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Was ist der wahre Sabbat? Samstag oder Sonntag? An welchem Tag sollen Christen Gott anbeten?

Die Frage:

Ist der wahre Sabbat am Samstag oder am Sonntag? Müssen Christen an einem bestimmten Tag Gottesdienst feiern? Was sagt die Bibel wirklich dazu?


1. Die Bedeutung des Sabbats: Ein Schatten des wahren Ruhes

Das Wort Sabbat stammt vom hebräischen Schabbat und bedeutet „Ruhe“ oder „Aufhören“. Im Alten Testament war der Sabbat der siebte Tag der Woche (Samstag) und wurde von Gott als heiliger Ruhetag für das Volk Israel eingesetzt (2. Mose 20,8–11).

Doch das Sabbatgebot war ein Schatten – ein symbolischer Hinweis auf eine tiefere Ruhe, die durch Christus kommt.

Kolosser 2,16–17 (LUT 2017)
„So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder wegen eines Festes oder Neumondes oder Sabbats. Das ist nur ein Schatten von dem, was kommen soll; der Leib aber ist Christus.“


2. Jesus Christus – unsere wahre Sabbatruhe

Jesus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern erfüllt (vgl. Matthäus 5,17). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er das Werk der Erlösung vollendet. In ihm finden wir unsere wahre Ruhe – eine Ruhe von Sünde, Gesetzlichkeit und dem Versuch, uns Gottes Gunst durch Werke zu verdienen.

Matthäus 11,28–29 (LUT 2017)
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Hebräer 4,9–10 (LUT 2017)
„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“

Diese Ruhe ist keine wöchentliche Pflicht, sondern eine tägliche Wirklichkeit für alle, die in Christus sind.


3. Anbetung ist nicht an einen bestimmten Tag gebunden

Im Neuen Bund ist wahre Anbetung nicht auf einen bestimmten Tag oder Ort beschränkt. Jesus lehrte, dass wahre Anbeter Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Johannes 4,23–24 (LUT 2017)
„Aber die Stunde kommt und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Paulus warnte davor, bestimmte Tage als geistlich verpflichtend zu erheben, denn das widerspricht der Freiheit, die wir in Christus haben.

Galater 4,10–11 (LUT 2017)
„Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte, ich habe vielleicht vergeblich an euch gearbeitet.“


4. Das Beispiel der frühen Gemeinde: Sonntag als Versammlungstag

Auch wenn der Sabbat im Alten Bund auf den Samstag fiel, begann die frühe Kirche, sich am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, zu versammeln – zur Erinnerung an die Auferstehung Jesu.

Markus 16,9 (LUT 2017)
„Als Jesus aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria von Magdala…“

Apostelgeschichte 20,7 (LUT 2017)
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus mit ihnen…“

1. Korinther 16,2 (LUT 2017)
„An jedem ersten Tag der Woche lege jeder von euch bei sich zurück und sammle, je nachdem es ihm möglich ist…“

Diese Praxis zeigt: Es ging nicht um den Tag selbst, sondern um das gemeinsame Gedenken und die Anbetung des auferstandenen Herrn.


5. Gehören nicht alle Tage dem Herrn? Ja.

In Christus ist kein Tag heiliger als der andere. Entscheidend ist die innere Haltung des Herzens.

Römer 14,5–6 (LUT 2017)
„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut’s für den Herrn…“

Es geht nicht um den Kalender, sondern um die Hingabe an Gott in allem, was wir tun.


6. Sollen Christen sich weiterhin regelmäßig versammeln? Ja.

Auch wenn wir in Christus frei sind, sollen wir die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen nicht vernachlässigen. Die Versammlung der Gemeinde dient zur gegenseitigen Ermutigung und zum geistlichen Wachstum.

Hebräer 10,24–25 (LUT 2017)
„Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen…“

Ob die Gemeinde sich am Samstag, Sonntag oder einem anderen Tag trifft – entscheidend ist die Gesinnung des Herzens und das gemeinsame Ziel: Christus zu ehren.


Fazit: Wann ist der wahre Sabbat?

  • Im Alten Bund: Der Sabbat war der Samstag (2. Mose 20,8–11).

  • Im Neuen Bund: Der wahre Sabbat ist Jesus Christus, in dem wir Ruhe finden (Hebräer 4,9–10).

Im praktischen Leben: Christen können sich an jedem Tag versammeln. Viele tun es am Sonntag – zur Ehre der Auferstehung.

1. Korinther 10,31 (LUT 2017)

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut – tut alles zur Ehre Gottes!“

Schlussgedanke:

Du bist nicht gerechter, weil du am Samstag anbetest, und du liegst nicht falsch, wenn du es am Sonntag tust. Was zählt, ist die echte Anbetung, die aus dem Herzen kommt, der Glaube, der in Christus verwurzelt ist, und die Ruhe, die wir in seinem vollbrachten Werk finden.

Der Herr segne dich, während du in seiner Freiheit und Wahrheit wandels

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LASST UNS VORANSCHREITEN ZUR GEISTLICHEN REIFE

Die physische Welt gibt uns oft Hinweise auf geistliche Realitäten. Wenn wir zum Beispiel entwickelte Nationen wie viele in Europa mit weniger entwickelten Ländern, etwa in Afrika, vergleichen, erkennen wir einen klaren Unterschied.

In Entwicklungsländern verbringen die Menschen den Großteil ihres Lebens damit, ihre Grundbedürfnisse zu sichern – Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Wer diese gesichert hat, gilt bereits als erfolgreich. Daher nennt man diese Nationen oft „Entwicklungsländer“.

Im Gegensatz dazu sind in entwickelten Ländern diese Grundbedürfnisse meist von Geburt an gedeckt – durch staatliche Strukturen und Systeme. Das gibt den Menschen Freiheit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren: Forschung, Technologie, Raumfahrt und gesellschaftlichen Fortschritt. Solche Entwicklungen machen diese Länder stark und fortschrittlich.

Dieses Muster spiegelt sich auch im geistlichen Bereich wider. Der Apostel Paulus stellte fest, dass viele Christen geistlich unreif blieben – selbst nach Jahren mit Gott. Sie waren weiterhin bei den grundlegenden Lehren des Glaubens stehen geblieben. Ihre geistliche Entwicklung hatte stagniert. Immer wieder hörten sie dieselben elementaren Botschaften. Doch Reife erfordert Wachstum. Wenn man mit den Grundlagen kämpft, wie kann man dann tiefere Wahrheiten erfassen?

Paulus beschreibt diese Grundlagen in Hebräer 6,1–2:

„…Buße von toten Werken, Glaube an Gott, Lehre von Taufen, Handauflegung, Auferstehung der Toten und das ewige Gericht.“
(Hebräer 6,1–2 – Lutherbibel 2017)

Dies sind die Themen, die viele Christen regelmäßig in Predigten, Bibelstunden und Online-Beiträgen hören. Aber wenn wir nur bei diesen bleiben und nie darüber hinausgehen – sind wir dann nicht geistliche Kleinkinder? Bleiben wir dann nicht geistlich arm?

