VERGISS NICHT, WOHER DU KOMMST

VERGISS NICHT, WOHER DU KOMMST

Eine der größten Quellen der Stärke im christlichen Leben ist das Erinnern. Oft, wenn wir uns festgefahren, entmutigt oder ängstlich fühlen, beginnt der Weg nach vorne damit, zurückzuschauen – darauf, wo Gott uns hergebracht hat und welche Siege Er uns unterwegs geschenkt hat.


1. Warum Erinnern geistlich wichtig ist

Wenn du dir nicht die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, wo Gott dich hergeführt hat, fällt es leicht, in ein Leben voller Klagen und Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Erinnern ist nicht nur das Abrufen von Fakten, es ist ein Akt des Glaubens. Es ist eine geistliche Disziplin, die unser Herz im Charakter Gottes verankert.

Klagelieder 3,21–23
„Dies will ich im Herzen behalten, darum will ich Hoffnung haben. Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“

Wie der Prophet Jeremia finden wir unsere Hoffnung nicht in den Umständen, sondern im Rückblick auf Gottes Barmherzigkeit und vergangene Treue.


2. Erinnern stärkt den Glauben für heute

Wenn du dich daran erinnerst, wie Gott dir früher geholfen hat, wird dein Glaube gestärkt, dass Er dir auch jetzt wieder helfen wird. Deshalb ist das Zeugnis so kraftvoll – es ist Glaube mit Erinnerung.

Hebräer 13,8
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit.“

Der Gott, der dich letztes Jahr geheilt hat, der dich letzten Monat versorgt hat oder dich früher aus Gefahr befreit hat, der ist unverändert. Sein Wesen bleibt beständig und seine Kraft währt ewig.


3. Vergessen führt zu Angst und Sünde

Die Israeliten sahen Gottes mächtige Taten in Ägypten – die Plagen, das Teilen des Roten Meeres, Wasser aus dem Felsen – und doch vergaßen sie schnell seine Kraft. Als sie neuen Herausforderungen begegneten, etwa den Riesen in Kanaan, gerieten sie in Panik.

Numeri 13,33
„Dort sahen wir Riesen, die Söhne Enaks, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“

Diese Angst entstand nicht, weil ihre Feinde stärker waren, sondern weil sie vergessen hatten, wie mächtig ihr Gott war.

Psalm 78,11–13
„Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen kundgetan hatte, und er tat große Wunder vor ihren Vätern, in Ägypten am Land Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchgehen…“

Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, fangen wir an, auf uns selbst zu vertrauen – und das führt immer zu Angst oder Versagen.


4. Theologie des Erinnerns: Eine geistliche Disziplin

Im Alten Testament galten reine Tiere als solche, die „wiederkäuen“, wie Kühe, die das Gegessene zurückbringen, wieder kauen und vollständig verdauen. Geistlich gesehen ist das Meditation: das Zurückholen dessen, was Gott getan hat, tief darüber nachdenken und es zur Stärkung des inneren Menschen nutzen.

3. Mose 11,3
„Unter den Tieren sollt ihr essen von allen, die gespaltene Klauen haben und Wiederkäuer sind.“

Dies ist ein Bild geistlicher Reife. Christen sind berufen, Gottes vergangene Werke immer wieder zu bedenken.

Psalm 77,11–12
„Ich will der Werke des HERRN gedenken; ich will mir merken deine Wunder von alters her. Ich will aller deiner Taten gedenken und von deinen Werken reden.“


5. Lektionen aus Israel: Eine Warnung für heutige Gläubige

Paulus lehrt, dass die Fehler Israels nicht nur als Geschichte aufgezeichnet wurden, sondern als Warnung für uns.

1. Korinther 10,11–12
„Nun aber sind diese Dinge ihnen zur Lehre geschehen, auf die wir gekommen sind, damit wir nicht nach ihrem bösen Beispiel trachten. Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“

Wir sollen ihre Fehler des Vergessens, der Klage und des Zweifelns nicht wiederholen.

1. Korinther 10,9–10
„Auch lasst uns nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen versucht haben und von den Schlangen umgekommen sind. Auch klagt nicht, wie etliche von ihnen klagten und umkamen durch den Verderber.“


6. Wenn du vor neuen Herausforderungen stehst, erinnere dich

Egal ob Krankheit, finanzielle Not, Gefahr oder Angst – gerate nicht in Panik. Erinnere dich daran, wie Gott dich früher befreit hat. Diese Erinnerung ist nicht nur tröstlich, sondern auch eine Waffe des Glaubens.

Psalm 103,2–4
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten, der dein Leben vom Verderben erlöst…“

Selbst im Kampf erinnerte Gott sein Volk daran, wie Er Pharao besiegt hatte und dass Er es wieder tun würde:

5. Mose 7,18–19
„Du sollst dich vor ihnen nicht fürchten; du sollst dich wohl merken, wie dir der HERR, dein Gott, Pharao mit allem Ägypten getan hat… so wird der HERR, dein Gott, es auch allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.“


Sei gesegnet!


Print this post

Über den Autor

Rose Makero editor

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments