbehalten sind.
  • Die Bibel betont konsequent Grenzen, die Gottes Volk sowohl moralisch als auch geistlich schützen.
  • Christen sind berufen, ein abgesondertes Leben in Heiligkeit zu führen – in Gedanken, Worten und Taten.

Der Herr segne und stärke uns auf unserem Weg in der Heiligung.

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DIE ERNTE IST BEREITS VORÜBER

Matthäus 24,14 (LUT):
„Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“

Preist den Herrn, liebe Schwester, lieber Bruder,

Wenn du verstehen möchtest, wo wir uns in Gottes prophetischem Zeitplan befinden, dann bedenke Folgendes: Die meisten Zeichen sind bereits erfüllt. Das einzige Ereignis, das noch aussteht, bevor die große Trübsal beginnt, ist die Entrückung der Gemeinde, das plötzliche Wegnehmen der wahren Gläubigen (vgl. 1. Thessalonicher 4,16–17).

Ein Weg, die Zeit zu erkennen, besteht darin, den Zustand der geistlichen Ernte auf Gottes Ackerfeld zu betrachten. Vergleichen wir einmal, wie die Menschen auf das Evangelium zur Zeit der Apostel reagierten – und wie sie heute darauf reagieren.


1. Die frühe Kirche: Zeit der großen Ernte

In der apostolischen Zeit, als das Evangelium erstmals in neuen Regionen verkündet wurde, war die Resonanz überwältigend. Allein am Pfingsttag wurden 3000 Menschen gerettet (Apostelgeschichte 2,41). Kurz danach waren es bereits 5000 Männer (Apostelgeschichte 4,4). Das war die Kraft des Evangeliums in einem reifen Feld – fruchtbarer Boden für das Heil.

Trotz Verfolgung verbreitete sich die Botschaft rasch. Paulus schrieb, das Evangelium sei „gepredigt worden aller Kreatur unter dem Himmel“ (Kolosser 1,23), und es „bringt Frucht und wächst“ (Kolosser 1,6). Die Gläubigen in Thessalonich waren so voller Wirkung, dass „von euch aus das Wort des Herrn erschollen ist“ in ganz Makedonien und Achaja (1. Thessalonicher 1,8).

Dieses gewaltige Wachstum zeigt: Die frühe Kirche lebte in einer Zeit geistlicher Ernte. Der Heilige Geist zog viele Menschen zu Christus, und ihre Herzen waren offen für die Wahrheit.


2. Eine Zeit des Zeugnisses, nicht der Ernte

Springen wir nun in unsere Zeit. Das Evangelium hat fast jeden Winkel der Welt erreicht. Die Bibel ist in Tausende von Sprachen übersetzt. Es gibt Kirchen auf allen Kontinenten. Predigten werden weltweit gestreamt. Kostenlose Bibeln gibt es als App. Die sozialen Medien sind voll von Bibelversen.

Und doch ist die Resonanz dramatisch gesunken. Die Menschen sind nicht mehr unwissend – sie lehnen das Evangelium aktiv ab. Viele sind nicht nur desinteressiert, sondern feindlich eingestellt. Die Schrift warnt uns davor:

2. Timotheus 4,3–4 (LUT):
„Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aussuchen werden, nach denen ihnen die Ohren jucken, und sie werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.“

Diese weit verbreitete Ablehnung zeigt uns etwas Erschreckendes: Die Ernte ist vorbei.

Was jetzt bleibt, ist das, was Jesus in seinem Gleichnis beschrieben hat: der Weizen und das Unkraut, die bis zur Ernte zusammen wachsen (Matthäus 13,24–30). Der Weizen ist eingesammelt – das Unkraut bleibt zurück. Das Evangelium wird weiterhin verkündet, jedoch nicht in erster Linie zur Rettung, sondern als Zeugnis.

Jesus selbst hat das angekündigt:

Matthäus 24,14 (LUT):
„Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“


3. Das Evangelium als Zeugnis

Wenn dich das Evangelium heute über den Fernseher, das Smartphone oder ein Traktat erreicht, dann vielleicht nicht, um dich zu ziehen – sondern um am Tag des Gerichts gegen dich zu zeugen, wenn du es weiterhin ablehnst.

Römer 1,19–20 (LUT):
„Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. […] So sind sie ohne Entschuldigung.“

Du wirst nicht sagen können: „Ich wusste es nicht. Ich habe nie davon gehört.“


4. Bist du Weizen oder Unkraut?

Du hast viele Predigten gehört. Du hast Bibelverse gelesen. Und doch hat sich vielleicht dein Leben nicht wirklich verändert. Warum?

Hebräer 4,12 (LUT):
„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert…“

Das Wort sollte dein Herz durchdringen und dein Leben verändern. Wenn das nicht geschieht, könnte es daran liegen, dass dein Herz hart ist – nicht wie guter Boden (Matthäus 13,19–23), sondern wie felsiger oder dorniger Boden. Oder vielleicht, wie Jesus warnte, bist du gar kein Weizen, sondern Unkraut (Matthäus 13,38).


5. Die Entrückung

Wir stehen an der Schwelle zur Ewigkeit. Das nächste prophetische Ereignis ist die Entrückung der Gemeinde, wenn Jesus kommen wird, um seine treuen Gläubigen heimzuholen.

1. Thessalonicher 4,16–17 (LUT):
„Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt […] herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt […] dem Herrn entgegen in die Luft.“

Jesus sprach auch von diesem Moment:

Matthäus 24,40–41 (LUT):
„Dann werden zwei auf dem Feld sein; einer wird angenommen, und der andere wird zurückgelassen. Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird zurückgelassen.“

Die Zurückgelassenen werden Angst, Reue und Gericht erleben – „Heulen und Zähneklappern“ (Lukas 13,28). Sie werden trauern, weil sie die liebevolle Stimme Gottes ignorierten.


6. Hoffnung für die Erlösten

Doch für diejenigen, die bereit sind – die Treuen, die Bußfertigen, die wahren Gläubigen – sie werden zum Hochzeitsmahl des Lammes geführt (Offenbarung 19,7–9). Sie werden verklärte Leiber empfangen (1. Korinther 15,51–52) und eingehen in die Freude des Herrn, wo jede Träne abgewischt wird (Offenbarung 21,4).


7. Kehre heute um

Vielleicht klingt das alles für dich wie ein Märchen – etwas, das in 5000 Jahren geschehen wird. Aber Jesus sagte:

Matthäus 3,2 (LUT):
„Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

Er hat nicht übertrieben. Das Himmelreich war damals nahe – und heute ist es noch näher. Wenn die frühe Kirche bereits in Dringlichkeit lebte – wie viel mehr sollten wir es tun!