Theologen nennen diese Inhalte oft die „elementaren Lehren“ – die Grundlagen, die verstanden werden müssen, bevor tiefere geistliche Wahrheiten erkannt werden können. In Hebräer 5,11–14 erklärt Paulus den Unterschied zwischen geistlicher Milch und fester Speise:

„Darüber hätten wir viel zu sagen, aber es ist schwer zu erklären, weil ihr so schwerhörig geworden seid. Denn obwohl ihr längst Lehrer sein solltet, braucht ihr wieder jemanden, der euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehrt. Ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. Denn jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Kind. Die feste Speise aber ist für die Gereiften, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.“
(Hebräer 5,11–14 – Elberfelder Bibel)

Paulus ruft in Hebräer 6,1 dazu auf, über diese Grundlagen hinauszugehen:

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Das Fundament ist wichtig – aber es ist nicht das Ziel. Das Ziel ist es, das Haus darauf zu bauen. Das heißt: geistlich voranzuschreiten, zu reifen und Christus tiefer zu erkennen.

Paulus verweist sogar auf Melchisedek, eine geheimnisvolle Gestalt des Alten Testaments, um die Tiefe von Jesu Priesterschaft zu erklären. Melchisedek hatte weder Anfang noch Ende – so wie Christus, unser ewiger Hoherpriester.
(vgl. Hebräer 7,1–3)

Diese tieferen Wahrheiten konnte Paulus seiner Zuhörerschaft nicht mitteilen, weil sie geistlich nicht bereit dafür waren.

Es gibt so viel mehr über Christus und Gottes Plan, das wir noch nicht vollständig verstehen. Wie es in 1. Korinther 2,9 heißt:

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben.“
(1. Korinther 2,9 – Lutherbibel 2017)

Das volle Geheimnis Gottes wird offenbart, wenn der siebte Engel die Posaune bläst – das Ende aller Dinge und die Vollendung von Gottes Plan. Das macht Offenbarung 10,7 deutlich:

„Sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Posaune bläst, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet hat.“
(Offenbarung 10,7 – Lutherbibel 2017)

Bis dahin ruft uns Gott, geistlich zu wachsen – weg von den Anfangslektionen, hin zu einer tieferen Beziehung mit Ihm.
Epheser 4,13 sagt:

„…bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi.“
(Epheser 4,13 – Lutherbibel 2017)

Buße und Taufe sind nur der Anfang – das Fundament. Aber Gott möchte, dass wir darauf aufbauen, geistlich reifen und die tieferen Wahrheiten des Glaubens erkennen. Die feste Speise steht für die Geheimnisse Gottes – über Christi ewige Priesterschaft, seine fortwährende Offenbarung und seine Wiederkunft.

Wenn wir über das Grundlegende hinauswachsen, wird uns Gott in größere geistliche Reife führen. Das Ziel ist nicht, auf dem Fundament zu bleiben, sondern ein Leben zu bauen, das Christus in seiner Fülle widerspiegelt.

„Darum wollen wir nicht noch einmal den Grund legen mit der Lehre vom Anfang des Christus, sondern wir wollen zur Vollkommenheit fortschreiten…“
(Hebräer 6,1 – Lutherbibel 2017)

Lasst uns also voranschreiten zur geistlichen Reife – damit wir Ihn tiefer erkennen, Seinen Charakter widerspiegeln und in der Fülle Seiner Berufung leben.

Shalom.


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IST WETTEN ODER GLÜCKSSPIEL EINE SÜNDE?

Um zu beurteilen, ob Wetten oder Glücksspiel eine Sünde ist, müssen wir zuerst verstehen, was Gott gefällt. Nur wer Gottes Willen kennt, kann erkennen, was Ihn erfreut – und was Ihn enttäuscht.

1. Das Gewissen – Gottes inneres Warnsystem

Gott hat jedem Menschen – und sogar den Tieren – ein Gewissen gegeben. Dieses Gewissen hilft uns, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, selbst ohne schriftliches Gesetz. Es ist Gottes moralisches Gesetz in uns.

Beispiele aus der Natur:

  • Ein Löwe tötet zwar eine Antilope, aber niemals sein eigenes Junges.

  • Ein männlicher Hund paart sich nicht mit einem anderen Rüden.

Auch wir Menschen spüren durch unser Gewissen, dass gewisse Dinge falsch sind:

  • Abtreibung fühlt sich tief im Herzen wie Mord an.

  • Drogenkonsum zerstört Körper und Seele – und das wissen wir instinktiv.

  • Pornografie oder Masturbation hinterlassen oft ein Gefühl von Schuld.

  • Viele Menschen, die mit Wetten beginnen, haben zuerst ein schlechtes Gefühl.

Diese innere Stimme ist eine Gabe Gottes. Sie warnt uns, bevor wir falsche Wege einschlagen.


2. Wetten – harmloses Spiel oder geistliche Falle?

Wetten ist eine Form von Glücksspiel. Auch wenn es in vielen Ländern erlaubt ist, bleibt es moralisch fragwürdig.

Der Ablauf ist oft gleich:

  • Anfangs spürt man ein Zögern oder Unbehagen.

  • Man fragt sich: „Ist das wirklich in Ordnung?“

  • Doch wenn man die innere Stimme ignoriert, wird das Gewissen leiser.

  • Wetten wird zur Gewohnheit – und oft zur Sucht.

Was viele nicht wissen: Hinter großen Wettplattformen stehen häufig finstere Kräfte. Einige Organisationen unterstützen mit den Einnahmen aus dem Glücksspiel:

  • Abtreibungskampagnen,

  • LGBTQ+-Bewegungen,

  • unmoralische Inhalte,

  • und sogar Gewalt oder Terrorismus.

Glücksspiel ist somit nicht nur eine persönliche Gefahr – es fördert global das, was Gott verabscheut.


3. Was sagt die Bibel?

1. Timotheus 6,9–10:
„Wer unbedingt reich werden will, gerät in Versuchungen und in viele sinnlose und schädliche Begierden, die den Menschen ins Verderben stürzen. Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel alles Bösen.“

Wetten weckt genau diese falsche Gier: den Wunsch nach schnellem Geld, ohne Arbeit. Doch dieser Wunsch führt viele Menschen in:

  • finanzielle Not,

  • emotionale Abhängigkeit,

  • geistliche Gefangenschaft.


4. Gottes Weg zu Wohlstand

Gott verurteilt nicht den Wunsch nach Versorgung – aber Er zeigt uns einen besseren Weg: ehrliche, stetige Arbeit.

