Frage:
Matthäus 21,19 sagt, der Feigenbaum sei sofort verdorrt, nachdem Jesus ihn verflucht hatte:
„Sogleich verdorrte der Feigenbaum.“
Aber Markus 11,20 sagt, der Feigenbaum war erst am nächsten Tag verdorrt, nicht am selben Tag, an dem er verflucht wurde:
„Am Morgen, als sie vorübergingen, sahen sie, dass der Feigenbaum von den Wurzeln an vertrocknet war.“
Welche Darstellung ist korrekt?
Den Text verstehen: Kein Widerspruch in der Schrift
Die Bibel ist in sich stimmig. Offensichtliche Widersprüche entstehen oft durch Missverständnisse oder das Lesen ohne den richtigen Kontext (2. Timotheus 3,16). Sowohl Matthäus als auch Markus berichten wahrheitsgetreu – nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Der Bericht bei Matthäus (Matthäus 21,18-21)
Jesus, der am Morgen hungrig ist, sieht einen Feigenbaum mit Blättern, aber ohne Früchte. Er verflucht ihn und sagt, dass nie wieder Früchte an ihm wachsen werden. Dann verdorrt der Baum sofort. Die Jünger wundern sich, wie schnell das geschah.
Dieses Wunder zeigt Jesu Autorität über die Natur und symbolisiert ein Gericht gegen Fruchtlosigkeit (vgl. Johannes 15,2). Das sofortige Verdorren steht für Gottes schnelles Gericht über diejenigen, die äußerlich gerecht erscheinen (wie der belaubte, aber fruchtlose Feigenbaum), aber geistlich leer sind.
Der Bericht bei Markus (Markus 11,12-14,19-23)
Markus berichtet, dass Jesus sich dem Baum näherte, obwohl es nicht die Feigensaison war. Nachdem Jesus den Baum verflucht hat, sehen die Jünger ihn am nächsten Morgen völlig vertrocknet.
Markus legt Wert darauf, dass das sichtbare Ergebnis des Fluchs am folgenden Tag erscheint – ein natürlicher Ablauf, der jedoch übernatürlich beschleunigt wurde, denn Bäume verdorren normalerweise nicht über Nacht.
Die zwei Berichte zusammenbringen: Die Bedeutung von „sofort“
Das griechische Wort, das mit „sofort“ übersetzt wird (εὐθέως, euthéōs), kann „kurz danach“ oder „ohne Verzögerung“ bedeuten, aber nicht unbedingt „innerhalb von Sekunden“.
Vergleiche Markus 1,28:
„Und sofort verbreitete sich sein Ruf in der ganzen Umgebung von Galiläa.“
Hier wird deutlich, dass Zeit verging, doch es wird als „sofort“ beschrieben, um die schnelle Ausbreitung zu verdeutlichen, nicht die sofortige.
Ähnlich begann der Feigenbaum auf Jesu Wort zu verdorren (sofortige geistliche Wirkung), aber das sichtbare Verdorren dauerte bis zum nächsten Morgen (natürlicher Zeitablauf, übernatürlich beschleunigt).
Göttliches Gericht:
Der Feigenbaum steht für Israel, das den Anschein geistlicher Fruchtbarkeit hatte (Blätter), aber unfruchtbar war. Jesu Fluch ist ein symbolisches Gericht (vgl. Hosea 9,10; Jeremia 8,13).
Glaube und Autorität:
Jesus lehrt seine Jünger, dass der Glaube an Gott ihnen erlaubt, Unmögliches zu befehlen (Markus 11,22-23). Das unterstreicht die Kraft des Glaubens und Gottes Souveränität.
Wunder und Naturordnung:
Das Wunder respektiert natürliche Abläufe, beschleunigt sie aber übernatürlich und zeigt Gottes Kontrolle über die Schöpfung, ohne sie abrupt zu verletzen.
Sowohl Matthäus als auch Markus berichten genau aus verschiedenen Perspektiven. Das Verdorren des Feigenbaums begann sofort bei Jesu Wort (geistlich und übernatürlich), das sichtbare Ergebnis zeigte sich am nächsten Tag. Es gibt keinen Widerspruch.
Akzeptierst du Jesu Autorität in deinem Leben? Der Feigenbaum warnt uns davor, geistliche Früchte zu bringen (Galater 5,22-23). Jesus kommt bald wieder (Offenbarung 22,20). Jetzt ist die Zeit zu glauben und Frucht zu bringen, die bleibt.
Schalom.
Diese Botschaft richtet sich besonders an Frauen, die sich Gnade wünschen – sei es in der Ehe, in Beziehungen oder beim Erfüllen ihres von Gott gegebenen Zwecks.
Wenn du eine Frau bist, die darauf hofft, vom richtigen Menschen ausgewählt zu werden oder in deine göttliche Berufung zu treten, gibt es ein kraftvolles Beispiel in Esther. Sie fiel nicht durch äußere Schönheit oder Reichtum auf – sondern durch ihren inneren Charakter. Esther lehrt uns ein wichtiges Prinzip: Gnade beruht mehr auf deinem Herzen als auf deinem Aussehen oder Besitz.
1. Gnade wird nicht allein durch äußeres Erscheinungsbild verdient
Viele glauben, dass Jungfräulichkeit oder äußerliche Schönheit automatisch Gnade bringen, besonders in Liebesbeziehungen oder der Ehe. Doch das Buch Esther stellt diese Annahme in Frage.