2. Korinther 6,2 (LUT):
„Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“


Wach auf

Gott ist nicht verpflichtet, dich ein zweites Mal zu rufen. Wenn er gerade jetzt an deinem Herzen zieht – ignoriere ihn nicht. Das Evangelium, das du heute hörst, könnte dein letzter Ruf sein – nicht mehr eine Einladung, sondern ein Zeugnis.

Kehre um zu Jesus, solange noch Zeit ist.

Shalom.

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Was bedeutet „ausscheiden“ in der Bibel?

,,Ausscheiden“ oder „sein Notdurft verrichten“ – dieser Ausdruck mag zunächst grob oder altmodisch erscheinen, doch er hat eine tiefgehende biblische Bedeutung. In der Heiligen Schrift wird immer wieder Wert auf Reinheit, Ordnung und Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes gelegt. Es geht dabei nicht nur um körperliche Sauberkeit, sondern um eine geistliche Disziplin und den Respekt vor der Heiligkeit Gottes.

In 5. Mose 23,14–15 (LUT 2017) gibt Gott den Israeliten klare Anweisungen:

„Und du sollst eine Schaufel unter deinem Gerät haben, damit, wenn du dich draußen hinsetzt, du damit ein Loch graben und deinen Unrat zuscharren kannst. Denn der HERR, dein Gott, zieht mitten in deinem Lager einher, um dich zu erretten und deine Feinde dir preiszugeben; darum soll dein Lager heilig sein, dass er nichts Schändliches bei dir sehe und sich von dir abwende.“


1. Gottes Gegenwart fordert Heiligkeit

Der zentrale theologische Punkt ist: Gott wohnt mitten unter seinem Volk. Seine Gegenwart war bei den Israeliten nicht nur symbolisch, sondern real und aktiv. Daher musste alles im Lager seine Heiligkeit widerspiegeln  selbst der Umgang mit menschlichen Ausscheidungen.

Im Alten Testament macht Gott deutlich, dass Heiligkeit nicht nur geistlich, sondern auch praktisch gelebt werden muss. Dazu gehören Speisegesetze, Reinheitsvorschriften und selbst Hygieneregeln (vgl. 3. Mose 11–15). Diese Regeln waren kein Selbstzweck – sie standen für tiefere Wahrheiten über Reinheit, Gehorsam und Gottesfurcht.

3. Mose 19,2 (LUT 2017):

„Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.“


2. Gott sieht das Äußere und das Innere

Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, Gott schaue nur auf das Herz, zeigt die Bibel, dass Gott sowohl das Innere als auch das Äußere interessiert. Wie wir uns verhalten, kleiden und unsere Umgebung gestalten, spiegelt oft unseren inneren Zustand wider.

Auch Paulus bestätigt dies im Neuen Testament:

1. Korinther 6,19–20 (LUT 2017):

„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“

Wenn unser Körper ein Tempel ist, dann sollten auch unser Verhalten, unsere Kleidung, Hygiene und unser Lebensstil dieser Heiligkeit entsprechen.


3. Reinheit als Ausdruck göttlicher Ordnung

Die Anweisungen in 5. Mose dienten nicht nur der Gesundheit, sondern waren Zeichen für die moralische und geistliche Ordnung, die Gott von seinem Volk verlangte. Schmutz, Unreinheit und Unordnung standen im hebräischen Denken für Sünde und Rebellion.

Auch Jesus griff das Thema äußere und innere Reinheit auf:

Matthäus 23,25–26 (LUT 2017):

„Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, aber inwendig sind sie voller Raub und Unmäßigkeit. Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers, damit auch das Äußere rein werde!“

Jesus verwirft hier nicht die äußere Reinheit, sondern kritisiert, dass manche nur auf das Äußere achten, ohne innere Veränderung. Der Ruf zur Heiligkeit betrifft beides: das Innere und das Äußere.


Reinheit, Bescheidenheit und Ehrfurcht vor Gott

Wenn Gott bereit war, seine Gegenwart vom Lager Israels zu entfernen, nur weil menschlicher Unrat offen lag – was sagt das über unsere heutige Lebensweise aus?

  • Wie wir uns kleiden, ist wichtig. Aufreizende Kleidung, die den Körper zur Schau stellt, widerspricht dem Prinzip, Gott mit unserem Körper zu ehren.

  • Unsere Umgebung ist wichtig. In Schmutz und Unordnung zu leben, kann geistliche Nachlässigkeit und mangelnde Ehrfurcht vor Gott widerspiegeln.

  • Unsere körperlichen Entscheidungen sind wichtig. Praktiken wie Tätowierungen, Selbstverletzungen oder Körperveränderungen sollten im Licht der Schrift ernsthaft überdacht werden.

3. Mose 19,28 (LUT 2017):

„Ihr sollt um eines Toten willen keine Einschnitte in euren Leib machen noch euch Zeichen einätzen; ich bin der HERR.“

Römer 12,1 (LUT 2017):

„Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein lebendiges Opfer, heilig und Gott wohlgefällig – das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

1. Thessalonicher 5,23 (LUT 2017):

„Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.“


Ein scheinbar kleines Gebot mit großer Bedeutung

Die Anweisung in 5. Mose, menschlichen Abfall zu vergraben, mag unbedeutend erscheinen. Doch sie zeigt, wie sehr Gott auf Ordnung, Reinheit und Ehrfurcht achtet. Derselbe Gott, der durch das Lager Israels ging, wohnt heute durch seinen Geist in uns.

Darum sollen wir bestrebt sein, unseren Körper, unseren Geist und unser Umfeld heilig zu halten.

Lassen wir uns nicht von modernen Lehren täuschen, die Heiligkeit auf innere Absicht reduzieren. Gott interessiert sich für den ganzen Menschen – Leib, Seele und Geist.

Der Herr segne uns, während wir danach streben, ein Leben zu führen, das rein, heilig und Ihm wohlgefällig ist.

 

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NEIN, DAS IST NICHT DIE ZEIT DER FEIGEN!

Im Christentum zögern viele Gläubige, wenn sie Sätze hören wie: „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt“, oder „Noch nicht“, oder „Irgendwann wird die Zeit kommen.“ Solche Aussagen richten oft mehr geistlichen Schaden an als eine direkte Ablehnung, weil sie die Entscheidung, Christus zu folgen und Frucht zu bringen, aufschieben.

Warum ist das so gefährlich?
Weil genau in dem Moment, in dem du denkst, dass es „nicht die richtige Zeit“ sei, Jesus erwartet, Frucht in deinem Leben zu sehen. Das widerspricht unseren natürlichen Erwartungen. Jesus ist nicht an irdische Jahreszeiten oder menschliche Zeitpläne gebunden.

