Title September 2019

Was ist die Bibel?

Die Bibel ist das inspirierte Wort Gottes, eine Sammlung heiliger Schriften, die seinen Plan für die Menschheit offenbaren. Der Name „Bibel“ stammt vom griechischen Wort Biblia, was „Bücher“ bedeutet. Ein einzelnes Buch wird Biblion genannt, während Biblia verwendet wird, wenn man sich auf mehrere Bücher bezieht.

Die Bibel ist mehr als nur ein gewöhnliches Buch – sie ist die göttliche Offenbarung von Gottes Willen, seinem Charakter und seinem Erlösungsplan für die Menschheit. In 2. Timotheus 3,16-17 (Luther 1984) heißt es:

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei und zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“

Wer hat die Bibel geschrieben?

Die Bibel wurde über einen Zeitraum von etwa 1.500 Jahren von mehr als 40 verschiedenen Autoren verfasst. Diese Autoren kamen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, darunter Könige (David, Salomo), Propheten (Jesaja, Jeremia), Ärzte (Lukas), Fischer (Petrus, Johannes) und Zöllner (Matthäus). Trotz der verschiedenen Zeiten, Kulturen und Berufe der Autoren tragen ihre Schriften eine einheitliche Botschaft – Gottes Liebe und seinen Plan für das Heil der Menschheit.

Obwohl Menschen die Worte geschrieben haben, war es der Heilige Geist, der sie inspiriert hat, sodass jede Botschaft im Einklang mit Gottes Willen stand (2. Petrus 1,20-21, Luther 1984).

Der Aufbau der Bibel

Die Bibel ist in zwei Hauptteile unterteilt:

  1. Das Alte Testament (39 Bücher) – Es wird auch als das Erste Bündnis bezeichnet. Es beschreibt die Schöpfung, die Geschichte Israels, Gottes Gesetze und Prophezeiungen über den kommenden Messias. Es umfasst:

    • Das Gesetz (Tora/Pentateuch) – Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium

    • Geschichtliche Bücher – Josua, Richter, Ruth, etc.

    • Weisheitsliteratur – Psalmen, Sprüche, Prediger

    • Prophetische Bücher – Jesaja, Jeremia, Daniel, etc.

  2. Das Neue Testament (27 Bücher) – Auch das Zweite Bündnis genannt. Es erfüllt die Prophezeiungen des Alten Testaments und konzentriert sich auf das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi sowie auf die Entstehung der Kirche. Es umfasst:

    • Die Evangelien – Matthäus, Markus, Lukas, Johannes (Leben und Lehren von Jesus)

    • Apostelgeschichte – Die Geschichte der frühen Kirche

    • Briefe – Geschrieben von Paulus, Petrus, Johannes, Jakobus und Judas

    • Offenbarung – Ein prophetisches Buch über das zweite Kommen Christi

Die zentrale Botschaft der Bibel

Im Mittelpunkt der Bibel steht eine Person – Jesus Christus. In Johannes 5,39 (Luther 1984) sagte Jesus:

„Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, in ihr das ewige Leben zu haben; und sie ist es, die von mir zeugt.“

Vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung kündigt jedes Buch das Kommen und Werk von Christus an. Im Alten Testament wird der kommende Erlöser prophezeit, im Neuen Testament wird Jesus als der Sohn Gottes offenbart, der diese Prophezeiungen erfüllt hat.

Warum ist die Bibel wichtig?

  • Es ist Gottes direkte Offenbarung an die Menschheit – Die Bibel ist der Hauptweg, auf dem Gott heute mit uns spricht, anders als jedes andere Buch.

  • Es ist ein Leitfaden für das Leben – In Psalm 119,105 (Luther 1984) heißt es: „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht auf meinem Weg.“

  • Es zeigt den einzigen Weg zum Heil – Jesus sagte in Johannes 14,6 (Luther 1984): „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“

  • Es ist lebendig und mächtig – In Hebräer 4,12 (Luther 1984) heißt es: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.“

  • Es bereitet uns auf die Ewigkeit vor – Die Bibel lehrt uns nicht nur, wie wir leben sollen, sondern offenbart auch Gottes ewigen Plan für seine Menschen.

Fazit

Die Bibel ist mehr als nur ein religiöses Buch – sie ist das lebendige Wort Gottes. Sie offenbart seinen Willen, lehrt seine Wahrheit und führt Menschen durch Jesus Christus zum ewigen Leben. Kein anderes Buch in der Geschichte hat Leben verändert, Nationen geformt und die Zeitprüfung überstanden wie die Bibel.

Um Gott und seinen Plan zu verstehen, muss man sein Wort studieren, an Jesus Christus glauben und seinen Lehren folgen.

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Kommen Haustiere in den Himmel?

Das ist eine dieser Fragen, die auftauchen, wenn jemand ein geliebtes Haustier verloren hat. Und ehrlich gesagt ist es eine berechtigte Frage  unsere Haustiere sind Familie. Sie sind nicht einfach nur Tiere; sie sind Begleiter, Trostspender und kleine Funken Freude in unserem Alltag.