„Der König aber gewann Esther mehr lieb als alle Jungfrauen, und sie fand Wohlgefallen und Gunst bei ihm mehr als alle anderen Jungfrauen. Und er setzte ihr die königliche Krone auf und machte sie zur Königin anstatt der Waschti.“
— Esther 2,17 (Lutherbibel 2017)
Viele Jungfrauen wurden vor König Ahasveros gebracht, doch nur Esther wurde erwählt. Das zeigt, dass Reinheit allein, obwohl wichtig, nicht der einzige Grund war. Etwas Tieferes ließ Esther hervorstechen.
2. Sie zeigte Weisheit, Demut und Zufriedenheit
Als sie an der Reihe war, den König zu treffen, verlangte Esther keine kostbaren Dinge oder aufwändige Schmuckstücke. Stattdessen vertraute sie der Führung von Hegai, dem königlichen Kammerherrn.
„Als Esther an die Reihe kam… bat sie nichts anderes als das, was Hegai, des Königs Eunuch, vorschlug. Und Esther fand Wohlgefallen bei allen, die sie sahen.“
— Esther 2,15 (Elberfelder)
Das offenbart eine Haltung von Demut und Lernbereitschaft. In 1. Petrus 3,3–4 werden wir daran erinnert, was Gott an Frauen schätzt:
„Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein, mit Haarflechten und Gold anlegen oder mit prächtiger Kleidung,
sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.“
— 1. Petrus 3,3–4 (Lutherbibel 2017)
Esther verkörperte diese „unvergängliche Schönheit“, die sowohl menschliche als auch göttliche Gunst gewinnt.
3. Gnade folgt Authentizität und innerer Stärke
Esther versuchte nicht, jemand anderes zu sein, um die Gunst des Königs zu gewinnen. Sie ahmte niemanden nach und übertrieb ihr Aussehen nicht. Sie zeigte sich einfach als sie selbst – mit Würde, Weisheit und Anmut. Sie vertraute darauf, dass das, was Gott in sie gelegt hatte, genug war.
In unserer heutigen Welt, in der viele unter Druck stehen, ihr Aussehen zu verändern, ihren Körper zu verbessern oder ständig materiellen Dingen hinterherzujagen, erinnert uns Esthers Geschichte daran: Du musst nicht vortäuschen oder vorspielen, um Gottes oder anderer Menschen Gunst zu erlangen.
Das wird auch in Sprüche 31,30 betont:
„Reiz ist trügerisch und Schönheit vergeht; aber eine Frau, die den HERRN fürchtet, soll gelobt werden.“
— Sprüche 31,30 (Lutherbibel 2017)
Wahre Gnade kommt daraus, in deiner von Gott gegebenen Identität zu leben und ein Herz zu kultivieren, das Ihn ehrt.
Sei du selbst und vertraue Gott
Wenn du eine junge Frau oder Ehefrau bist, die sich Gnade wünscht – jage keinen Trends, keiner Aufmerksamkeit und keinem Besitz hinterher. Lass Materialismus nicht deinen Wert bestimmen. Konzentriere dich stattdessen darauf, Charakter, Demut und Glauben wachsen zu lassen. Sei zufrieden. Sei lernbereit. Sei echt.
Gnade folgt denen, die authentisch, demütig und gottesfürchtig sind.
So wie Esther, lass dein Licht von innen strahlen – und vertraue darauf, dass Gott dich an den Ort stellt, an den du gehörst.
„Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“
— Psalm 37,4 (Lutherbibel 2017)
Möge der Herr dich mit Gnade und Wohlwollen segnen, während du in der Fülle dessen wandelst, wozu Er dich geschaffen hat.
Richter 16,28 (Lutherbibel 2017):
„Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und stärke mich, mein Gott, noch dieses eine Mal, damit ich mich an den Philistern für meine beiden Augen rächen kann.“
Simsons letztes Gebet drehte sich nicht um die Rückkehr seiner Haare – es ging um die Rache für den Verlust seiner Augen. Das ist bedeutsam. Seine Bitte zeigt: Nicht die Kraft war sein größter Verlust, sondern das Sehen. Kraft kann zurückkehren, wie wir in dieser Geschichte sehen. Aber wenn die Vision – das innere Sehen – genommen wird, verliert ein Mensch Richtung, Klarheit und Bestimmung. Deshalb wollte Satan Simson nicht nur schwächen – er wollte ihn blenden.
Hätte Simson die Wahl gehabt zwischen seiner Stärke und seinem Augenlicht, er hätte sich für das Sehen entschieden. Und genau das offenbart eine tief geistliche Wahrheit: Vision geht der Kraft voraus. Man kann stark sein – aber ohne geistliche Sicht wird diese Stärke falsch eingesetzt oder einem falschen Ziel dienen.
Die Strategie des Feindes: Vision schwächen, indem zuerst die Kraft angegriffen wird
Satans Vorgehen bei Simson ist auch heute noch aktuell. Er beginnt damit, deine geistliche Kraft zu schwächen – dein Gebetsleben, deinen Lobpreis, dein Bibelstudium. Und wenn du geistlich geschwächt bist, versucht er, deine geistlichen Augen zu blenden. Warum? Weil du ohne geistliche Sicht:
Wahrheit nicht mehr von Lüge unterscheiden kannst,
Gottes Führung nicht mehr erkennst,
und die Fallen des Feindes nicht mehr siehst.
Genau das geschah bei Simson. Nachdem er blind war, musste er im Gefängnis Getreide mahlen – dieselbe Kraft, mit der er einst Armeen besiegte, wurde nun für Sklavenarbeit verwendet.