Sprüche 13,11:
„Unrecht erworbener Reichtum schwindet dahin, wer aber mit Fleiß arbeitet, vermehrt ihn.“

Schnelles Geld ist ein Lockmittel des Feindes. Gottes Prinzip ist Treue, Geduld und harte Arbeit.


5. Fazit: Sollten Christen wetten?

Ganz klar: Nein.

Wetten ist mehr als ein Spiel – es ist ein geistlicher Köder. Selbst wenn die Bibel das Wort „Wetten“ nicht ausdrücklich nennt, zeigen uns unser Gewissen und Gottes Prinzipien, dass es nicht mit einem gottgefälligen Leben vereinbar ist.

Wenn du bereits in Wetten oder Glücksspiel verstrickt bist: Es ist nie zu spät. Gott ruft dich zur Umkehr.

2. Korinther 6,17:
„Darum: Geht hinaus aus ihrer Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr. Rührt nichts Unreines an, und ich werde euch annehmen.“

Wähle Gottes Weg – er führt zu echtem Frieden und dauerhaftem Segen.

Gott segne dich!

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Die sieben jüdischen Feste: Was offenbaren sie uns?

Nachdem die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurden und das verheißene Land betraten, befahl Gott ihnen, sieben große Feste zu feiern, die sogenannten „Feste des Herrn“, die über alle Generationen hinweg gefeiert werden sollten. Diese Feste, die in 3. Mose (Levitikus) Kapitel 23 beschrieben sind, haben eine tiefe prophetische Bedeutung  besonders für die, die dem Neuen Bund folgen. Hier eine klare Erklärung jedes einzelnen der sieben Feste und ihrer Bedeutung  sowohl für die Israeliten damals als auch für uns heute.

1) Das Passahfest (Pessach):
Passah wird am 14. Nisan gefeiert (meist im März oder April) und erinnert an die Nacht, in der die Israeliten von der letzten Plage in Ägypten verschont blieben. Sie schlachteten ein Lamm, strichen dessen Blut an die Türpfosten und aßen es mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern, angekleidet und bereit zur Abreise. Dieses Ereignis gedenkt Gottes Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei.

Für Christen weist das Passah auf Jesus Christus hin, das Lamm Gottes, dessen Blut für unsere Erlösung vergossen wurde. Beim letzten Abendmahl offenbarte Jesus, dass Er die Erfüllung dieses Festes ist, als Er das Brot brach und den Wein reichte  Symbole für Seinen Leib und Sein Blut. So wie die Israeliten durch das Blut des Lammes vom Tod gerettet wurden, glauben Christen, durch Jesu Opfer vor dem ewigen Tod bewahrt zu sein.

2) Das Fest der ungesäuerten Brote:
Das Fest der ungesäuerten Brote beginnt am Tag nach Passah und dauert sieben Tage (vom 15. Nisan an). In dieser Zeit sollten die Israeliten alle Hefeteile aus ihren Häusern entfernen und ungesäuertes Brot essen  ein Symbol für Reinheit und die Befreiung von der Sünde.

Für Christen steht das ungesäuerte Brot für Jesus, das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,35). So wie die Israeliten ungesäuertes Brot während ihres Auszugs aßen, sind Christen dazu aufgerufen, ein heiliges Leben zu führen, frei von Sünde (symbolisiert durch die Hefe), und den Lehren Jesu zu folgen.

3) Das Fest der Erstlingsfrüchte:
Dieses Fest findet am Sonntag nach Passah, also am Tag nach dem Sabbat, statt und feiert die erste Ernte des Jahres. Die Israeliten brachten die erste Garbe zu Priestern als Opfergabe an Gott und erkannten ihn als Quelle ihres Lebens an.

Für Christen steht das Fest der Erstlingsfrüchte in direktem Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu an genau diesem Tag (Matthäus 28,1–10). Jesus wird als die „Erstlingsfrucht“ der Entschlafenen bezeichnet (1. Korinther 15,20). Seine Auferstehung garantiert die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen. So wie die erste Ernte Gott geweiht wurde, ist Jesu Auferstehung das Versprechen, dass auch die Gläubigen auferstehen werden.

4) Das Wochenfest (Schawuot oder Pfingsten):
Schawuot, oder Pfingsten, findet 50 Tage nach den Erstlingsfrüchten statt und markiert das Ende der Getreideernte. Außerdem erinnert es an die Übergabe der Tora an die Israeliten am Berg Sinai. Für Christen ist Pfingsten besonders wichtig, da an diesem Tag der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen wurde und sie befähigte, das Evangelium zu verbreiten (Apostelgeschichte 2). Dies war der Beginn des Neuen Bundes, in dem Gottes Geist in den Gläubigen wohnt.

Schawuot symbolisiert auch die Ernte der Seelen. Während die Israeliten die Ernte feierten, sehen Christen in diesem Fest die Erinnerung an die Ernte der Menschen und das Wirken des Heiligen Geistes beim Glaubenskommen.

5) Das Fest der Trompeten (Rosch Haschana):
Das Fest der Trompeten wird am 1. Tischri gefeiert (meist im September) und markiert den Beginn des jüdischen Ziviljahres. Es ist eine Zeit der Umkehr und Besinnung, angekündigt durch das Blasen des Schofars (Widderhorn), um das Volk auf die kommenden hohen Feiertage, besonders Jom Kippur (Versöhnungstag), vorzubereiten.

Für Christen weist das Fest der Trompeten auf das zukünftige Ereignis hin, wenn Christus zurückkehren wird. In 1. Thessalonicher 4,16–17 wird vom Trompetenschall gesprochen, wenn Christus vom Himmel herabsteigt und die Gläubigen zu sich holt. Dieses Fest symbolisiert das Kommen Christi, wenn Gott sein Volk am Ende der Zeiten versammelt.

6) Der Versöhnungstag (Jom Kippur):
Jom Kippur, der heiligste Tag im Judentum, wird am 10. Tischri begangen. Es ist ein Tag des Fastens, Betens und der Umkehr, an dem der Hohepriester Opfer für die Sünden des Volkes darbrachte, um Gottes Vergebung zu erlangen.

Für Christen weist Jom Kippur auf das vollkommene Opfer Jesu Christi hin, der als Hohepriester sich selbst als Opfer für die Sünden darbrachte (Hebräer 9,11–12). Während die Israeliten früher Vergebung durch das Blut von Opfertieren suchten, brachte Christus durch Sein Opfer vollständige und endgültige Vergebung. Jom Kippur ist auch ein prophetisches Zeichen für die Zeit, in der Israel Jesus als den Messias erkennen und eine nationale Versöhnung mit Gott stattfinden wird.

7) Das Laubhüttenfest (Sukkot):
Sukkot beginnt am 15. Tischri und dauert sieben Tage. Während dieses Festes lebten die Israeliten in provisorischen Hütten (Sukkot), um an ihre Wanderung durch die Wüste nach dem Auszug aus Ägypten zu erinnern. Es ist eine Zeit der Freude, in der Gottes Versorgung und Schutz gefeiert wird.