Aber was sagt die Bibel eigentlich dazu?

Was wir aus der Schrift erkennen können

Tiere sind Teil von Gottes guter Schöpfung
In

1. Mose 1,25 heißt es:
„Und Gott machte die wilden Tiere… und Gott sah, dass es gut war.“

Diese eine Zeile sagt uns viel. Tiere sind Teil von Gottes Schöpfung, nicht bloß ein Nachgedanke. Sie gehören zu dem, was Gott „gut“ nennt. Das bedeutet: Sie sind wichtig.

Tiere erscheinen in der Vision einer wiederhergestellten Welt
In Jesaja 11,6-9 wird ein wunderschönes Bild davon gezeichnet, wie die Welt aussehen wird, wenn Gott alles in Ordnung bringt. Dort heißt es, dass Wölfe friedlich mit Lämmern leben und Leoparden bei Ziegen liegen werden. Das ist ein Bild von Harmonie  und Tiere gehören dazu.

Das bedeutet nicht zwingend, dass unsere ganz speziellen Haustiere dort sein werden, aber es zeigt, dass Tiere Teil von Gottes Zukunftsvision sind.

Haben Tiere eine Seele wie Menschen?
Hier wird es etwas unklarer. Prediger 3,21 sagt:

„Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts fährt und der Geist des Tieres abwärts zur Erde fährt?“

Manche lesen das so, dass Tiere keine ewige Seele haben wie wir Menschen. Andere verstehen den Vers eher als Ausdruck eines Geheimnisses  dass wir einfach nicht wissen, was mit Tieren nach dem Tod passiert. Und das ist auch in Ordnung. Manche Dinge hat Gott nicht eindeutig offengelegt.

Was sollen wir also glauben?
Ehrlich gesagt gibt uns die Bibel darauf keine klare Ja-oder-Nein-Antwort. Aber sie zeigt uns einen Gott, der tief liebevoll und voller Mitgefühl ist, und der Tiere aus einem guten Grund geschaffen hat. Er weiß, wie viel sie uns bedeuten, und er ist nicht gleichgültig gegenüber unseren Gefühlen.

Deshalb ist es nicht verkehrt, Hoffnung zu haben. Wenn unsere Haustiere uns hier Freude, Trost und Liebe gebracht haben, dann ist es gar nicht schwer, sich vorzustellen, dass ein Gott sie auch ins Leben danach einbeziehen könnte.

Das Fazit
Die Bibel sagt es nicht eindeutig.
Aber Tiere sind Gott wichtig  sie gehören zu seiner guten Schöpfung.
Viele Menschen glauben, dass es okay ist, darauf zu hoffen, sie eines Tages wiederzusehen.
Am Ende vertrauen wir auf einen Gott, der das Ganze sieht und sich tief um das kümmert, was wir lieben  und dazu gehören auch unsere Haustiere.


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Ist es in Ordnung, für jemanden zu beten, der nicht sagt, wofür er Gebet braucht?

Frage: Unter uns Gläubigen kann es vorkommen, dass jemand sagt: „Bitte bete für mich, ich habe ein Problem“, aber wenn man nachfragt, um welches Problem es geht, antwortet die Person: „Das ist ein Geheimnis in meinem Herzen.“ Sollten wir trotzdem für dieses geheime Anliegen beten?

Antwort: Ja, es ist absolut möglich und richtig, auch dann zu beten, wenn uns die genauen Umstände nicht bekannt sind. Es gibt Gebete, die wir füreinander sprechen können, ohne alle Details zu kennen. Wir können beten, dass Gott unsere Mitmenschen beschützt, sie in seinem Reich bewahrt, ihnen Heil schenkt, sie mit Gesundheit, Glaubensstärke, Frieden, Liebe und Erfolg segnet. Solche Gebete sollten wir regelmäßig für unsere Brüder und Schwestern im Glauben sprechen – sowohl für ihr leibliches als auch für ihr geistliches Wohlergehen. Das entspricht dem biblischen Prinzip der Fürbitte und gegenseitigen Ermutigung im Leib Christi.

Ein Beispiel dafür gibt uns der Apostel Paulus im Brief an die Kolosser:

Kolosser 1,9–10 (LUT 2017):
„Deshalb hören wir auch nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allem gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes.“

Dieses Gebet zeigt, dass der Heilige Geist uns auch dann leitet, wenn wir keine konkreten Informationen haben. Die Hauptsache ist, dass wir im Gebet bleiben und den anderen im Geist zu Gott tragen.

Doch es gibt auch Situationen, in denen Offenheit notwendig ist.

Jakobus 5,16 (LUT 2017):
„Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.“

Dieses Wort betont, dass Ehrlichkeit und gegenseitiges Bekenntnis Teil des Heilungsprozesses sind. Wenn jemand seine Last teilt, können andere gezielter beten und wirksamer helfen – sowohl geistlich als auch praktisch.