Geistliche Blindheit im Neuen Testament
2. Korinther 4,4 (Lutherbibel 2017):
„…den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit den Sinn verblendet hat, damit sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“
Paulus schreibt, dass Satan die Gedanken der Ungläubigen verblendet, damit sie das Licht des Evangeliums nicht erkennen. Doch dieses Prinzip gilt auch für Gläubige, wenn sie sich von Gott entfernen – sie verlieren ihre geistliche Sensibilität und Sicht.
Größere Gnade im Neuen Bund
Aber hier ist die gute Nachricht: Während Simsons Kraft wiederhergestellt wurde, kehrte sein Augenlicht nicht zurück. Doch unter dem Neuen Bund durch Christus stellt Gott nicht nur unsere Kraft wieder her – er gibt uns auch unsere geistliche Sicht zurück.
Epheser 1,18 (Lutherbibel 2017):
„Er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.“
Paulus betet, dass unsere inneren Augen erleuchtet werden – denn um in Gottes Berufung zu leben, brauchen wir klare Sicht, nicht nur Gaben oder geistliche Stärke.
Anzeichen für geistliche Blindheit und Schwäche
Frage dich selbst:
Ist dein Gebetsleben erkaltet?
Fällt es dir schwer zu fasten oder Gott bewusst zu suchen?
Hast du die Leidenschaft verloren, Gott zu dienen?
Das sind nicht nur Zeichen von Erschöpfung – es können Hinweise auf geistliche Blindheit sein. Wenn du nicht mehr siehst, was Gott tut, oder seine Führung nicht mehr spürst, könnte der Feind bereits begonnen haben, deine geistliche Sicht zu trüben.
Ein Ruf zur Demut und Erneuerung
Aber genau wie Simson sich demütig an Gott wandte, können auch wir das tun. Und anders als Simson stehen wir unter einem Bund der Gnade und Wiederherstellung. Wenn wir Gott aufrichtig suchen, wird er nicht nur unsere Kraft zurückgeben – er wird auch unser geistliches Sehen erneuern.
Richter 16,28 (Lutherbibel 2017):
„Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und stärke mich, mein Gott, noch dieses eine Mal…“
Das ist das Gebet völliger Hingabe. Simson wusste, dass er sich selbst nicht heilen konnte. Seine Wiederherstellung brauchte göttliches Eingreifen – und unsere auch.
Bete und faste, wenn du kannst
Wenn du dich an einem Punkt befindest, an dem du keine Kraft oder keine geistliche Sicht mehr hast, nimm dir Zeit zum Beten. Wenn möglich, faste. In der Bibel war Fasten oft ein Zeichen der Buße, der Demut und der intensiven Suche nach Gottes Stimme. (Siehe Joel 2,12; Matthäus 6,16–18.)
Gott kann nicht nur das Wiederherstellen, was verloren ging – er kann dir eine größere Vision geben als zuvor, eine erneuerte Bestimmung und die Kraft, darin zu leben.
Der Herr segne dich.
Stolz ist eine sündige Haltung, bei der man sich selbst über andere und letztlich über Gott erhebt. Er entspringt einem Herzen, das auf Status, Leistung oder äußeres Erscheinungsbild vertraut, statt auf Gottes Gnade und Wahrheit.
Die Bibel warnt immer wieder vor Stolz, weil er zu geistlicher Blindheit, Beziehungszerfall und Trennung von Gott führt. Ein stolzer Mensch ist oft prahlerisch, abweisend, unbelehrbar und selbstzentriert – Eigenschaften, die im Widerspruch zum Geist Christi stehen.
1. Reichtum
Reichtum kann dazu verführen, sich selbst für unabhängig von Gott zu halten – was als „Hochmut des Lebens“ bezeichnet wird:
„Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“
- Johannes 2,16 (Lutherbibel 2017)
Wer auf Reichtum vertraut, lehnt möglicherweise geistliche Wahrheit ab und glaubt, Besitz gebe Sicherheit und Wert. Jesus warnte:
„Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“
Lukas 12,15 (Lutherbibel 2017)
2. Bildung
Weltliches Wissen kann intellektuellen Stolz fördern, wenn man akademische Leistungen als überlegen ansieht – sogar gegenüber göttlicher Offenbarung.
„… dieses ‘Wissen’ bläht auf, aber Liebe erbaut.“
- Korinther 8,1 (Lutherbibel)
Geistliche Wahrheit hängt nicht von menschlicher Intelligenz ab. Die Apostel – meist ungebildet – trugen göttliche Weisheit:
„Als sie aber den Mut des Petrus und Johannes sahen und bemerkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, staunten sie, und sie erkannten, dass sie bei Jesus gewesen waren.“
Apostelgeschichte 4,13 (Lutherbibel)
3. Talente und Gaben
Natürliche oder geistliche Gaben – wie Singen, Leiten oder Lehren – sollen Gott verherrlichen, nicht dem Selbst dienen.
„Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass ihr nicht höher von euch denken sollt, als ihr sollt denken…“
Römer 12,3 (Lutherbibel)
Gaben sind Geschenk der Gnade, nicht Verdienst. Stolz darauf führt zu Spaltung und geistlicher Arroganz.
4. Stellung oder Autorität
Führungsrollen in Kirche, Beruf oder Gesellschaft bergen Stolz, wenn sie missbraucht werden. Jesus lehrte Demut und Dienst:
„Wer unter euch groß sein will, sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, sei aller Knecht. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern daß er diene…“
Markus 10,43–45 (Lutherbibel)
Leitende Personen müssen lehrbar, rechenschaftspflichtig und demütig sein – Autorität ist anvertraut, nicht verdient.
5. Äußere Erscheinung
Manche messen ihrem Aussehen übermäßigen Wert bei und werden stolz.