Johannes 4,35
»Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, dass sie schon weiß sind zur Ernte.«

Der Feigenbaum in Markus 11:

Markus 11,12–14
»Und am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas an ihm fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus sprach zu ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger hörten das.«

Diese Geschichte ist voller Symbolik und theologischer Bedeutung. Der Feigenbaum steht für Israel oder das Leben eines Gläubigen. Die Blätter ohne Frucht deuten auf eine äußere Religiosität ohne echte geistliche Frucht hin.

Jeremia 8,13
»Ich will wegraffen, spricht der HERR; es soll kein Wein auf dem Weinstock sein und keine Feigen am Feigenbaum, und das Laub soll verwelken. Und was ich ihnen gegeben habe, soll ihnen genommen werden.«

Obwohl es „nicht die Zeit der Feigen“ war, erwartete Jesus dennoch Frucht – das bedeutet: In Gottes Augen gibt es keine Entschuldigung für Unfruchtbarkeit, wenn eine Gelegenheit da ist.

Die Errettung duldet keinen Aufschub

Viele hören den Ruf zur Errettung, aber schieben ihn mit Ausreden auf: „Nach der Schule“, „Nach der Hochzeit“, „Nach dem Job“, „Wenn ich mein Haus gebaut habe“ … Doch die Schrift ist eindeutig:

2. Korinther 6,2
»Denn er spricht: »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!«

Es ist gefährlich, die Errettung aufzuschieben, denn Gottes Geduld ist nicht unbegrenzt.

Hebräer 3,7–9
»Darum, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht wie in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen doch meine Werke vierzig Jahre lang.««

Matthäus 24,44
»Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.«

Wenn Jesus kommt und keine Frucht – keine Reue, keine Veränderung – findet, ist das Ergebnis Gericht.

Johannes 15,6
»Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.«

Was geschieht, wenn wir zögern?

Wer Buße aufschiebt, riskiert, vom Segen Gottes abgeschnitten zu werden. Jesu Fluch über den Feigenbaum war ein prophetischer Akt – er zeigte die Konsequenz von Unfruchtbarkeit. Ähnlich erging es den Israeliten, als sie Gottes Befehl hinauszögerten:

Haggai 1,2–4
»So spricht der HERR Zebaoth: Dieses Volk spricht: Die Zeit ist noch nicht da, dass man des HERRN Haus baue. Und des HERRN Wort geschah durch den Propheten Haggai: Ist denn die Zeit da, dass ihr in euren getäfelten Häusern wohnt, während dieses Haus in Trümmern liegt?«

Als Israel den Tempelbau hinauszögerte, erfuhren sie Mangel und göttliche Züchtigung. Die Lehre ist klar: Gehorsam zum göttlichen Zeitpunkt ist entscheidend.

Kein Warten mehr – nimm Christus heute an!

Lass weder Umstände noch Menschen zu Ausreden werden, deine Errettung oder deinen Dienst aufzuschieben. Gott richtet sich nicht nach menschlichen Zeitplänen. Der „richtige Zeitpunkt“ ist jetzt.

Was musst du tun?

  • Tu Buße über deine Sünden (Apostelgeschichte 3,19)

  • Empfange Jesus Christus als deinen Herrn und Retter (Römer 10,9–10)

  • Lass dich taufen – durch völliges Untertauchen im Wasser – im Namen Jesu Christi zur Vergebung deiner Sünden (Apostelgeschichte 2,38; Römer 6,4)

  • Empfange die Gabe des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 1,8; Galater 5,22–23)

  • Führe ein heiliges Leben, das Gott gefällt, und bringe Frucht in jeder Lebenslage (Johannes 15,5–8)

Matthäus 24,42–44
»Darum wachet! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das aber sollt ihr wissen: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb kommt, so würde er wachen und nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.«

Wenn Jesus heute Nacht wiederkommt – bist du bereit?

Wenn du bereit bist, diesen Schritt zu gehen, suche eine bibeltreue Gemeinde, die die Taufe und Jüngerschaft gemäß der Heiligen Schrift lehrt. Wenn du Hilfe brauchst, kontaktiere uns gerne über die untenstehenden Nummern.

Der Herr segne dich reichlich, wenn du seinem Wort gehorchst.


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DU BIST ERRETTET, ABER WENN DIESE GEDANKEN KOMMEN, WEISE SIE SOFORT ZURÜCK

Es gibt geistliche Waffen, die Satan gegen Menschen einsetzt, die kurz vor der Errettung stehen oder bereits errettet sind, aber im Glauben noch unreif bleiben. Diese Angriffe verursachen oft Angst, Zweifel und seelische Qualen. Früher war ich selbst in dieser Lage – bevor ich errettet wurde.

Wenn solche Gedanken kommen, weise sie mit aller Kraft zurück. Es ist ein Kampf um deinen Verstand, ein geistlicher Krieg, den Satan und seine Dämonen führen, um deinen Glauben zu erschüttern, dich stillstehen zu lassen oder dich vom Glauben abzubringen. Denke daran: Lass nicht zu, dass diese Gedanken auch nur kurz Wurzeln schlagen oder dich kontrollieren.

1) „Du hast den Heiligen Geist lästerlich gesprochen.“

Das ist Satans Hauptwaffe. Er versucht, dich zu überzeugen, dass deine Sünde unvergesslich sei, weil es Lästerung gegen den Heiligen Geist sei. Er überschwemmt deinen Geist mit der Lüge, diese Sünde sei „mit eisernem Stift“ eingraviert (vgl. Jeremia 17,1), sodass du glaubst, Gottes Vergebung sei für dich ausgeschlossen.

Die Lästerung gegen den Heiligen Geist ist eine schwere Sünde, die Jesus beschreibt in Matthäus 12,31-32 (ELB):

„Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Menschensohn, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der zukünftigen.“

Diese Sünde meint ausdrücklich die willentliche, verhärtete Ablehnung des Zeugnisses des Heiligen Geistes über Jesus – einen andauernden, bewussten Widerstand, nicht flüchtige Zweifel oder unabsichtliche Fehltritte.

Die Pharisäer und Sadduzäer, die Jesus vorwarfen, Dämonen durch Beelzebul auszutreiben, lehnten das Wirken des Geistes offen ab (Matthäus 12,24-32) und zeigten so ein verhärtetes Herz. Wenn du den Geist Gottes nicht bewusst und beharrlich so abgelehnt hast, hast du diese Sünde nicht begangen.

Wenn du also nie aktiv gegen das Wirken des Geistes opponiert oder es als dämonisch bezeichnet hast, stammen solche Vorwürfe von Satan, um dich fälschlich zu verurteilen.