Auch Galater 6,2 erinnert uns daran:
„Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Wie können wir aber eine Last tragen, wenn wir sie nicht kennen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ihr Leiden im Verborgenen hält, kann die Gemeinschaft sie nur begrenzt unterstützen.

Stell dir vor, jemand leidet an einer chronischen Krankheit, sagt aber nur: „Bitte bete für mich.“ Natürlich kann man für Heilung und Kraft beten, aber ohne genauere Kenntnis ist es schwieriger, gezielte Fürbitte zu leisten oder praktische Hilfe zu geben. Wird jedoch die genaue Not offenbart, entsteht Raum für konkretes Gebet, biblischen Zuspruch (vgl. Römer 15,4) und auch tatkräftige Unterstützung.

Offenheit braucht jedoch Weisheit und Vertrauenswürdigkeit.

Sprüche 11,13 (LUT 2017):
„Ein Verleumder verrät Geheimnisse; wer aber zuverlässig ist, bewahrt die Treue.“

Gerade bei sensiblen Themen – etwa schwerwiegenden Krankheiten wie HIV/AIDS oder rechtlichen und moralischen Konflikten – ist es wichtig, sich an geistlich reife und vertrauenswürdige Personen zu wenden. Alltägliche Anliegen wie gesundheitliche Beschwerden, Eheprobleme oder Konflikte dürfen aber gerne mit geistlichen Geschwistern geteilt werden, damit gemeinsame Fürbitte und Seelsorge möglich ist.


Fazit:

Ja, wir können und sollen auch für solche Menschen beten, die ihre Not nicht im Detail offenbaren. Doch wenn wir echte geistliche und seelische Unterstützung erfahren wollen, ist es ratsam, unsere Lasten mit vertrauenswürdigen Glaubensgeschwistern zu teilen.

Gebet entfaltet seine größte Kraft in einem Klima der Offenheit, des Vertrauens und der gegenseitigen Liebe.

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Matthäus 18,20

Trage deine Last nicht allein, wenn du dir Gebet und Hilfe wünschst.

Gottes Segen!


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Begrüßt einander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid.


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FRAGE:

Die Bibel fordert uns auf, einander mit einem „heiligen Kuss“ zu grüßen. Was genau bedeutet das?

In 1. Petrus 5,14 heißt es:

„Grüßt euch untereinander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid!“
(1. Petrus 5,14 – Lutherbibel 2017)

Bedeutet das etwa, dass eine gottesfürchtige Frau mich mit einem Kuss auf die Wange begrüßen sollte? Oder wenn ich deiner Frau auf der Straße begegne und wir beide Gläubige sind – sollte ich sie dann küssen und „Schalom“ sagen? Ist das die Art von Kuss, von der die Bibel spricht?


ANTWORT:

Um diese Stelle richtig zu verstehen, müssen wir sowohl den biblischen Text als auch den kulturell-historischen Hintergrund betrachten.

Der Ausdruck „heiliger Kuss“ oder „Kuss der Liebe“ taucht an mehreren Stellen im Neuen Testament auf:

  • Römer 16,16:

    „Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.“

  • 1. Korinther 16,20:

    „Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.“

  • 2. Korinther 13,12:

    „Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.“

  • 1. Thessalonicher 5,26:

    „Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuss.“

Diese wiederholten Ermahnungen von Paulus – und einmal auch von Petrus – zeigen, dass dieser Gruß unter den ersten Christen üblich war. Aber was genau bedeutete das?


Historischer und kultureller Hintergrund:

Im antiken griechisch-römischen Raum war ein Kuss auf die Wange eine gängige, respektvolle Begrüßung – vergleichbar mit einem Händedruck oder einer Umarmung heute. Er diente dazu:

  • Freundschaft zu zeigen

  • Respekt auszudrücken

  • Zugehörigkeit oder Treue zu bekräftigen

Auch im Judentum war der Kuss ein vertrautes Zeichen unter Familienmitgliedern und engen Freunden. Er war nicht romantisch, sondern stand für Zuneigung, Vertrauen und Frieden.

Der „heilige Kuss“ in der Bibel war somit ein rituelles Zeichen unter Gläubigen, das christliche Liebe (Agape), Einheit und Gemeinschaft zum Ausdruck brachte – nicht romantische oder sexuelle Zuneigung (Eros).


Geistliche Bedeutung:

Das Wort „heilig“ (griechisch: hagios) bedeutet: abgesondert, rein, göttlich. Ein heiliger Kuss ist also eine reine, geistlich bedeutungsvolle Geste, frei von unlauteren Motiven oder gesellschaftlichem Anstoß.

Im Gegensatz dazu steht der Kuss des Verrats von Judas:

Matthäus 26,48–49:

„Der Verräter aber hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s, den ergreift. Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn.“

Judas benutzte eine eigentlich vertraute Geste für einen verderblichen Zweck – das war alles andere als heilig.