„Charm ist trüglich, und Schönheit ist vergänglich; aber eine Frau, die den Herrn fürchtet, soll gelobt werden.“
Sprüche 31,30 (Lutherbibel)
Wahrer Wert liegt in innerer Frömmigkeit, nicht im äußeren Erscheinungsbild.
1. Gott widersteht den Stolzen
Stolz stellt Menschen direkt gegen Gott:
„Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“
- Petrus 5,5 (Lutherbibel)
Johannes 4,6 (Lutherbibel echo)
Ohne Gottes Gnade sind geistlicher Fortschritt und Sieg unmöglich.
2. Stolz führt zu Schande
„Wenn der Hochmut kommt, dann kommt Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen.“
Sprüche 11,2 (Lutherbibel)
Stolze Menschen fallen oft hart – ihr überhöhtes Selbstbild ist nicht real.
3. Stolz zerstört Familien
„Der HERR stößt das Haus der Hochmütigen um, aber stehet bei der Witwe, die gering an Gut ist.“
Sprüche 15,25 (Lutherbibel)
Demut ist grundlegend für Frieden und Einheit in Beziehungen.
4. Stolz führt zum persönlichen Niedergang
„Hochmut des Menschen erniedrigt ihn; aber dem Demütigen bleibt Ehre.“
Sprüche 29,23 (Lutherbibel)
Gott bringt Menschen nieder, die sich selbst erhöhen.
5. Stolz bringt Gericht und ewige Trennung
Letztlich führt Stolz zu geistlichem Tod und Ewigkeit außerhalb Gottes Reiches:
„Denn des HERRN Zebaoth Tag richtet gegen alle Hochmütigen und Erhabenen… Und der Hochmut des Menschen wird erniedrigt, und der Hochmut der Männer wird gebeugt, und der HERR allein wird hoch sein an jenem Tag.“
Jesaja 2,12,17 (Lutherbibel)
Wer ohne Buße stirbt, verpasst das ewige Leben.
Stolz zeigt sich auch in Streitlust, Abwehr und dem ständigen Bedürfnis, Recht zu haben:
„Wo Hochmut ist, da ist auch Spott; aber Weisheit ist bei denen, die Rat nehmen.“
Sprüche 13,10 (Lutherbibel)
„Ein Frevler heißt der Stolze und Hochmütige, der in hochmütigem Stolz wandelt.“
Sprüche 21,24 (Lutherbibel)
„Habt dieselbe Gesinnung unter euch, die auch in Christus Jesus war, … er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz.“
Philipper 2,5–8 (Lutherbibel)
Einleitung
Seid gegrüßt im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus.
Heute denken wir über ein kraftvolles Thema der Heiligen Schrift nach – was es wirklich bedeutet, Jesus „vor das Lager“ hinaus zu folgen.
Dieser Ausdruck ist symbolisch, aber trägt eine tiefe theologische Botschaft, verwurzelt im Alten und Neuen Testament.
Er ruft uns zu Aufopferung, Demut und Mission.
1. Das Muster im Alten Bund
Im Alten Testament gab Gott klare Anweisungen für Opfer, die der Sühne der Sünde dienten.
Besonders beim Sündopfer (3. Mose 16) gab es zwei Orte: innerhalb und außerhalb des Lagers.
Innerhalb des Lagers:
Der Priester nahm das Blut des Opfertieres und sprengte es im Heiligtum vor den Herrn – ein Symbol für die Sühnung der Sünde (3. Mose 16,15–16).
Außerhalb des Lagers:
Der Rest des Tieres – Haut, Eingeweide und Unrat – wurde außerhalb des Lagers verbrannt, als Zeichen der vollständigen Reinigung (3. Mose 16,27).
Diese zweigeteilte Praxis offenbarte zwei geistliche Wahrheiten:
Wäre einer dieser Aspekte unvollständig, wäre das Opfer ungültig gewesen.
2. Erfüllung im Neuen Bund: Das Opfer Christi
Jesus Christus erfüllte dieses Muster durch sein eigenes Opfer.
Hebräer 13,11–12 (Luther 2017) sagt:
„Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum getragen wird, werden draußen vor dem Lager verbrannt.
Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.“
Innerhalb des Lagers:
Jesus, unser Hoherpriester (Hebräer 4,14), brachte sein Blut vor Gott dar und erwirkte so ewige Erlösung (Hebräer 9,12).
Außerhalb des Lagers:
Er wurde außerhalb Jerusalems gekreuzigt (Johannes 19,17–20) – an einem Ort öffentlicher Schande und Ablehnung, ein Bild für die Zurückweisung durch die Welt (Jesaja 53,3).
In sich vereinte Jesus beide Elemente: die Sühnung der Sünde und das Tragen ihrer Schande außerhalb des heiligen Ortes.
3. Unser Ruf, ihm zu folgen
Hebräer 13,13–14 (Luther 2017) fährt fort:
„So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Jesus „vor das Lager“ hinaus zu folgen bedeutet:
Wie Jesus sind wir berufen, das Lager – unsere Kirchen, Komfortzonen oder gesellschaftlichen Stellungen – zu verlassen und die Menschen dort zu treffen, wo sie sind.
Evangelisation findet nicht nur in Kirchenmauern statt.
Wahrer Jüngerschaftsgehorsam bedeutet Risiko, Aufopferung und tiefe Liebe (Römer 12,1).
4. Das Beispiel der ersten Gemeinde
Die ersten Apostel lebten diesen Ruf aktiv aus.
Sie ertrugen Verfolgung, Gefangenschaft und den Tod für die Verkündigung Christi:
Warum nahmen sie das auf sich?
Weil sie verstanden: Das Evangelium ist für alle – auch für die, die weit außerhalb des „Lagers“ der religiösen Akzeptanz stehen.