Für Christen weist Sukkot auf die zukünftige tausendjährige Herrschaft Christi auf Erden hin, wenn Er bei seinem Volk wohnen wird in einer Zeit von Frieden und Gerechtigkeit (Offenbarung 21,3; Sacharja 14,16–17). Das Fest symbolisiert die endgültige Erfüllung von Gottes Verheißungen, wenn Gott dauerhaft bei seinem Volk wohnen und sein Reich auf Erden errichten wird.


Die heutige Bedeutung der Feste:
Für Christen sind diese sieben Feste nicht nur historische Ereignisse, sondern prophetische Symbole von Gottes Heilsplan durch Jesus Christus. Jedes Fest entspricht einem wichtigen Ereignis im Leben Christi: Sein Opfer (Passah), Seine Auferstehung (Erstlingsfrüchte), die Gabe des Heiligen Geistes (Pfingsten), Seine Wiederkunft (Trompeten), die Sühne für Sünden (Jom Kippur) und Seine tausendjährige Herrschaft (Laubhüttenfest).

Diese Feste erinnern Gläubige an Gottes Treue und die Hoffnung, die wir in Christus haben. Sie fordern uns auch dazu auf, in Erwartung von Christi Rückkehr zu leben. Besonders das Fest der Trompeten zeigt, dass die Rückkehr Christi unmittelbar bevorsteht und alle Gläubigen bei dem Klang der Trompete zu Ihm versammelt werden.

Abschließend sind die sieben jüdischen Feste eine kraftvolle Erinnerung an Gottes Erlösungsplan, der in Christus erfüllt wurde und bei Seiner Wiederkunft vollendet wird. Als Gläubige ermutigen uns diese Feste, Gottes Verheißungen zu verstehen und treu zu leben, während wir auf die Rückkehr unseres Retters warten.

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Die Straße der Heiligkeit: Eine theologische Betrachtung

Jesaja 35,8 (Lutherbibel 2017):

„Und es wird dort eine Straße sein und ein Weg, der wird der heilige Weg heißen; kein Unreiner wird ihn gehen, sondern er ist nur für sie. Wer auf dem Weg geht – selbst Toren werden nicht irregehen.“

Diese prophetische Verheißung gibt tiefe Einblicke in die Natur von Rettung, Heiligung und den ausschließlichen Zugang zur Gegenwart Gottes.


1. Die Straße als göttliche Einrichtung

Die „Straße der Heiligkeit“ ist keine menschliche Erfindung, sondern eine göttliche Bereitstellung. Sie symbolisiert den von Gott bestimmten Weg, auf dem sein Volk in Heiligkeit und Gerechtigkeit wandeln soll. Diese Wahrheit steht im Einklang mit dem grundlegenden biblischen Prinzip, dass Rettung und Heiligung Werke der Gnade Gottes sind – nicht menschlicher Leistung.

Epheser 2,8–9:

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“


2. Die Ausschließlichkeit des Weges

Jesaja betont, dass Unreine diesen Weg nicht betreten dürfen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von Heiligkeit und Reinheit, um Zugang zur Gegenwart Gottes zu haben. Im Neuen Testament wird diese Ausschließlichkeit durch das sühnende Werk Jesu Christi bestätigt, durch das Gläubige gereinigt und befähigt werden, in Heiligkeit zu leben.

1. Johannes 1,7:

„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander,
und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“


3. Christus als Erfüllung dieses Weges

Jesus Christus ist die vollkommene Erfüllung der Straße der Heiligkeit. In Johannes 14 bezeugt Er:

Johannes 14,6:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Durch Christus allein ist der Zugang zum Vater möglich. Er heiligt die Gläubigen und befähigt sie, in Gerechtigkeit zu wandeln.


4. Die Rolle des Heiligen Geistes

Der Heilige Geist spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass Gläubige auf dem Weg der Heiligkeit bleiben. Er überführt von Sünde, schenkt Kraft zum gerechten Leben und leitet in alle Wahrheit.

Johannes 16,13:

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,
wird er euch in alle Wahrheit leiten.“

Ohne das Wirken des Geistes ist es unmöglich, diesen heiligen Weg zu gehen.


5. Die eschatologische Hoffnung

Die Straße der Heiligkeit weist prophetisch auf die zukünftige Herrlichkeit im neuen Jerusalem hin – der ewigen Gemeinschaft mit Gott. Nur die Reinen werden dort wohnen dürfen.

Offenbarung 21,27:

„Und es wird nichts Unreines hineinkommen
und keiner, der Gräuel tut und Lüge,
sondern allein die, die geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes.“


6. Theologische Bedeutung

Die „Straße der Heiligkeit“ hat zentrale Bedeutung in der biblischen Theologie:

  • Heiligung: Der fortlaufende Prozess, durch den der Gläubige durch den Geist Gottes geheiligt wird.

  • Ausschließlichkeit: Der Weg zu Gott führt ausschließlich durch Jesus Christus – und er verlangt Heiligkeit.

  • Ewiges Ziel: Das endgültige Ziel ist das ewige Leben in Gottes Gegenwart – frei von Sünde und Unreinheit.


7. Anwendung für Gläubige

Als Nachfolger Christi sind wir berufen, auf dieser Straße der Heiligkeit zu wandeln:

  • Heiligkeit suchen: Ein Leben gemäß Gottes Maßstäben führen, im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes.

  • In Christus bleiben: Anerkennen, dass wir ohne Ihn nichts tun können.

Johannes 15,5:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;
denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

  • Die Zukunft erwarten: Mit Hoffnung auf das neue Jerusalem blicken, wo wir in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben werden.


Seid gesegnet!


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WAS BEDEUTET ES, DIE KONFESSIONEN ZU VERLASSEN?

Johannes 16,13:
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“

Dieser Vers zeigt uns, dass der Heilige Geist nicht nur bei der Bekehrung wirkt, sondern uns dauerhaft in die Wahrheit Gottes führen will. Ohne den Geist ist es unmöglich, Gott wirklich zu erkennen.

Römer 8,9:
„Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“

Es ist unmöglich, Gott wirklich zu erkennen und ihm zu folgen ohne den Heiligen Geist. Viele Gläubige empfangen den Geist bei ihrer Bekehrung, löschen ihn aber später – oft unbewusst – aus. Das zeigt sich in Aussagen wie: „Früher brannte mein Herz für Gott, aber jetzt ist das Feuer erloschen.“ Die Bibel warnt uns:

1. Thessalonicher 5,19:
„Den Geist dämpft nicht.“

Den Heiligen Geist zu dämpfen bedeutet, sein Wirken in unserem Leben zu unterdrücken oder ihm zu widerstehen – besonders wenn er uns tiefer in die Wahrheit führen will.