Der Apostel Paulus dagegen sah im heiligen Kuss eine Handlung, die:

  • Einheit im Leib Christi stärkt

  • geistliche Geschwisterschaft bekräftigt

  • Frieden und Liebe Gottes unter Gläubigen sichtbar macht


Theologische Einschätzung:

Paulus’ Aufforderung zum heiligen Kuss war kein Dogma oder ewiges kirchliches Gebot wie etwa die Taufe oder das Abendmahl. Vielmehr war es:

  • Ein kultureller Ausdruck echter christlicher Liebe

  • Kein zeitloses Ritual

  • An den kulturellen Kontext gebunden und anpassbar

In unserer heutigen Welt kann ein Kuss leicht missverstanden werden – besonders zwischen den Geschlechtern oder in bestimmten Kulturen. Das ursprüngliche Anliegen – Liebe und Einheit – könnte durch einen unpassenden äußeren Ausdruck konterkariert werden.


Moderne Anwendung:

Wenn Paulus heute schreiben würde, könnte er vielleicht sagen:

„Begrüßt einander mit einem heiligen Händedruck“
oder
„Mit einer respektvollen Umarmung“

In heutigen Gemeinden könnten angemessene Alternativen zum heiligen Kuss sein:

  • Ein herzlicher Händedruck

  • Eine kurze Umarmung (z. B. unter gleichgeschlechtlichen Gläubigen)

  • Ein verbaler Gruß oder Segen („Friede sei mit dir“, „Schalom“, „Gott segne dich“)

Solange der Geist der Begrüßung heilig ist, spielt die äußere Form eine untergeordnete Rolle.


Praktische Richtlinien:

✅ Vermeide Gesten, die leicht falsch verstanden werden könnten.
✅ Ein Mann, der eine Frau küsst, die nicht seine Frau oder Verwandte ist – vor allem in der Öffentlichkeit oder Gemeinde – kann leicht ein falsches Signal senden.
✅ Lass die Liebe aufrichtig und rein sein.

Römer 12,9:

„Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an.“

✅ Bewahre Anstand und Rücksicht.

1. Korinther 8,9:

„Seht aber zu, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum Anstoß werde.“


Fazit:

Wenn du einer gläubigen Frau begegnest, reicht ein respektvoller Händedruck völlig aus. Er drückt dieselbe Liebe und denselben Frieden aus, den der heilige Kuss einst symbolisierte – ohne Missverständnisse oder Anstoß zu erregen.

Sei gesegnet!


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Die Bibel sagt:„Denn leibliche Übung ist zwar zu etwas nütze, aber Gottseligkeit ist zu allem nütze und hat Verheißung des Lebens, sowohl des jetzigen als auch des zukünftigen.“

1. Timotheus 4,8 (LUT)

 


Wenn man den Zusammenhang in den vorhergehenden Versen liest, erkennt man, dass Paulus falsche Lehrer anspricht, die äußerliche, rituelle Praktiken als Schlüssel zu einem heiligen Leben propagierten.


Paulus stellt in 1. Timotheus 4,8 die vergängliche Wertigkeit körperlicher Übungen der ewigen und umfassenden Bedeutung der Gottseligkeit gegenüber.


„Wenn ihr nun mit Christus gestorben seid von den Elementen der Welt, warum ordnet ihr euch an wie in der Welt, indem ihr sagt: ‚Fass nicht an! Fass nicht an!‘? … Diese Dinge haben doch einen Schein von Weisheit, in selbstverordneten Gottesdiensten, in Demut und Härte gegen den Leib; sie sind aber nichts wert gegen den Genuss der Fleischeslust.“
Kolosser 2,20-23 (LUT)


Paulus macht deutlich, dass wahre Heiligkeit aus einem durch Glauben an Christus verwandten Herzen kommt, nicht durch bloße körperliche Disziplin oder menschliche Regeln.


„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit; gute Einsicht haben alle, die seine Gebote halten.“
Sprüche 9,10 (LUT)


Gottseligkeit führt zu innerem Frieden, Sinn und oft auch zu körperlicher Gesundheit, wobei Gottes Schutz und Versorgung versprochen sind.


„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Johannes 3,16 (LUT)


Jesus warnt vor dem Verlust der Seele trotz weltlichem Gewinn.


„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“
Matthäus 16,26 (LUT)


Glaubende sind Erben Gottes und Miterben Christi.


„Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi.“
Römer 8,17 (LUT)


Paulus fasst zusammen:

„Denn leibliche Übung ist zwar zu etwas nütze, aber Gottseligkeit ist zu allem nütze und hat Verheißung des Lebens, sowohl des jetzigen als auch des zukünftigen.“
1. Timotheus 4,8 (LUT)


Möge Gott uns helfen, geistliche Disziplinen zu pflegen, die zur Gottseligkeit führen!


 

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Gibt es wirklich Wesen, die auf anderen Planeten leben? (ALIENS)

Die Geschichte dieser Welt dreht sich um die Menschheit und unseren Schöpfer – Punkt! Es ist die Erzählung davon, wie Gott den Menschen erschaffen hat und ihm Herrschaft über alles unter ihm gegeben hat, über alles, was auf der Erde existiert.