5. Anwendung: Was das für uns heute bedeutet
Das „Hinausgehen vor das Lager“ bedeutet heute vielleicht kein wörtliches Martyrium – aber es erfordert echte Hingabe.
Das kann so aussehen:
Jesus kam zu den Verlorenen (Lukas 5,31–32), den Verachteten und Unterdrückten.
Wenn wir seine Jünger sind, müssen wir ihm folgen – selbst an schwierige Orte.
Schluss
Der Ruf, „vor das Lager“ hinauszugehen, gilt nicht nur Aposteln, Missionaren oder Pastoren.
Er gilt jedem Gläubigen.
Es ist ein Ruf zu einem opferbereiten Leben, zu mutiger Liebe und zur Verkündigung der Hoffnung Christi in einer bedürftigen Welt.
Möge Gott uns Gnade, Kühnheit und Mitgefühl schenken, damit wir Jesus überallhin folgen – ohne Furcht, sondern im Glauben.
Shalom.
Einleitung
Im Alten Testament setzte Gott ein heiliges Muster ein, durch das Sein Volk gesegnet werden sollte. Er gab diesen Auftrag direkt an Mose weiter, damit Aaron, der Hohepriester, und seine Söhne das Volk Israel mit bestimmten Worten segnen sollten. Dieser Segen, der in 4. Mose 6,22–27 zu finden ist, wird oft als der Aaronitische oder Priesterliche Segen bezeichnet.
Obwohl er ursprünglich unter dem Alten Bund an Israel gerichtet war, bleibt diese kraftvolle Erklärung auch heute für geistliche Leiter aktuell. Denn durch Christus sind alle Gläubigen ein königliches Priestertum geworden:
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliger Stamm, ein Volk zum Eigentum…“
(1. Petrus 2,9)
Gemeindeleiter haben daher sowohl die Autorität als auch die Verantwortung, Gottes Segen über Sein Volk auszusprechen.
Schriftlesung (Lutherbibel 2017)
4. Mose 6,22–27
22 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:24 Der HERR segne dich und behüte dich;
25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.27 Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.
In der Heiligen Schrift ist ein Segen nicht nur ein Wunsch oder eine Höflichkeitsfloskel, sondern eine prophetische Erklärung mit göttlicher Autorität. Das hebräische Wort für „segnen“ (ברך barak) drückt aus, dass Gunst, Fülle und göttliche Befähigung in das Leben eines Menschen hineingesprochen werden. Wenn ein Priester im Auftrag Gottes spricht, sind seine Worte nicht leer – sie tragen geistliche Kraft.
Gott selbst bestätigt dies in Vers 27:
„Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
(4. Mose 6,27)
Das bedeutet: Gott steht hinter den Worten, wenn sie in Seinem Namen ausgesprochen werden.
Jede Zeile dieses Segens offenbart einen Aspekt von Gottes Beziehung zu Seinem Volk:
„Der HERR segne dich und behüte dich“
(4. Mose 6,24)
Gott schenkt geistliches und körperliches Wohlergehen sowie Schutz vor Gefahr:
„Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“
(Psalm 121,7–8)
„Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig“
(4. Mose 6,25)
Gottes Gnade und Zuwendung zeigen Seine Nähe. In der Bibel steht das leuchtende Angesicht Gottes oft für Seine Gegenwart und Sein Wohlgefallen:
„Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über uns.“
(Psalm 67,2)
„Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“
(4. Mose 6,26)
Sein Angesicht zu erheben bedeutet, jemanden anzusehen – mit Annahme, Aufmerksamkeit und Beziehung. Das hebräische shalom steht für mehr als nur Abwesenheit von Konflikt – es meint Ganzheit, Harmonie und Wohlergehen in allen Lebensbereichen.
Gott gab diesen Segen speziell Aaron und seinen Söhnen – den levitischen Priestern –, die als Mittler zwischen Gott und dem Volk dienten. Ihre Aufgabe war es, Gott gegenüber dem Volk und das Volk gegenüber Gott zu vertreten:
„Und Aaron erhob seine Hände über das Volk und segnete es; dann stieg er herab, nachdem er das Sündopfer, das Brandopfer und das Heilsopfer dargebracht hatte. Und Mose und Aaron gingen in das Zelt der Begegnung; und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk.“
(3. Mose 9,22–23)
Unter dem Neuen Bund aber ist Christus unser Hoherpriester geworden:
„Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist – Jesus, den Sohn Gottes –, so lasst uns am Bekenntnis festhalten.“
(Hebräer 4,14)
Und Er hat uns zu einem „Königreich von Priestern“ gemacht:
„… und hat uns zu Königen und Priestern gemacht für seinen Gott und Vater – ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“
(Offenbarung 1,6)
Heutige geistliche Leiter dürfen also auch mit Autorität in Seinem Namen segnen:
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum …“
(1. Petrus 2,9)
In Vers 27 heißt es:
„Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
(4. Mose 6,27)
Im biblischen Denken steht der Name für Charakter, Autorität und Gegenwart. Gottes Namen auf das Volk zu legen bedeutet, es mit Seinem Bund, Seiner Identität und Seinem Schutz zu kennzeichnen.
Auch das Neue Testament greift diesen Gedanken auf:
„Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“
(Apostelgeschichte 4,12)
„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
(Matthäus 28,19)
„In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, das Evangelium eures Heils – in ihm seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.“
(Epheser 1,13)
Wenn der priesterliche Segen heute gesprochen wird, ist das ein geistlicher Akt, der Gottes Autorität über Sein Volk anruft.
Sei gesegnet.