Solche quälenden Gedanken sind oft ein Zeichen, dass Gott dir nahe ist. Du musst die Wahrheit verstehen, um wirklich frei zu sein.

2) „Du bist noch nicht wirklich errettet.“

Vielleicht hast du ehrlich Buße getan, bist getauft und lebst bereits ein gottgefälliges Leben. Trotzdem versucht Satan, dich zu überzeugen, du seist nicht wirklich errettet oder andere seien bessere Gläubige.

Weise diese Lüge zurück. Jesus sagt klar in Johannes 6,44 (ELB):

„Niemand kann zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater zieht, der mich gesandt hat.“

Die Errettung beginnt mit Gottes Ziehen – wenn du also Buße getan hast und Jesus nachfolgst, dann hat Gott dich selbst gezogen. Errettung ist kein menschliches Werk, sondern eine göttliche Tat (Epheser 2,8-9).

Gehe weiter voran und wachse Tag für Tag in Heiligkeit, denn Jesus verspricht: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“ (Matthäus 28,20).

3) „Du bist zu spät dran.“

Dieser entmutigende Gedanke kommt aus weltlichen Maßstäben, die Wert nach Alter oder Timing bemessen. Die Welt sagt vielleicht, du seist „zu alt“, um etwas zu beginnen oder zu schaffen.

Aber Gottes Reich funktioniert anders. Solange du atmest, ist es nie zu spät, Ihm zu dienen. Der Apostel Paulus wurde erst nach Pfingsten berufen und war nicht einer der Zwölf, doch er erreichte mehr als viele Zeitgenossen (Apostelgeschichte 9,1-19).

Erinnere dich an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-16 ELB), wo die Spätankömmlinge denselben Lohn wie die Früharbeiter erhielten – ein Bild für Gottes Gnade und Souveränität.

Egal wie alt du bist – 20, 30, 40, 50 oder älter – du bist nie zu spät, Gott von ganzem Herzen zu dienen. Deine Belohnung kann groß sein.

4) „Gott kann mit dir nicht zufrieden sein.“

Diese Gedanken entstehen, wenn du dich wegen vergangener Sünden oder Versagen – etwa Ehebruch, Mord, Diebstahl oder gebrochener Gelübde – unwürdig fühlst.

Wenn du wirklich Buße getan hast (Apostelgeschichte 3,19), lass nicht zu, dass diese Gedanken dich beherrschen. Gott ist barmherzig und bereit zu vergeben. König David, trotz schwerer Sünden (2. Samuel 11-12), tat aufrichtig Buße und wurde „ein Mann nach Gottes Herzen“ genannt (1. Samuel 13,14; Apostelgeschichte 13,22).

Kehre zu Gott zurück, diene Ihm von Herzen, und wisse: Er kann sich noch an dir erfreuen und dein engster Freund sein, wenn du Ihm gehorchst (Psalm 51 ist Davids Mustervorbild für Buße).

5) „Andere sind besser als du vor Gott.“

Satan möchte dich entmutigen, indem er dich mit anderen vergleicht und dich schlechter dastehen lässt.

Aber Gott urteilt nicht nach menschlichen Vergleichen. Er beurteilt jeden Menschen nach Seinen Maßstäben, nicht danach, wie du im Vergleich zu anderen abschneidest. Es ist wie ein Lehrer, der eine Prüfung gerecht bewertet, nur anhand der Antworten, nicht aufgrund von Beliebtheit oder Talent (Römer 2,11).

Wenn du Gottes Wege gehst, wird Er dein Freund sein und dich nicht mit anderen vergleichen (Galater 6,4-5).

Konzentriere dich auf deinen eigenen geistlichen Weg und messe dich an Gottes Wort, nicht an anderen. Sonst läufst du Gefahr, in Entmutigung und geistliche Niederlage zu geraten.

Die Errettung ist einfach: „Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du errettet werden“ (Römer 10,9 ELB). Aber im Glauben treu zu bleiben und zu wachsen, ist herausfordernd wegen des geistlichen Kampfes.

Satan und seine Dämonen greifen nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch an (Epheser 6,12). Die größte Waffe, die wir haben, ist Gottes Wort. Jesus selbst benutzte die Schrift, um Satan in der Wüste zu besiegen (Matthäus 4,1-11).

Freiheit kommt durch die Erkenntnis der Wahrheit:

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8,32 ELB).

Wahre Freiheit findest du im Wort Gottes (Johannes 17,17) – nicht nur durch das Zitieren von Versen, sondern durch das Verstehen und tägliche Anwenden.

Wenn du noch keine Buße getan und dich taufen lassen hast, ist jetzt noch Zeit. Kehre zu deinem Schöpfer um, lasse dich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung deiner Sünden (Apostelgeschichte 2,38) und empfange den Heiligen Geist, der dich in alle Wahrheit führen wird (Johannes 16,13).

Gott segne dich reichlich, während du in Seiner Wahrheit wächst und in Seinem Sieg wandelst.


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DAS GEWAND JESU DARF NICHT GETEILT WERDEN

Liebe Grüße im unvergleichlichen Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus!
Je näher wir der Wiederkunft Christi kommen, desto wichtiger ist es, die Heilige Schrift mit einem wachsamen und prüfenden Herzen zu betrachten. Heute wollen wir über ein scheinbar kleines Detail in der Kreuzigungsgeschichte nachdenken, das eine tiefgreifende theologische Bedeutung trägt: das nahtlose Gewand Jesu.


1. Die Kreuzigung und das Gewand

Am Fuß des Kreuzes vollzogen die römischen Soldaten ihr grausames Ritual. Nachdem sie Jesus gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleidung in vier Teile – für jeden Soldaten einen. Doch als sie zu seinem Untergewand kamen, stellten sie fest, dass es nahtlos war, in einem Stück gewebt von oben bis unten. Um es nicht zu zerreißen, warfen sie das Los darüber, wer es bekommen sollte.

Johannes 19,23–24 (LUT 2017):

Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück.

Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten.


2. Die Bedeutung des nahtlosen Gewandes

Dieses Gewand ist mehr als ein historisches Relikt – es trägt eine symbolische und theologische Aussage.

Einheit und Ganzheit:
Die Nahtlosigkeit des Gewandes steht für die Unteilbarkeit der Person und Mission Christi. Es weist auf die Einheit und Integrität der Botschaft des Evangeliums hin – eine Botschaft, die nicht zerlegt oder an persönliche Vorlieben oder kulturelle Trends angepasst werden kann.

Erfüllung der Prophetie:
Die Handlung der Soldaten erfüllte die messianische Prophezeiung aus Psalm 22:

Psalm 22,19 (LUT 2017):

Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.