Es gibt also kein anderes Wesen mit größerer Intelligenz als der Mensch, das auf fernen Planeten lebt. Wenn wir vom „Universum“ sprechen, meinen wir nicht nur die Erde, auf der wir leben, sondern auch alle Planeten, Sterne und Himmelskörper im Weltraum. Das Universum umfasst alles, was die Menschheit erreichen kann, und kein Wesen darin übertrifft den Menschen in seiner Intelligenz.

Psalm 8,3-9 (LUT)

„Wenn ich sehe deine Himmel, deiner Finger Werk,
den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,
und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,
und hast ihn mit Ehren und Lob gekrönt.
Du hast ihn zum Herrscher gemacht über deiner Hände Werk,
hast alles unter seine Füße getan:
Schafe und Rinder allzumal,
dazu auch die Tiere auf dem Feld,
die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer,
alles, was die Meere durchzieht.
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!“

Vielleicht fragst du dich nun: Wenn es keine intelligenteren Wesen als den Menschen gibt, wie ist es dann mit diesen geheimnisvollen Kreaturen, die Wissenschaftler angeblich im Weltraum sehen und fotografieren, die manchmal menschenähnlich erscheinen?

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Wissenschaftler seltsame Phänomene im Weltraum beobachtet haben und diese gelegentlich sogar fotografieren. Manchmal sehen sie ungewöhnliche Lichter, Muster oder Formen, die schnell verschwinden und viele Fragen offenlassen. Weil die Wissenschaft meist die Existenz Gottes ablehnt, bleiben diese Forscher oft nur Spekulationen, ohne befriedigende Antworten.

Wer sind also diese Wesen, die oft als ALIENS bezeichnet werden? Die Bibel gibt uns Aufschluss über die Natur dieser Wesen in folgendem Abschnitt:

Offenbarung 12,7-9 (LUT)

„Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen; und der Drache kämpfte und seine Engel,
und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.
Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt;
und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.“

Diese „Außerirdischen“, die Wissenschaftler im Weltraum beobachten, sind keine Wesen von anderen Planeten, sondern Satan und seine gefallenen Engel (Dämonen). Die Bibel lehrt uns, dass Satan, obwohl mächtig, ein geschaffenes Wesen mit begrenzter Macht ist. Wie es in 2. Korinther 11,14 (LUT) heißt:

„Und das ist auch kein Wunder, denn der Satan selbst verstellt sich als Engel des Lichts.“

Er und seine Dämonen können sich tarnen und als Lichtwesen oder Aliens von fernen Planeten erscheinen, um die Menschheit zu täuschen.

Satan hat das Ziel, die Menschen von der Wahrheit von Gottes Wort abzubringen und sie glauben zu machen, dass es andere Erklärungen zum Universum gibt, etwa die Existenz von Außerirdischen. Sein Plan ist klar: Er will die Menschen ablenken von Gott und ihr Vertrauen auf diese vermeintlichen „höheren Wesen“ lenken, die Antworten auf technische und soziale Probleme der Menschheit versprechen.

Satan nutzt viele Mittel zur Täuschung. Zauberei und okkulte Praktiken führen die Gläubigen in die Irre. Falsche Propheten und Lehrer täuschen diejenigen, die zwar Kirchen besuchen, aber Gottes Wort nicht wirklich kennen. Die Alien-Täuschung wirkt besonders auf diejenigen, die nicht an Gott glauben, und lässt sie denken, dass Wesen von anderen Planeten überlegene Kenntnisse und Macht besitzen.

Ich las einmal das Zeugnis einer Frau, die ihr Leben gerade Jesus anvertraut hatte, aber noch nicht ganz losgelassen hatte. Sie erzählte, wie sie es liebte, über Aliens zu lesen, und im Herzen glaubte, dass es andere Wesen auf fernen Planeten geben müsse. Sie sehnte sich danach, sie eines Tages zu sehen, weil sie viele Berichte von Menschen gehört hatte, die behaupteten, solche Wesen gesehen zu haben.

Eines Nachts auf dem Heimweg sah sie ein helles Licht auf der Straße. Als es näher kam, musste sie stark bremsen. Sie beschrieb das Objekt wie ein Raumschiff, das mit fortschrittlicher Technologie weit über das auf der Erde Bekannte verfügte.

Obwohl sie die Wesen darin nicht sah, hörte sie eine Stimme, die ihr sagte, sie seien Außerirdische von einem fernen Planeten, die gekommen seien, um der Erde zu helfen. Überglücklich fühlte sie, dass ihr Traum wahr geworden war. Doch kurz vorher hatte sie das Evangelium gehört und Jesus nachgefolgt – aber sie war noch halb in der Welt verhaftet.