RELIGION UND KONFESSIONALISMUS: DIE HAUPTHINDERNISSE FÜR DAS WIRKEN DES GEISTES

Was führt dazu, dass Menschen den Geist dämpfen? Die Antwort lautet: Religion und Konfessionalismus.

Als Jesus diente, begegnete er vielen, die durch ihre religiösen Systeme gebunden waren – besonders die Pharisäer und Sadduzäer (vgl. Matthäus 23). Sie waren eifrig darin, das Gesetz zu halten, aber verpassten die tiefere Offenbarung, die Christus brachte. Ihre Tora (das Gesetz) war unvollständig, und sie lehnten Jesus ab, weil er ihre Traditionen infrage stellte.

Sie ließen es nicht zu, dass der Heilige Geist sie weiterlehrte und in alle Wahrheit führte, sondern hielten starr an ihrer religiösen Identität und ihrem System fest.


GOTTES PLAN FÜR EINHEIT IM LEIB CHRISTI

Im Neuen Testament hat Gott niemals Konfessionen gegründet. Die Gemeinde ist ein Leib, vereint durch:

  • Einen Glauben
  • Eine Taufe
  • Einen Geist
  • Einen Herrn
  • Einen Gott

Epheser 4,4–6:
„Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“

Heute aber gibt es viele verschiedene Denominationen, die Gläubige durch unterschiedliche Lehren und Traditionen voneinander trennen. Paulus sprach dieses Problem direkt an:

1. Korinther 1,12–13:
„Ich meine aber dies, dass ein jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus – ich aber zu Apollos – ich aber zu Kephas – ich aber zu Christus.
Wie? Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?“

Wahre christliche Einheit liegt in Christus – nicht in konfessionellen Etiketten.


DIE ROLLE DES HEILIGEN GEISTES UND DIE GEFAHR DER KONFESSIONELLEN GEBUNDENHEIT

Wenn der Heilige Geist einen Gläubigen tiefer in die Wahrheit führen will – etwa zur Erkenntnis der richtigen Taufe durch Untertauchen im Namen Jesu (Apostelgeschichte 2,38) – soll die Person die Schrift studieren und auf den Geist hören.

Johannes 3,5:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“

Doch viele wenden sich stattdessen ihren konfessionellen Traditionen zu. Wenn ihre Tradition das ablehnt, was der Geist offenbart, lehnen sie es ebenfalls ab – und dämpfen so das Wirken des Geistes.


AUFRUF, RELIGION UND KONFESSIONEN ZU VERLASSEN

Wenn die Schrift sagt:

Offenbarung 18,4:
„Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!“

…dann ist damit ein geistlicher Auszug aus religiöser Gebundenheit und Irrlehre gemeint – nicht nur ein äußerer.

2. Korinther 6,15–18:
„Wie stimmt Christus mit Beliar überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?
Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesprochen hat: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.‘
Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen
und will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“

Gläubige sind aufgerufen, falsche Lehren und Praktiken zu verlassen, die mit Konfessionalismus verbunden sind und das geistliche Wachstum behindern.


DIE ENDZEIT UND DAS ZEICHEN DES TIERES

Konfessionen werden in den letzten Tagen eine entscheidende Rolle bei der Bildung des Systems des „Zeichens des Tieres“ spielen. Jesus beschrieb in Matthäus 25 zwei Gruppen von Gläubigen: die klugen und die törichten Jungfrauen.

Die klugen Jungfrauen, die geistlich erfüllt sind, hatten zusätzliches Öl – ein Bild für die Offenbarung und Leitung des Geistes – damit ihre Lampen brannten.
Die törichten Jungfrauen, die sich mit religiösen Traditionen zufriedengaben und die Fülle des Geistes nicht suchten, hatten kein Öl mehr und wurden vom Hochzeitsfest ausgeschlossen.


Gott segne dich.


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Was sagt die Bibel über Ehe und Scheidung?

Die Ehe ist nach der Bibel ein heiliger und lebenslanger Bund, der von Gott selbst eingesetzt wurde. Die Heilige Schrift gibt klare Anweisungen über den Sinn der Ehe sowie über die Umstände, unter denen eine Scheidung erlaubt ist. Im Folgenden findest du eine klare und strukturierte Darstellung dessen, was die Bibel über Ehe und Scheidung sagt.


1. Der göttliche Sinn der Ehe

In Matthäus 19,3–8 spricht Jesus über das grundlegende Verständnis der Ehe:

Gott hat die Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau geschaffen:

„Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der Schöpfer hat sie am Anfang geschaffen als Mann und Frau und gesagt: ›Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein‹?“
(Matthäus 19,4–5)

Gott beabsichtigte, dass die Ehe ein lebenslanger Bund ist:

„Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
(Matthäus 19,6)

Die Ehe wurde von Gott als Bund der Liebe, Gemeinschaft und Treue geschaffen. Sie soll ein unzertrennlicher Bund sein, der Gottes Liebe zu seinem Volk widerspiegelt.


2. Wann ist eine Scheidung erlaubt?

Obwohl die Ehe für das ganze Leben gedacht ist, erkennt die Bibel an, dass es Situationen geben kann, in denen eine Scheidung notwendig wird. Die Hauptgründe, die in der Bibel genannt werden, sind:

A) Ehebruch (Unzucht)

In Matthäus 19,9 spricht Jesus:

„Ich sage euch aber: Wer sich von seiner Frau scheidet – es sei denn wegen Unzucht – und eine andere heiratet, der bricht die Ehe.“

Ehebruch ist ein schwerer Vertrauensbruch, der den Ehebund zerstört. In diesem Fall ist der unschuldige Ehepartner frei, sich scheiden zu lassen und erneut zu heiraten.

Doch die Bibel betont auch die Kraft der Vergebung. So wie Christus uns unsere geistliche Untreue vergibt, sollen wir auch unseren Ehepartner vergeben und wenn möglich die Versöhnung suchen. Jesus sagte über Vergebung:

„Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.“
(Matthäus 18,22)

Dies zeigt, dass Scheidung niemals die erste Option sein sollte, sondern erst nach allen Bemühungen zur Versöhnung.

B) Verlassenwerden durch einen ungläubigen Ehepartner

In 1. Korinther 7,12–16 erklärt Paulus, wie man handeln soll, wenn ein Gläubiger mit einem ungläubigen Partner verheiratet ist:

Wenn der ungläubige Ehepartner bereit ist, in der Ehe zu bleiben, soll die Ehe nicht aufgelöst werden.