Dies zeigt, dass jedes Detail im Leiden Jesu vorhergesehen und von Gott bestimmt war.

Die Gerechtigkeit Christi als Gewand:
Das Gewand ist auch ein Bild für die Gerechtigkeit Christi, die wir Gläubigen durch den Glauben empfangen. Diese Gerechtigkeit kann nicht geteilt oder selektiv angenommen werden – sie muss in ihrer Ganzheit empfangen werden.

Jesaja 61,10 (LUT 2017):

Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet…


3. Das unteilbare Evangelium und das christliche Leben

Heute erleben wir, wie viele Christen versuchen, das „Gewand“ des Heils zu teilen – sie wählen nur das, was angenehm und bequem ist:

  • Sie wollen Vergebung, aber keine Umkehr.

  • Sie nennen sich Christen, lehnen aber den Ruf zur Heiligkeit ab.

  • Sie begehren Gnade, aber keine Unterordnung; Segen, aber keinen Gehorsam.

Doch das nahtlose Gewand Christi lehrt uns: Das Heil ist ein Ganzes. Wir können es nicht nach Belieben zuschneiden.

Jakobus 2,10 (LUT 2017):

Denn wer das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.

Heiligkeit ist keine Option – sie ist ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Identität.

Hebräer 12,14 (LUT 2017):

Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.


4. Das Gewand und die Braut Christi

Die Gemeinde wird die Braut Christi genannt. Nur wer vollständig in die Gerechtigkeit Christi gekleidet ist – ohne Kompromisse – wird am Hochzeitsmahl des Lammes teilnehmen.

Offenbarung 19,7–8 (LUT 2017):

Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.

Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem, reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Bereit zu sein bedeutet: vollständig gekleidet zu sein – nicht halb verhüllt durch Kompromisse oder Selbstgerechtigkeit. Lauheit hat keinen Platz.

Offenbarung 3,15–16 (LUT 2017):

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärst!

Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.


5. Ein Ruf zur ungeteilten Hingabe

Wir leben im Zeitalter von Laodizea – einer Zeit geistlicher Trägheit und Kompromisse. Daher müssen wir eine klare Entscheidung treffen: das ganze Gewand Christi anzuziehen. Man kann nicht halb Christ sein. Entweder trägt man das vollständige Gewand des Heils – oder gar nicht.

Römer 13,14 (LUT 2017):

Zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.

So wie die Soldaten das Gewand Jesu nicht teilen konnten, dürfen auch wir seinen Ruf nicht aufteilen. Ihm zu folgen bedeutet, alles hinzugeben.

Maranatha!
Die Zeit ist kurz. Christus kommt für eine Braut ohne Flecken oder Runzeln.

Epheser 5,27 (LUT 2017):

…damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig sei und untadelig.

Der einzige Weg, bereit zu sein, ist: gekleidet zu sein im nahtlosen Gewand seiner Gerechtigkeit – ganz, rein und ungeteilt.

Lasst uns nicht nur einen Teil davon tragen. Lasst uns Christus ganz hingeben und in seiner Heiligkeit wandeln.

Offenbarung 22,12 (LUT 2017):

Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!

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Was meint die Bibel mit der Aussage: „Sechs sind es, ja sieben“?

Frage: Was bedeutet es, wenn die Bibel sagt: „Sechs sind es, ja sieben“? Warum nennt sie nicht einfach nur die Zahl sieben, sondern spricht zuerst von sechs und fügt dann die siebte hinzu?

Antwort: Diese Ausdrucksweise ist ein bekanntes Stilmittel der althebräischen Literatur, das man als numerischen Klimax oder numerische Steigerung bezeichnet. Es dient dazu, das letzte Element einer Aufzählung besonders hervorzuheben, indem zuerst eine Zahl genannt und dann eine weitere hinzugefügt wird – das weist auf eine besondere Bedeutung des letzten Punkts hin.

Im Hebräischen zieht eine solche Zahlenwiederholung die Aufmerksamkeit gezielt auf den letzten Punkt, der oft am wichtigsten oder gewichtigsten ist. Die Formulierung „sechs, ja sieben“ bedeutet: Wenn du denkst, die Liste endet bei sechs, sei dir bewusst, dass es noch eine siebte Sache gibt – und diese hat eine besondere Bedeutung.

Sprüche 6,16–19 (LUT 2017)

Sechs Dinge sind es, die der HERR hasst, und sieben, die ihm ein Gräuel sind:
17 stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen,
19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und wer Zwietracht unter Brüdern anrichtet.

Diese Passage offenbart Gottes moralische Maßstäbe. Die sieben Dinge fassen Verhaltensweisen zusammen, die die Beziehung zu Gott und zu Mitmenschen zerstören – wobei der siebte Punkt, das Säen von Zwietracht unter Brüdern, als besonders schwerwiegend gilt. Dies entspricht dem biblischen Schwerpunkt auf Gemeinschaft, Frieden und Eintracht.

Sprüche 30,18–19 (LUT 2017)

Drei sind’s, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht verstehe:
19 Der Weg eines Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Felsen, der Weg eines Schiffes mitten im Meer und der Weg eines Mannes bei einer jungen Frau.

Hier staunt Salomo über die Geheimnisse des Lebens und der Beziehungen. Die Nennung der „vier“ stellt eine Steigerung dar und betont die Tiefe und das Geheimnis menschlicher Beziehungen – besonders zwischen Mann und Frau – als etwas, das noch weniger berechenbar ist als Naturphänomene.

Sprüche 30,29–31 (LUT 2017)

Drei sind’s, die stattlich einherschreiten, und vier, die stattlich gehen:
30 der Löwe, der Mächtigste unter den Tieren, der sich vor nichts zurückzieht,
31 der stolze Hahn, der Ziegenbock und ein König, bei dem das Heer ist.

Dieser Abschnitt feiert Majestät und Würde. Er gipfelt in der Figur des Königs – einer irdischen Autoritätsperson, die Respekt und Macht ausstrahlt. Die Hinzufügung des vierten Elements hebt die Bedeutung von Führung in Gottes Schöpfungsordnung hervor.

Sprüche 30,15–16 (LUT 2017)

Die Blutegel haben zwei Töchter: Gib her! Gib her!
Drei sind’s, die nicht satt werden, und vier, die nie sagen: Es ist genug!
16 das Totenreich, der unfruchtbare Leib, die Erde, die nicht genug Wasser bekommt, und das Feuer, das nie spricht: Es ist genug.

Diese Verse betonen die Unersättlichkeit bestimmter Kräfte – ein Hinweis auf menschliche Begrenztheit und die unstillbare Natur mancher Begierden.

Hiob 5,19 (LUT 2017)

Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel treffen.