Sie fragte diese Wesen: „Anbetet ihr Jesus?“ Zuerst antworteten sie nicht. Nach wiederholtem Fragen sagten sie schließlich: „Wir beten Jesus nicht an. Ihr Menschen betet ihn an. Wir sind nicht menschlich.“ Als sie weiterfragte, startete das Raumschiff plötzlich und verschwand.

Kurz nach dieser Begegnung begann sie Probleme beim Bibellesen zu haben. Jedes Mal, wenn sie die Bibel öffnete, sah sie nur noch Licht. Doch nachdem für sie gebetet und die bösen Geister ausgetrieben wurden, erkannte sie die Wahrheit: Was sie erlebt hatte, waren keine Aliens, sondern Dämonen, die sich als außerirdische Wesen tarnen.

Die Bibel warnt uns deutlich in 1. Johannes 4,1 (LUT):

„Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.“

Zusammenfassend: Das Konzept der Aliens ist eine Erfindung Satans. Es ist eine Lüge aus der Hölle, um die Menschen von Gott wegzuführen. Satan will, dass die Menschen nicht mehr an Gott glauben, sondern ihr Vertrauen auf die Idee außerirdischer Wesen setzen, wie sie die moderne Wissenschaft propagiert. Diese Täuschung hat in der westlichen Welt bereits viel Verwirrung gestiftet und breitet sich nun auch in anderen Teilen der Welt aus.

Gesegnet!


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Wie lange litt Hiob während seiner Prüfungen?

Antwort:

Die Bibel nennt keinen genauen Zeitrahmen für die Dauer von Hiobs Leiden. Doch durch das Studium wichtiger Bibelstellen und den theologischen Zusammenhang können wir ein allgemeines Verständnis davon gewinnen, über welchen Zeitraum sich seine Prüfungen erstreckten.

1. Biblische Hinweise – „Monate der Nichtigkeit“

Ein zentraler Hinweis findet sich in Hiob 7,2–6, wo Hiob klagt:

„Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und wie ein Tagelöhner hofft auf seinen Lohn,
so wurden mir Monate voll Enttäuschung zugeteilt,
und Nächte voll Mühsal sind mir bestimmt.
Wenn ich mich niederlege, denke ich: Wann werde ich aufstehen?
Aber der Abend zieht sich hin, und ich wälze mich bis zur Morgendämmerung.
Mein Fleisch ist bedeckt mit Maden und Schorf, meine Haut ist rissig und eitert.
Meine Tage vergehen schneller als ein Weberschiffchen und schwinden dahin ohne Hoffnung.“
(Hiob 7,2–6; Lutherbibel 2017)

Hiob spricht hier von „Monaten“ – in der Mehrzahl – was deutlich zeigt, dass sein Leiden länger als nur einige Wochen andauerte. Auch wenn keine genaue Zahl genannt wird, kann man berechtigt davon ausgehen, dass er über mehrere Monate, vielleicht ein Jahr oder mehr, intensive körperliche, seelische und geistliche Qualen durchmachte. Der Vergleich mit einem Arbeiter, der auf seinen Lohn wartet, zeigt seine Hoffnung auf Erlösung – und zugleich das schmerzliche Hinauszögern.

2. Der Besuch von Hiobs Freunden – weitere Zeitfaktoren

In Hiob 2,11–13 wird berichtet, dass Hiobs drei Freunde – Elifas, Bildad und Zofar – aus verschiedenen Gegenden zu ihm kamen, um ihn zu trösten:

„Und als sie ihn von ferne sahen, erkannten sie ihn nicht; da erhoben sie ihre Stimme und weinten …
Und sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte lang, und keiner redete ein Wort mit ihm,
denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.“
(Hiob 2,12–13; Lutherbibel 2017)

Allein diese sieben Tage des Schweigens gingen den langen Dialogen voraus, die sich über die Kapitel 3 bis 31 erstrecken – ein beträchtlicher Diskurs. Auch die Anreise der Freunde aus entfernten Regionen (Teman, Schuach und Naama) dürfte Zeit in Anspruch genommen haben.

3. Gottes Wiederherstellung und das Opfer

Nach Gottes letzter Rede und Hiobs demütigem Bekenntnis (Hiob 42,1–6) befiehlt Gott, ein Opfer für die Freunde darzubringen:

„So nehmt nun sieben junge Stiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und bringt ein Brandopfer für euch dar;
und mein Knecht Hiob soll für euch bitten. Denn nur seinetwegen will ich Rücksicht auf euch nehmen,
damit ich nicht an euch handle nach eurer Torheit.“
(Hiob 42,8; Lutherbibel 2017)

Das zeigt, dass es auch danach noch eine Zeit der Vorbereitung, Anbetung und möglicherweise des Wartens gab. Die Wiederherstellung Hiobs, wie in Hiob 42,10 beschrieben, könnte schrittweise erfolgt sein:

„Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat. Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte.“
(Hiob 42,10; Lutherbibel 2017)

Obwohl die Wiederherstellung hier zusammengefasst wird, bedeutet das nicht zwingend, dass sie sofort geschah. Landwirtschaftlicher Reichtum – Tiere, Besitz, Familie – braucht in der Regel Jahre zur Entfaltung. Es ist wahrscheinlich, dass Hiobs völlige Genesung über längere Zeit geschah.