„Denn wie weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder du, Mann, wie weißt du, ob du die Frau retten wirst?“
(1. Korinther 7,16)

Wenn der ungläubige Partner jedoch die Ehe verlässt, ist der gläubige Partner nicht mehr gebunden:

„Wenn aber der Ungläubige sich scheidet, so scheide er sich; der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden.“
(1. Korinther 7,15)


3. Was sagt die Bibel über Wiederheirat?

Wiederheirat nach Scheidung:
Wenn eine Scheidung aufgrund von Unzucht geschieht, darf der unschuldige Ehepartner erneut heiraten. In allen anderen Fällen ist Wiederheirat nicht erlaubt.

In 1. Korinther 7,10–11 heißt es:

„Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht vom Mann scheiden soll – wenn sie sich aber doch scheidet, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit dem Mann versöhnen –, und dass der Mann die Frau nicht verstoßen soll.“

Wenn ein gläubiger Ehepartner von einem ungläubigen verlassen wurde, darf er oder sie wieder heiraten – allerdings „im Herrn“ (1. Korinther 7,39), also nur jemanden, der ebenfalls gläubig ist.


4. Die Heiligkeit und Bedeutung der Ehe

Die Bibel betont, dass die Ehe von allen in Ehren gehalten werden soll. In Hebräer 13,4 steht:

„Die Ehe soll in Ehren gehalten werden von allen und das Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.“

Gott nimmt die Ehe sehr ernst. In Maleachi 2,16 sagt der Herr:

„Ich hasse die Scheidung, spricht der HERR, der Gott Israels.“


5. Die geistlichen Folgen der Scheidung

Scheidung bringt nach biblischem Verständnis geistliche Folgen mit sich:

  • Sie kann den Segen Gottes für die Familie beeinträchtigen.
  • Kinder aus geschiedenen Ehen leiden oft emotional und geistlich unter dem Verlust der Stabilität.
  • Auch das geistliche Leben des Einzelnen kann durch eine zerbrochene Ehe beeinträchtigt werden.

Deshalb ist es wichtig, auf Heilung, Vergebung und Versöhnung hinzuarbeiten. Die Scheidung soll immer der letzte Ausweg sein.


6. Was erwartet Gott von Ehepaaren?

Eine gottgemäße Ehe sollte geprägt sein von:

Liebe und Treue:

„Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat.“
(Epheser 5,25)
„Die Frau aber ehre den Mann.“
(Epheser 5,33)

Vergebung:

„Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal“
(Matthäus 18,22)
Vergebung sollte reichlich und immer wieder gewährt werden.

Streben nach Versöhnung:
Jesus ruft zur Versöhnung auf. Wenn eine Trennung doch erfolgt, ist Wiederheirat nur im Fall von Ehebruch erlaubt.


Fazit: Die Bedeutung der Ehe und der bleibenden Treue

Die Ehe ist ein Geschenk Gottes und soll als solches geschätzt werden. Sie spiegelt die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde wider. Scheidung ist nur in bestimmten, klar definierten Fällen erlaubt – nämlich bei Ehebruch oder Verlassenwerden durch einen ungläubigen Partner.

Ehepaare sind aufgerufen, Schwierigkeiten zu überwinden, einander zu vergeben und treu zueinander zu stehen. Gottes Gnade und sein Segen sind für alle da, die ihre Ehe nach seinem Willen führen – in Liebe, Respekt und Treue.

Möge Gott deine Ehe segnen und dich auf jedem Schritt begleiten.

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ERFÜLLUNG DER NATIONEN KOMMTBIS DIE ERFÜLLUNG DER NATIONEN KOMMT

Die Gnade, die wir – die Völker – jetzt genießen, stammt nicht von uns. Zuerst wurde sie Israel gewährt, doch als sie diese aufgrund ihrer Zurückweisung verloren, wurde sie uns gegeben. Israel, Gottes auserwähltes Volk, sollte die Fülle von Gottes Heil erfahren, wurde aber durch die Ablehnung des Messias, Jesus Christus, verzögert.


Israels Ablehnung und Gottes Plan für die Völker

Israel hatte bereits den Höhepunkt göttlicher Segnungen erreicht, als sie auf den Messias warteten. Jesus Christus, der versprochene Retter, kam, um Israel von Sünde und Unterdrückung zu erlösen. Doch sie lehnten Ihn als Messias ab und verloren so die Früchte ihrer Hoffnungen.

Als Jesus, der Retter ihrer Seelen, kam, ließ Gott einen geistlichen Schleier über ihnen liegen, damit sie Ihn nicht erkannten – damit die Völker (die Heiden, also wir) die Gnade und das Heil empfangen konnten. Paulus schreibt:

„Was nun? Haben sie’s verfehlt? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist´s geschehen, dass es den Heiden zugutekommt, um sie zu reizen.“
„Denn Gott hat sie verstockt; ihnen ist gegeben ein Sinn fürs Betäubtsein, die Augen sollen sie nicht sehen und das Ohr gewissermaßen zuhören – bis auf diesen Tag.“
(Römer 11,11.8 LUT)

Gott wollte das Heil auch den Heiden schenken und sie in seinen Bund aufnehmen. Israels Ablehnung öffnete den Weg für das Evangelium zu den Nationen.


Das Geheimnis der Verstockung Israels

Diese Blindheit war nicht für immer. Paulus beschreibt sie als eine zeitlich begrenzte Verstockung – „bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist“. Er sagt:

„Denn ich will euch, Brüder, nicht verbergen dieses Geheimnis, damit ihr euch nicht selber weise dünkt: dass ist geschehen eine Verstockung an Israel – bis dass die Vollzahl der Heiden geworden ist.“
(Römer 11,25 LUT)

Diese Zeit, in der die Heiden in das Reich Gottes berufen werden, ist eine Periode von Gottes Erbarmen für die Völker. Israels Blindheit war und ist das Mittel, durch das den Heiden Rettung zuteilwurde. Doch eines Tages wird Israel erkennen, wer Jesus ist, und Ihn als den Messias aufnehmen.


Das Paradox von Israels Ablehnung

Paulus beschreibt das Paradox so:

„Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie nicht mehr aufstehen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist’s zum Heil der Welt gewesen, damit sie die Heiden reizen.“
(Römer 11,11 LUT)

Und weiter heißt es:

„Wenn nun ihr Fall … Reichtum für die Welt ist, wie viel mehr ihr Anschluß, wenn sie wieder hineingelangen!“
(Römer 11,12 LUT)

Das „Hineingelangen“ bezieht sich auf den Moment, wenn ganz Israel an Jesus Christus glaubt. Damit wird Gottes Heilsplan für die Menschheit erfüllt.