2. Mose 14,13–14 sagt:
Mose aber sprach zum Volk:
Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen.
Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
(Lutherbibel 2017)
Diese kraftvolle Aussage stammt aus einem entscheidenden Moment, als die Israeliten zwischen dem heranrückenden Heer des Pharao und dem Schilfmeer gefangen waren. Theologisch offenbart dieser Abschnitt Gottes Souveränität und seine Treue zu seinem Bundesvolk. Er zeigt: Die Rettung ist letztlich Gottes Werk – er ist der göttliche Krieger, der für sein Volk kämpft. Menschliches Handeln muss manchmal der göttlichen Intervention weichen.
Wenn der Herr für uns kämpft, hat Angst, Murren und Verzweiflung ein Ende. Die Furcht und Panik der Israeliten spiegeln eine menschliche Tendenz wider: Gottes frühere Treue wird leicht vergessen, wenn wir vor überwältigenden Herausforderungen stehen. Obwohl sie Zeugen der mächtigen Wunder Gottes – wie der Plagen über Ägypten – gewesen waren, versagte ihr Glaube in der Krise.
Dies verdeutlicht einen häufigen geistlichen Kampf: Wer Gottes frühere Hilfe vergisst, neigt zu Angst und Misstrauen in der Gegenwart. Wie die Israeliten stehen auch viele Gläubige heute in Prüfungen vor der Wahl zwischen Angst und Vertrauen.
Das „Stillsein“ – im Hebräischen raphah, was „loslassen“ oder „aufhören zu kämpfen“ bedeutet – ist ein Aufruf, Gottes Macht und Zeitplan zu vertrauen. Es stimmt mit Psalm 46,11 überein:
Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin!
(Psalm 46,11 – Lutherbibel 2017)
Mitten in Gefahr und Dunkelheit, wenn der Friede schwindet und man vielleicht in Versuchung gerät, zu klagen oder harte Worte zu sprechen, ist nicht die Zeit zum Murren. Vielmehr sind Gläubige aufgerufen, um Gottes Frieden zu beten – einen Frieden, der alles Verstehen übersteigt:
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
(Philipper 4,7 – Lutherbibel 2017)
Wenn Gott für uns kämpft, weichen Trauer, Scham und die Versuchung zur Sünde. Stattdessen füllen Freude und Lobpreis unsere Herzen – so wie es bei den Israeliten nach der Durchquerung des Meeres geschah.
2. Mose 15,1–10 berichtet von ihrem Triumphlied:
Damals sangen Mose und die Israeliten dem HERRN dieses Lied und sprachen:
Ich will dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben: Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Der HERR ist meine Macht und mein Lied und ist mein Heil. Das ist mein Gott; ich will ihn preisen, er ist meines Vaters Gott; ich will ihn erheben.
Der HERR ist ein Krieger; HERR ist sein Name.
Des Pharao Wagen und sein Heer warf er ins Meer, und seine besten Wagenkämpfer versanken im Schilfmeer.
Die Tiefe hat sie bedeckt; sie sanken zu Grund wie ein Stein.
HERR, deine rechte Hand tut große Wunder; HERR, deine rechte Hand hat den Feind zerschmettert.
Mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt.
Du ließest deinen Zorn los – der fraß sie wie Stoppeln.
Durch deinen schnaubenden Zorn türmten sich die Wasser; die Wogen standen wie eine Mauer, die Fluten erstarrten mitten im Meer.
Der Feind sprach: Ich will nachjagen, ergreifen, Beute teilen, mein Verlangen stillen an ihnen; ich will mein Schwert zücken – meine Hand soll sie verderben!
Du bliesest mit deinem Wind – da bedeckte sie das Meer. Sie sanken unter wie Blei im gewaltigen Wasser.
(Lutherbibel 2017)
Dieses Lied feiert nicht nur Gottes mächtige Rettung, sondern bekennt ihn als den göttlichen Krieger, der das Böse im Namen seines Volkes besiegt. Es weist zugleich voraus auf den endgültigen Sieg Christi über Sünde und Tod – und schenkt den Gläubigen Hoffnung und Gewissheit, dass Gott auch heute in ihren Kämpfen wirkt.
Sei gesegnet.
Beginnen wir damit, den Abschnitt im Zusammenhang zu lesen:
Matthäus 11,12–13
„Von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird das Himmelreich mit Gewalt erstürmt, und die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben bis zu Johannes geweissagt.“
Auf den ersten Blick könnte Vers 13 so verstanden werden, dass das Gesetz und die Propheten (also das Alte Testament) speziell die Ankunft von Johannes dem Täufer vorausgesagt haben. Doch das ist nicht ganz das, was Jesus meint.
Vielmehr weist Er auf einen Wendepunkt in der Heilsgeschichte hin. Der Ausdruck „das Gesetz und die Propheten“ ist eine gebräuchliche jüdische Bezeichnung für die hebräischen Schriften (vgl. Matthäus 5,17; Lukas 24,44). Diese Schriften regelten Gottes Bund mit Israel, gaben Seine Gebote durch Mose und offenbarten Seinen Willen durch die Propheten.
Ein Wendepunkt im Plan Gottes
Jesus bezeichnet Johannes den Täufer als den letzten in der Reihe der alttestamentlichen Propheten — der letzte Bote des alten Bundes, der den Weg für den Messias bereitet (vgl. Jesaja 40,3; Maleachi 3,1; 4,5).
Lukas 16,16
„Das Gesetz und die Propheten galten bis zu Johannes; seitdem wird das Evangelium vom Reich Gottes verkündigt, und alle drängen sich hinein.“
Dieser Vers aus Lukas bringt denselben Gedanken noch etwas klarer zum Ausdruck. Johannes’ Auftreten markiert das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen — die Einführung des Reiches Gottes durch die Verkündigung des Evangeliums.