4. Bestätigung im Neuen Testament – Das Beispiel Hiobs

Der Apostel Jakobus verweist auf Hiob als Vorbild an Geduld und Ausdauer im Leiden:

„Nehmt, Brüder und Schwestern, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten,
die geredet haben im Namen des Herrn.
Siehe, wir preisen selig, die geduldig geblieben sind.
Ihr habt von der Geduld Hiobs gehört und habt das Ende gesehen, das der Herr für ihn bereitet hat.
Denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.“
(Jakobus 5,10–11; Lutherbibel 2017)

Jakobus lehrt hier, dass Gottes Pläne sich mit der Zeit entfalten – und selbst langes Leiden in göttlichem Segen münden kann. Das „Ende, das der Herr bereitet hat“, weist auf Gottes Treue und seine Wiederherstellung nach der Prüfung hin.

5. Theologische Betrachtung – Warum die Zeitdauer wichtig ist

Das Verständnis, dass Hiobs Prüfungen über Monate (oder länger) andauerten, hilft, ein weitverbreitetes Missverständnis zu korrigieren: dass geistliche Befreiung oder göttliche Wiederherstellung immer schnell geschieht. Die biblische Lehre von der Ausdauer im Glauben trotz Leid ist ein zentrales Element geistlicher Reife. Hiobs Geschichte verdeutlicht:

  • Gottes verborgene Absichten im Leiden
    (Hiob 1–2; Römer 8,28)

  • Die Berechtigung von Klage und Fragen im Schmerz
    (Hiob 3–31; Psalmen)

  • Die Notwendigkeit, Gottes Wesen zu vertrauen, auch ohne seine Gründe zu kennen
    (Hiob 38–42)

Hiob litt nicht nur einen Tag oder eine Woche. Seine „Monate der Nichtigkeit“ umfassten den Verlust seiner Familie, seines Besitzes, seiner Gesundheit und seines Ansehens – und doch hielt er am Glauben fest. Am Ende offenbarte Gott ihm seine Gnade.

Ermutigung zum Schluss – Ausharren wie Hiob

Auch wir als Christen heute sind aufgerufen, mit derselben Geduld und Ausdauer zu leben:

„Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir ernten,
wenn wir nicht nachlassen.“
(Galater 6,9; Lutherbibel 2017)

Sei gesegnet!


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Zwischen den Griechen, Pharisäern und Sadduzäern

1. Pharisäer vs. Sadduzäer – Ein theologischer Überblick

Die Pharisäer und Sadduzäer waren zwei bedeutende jüdische Gruppierungen während der Zeit des Zweiten Tempels (516 v. Chr. – 70 n. Chr.). Obwohl beide die Tora (die fünf Bücher Mose) anerkannten, unterschieden sie sich deutlich in ihren theologischen Überzeugungen – insbesondere in Bezug auf die Auferstehung, das Leben nach dem Tod und die Existenz geistlicher Wesen.

Pharisäer

Glaubensüberzeugungen:

  • Sie bejahten die Auferstehung der Toten, das Gericht und das ewige Leben (Daniel 12,2).

  • Sie glaubten an Engel, Geister und eine geistliche Welt.

  • Sie akzeptierten neben der schriftlichen Tora auch das mündliche Gesetz (später im Talmud kodifiziert) als verbindlich.

  • Sie erwarteten das Kommen eines Messias, der das Reich Gottes aufrichten würde.

Biblische Belege:

„Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“
Daniel 12,2

„Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung, noch Engel noch Geister; die Pharisäer aber bekennen sich zu all dem.“
Apostelgeschichte 23,8

Sadduzäer

Glaubensüberzeugungen:

  • Sie lehnten die Auferstehung, Engel und Geister ab.

  • Sie wiesen das mündliche Gesetz zurück und hielten sich ausschließlich an die schriftliche Tora.

  • Sie glaubten nicht an ein Leben nach dem Tod oder an ein göttliches Gericht nach diesem Leben.

Jesu Zurechtweisung (Matthäus 22,23–33):
Jesus konfrontierte die Sadduzäer direkt wegen ihrer Leugnung der Auferstehung. Er erinnerte sie daran, dass Gott der „Gott der Lebenden“ sei und verwies dabei auf Abraham, Isaak und Jakob – als Hinweis darauf, dass sie bei Gott noch lebendig sind.

„‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs‘? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.“
Matthäus 22,32

Paulus’ kluger Umgang mit der Spaltung (Apostelgeschichte 23,6–10):
Der Apostel Paulus, selbst ein ehemaliger Pharisäer, nutzte die theologischen Differenzen zwischen Pharisäern und Sadduzäern zu seinem Vorteil:

„Brüder, ich bin ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern. Ich werde gerichtet wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten.“
Apostelgeschichte 23,6

Diese Aussage führte zu einem Streit zwischen den beiden Gruppen und lenkte die Aufmerksamkeit von Paulus ab.