Gottes Schutz ist vollkommen – er geht über das Erwartbare hinaus. Die siebte Bedrohung symbolisiert das Maß aller Prüfungen, bei dem Gottes Hilfe gewiss bleibt.

Amos 1,3–4 (LUT 2017)

So spricht der HERR: Wegen drei Freveltaten von Damaskus und wegen der vierten will ich es nicht zurücknehmen:
Weil sie Gilead mit eisernen Schlitten zerschmettert haben,
4 will ich ein Feuer in das Haus Hasaëls schicken, das soll die Paläste Ben-Hadads verzehren.

Auch hier wird das Muster „drei … vier“ verwendet, um die Gewissheit und die Schwere von Gottes Gericht zu unterstreichen.


Die Bedeutung des letzten Elements

Das wiederholte Muster zeigt, dass dem letzten Punkt eine besondere theologische Bedeutung zukommt. Oft trägt er die Schlüsselaussage des gesamten Abschnitts. Gläubige sollten solchen abschließenden Aussagen besondere Aufmerksamkeit schenken.


Die Liebe – das höchste Gut

Obwohl die Bibel viele Eigenschaften nennt, die für geistliches Wachstum wichtig sind, betont sie immer wieder: Die Liebe (Agape) ist das Höchste.

2. Petrus 1,5–8 (LUT 2017)

So wendet allen Fleiß daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar,
in der Tugend aber Erkenntnis,
6 in der Erkenntnis aber Enthaltsamkeit,
in der Enthaltsamkeit aber Geduld,
in der Geduld aber Gottesfurcht,
7 in der Gottesfurcht aber brüderliche Liebe,
in der brüderlichen Liebe aber die Liebe zu allen Menschen.
8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird es euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.

Dieser Abschnitt zeigt das stufenweise Wachsen des christlichen Charakters. Die letzte Tugend – die Liebe – verbindet alle anderen und ist das wahre Kennzeichen eines Christus-ähnlichen Lebens (siehe auch 1. Korinther 13). Ohne Liebe sind alle anderen geistlichen Gaben unvollständig.


Hast du Gottes Agape-Liebe in deinem Herzen?

Wenn du lernen möchtest, wie du diese selbstlose, bedingungslose Liebe empfangen und in deinem Leben kultivieren kannst, besuche:

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Gottes Segen sei mit di

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VERTRAUE NICHT AUF DEINE EIGENE GERECHTIGKEIT UND KEHRE NICHT UM


Eine Botschaft über das Bewahren deiner Segnungen und das Leben in Gehorsam

  1. Die Realität des geistlichen Kampfes
    Das christliche Leben ist ein geistlicher Kampf. Die Bibel warnt uns deutlich, dass unser Feind, der Teufel, aktiv versucht, Gottes Volk zu zerstören.

„Seid nüchtern und wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“

  1. Petrus 5,8

Satan versucht ständig, Gläubige nicht nur durch Versuchung, sondern auch durch subtile Strategien zu entgleisen, ihnen ihre Segnungen zu rauben, ihre Bestimmung zu stören und sie aus Gottes Willen herausfallen zu lassen.

  1. Satans Strategie: Nicht immer Hexerei, sondern Trennung von Gott
    Entgegen der weit verbreiteten Meinung nutzt Satan nicht immer Hexerei oder Zauberei, um uns unsere Segnungen zu stehlen. Viele verschwenden Zeit damit, äußere Feinde zu verfluchen, während sie das wahre Schlachtfeld übersehen: unseren Gehorsam und unsere Nähe zu Gott.

„Es gibt keine Weissagung wider Jakob und keine Wahrsagerei wider Israel.“
4. Mose 23,23

Gottes Verheißungen an sein Volk sind sicher. Kein Fluch oder Zauber kann das, was Gott gesprochen hat, aufheben. Doch Satan kann dich deine Segnungen verlieren lassen, nicht indem er Gott überwindet, sondern indem er dich von Ihm weglockt.

Wenn Gläubige in Sünde oder Stolz fallen und auf ihre eigene Gerechtigkeit vertrauen, anstatt sich täglich Gott hinzugeben, treten sie aus dem Bereich von Gottes Schutz heraus. In diesem verletzlichen Zustand erhält der Feind Zugang.

  1. Gott kann Verheißungen zurückziehen, wenn wir umkehren
    Ja, Gott kann Verheißungen gegenüber einem Einzelnen aufheben, wenn dieser den Weg der Gerechtigkeit verlässt. Seine Segnungen sind an anhaltenden Gehorsam gebunden.

„Wenn ich dem Gerechten sage: Du sollst gewiss leben!, und er aber vertraut auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so sollen keine seiner gerechten Taten gedacht werden; sondern wegen der Ungerechtigkeit, die er getan hat, wird er sterben.“
Hesekiel 33,13

Dieser Vers macht klar: Vergangene Gerechtigkeit garantiert keine zukünftige Gunst. Wenn wir anfangen, auf unsere Geschichte mit Gott zu vertrauen und gleichzeitig in Sünde leben, disqualifizieren wir uns von dem, was einst verheißen war.

  1. Zurückgezogene Segnungen
    a) König Saul
    Saul wurde von Gott zum König erwählt und gesalbt (1. Samuel 10,1). Doch wegen seines Ungehorsams wies Gott ihn zurück.

„Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.“

  1. Samuel 15,23

Das Königreich, das Saul und seinem Geschlecht verheißen war, wurde weggenommen und David gegeben.

b) Die Israeliten in der Wüste
Gott versprach, die Israeliten ins verheißene Land zu führen (2. Mose 3,17), doch aufgrund ihres Ungehorsams und Unglaubens starb eine ganze Generation in der Wüste.

„Keiner von euch wird hineinkommen in das Land, das ich mit erhobener Hand euren Vätern geschworen habe, als Wohnort zu geben – außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.“
4. Mose 14,30

  1. Die wirkliche Gefahr: Geistliche Selbstzufriedenheit
    Wenn wir uns auf unsere vergangene Treue verlassen, anstatt heute aktiv in Gehorsam zu gehen, geben wir Satan Raum zu wirken. Das Ziel des Feindes ist nicht immer, uns zu verfluchen, sondern unsere Leidenschaft zu kühlen, Kompromisse zuzulassen und uns allmählich von Gott wegzuführen.

„Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“

  1. Korinther 10,12

  1. Ein Aufruf zu echter Buße und Wiederherstellung
    Auch wenn du gefallen bist oder eine Verheißung verloren hast, ist die Hoffnung nicht verloren. Gott gewährt in seiner Barmherzigkeit Wiederherstellung für alle, die aufrichtig Buße tun und zu Ihm zurückkehren.