Das Gleichnis vom Ölbaum: Einschneiden der Heiden

Paulus vergleicht es mit einem Ölbaum: Israel ist der edle Stamm, die Heiden sind unedle Zweige, die an den Hauptstamm eingepfropft wurden:

„Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden – und du, ein wilder Ölzweig, wurdest eingepfropft an ihn und gemeinschaftlich Teilhaber der Wurzel und des fetten Safts des Ölbaums –, so rühm dich nicht gegen die Zweige. Denn wenn du dich rühmst, bedenke, dass du die Wurzel nicht trägst, sondern die Wurzel dich.“
(Römer 11,17–18 LUT)

Heiden haben keinen Anlass zum Hochmut – sie stehen nur durch Gottes Gnade in Verbindung mit den Verheißungen an Israel. Paulus warnt, dass Gott auch sie verwerfen könnte, wenn sie nicht im Glauben verharren.


Israels Wiederherstellung: Gottes Verheißungen erfüllen sich

Eines Tages wird Gott Israel wieder zu sich führen:

„und so wird ganz Israel gerettet werden; wie geschrieben steht: ‚Es wird kommen aus Zion der Befreier, der Sünde von Jakob abwenden wird; und dies ist mein Bund mit ihnen …‘“
(Römer 11,26–27 LUT)

In Sacharja heißt es:

„Und ich will über das Haus David und über die Bürger Jerusalems ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; sie werden schauen auf mich, den sie durchbohrt haben – und sie werden wehklagen über ihn, wie man wehklagt über den Einzelgeborenen, und bitterlich weinen …“
(Sacharja 12,10 LUT)

Das ist der Augenblick, in dem Israel den Messias erkennt und um seine Ablehnung trauert.


Endzeit: Entrückung und Trübsal

Diese Wiederherstellung fällt in das Ende der Zeit der Nationen. Zuvor aber wird die Entrückung stattfinden:

„Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme des Erzengels und bei dem Posaunenklang Gottes herabfahren vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden …, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.“
(1 Thessalonicher 4,16–17 LUT)

Nach der Entrückung beginnt die Trübsalszeit, in der der Antichrist herrscht und Gottes Zorn über die verstockten Nationen kommt. Doch Israel wird in dieser Zeit restauriert und Gottes Reich wird aufgerichtet.


Die Dringlichkeit des Heils

Wir als Christen sind berufen, die Botschaft zu verbreiten – bevor die Tür der Gnade verschlossen wird. Jesus mahnt:

„Müht euch hinein durch die enge Pforte! Denn ich sage euch: Viele werden danach trachten und es nicht können.“
(Lukas 13,24 LUT)

Paulus erinnert:

„Denn er spricht: ›Zur günstigen Zeit habe ich dich erhört, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Siehe, nun ist die günstige Zeit, siehe, nun ist der Tag des Heils!‹“
(2 Korinther 6,2 LUT)

Nutzen wir die Gnade jetzt – der Zeitpunkt ist nahe. Die Entrückung kann jederzeit geschehen, und die Zeit der Gnade für die Nationen läuft. Gott hat uns Seine Gnade geschenkt – lassen wir sie nicht ungenutzt verstreichen.


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WELCHES TIER SPIEGELT DEINEN CHARAKTER WIDER?

In der gesamten Heiligen Schrift wie auch in der menschlichen Erfahrung stehen Tiere oft symbolisch für bestimmte Eigenschaften von Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Nationen. Diese bildhafte Sprache ist ein kraftvolles Mittel, durch das Gott geistliche Wahrheiten vermittelt.

Als Jesus zum Beispiel Herodes einen „Fuchs“ nannte (Lukas 13,32), war das keine bloße Beleidigung. Er wies vielmehr auf Herodes’ listigen und räuberischen Charakter hin. Füchse gelten als schlau, hinterhältig und räuberisch – Eigenschaften, die sich in Herodes‘ Leben zeigten: durch die Hinrichtung Johannes des Täufers (Markus 6,17–29) und seine unmoralische Ehe mit der Frau seines Bruders (Markus 6,18).

Ähnlich benutzte der Prophet Daniel in einer Vision vier Tiere, um vier Weltreiche zu symbolisieren, die bis zum Ende der Zeit herrschen sollten:

„Der erste war wie ein Löwe […]“
(Daniel 7,4)

Der Löwe stand für Babylon – ein Symbol für Stärke und Majestät.

„Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären […]“
(Daniel 7,5)

Der Bär repräsentierte das Reich der Meder und Perser – bekannt für rohe Kraft und Wildheit.

„Danach schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Panther […]“
(Daniel 7,6)

Der Panther (Leopard) stand für Griechenland – berühmt für Schnelligkeit und strategische List.

Diese Tierbilder zeigen, wie Gott die Schöpfung nutzt, um die Eigenschaften von Reichen und Menschen zu veranschaulichen.

SATAN ALS SCHLANGE

Satan, der große Verführer, wird in der Bibel mit einer Schlange verglichen (1. Mose 3; Offenbarung 12,9), weil er in seiner List den Menschen zur Sünde verführte – beginnend mit dem Sündenfall von Adam und Eva. Diese Linie der Täuschung zieht sich durch die ganze Schrift:

„Und das ist kein Wunder, denn er selbst, der Satan, verstellt sich als ein Engel des Lichts.“
(2. Korinther 11,14)


JESUS CHRISTUS – DAS LAMM GOTTES

Im Gegensatz dazu wird Jesus Christus als „Lamm Gottes“ beschrieben – ein tiefgreifendes Bild mit Wurzeln sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.

Warum gerade ein Lamm?

Sanftmut und Demut: Lämmer sind friedlich, hilflos und vollkommen auf den Hirten angewiesen. Das passt genau auf Jesu Wesen:

„[…] denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig […]“
(Matthäus 11,29)

Stellvertretendes Opfer: Das Lamm steht für unschuldiges Opfer. Die alttestamentlichen Opfertiere – besonders das Passahlamm (2. Mose 12) – wiesen prophetisch auf Jesus hin, der als das wahre Lamm Gottes die Sünde der Welt wegnimmt:

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“
(Johannes 1,29)

Abhängigkeit vom Hirten: Im Gegensatz zu Ziegen, die eigenwillig und störrisch sind, vertrauen Lämmer vollständig dem Hirten (Psalm 23; Johannes 10,11).


PROPHETISCHE UNTERSTÜTZUNG

Der Prophet Jesaja beschreibt das leidende Lamm mit berührenden Worten:

„Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit […]. Doch er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. […] Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird […]“
(Jesaja 53,3–7)

Diese Prophezeiung zeigt die freiwillige Hingabe Jesu für unsere Erlösung – still, leidend, opferbereit.

Der Prophet Sacharja kündigte das Kommen eines demütigen Messias an:

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel […]“
(Sacharja 9,9)

Auch der Heilige Geist wird in Form einer Taube dargestellt:

„Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich auftat, und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“
(Markus 1,10)

Die Taube steht für Reinheit, Frieden und Sanftmut – Eigenschaften, die sich im Leben Jesu zeigen, des „Friedenslammes“.