Alter Bund versus Neuer Bund
Unter dem Alten Bund:
Unter dem Neuen Bund, der durch Christus eingeführt wurde:
Hebräer 1,1–2
„Nachdem Gott vor Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn…“
Wenn Jesus also sagt, dass das Gesetz und die Propheten „bis zu Johannes“ geweissagt haben, markiert Er damit das Ende der früheren Art, wie Gott mit seinem Volk kommunizierte. Ab Johannes wird das Evangelium vom Reich verkündigt — nicht nur für Israel, sondern für alle, die glauben.
„Das Reich wird mit Gewalt erstürmt“ – Was bedeutet das?
Matthäus 11,12 – „das Himmelreich wird mit Gewalt erstürmt, und die Gewalttätigen reißen es an sich“ – ist ein schwieriger Satz, aber eine ausgewogene Auslegung wäre:
Jesus betont damit die Dringlichkeit und den geistlichen Einsatz, den es braucht, um auf das Evangelium zu reagieren. Das heißt nicht, dass man das Heil durch Werke verdient — sondern dass das Reich Gottes mit ernsthafter Hingabe, Umkehr von der Sünde und vollem Vertrauen in Christus angenommen wird.
Was bedeutet das heute für uns?
Wir brauchen keinen Propheten oder Priester mehr, der uns zu Gott bringt. Durch Jesus Christus ist der Weg geöffnet:
Hebräer 10,19–22
„Da wir nun, liebe Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit des Glaubens…“
Die Zeit des Wartens auf Gottes Wort durch einen Propheten ist vorbei. Heute kann jeder Gläubige in Gemeinschaft mit Gott leben, geleitet durch Schrift und Heiligen Geist.
Drum lasst uns mit ganzem Herzen danach streben. Das Reich Gottes ist offen — doch wir müssen es mit Glauben, Umkehr und geistlichem Hunger verfolgen.
Jakobus 4,8
„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“
Möge der Herr uns helfen, Sein Reich ernstlich zu suchen und als treue Bürger darin zu leben.
Einleitung
Gepriesen sei unser Herr und Retter, Jesus Christus!
Viele Menschen behaupten, Jesus zu kennen –
aber welchen Jesus kennen sie wirklich?
Den religiösen Jesus, den sie durch Tradition, Familie oder kirchliche Kultur kennengelernt haben?
Oder den offenbarten Jesus, der ihnen persönlich durch den Heiligen Geist gezeigt wurde?
Diese Unterscheidung ist entscheidend –
nicht nur für unser geistliches Wachstum,
sondern auch für unsere Fähigkeit, in der Autorität und Kraft zu leben,
die Jesus verheißen hat.
Schauen wir uns dazu das Leben von Petrus an –
sein Weg zeigt uns den Unterschied zwischen einem Wissen über Jesus
und einer echten, durch Offenbarung geschenkten Erkenntnis von Ihm.
1. DER RELIGIÖSE JESUS – Glaube aus zweiter Hand
Petrus begegnete Jesus zum ersten Mal durch das Zeugnis seines Bruders Andreas:
„Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden,
die gehört hatten, was Johannes gesagt hatte,
und die Jesus gefolgt waren.
Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm:
‚Wir haben den Messias gefunden‘ – das heißt übersetzt: der Gesalbte –
und führte ihn zu Jesus.“
— Johannes 1,40–42 (LUT 2017)
Hier glaubt Petrus an Jesus, weil jemand anderes ihm davon erzählt hat.
Das ist ein Beispiel für religiöses Wissen –
ein Glaube, der auf Tradition, menschlichem Zeugnis oder Lehre basiert,
aber nicht auf persönlicher geistlicher Erfahrung.
2. DER OFFENBART JESUS – Vom Geist gezeugter Glaube
Später in seinem Weg mit Jesus geschieht ein Wandel.
In Matthäus 16 prüft Jesus das Verständnis seiner Jünger über seine Identität:
„Er spricht zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Selig bist du, Simon, Jonas Sohn;
denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart,
sondern mein Vater im Himmel.“
— Matthäus 16,15–17 (LUT 2017)
Dieser Moment markiert Petrus’ geistliches Erwachen.
Die Wahrheit über Jesus ist nicht länger nur gehört –
sie ist ihm vom Vater persönlich offenbart worden.
Das ist das Wirken des Heiligen Geistes
(vgl. 1. Korinther 2,10–12).
3. DIE FRUCHT DER OFFENBARUNG – Autorität und Bestimmung
Nachdem Petrus diese göttliche Offenbarung empfängt,
verleiht Jesus ihm geistliche Autorität:
„Ich aber sage dir: Du bist Petrus,
und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen,
und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben:
Was du auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.“
— Matthäus 16,18–19 (LUT 2017)
Petrus empfängt die „Schlüssel“ erst nach der Offenbarung.
Das zeigt uns:
Geistliche Autorität fließt nicht aus Religion –
sondern aus Offenbarung.
4. WARUM VIELE GLÄUBIGE HEUTE MACHTLOS SIND
Viele Christen kämpfen mit geistlicher Trockenheit oder fehlender Wirkung.
Oft liegt das daran, dass sie nur den religiösen Jesus kennen –
nicht den offenbarten.
Sie haben Lehren, Predigten, Traditionen –
aber keine lebendige Begegnung mit Christus,
wie sie der Geist schenken will.
„…die den äußeren Schein von Frömmigkeit wahren,
deren Kraft aber verleugnen.