„Wenn sich aber der Gottlose von all seinen Sünden abwendet, die er getan hat, und alle meine Rechte hält und gerecht handelt und tut, was recht ist, so wird er gewiss leben, er wird nicht sterben.“
Hesekiel 18,21

„Nichts von den Übertretungen, die er begangen hat, wird an ihm gedacht werden.“
Hesekiel 33,16

Buße muss aufrichtig sein – nicht nur, um Segnungen zu erhalten, sondern um mit einem heiligen Gott versöhnt zu werden. Das umfasst:

  • Sich von sündigem Verhalten abwenden (Apostelgeschichte 3,19)

  • Wo möglich Wiedergutmachung leisten (Lukas 19,8–9)

  • In Demut und Heiligkeit wandeln (Micha 6,8)

  1. Die Taufe: Der nächste Schritt nach der Buße
    Jesus machte klar, dass die Taufe eine notwendige Antwort auf den rettenden Glauben ist.

„Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“
Markus 16,16

Biblische Taufe bedeutet vollständiges Untertauchen im Wasser (Apostelgeschichte 8,38–39) und im Namen Jesu Christi (Apostelgeschichte 2,38). Sie steht für den Tod der Sünde und das neue Leben in Christus.

  1. Die Rolle des Heiligen Geistes bei der Wiederherstellung
    Wenn du zu Gott zurückkehrst, vergibt Er nicht nur, sondern gibt dir auch den Heiligen Geist, der dich in alle Wahrheit führt (Johannes 16,13) und das Verlorene wiederherstellt.

„Ich will euch vergelten für die Jahre, die die Heuschrecken gefressen haben …“
Joel 2,25

Der Geist wird dir helfen, gehorsam zu leben, und zur rechten Zeit wirst du Gottes Verheißungen in deinem Leben wieder erleben.

  1. Du brauchst keinen Propheten – du brauchst eine Beziehung
    Du brauchst niemanden, der dir die Hände auflegt oder laute Erklärungen über dein Leben ruft. Was du wirklich brauchst, ist die Wiederherstellung deiner Beziehung zu Gott. Wenn diese wiederhergestellt ist, folgen auch Segnungen und Verheißungen.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Matthäus 6,33

Geh weiter im Gehorsam
Nimm niemals an, dass eine Verheißung von Gott automatisch gilt. Die Erfüllung seines Wortes ist an anhaltende Treue gebunden.

„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so bittet, was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden.“
Johannes 15,7

Wenn du vom Weg abgekommen bist, kehre heute um. Tue Buße, lass dich taufen, lebe heilig und lass dich vom Geist leiten. Deine Krone kann noch bewahrt werden.

„Lass niemand deine Krone rauben!“
Offenbarung 3,11

Der Herr segne dich und bewahre dich in seiner Wahrheit.


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DU WIRST GRÖSSERE DINGE SEHEN ALS DIESE

 

Durch die Gnade Gottes und im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus in Ewigkeit! Herzlich willkommen, während wir gemeinsam das Wort Gottes betrachten.

Die Barriere eines geteilten Herzens

Oft ist das größte Hindernis für die Fülle Christi nicht äußerer Widerstand, sondern unser eigenes Herz. Die Schrift warnt uns davor, doppelherzig zu sein:

„Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“

Jakobus 1,8

Wenn unser Herz geteilt ist – zwischen Welt und Gott, zwischen Tradition und Wahrheit – verschließen wir uns selbst vor tieferer Offenbarung Christi. Heute betrachten wir zwei Gegensätze: die Pharisäer, religiös aber geistlich blind, und Nathanael, ein Jünger, der tiefe Erkenntnis empfing – wegen der Aufrichtigkeit seines Herzens.

1. Zeichen fordern – den Retter verpassen

In Matthäus 12 fordern die Pharisäer ein Zeichen, um Jesu Autorität zu beweisen:

„Da antworteten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollen ein Zeichen von dir sehen.

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.“

Matthäus 12,38–39

Jesus tadelte sie nicht, weil es grundsätzlich falsch wäre, um ein Zeichen zu bitten (vgl. Richter 6,36–40), sondern weil ihre Herzen ungläubig und heuchlerisch waren. Sie hatten bereits Wunder gesehen – Heilungen, Befreiungen – und glaubten dennoch nicht (vgl. Matthäus 12,22–24). Ihre Forderung kam nicht aus dem Wunsch nach Wahrheit, sondern aus einem unbußfertigen Herzen.

Das einzige Zeichen, das Jesus ihnen gab, war das Zeichen des Jona – ein Hinweis auf seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung:

„Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.“

Matthäus 12,40

Das war eine messianische Prophezeiung – die Auferstehung als das endgültige Zeichen göttlicher Autorität (vgl. Römer 1,4).


2. Nathanael – ein Herz ohne Falschheit

Im Gegensatz zu den Pharisäern zeigt Nathanael, was es bedeutet, ein aufrichtiges, wahrheitssuchendes Herz zu haben. Als Philippus ihm von Jesus aus Nazareth erzählt, ist er zunächst skeptisch, aber nicht zynisch:

„Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!“

Johannes 1,46

Seine Frage spiegelt kulturelle und prophetische Erwartungen wider – Nazareth war nicht als messianischer Ort bekannt (vgl. Micha 5,1). Doch Nathanaels Stärke war seine Bereitschaft zu prüfen, anstatt sofort abzulehnen.

Als Jesus ihn sah, offenbarte Er sein Herz:

„Jesus sah Nathanael auf sich zukommen und sagt von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Falsch ist!“

Johannes 1,47

Das griechische Wort für „Falsch“ ist dolos – es meint Betrug, Heuchelei, versteckte Motive. Nathanael hatte davon nichts. Wegen dieser Aufrichtigkeit offenbarte Jesus ihm etwas ganz Persönliches:

„Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“

Johannes 1,48

Diese übernatürliche Erkenntnis überzeugte ihn:

„Rabbi, du bist Gottes Sohn! Du bist der König von Israel!“

Johannes 1,49

Jesus versprach ihm daraufhin etwas noch Größeres:

„Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres sehen als das.“

Johannes 1,50

Das zeigt ein geistliches Prinzip: Glaube kommt vor tieferer Offenbarung. Wer im Kleinen glaubt, dem wird mehr gezeigt.


3. Gott offenbart sich in Stufen

Jesus offenbarte sich nicht jedem gleich. Zwar predigte Er zu vielen, aber seine tiefsten Lehren waren nur den Jüngern vorbehalten:

„Da traten die Jünger zu ihm und sprachen: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, diesen aber ist’s nicht gegeben.“

Matthäus 13,10–11

Selbst unter den Jüngern gab es einen engeren Kreis – Petrus, Jakobus und Johannes – die besondere Offenbarungen empfingen (vgl. Markus 5,37; Markus 9,2; Lukas 8,51).