GLÄUBIGE ALS LÄMMER

Auch die Nachfolger Christi werden als Lämmer beschrieben – demütig, sanftmütig, abhängig von Gott und erfüllt vom Geist des Friedens:

„Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“
(1. Petrus 2,25)

Sie tragen die Frucht des Geistes:

„Die Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“
(Galater 5,22–23)


ZIEGEN GEGEN LÄMMER – DIE LETZTE TRENNUNG

In Matthäus 25 beschreibt Jesus das Endgericht, bei dem die „Schafe“ von den „Böcken“ getrennt werden. Die Schafe – die Gehorsamen und Barmherzigen – erben das ewige Leben. Die Böcke – die Selbstsüchtigen und Gottlosen – erwartet das Gericht:

„[…] und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.“
(Matthäus 25,32)

Diese Lehre macht klar: Echter Glaube zeigt sich in gelebter Liebe und Dienstbereitschaft, im Gehorsam gegenüber Jesus.


SCHLUSSFOLGERUNG: WELCHES TIER BIST DU?

Bist du ein Lamm? Sanft, demütig, abhängig von Jesus, fruchttragend und gehorsam?

Oder bist du eine Ziege? Eigenwillig, unabhängig, selbstbestimmt und getrennt vom Hirten?

„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
(Römer 8,9)

Sei gesegnet!


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Gedenke der Güte Gottes: Ein Aufruf zur geistlichen Besinnung und Ausdauer

Einleitung

Eine der wichtigsten geistlichen Übungen, die ein Gläubiger kultivieren kann, ist das bewusste Erinnern an Gottes Treue in der Vergangenheit. Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, öffnen wir die Tür für Zweifel, Ungehorsam und Entmutigung. Die Bibel ruft Gottes Volk immer wieder dazu auf zu „gedenken“, damit unser gegenwärtiges Vertrauen fest auf Gottes vergangene Taten gegründet ist.


1. Vergesslichkeit – eine geistliche Schwäche

Die Israeliten in der Wüste sind ein eindrückliches Beispiel dafür, was passiert, wenn man Gottes Treue vergisst. Obwohl sie spektakuläre Wunder erlebt hatten – die Befreiung aus Ägypten, die Teilung des Roten Meeres, das Manna vom Himmel – fielen sie bei jeder neuen Herausforderung schnell in Murren und Unglauben zurück.

Psalm 106,13 (LUT):
„Aber sie vergaßen bald seine Taten und warteten nicht auf seinen Rat.“

Gott ärgerte sich nicht über ihre Fragen, sondern über ihre Vergesslichkeit und ihr mangelndes Vertrauen – trotz seiner bewiesenen Treue. Als sie vor dem Roten Meer standen, erinnerten sie sich nicht an Gottes Macht über den Pharao, sondern gerieten in Panik.

2. Mose 14,11–12 (LUT):
„Sie sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? […] Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.“

Einige Tage später das gleiche Muster, als ihnen Wasser fehlte:

2. Mose 15,24 (LUT):
„Da murrte das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“

Dieses Murren offenbarte ein tieferes Problem: fehlendes geistliches Erinnerungsvermögen. Ein Glaube, der sich nicht erinnert, ist ein Glaube, der nicht durchhält.


2. Wiederkäuen als geistliches Bild: Reine und unreine Tiere

In 3. Mose 11 unterscheidet Gott zwischen reinen und unreinen Tieren. Eines der Hauptmerkmale reiner Landtiere war das Wiederkäuen und das gespaltene Huf.

3. Mose 11,3 (LUT):
„Was gespaltene Klauen hat und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen.“

Obwohl diese Gebote zeremonieller Natur waren, tragen sie auch eine geistliche Bedeutung. Wiederkäuende Tiere verdauen ihre Nahrung erneut – ein symbolisches Bild für Gläubige: Gottes Wort und Werke sollen nicht nur gehört, sondern immer wieder bewegt und verinnerlicht werden.

Das ist der geistliche Akt der biblischen Meditation: das aktive Nachsinnen über Gottes Wahrheit, bis sie Teil unseres Wesens wird.

Josua 1,8 (LUT):
„Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, sondern du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, alles zu tun, was darin geschrieben ist.“

Wer nicht meditiert, wird im übertragenen Sinne geistlich „unrein“: vergesslich, undankbar und anfällig für Täuschung.


3. Hören und Tun – Der Spiegel des Wortes

Jakobus warnt uns davor, das Wort Gottes nur zu hören, ohne es zu tun. Wer das tut, vergisst schnell seine wahre Identität in Christus.

Jakobus 1,22–25 (LUT):
„Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.
Denn wer nur Hörer ist und nicht Täter, der gleicht einem Menschen, der sein natürliches Gesicht im Spiegel anschaut:
Er schaut sich an, geht davon und vergisst sogleich, wie er aussah.
Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, […] der wird selig sein in seinem Tun.“

Auch hier gilt: Geistliche Erinnerung führt zu geistlicher Reife. Wer Gottes Wort vergisst, vergisst auch seine Identität in Christus.


4. Erinnern – Eine tägliche geistliche Übung

Gott kennt unsere menschliche Neigung zum Vergessen. Deshalb fordert uns die Schrift immer wieder auf: „Gedenke!“ (vgl. 5. Mose 8,2; Psalm 103,2). Gegenmittel zur Vergesslichkeit ist aktives Erinnern – durch Tagebuchschreiben, Zeugnisse, öffentliches Danken und tägliche Meditation über Gottes Wort.

Psalm 103,2 (LUT):
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Erinnere dich an Momente, in denen Gott dich geheilt, Gebete erhört oder dich bewahrt hat. Das sind nicht nur schöne Erinnerungen – es sind geistliche Ressourcen für zukünftige Kämpfe.


5. Die Kraft des Wortes im Herzen

Die Schrift will nicht nur gelesen, sondern geliebt, bewahrt und befolgt werden. Salomo und David betonten das immer wieder:

Sprüche 7,2–3 (LUT):
„Halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie deinen Augapfel.
Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“

Psalm 119,97–100 (LUT):
„Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag.
Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde; denn es ist ewig mein Schatz.
Ich bin klüger als alle meine Lehrer; denn deine Mahnungen sind mein Nachdenken.
Ich bin verständiger als die Alten; denn ich halte mich an deine Befehle.“


Abschließende Ermutigung

Wenn du im Glauben standhaft bleiben willst, musst du geistlich „wiederkäuen“ – Gottes Treue immer wieder neu bedenken, dich freuen und darüber nachsinnen. Schreib seine Taten auf. Denke über sein Wort nach. Lass es dein Herz und dein Verhalten formen.

Wenn dann Prüfungen kommen, wirst du nicht erschüttert, denn dein Vertrauen wird nicht auf das gründen, was du gerade siehst – sondern auf das, woran du dich erinnerst: Was Gott bereits getan hat.

Klagelieder 3,21–23 (LUT):
„Das will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen:
Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind,
seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“

Sei gesegnet!

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