Von solchen wende dich ab!“
— 2. Timotheus 3,5 (LUT 2017)
5. WIE DU DEN OFFENBARTEN JESUS EMPFÄNGST
Wie kommen wir vom religiösen Jesus zum offenbarten Jesus?
Es beginnt mit Hingabe:
„Wer mir nachfolgen will,
der verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich täglich
und folge mir nach.“
— Lukas 9,23 (LUT 2017)
Schritte zur Offenbarung:
– Lege religiösen Stolz und Traditionen ab,
die die Nähe zu Christus ersetzen.
– Suche Gott in Demut –
erkenne, dass Kopfwissen nicht genügt.
– Bitte den Heiligen Geist, dir Jesus persönlich zu offenbaren.
– Verbringe Zeit in Schrift und Gebet –
nicht aus Gewohnheit, sondern aus Beziehung.
– Sei offen, wenn Gott falsche Annahmen korrigieren
und dein Verständnis vertiefen will.
„Ihr werdet mich suchen und finden,
denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch finden lassen.“
— Jeremia 29,13 (LUT 2017)
Frage dich also ehrlich:
Welchen Jesus kenne ich?
Den, von dem ich gehört habe –
oder den, der mir durch den Geist offenbart wurde?
Möge der Herr die Augen deines Herzens öffnen,
damit du Jesus klar und persönlich erkennst.
„Ich bete darum, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus,
der Vater der Herrlichkeit,
euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe,
damit ihr ihn erkennt.“
— Epheser 1,17 (LUT 2017)
Frage:
Was bedeutet Jesaja 24,16–18, besonders der Teil, in dem der Prophet ruft: „Meine Magerkeit! Meine Magerkeit!“?
Jesaja 24,16–18 (LU17):
„Vom Ende der Erde hören wir Lobgesänge: »Preis dem Gerechten!«
Aber ich sprach: »Ich vergehe! Ich vergehe, wehe mir!
Die Verräter handeln verräterisch; ja, die Verräter handeln sehr verräterisch.«
Schrecken, Grube und Falle kommen über dich, du Bewohner der Erde.
Und wer vor dem Geschrei des Schreckens flieht, der fällt in die Grube;
und wer heraufkommt aus der Grube, der wird in der Falle gefangen.
Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf,
und es beben die Grundfesten der Erde.“
1. Der Gerechte und die Freude Seiner Offenbarung (V.16a)
Jesaja hört Stimmen vom Ende der Erde, die den „Gerechten“ preisen.
Dies ist eine prophetische Vision weltweiter Anbetung, gerichtet an den Messias – Jesus Christus.
Der Titel „der Gerechte“ entspricht anderen messianischen Bezeichnungen in der Schrift:
„Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet…“ – Apostelgeschichte 3,14
„… durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen…“ – Jesaja 53,11
Die Ankunft Christi ist voller Herrlichkeit, ähnlich wie bei Seiner Geburt und Seinem Einzug in Jerusalem:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden…“ – Lukas 2,14
„Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ – Johannes 12,13
2. Die Trauer des Propheten angesichts des Abfalls (V.16b)
Unmittelbar nach diesen Lobgesängen ruft Jesaja:
„Ich vergehe! Ich vergehe, wehe mir!
Die Verräter handeln verräterisch!“
Das hebräische Wort wird oft mit „Meine Magerkeit!“ übersetzt – ein Ausdruck tiefster seelischer Not.
Jesaja ist nicht über die Herrlichkeit des Messias erschüttert, sondern über die Reaktion der Menschen: Verrat statt Anbetung.
Diese Worte erfüllten sich letztlich in der Ablehnung und Kreuzigung Jesu durch Sein eigenes Volk:
„Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ – Johannes 1,11
„Hinweg mit diesem, gib uns Barabbas frei!“ – Lukas 23,18–23
3. Gottes Gericht über eine sündige Welt (V.17–18)
Diese Verse sind eine ernste Warnung:
„Schrecken, Grube und Falle kommen über dich…
Wer flieht, fällt in die Grube; wer entkommt, wird gefangen.
Die Himmel öffnen sich, die Erde bebt.“
Dies ist apokalyptische Sprache – eine Beschreibung des kommenden Tages des Herrn:
„Nahe ist der große Tag des HERRN… ein Tag des Zorns…“ – Zefanja 1,14–18
„Und ein großes Erdbeben geschah… denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen.“ – Offenbarung 6,12–17
Niemand kann Gottes Gericht entfliehen – außer durch Seine Gnade.
4. Die Dringlichkeit, Christus anzunehmen
Die Botschaft ist klar: Der Gerechte ist gekommen – und Er wird wiederkommen.
Wer Ihn ablehnt, steht unter dem Gericht.
„Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.“ – Römer 3,23
„Der Lohn der Sünde ist der Tod…“ – Römer 6,23a
„… aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ – Römer 6,23b
Unsere Errettung basiert nicht auf Werken, sondern auf dem Glauben an Jesus Christus:
„Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es – nicht aus Werken.“ – Epheser 2,8–9
Wer Ihn ablehnt, steht allein vor Gottes Gericht – und wird nicht bestehen.
Wer Ihn aber aufnimmt, dem werden die Sünden vergeben:
„Und wenn jemand nicht gefunden wurde im Buch des Lebens geschrieben,
der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.“ – Offenbarung 20,15
5. Ein letzter Ruf
Wenn du Jesus Christus noch nicht als deinen Herrn und Retter angenommen hast – jetzt ist die Zeit.
Das Ende ist nahe. Wenn du heute sterben würdest – wärst du bereit, Gott zu begegnen?
„Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“ – Römer 10,13
Der Herr segne dich.
Shalom.