Doch nicht alle erkannten Jesus, obwohl Er mitten unter ihnen war:

„Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.“

Johannes 1,10

Beziehung zu Christus hängt vom Zustand unseres Herzens ab:

„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“

Jakobus 4,8

„Wer darf auf des HERRN Berg gehen? […] Wer unschuldige Hände hat und ein reines Herz.“

Psalm 24,3–4


4. Hindernisse für Offenbarung heute

Auch heute hindern viele Gläubige ihre eigene Tradition, ihren Stolz oder ihre Konfession daran, tiefer in Christus zu gelangen. Wie die Pharisäer lehnen manche klare biblische Wahrheiten ab, weil sie nicht zur kirchlichen Lehre passen.

Einige Beispiele:

  • Die Bibel lehrt die Taufe durch Untertauchen (vgl. Apostelgeschichte 8,38–39; Römer 6,4), doch manche bestehen auf Kindertaufe durch Besprengen – etwas, das im Neuen Testament nie vorkommt.

  • Die Bibel nennt Götzenbilder Gräuel (vgl. 2. Mose 20,4–5; 1. Johannes 5,21), dennoch werden sie in manchen Kreisen verehrt.

  • Jesus ist der einzige Weg zur Rettung (vgl. Johannes 14,6; Apostelgeschichte 4,12), doch viele glauben an alternative Wege.

Wer Tradition über Wahrheit stellt, wird wie jene, von denen Jesus sagte:

„Und so hebt ihr Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr gegeben habt.“

Markus 7,13


5. In höhere Bereiche der Offenbarung eintreten

Wer größere Dinge erleben will – göttliche Einsicht, geistliche Gaben, tiefere Gemeinschaft mit Christus, offene Himmel – muss zu einem einfachen, gehorsamen Glauben zurückkehren:

„Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist…“

Johannes 7,17

Dazu gehört:

  • Ganzherziger Glaube an Jesus Christus

  • Studium und Gehorsam gegenüber der Heiligen Schrift

  • Ablegen von Heuchelei, Stolz und Vorurteilen

  • Bereitschaft, der Wahrheit zu folgen, selbst wenn sie unbequem ist

Wer das tut, wird – wie Nathanael – den Himmel geöffnet sehen und Christus tiefer erkennen als je zuvor.


Jesus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit

„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“

Hebräer 13,8

Der gleiche Jesus, der Nathanael versprach:
„Du wirst Größeres sehen als das“,
macht auch dir heute dieses Versprechen – wenn du ein aufrichtiges, demütiges Herz hast.

Wenn wir seinem Wort gehorchen und in der Wahrheit wandeln, werden auch wir himmlische Offenbarungen erleben – göttliche Führung, Begegnungen mit Engeln und eine immer tiefere Beziehung zu unserem auferstandenen König.


Der Herr segne dich und öffne dir die Augen, damit du Größeres sehen darfst.


 

 
 

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Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht?

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FRAGE: Was bedeutet dieser Abschnitt?

Jesaja 42,19–20 (Lutherbibel 2017):
„Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub wie mein Bote, den ich sende?
Wer ist so blind wie mein Vertrauter und so blind wie der Knecht des HERRN?
Du hast viel gesehen, aber du hast’s nicht beachtet; die Ohren sind offen, aber du hörst nicht.“

In diesem Abschnitt spricht Jesaja prophetisch über Israel, Gottes auserwähltes Volk, das er seinen „Knecht“ nennt. Das Motiv des Knechts in Jesaja ist tiefgründig – es bezieht sich nicht nur auf Israel, sondern auch auf den kommenden Messias (vgl. Jesaja 42,1–4). Die hier beschriebene „Blindheit“ und „Taubheit“ ist nicht körperlich, sondern geistlich: eine Unfähigkeit oder ein Unwille, Gottes Wahrheit zu erkennen – trotz ihrer besonderen Stellung als Gottes Bundesvolk.

Diese geistliche Blindheit ist tragisch, weil Israel als erstes Volk Gottes machtvolle Taten gesehen, sein Gesetz empfangen und seinen Bund verstanden hat (siehe 2. Mose 19–24). Doch anstatt mit Treue zu antworten, wandten sich viele dem Götzendienst und der Ungerechtigkeit zu (vgl. Hosea 4,1–3). Jesajas Worte betonen die Spannung zwischen Vorrecht und Verantwortung.

Historische und neutestamentliche Erfüllung

Diese geistliche Blindheit setzte sich bis in das Neue Testament fort. Trotz ihres tiefen Wissens über die Heilige Schrift und der prophetischen Verheißungen über den Messias lehnten viele der jüdischen religiösen Führer Jesus Christus ab. Sie kannten die Prophezeiungen, aber sie erkannten deren Erfüllung in ihm nicht.

Johannes 9,39–41 (Lutherbibel 2017):
„Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden und die sehen, blind werden.
Da hörten das einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind?
Jesus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun sagt ihr aber: ‚Wir sind sehend‘ – darum bleibt eure Sünde.“

Jesus verwendet hier das Bild des Sehens als Metapher für das Verstehen und Annehmen der göttlichen Offenbarung. Diejenigen, die ihre Blindheit eingestehen, öffnen sich für Gottes Gnade. Doch wer vorgibt zu „sehen“, aber Christus ablehnt, bleibt in seiner Schuld.

Zeitgenössische Relevanz

Diese geistliche Blindheit ist nicht nur ein Problem biblischer Zeiten. Auch heute geraten Menschen, die sich als Gottes Diener bezeichnen, in dieselben Fallen – sie benutzen das Evangelium als Mittel zum materiellen Erfolg oder gesellschaftlichen Aufstieg, anstatt es als Ruf zur Umkehr, zum Glauben und zur Veränderung zu verstehen (vgl. Matthäus 6,24). Dadurch wird die Botschaft des Evangeliums entstellt und es entsteht eine tiefgreifende geistliche Blindheit.

Dies stimmt mit Jesu Warnungen vor der religiösen Heuchelei der Pharisäer und Sadduzäer überein sowie mit seiner Kritik an den „Mietlingen“, die keine echte Fürsorge für Gottes Herde haben.

Johannes 10,12–13 (Lutherbibel 2017):
„Der Mietling aber, der nicht der Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie;
denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.“

Gebet

Möge Gott uns geistliche Einsicht und Demut schenken, damit wir unsere Abhängigkeit von ihm erkennen – damit wir wirklich sehen und hören, was er spricht, und im Wort Gottes verwurzelt bleiben, treu zum Evangelium.

Shalom.


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