2. Wer waren die „Griechen“ im Neuen Testament?

Der Begriff „Grieche“ im Neuen Testament kann sich – je nach Zusammenhang – auf unterschiedliche Gruppen beziehen. Diese Unterscheidung ist wichtig, um die Schrift korrekt zu verstehen.

A. Griechischsprachige Juden (Hellenistische Juden)

Diese Menschen waren ethnisch jüdisch, lebten jedoch in griechischsprachigen Regionen des Römischen Reiches. Sie übernahmen oft griechische Sprache und Kultur, hielten aber am jüdischen Glauben fest.

Beispiel – Johannes 12,20–21:

„Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um auf dem Fest anzubeten. Diese traten zu Philippus […] und baten ihn: Herr, wir wollen Jesus sehen.“
Johannes 12,20–21

Diese „Griechen“ waren wahrscheinlich hellenistische Juden oder Proselyten (Heiden, die zum Judentum übergetreten waren), die zum Passahfest nach Jerusalem gekommen waren.

Beispiel – Pfingsten (Apostelgeschichte 2,5–11):

„Es wohnten aber in Jerusalem Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.“
Apostelgeschichte 2,5

B. Ethnische Griechen (Heiden)

Dies waren nicht-jüdische Menschen griechischer Herkunft. Viele von ihnen waren sogenannte „Gottesfürchtige“ – also Heiden, die sich für den jüdischen Glauben interessierten, ohne vollständig konvertiert zu sein.

Beispiel – Die syrophönizische Frau (Markus 7,26):

„Die Frau aber war eine Griechin, aus syrophönizischer Herkunft, und sie bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben.“
Markus 7,26

Obwohl sie eine Heidin war, ehrte Jesus ihren Glauben – ein Zeichen dafür, dass das Heil auch zu den Völkern kommen sollte.

Titus und Timotheus:
Titus war Grieche (Galater 2,3) und ein enger Mitarbeiter des Paulus. Timotheus hatte eine jüdische Mutter und einen griechischen Vater (Apostelgeschichte 16,1), was die Vielfalt der ersten Christen zeigt.


Fazit

  • Pharisäer waren gesetzestreue Juden, die an die Auferstehung, Engel und geistliche Wirklichkeit glaubten.

  • Sadduzäer waren aristokratischer und rationalistischer geprägt – sie lehnten die Auferstehung und geistliche Wesen ab und akzeptierten nur die schriftliche Tora.

  • „Griechen“ im Neuen Testament bezieht sich je nach Kontext entweder auf hellenistische Juden oder auf Heiden griechischer Herkunft.

Sei gesegnet! 🙏


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Kann Gott durch die Mächte der Finsternis sprechen?   (1. Samuel 28).

Antwort:

Schalom! Um diese Frage richtig zu beantworten, müssen wir mit einer grundlegenden Wahrheit beginnen: Gott ist allgegenwärtig. Er ist überall und nichts ist vor Ihm verborgen, nicht einmal das Reich der Finsternis.

1. Gottes Allgegenwart (Psalm 139)
David sagt in Psalm 139, Verse 7–12 (LUT):

„Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein,
so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir; die Nacht leuchtet wie der Tag,
die Finsternis ist wie das Licht.“

Dieser Psalm zeigt Gottes uneingeschränkte Reichweite und Kenntnis – selbst die dunkelsten Orte sind Ihm bekannt. Das bedeutet, Gott kann in jeder Situation wirken oder sprechen, auch dort, wo Finsternis herrscht.

2. Verständnis der geistlichen Reiche
Die Bibel offenbart drei Hauptreiche:

  • Gottes Reich – die höchste Autorität, heilig, ewig und souverän (Lukas 1,33; Matthäus 6,10).

  • Reich der Finsternis – von Satan beherrscht, wirkt in Täuschung, Zauberei, Rebellion und Sünde (Kolosser 1,13; Epheser 6,12).

  • Reich der Menschen – die physische Welt, beeinflusst von den ersten beiden (1. Mose 1,28; Römer 5,12).

Nur Gottes Reich ist oberste Macht.

„Der HERR hat seinen Thron im Himmel gegründet, und seine Herrschaft regiert über alles.“
— Psalm 103,19 (LUT)

Sogar Satan erkannte eine begrenzte Macht an, als er Jesus versuchte:

„Alle diese Dinge will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“
— Matthäus 4,9 (LUT)

Gott lässt Satan eingeschränkte Macht, jedoch nur innerhalb von Grenzen (Hiob 1,12; Lukas 22,31-32).

3. Was geschah mit Saul?
In 1. Samuel 28 suchte König Saul, nachdem er Gottes Wohlwollen verloren hatte und keine Antworten mehr von Propheten, Träumen oder dem Urim erhielt, eine Wahrsagerin auf – die sogenannte „Hexe von Endor“. Das war ein Verstoß gegen Gottes Gesetz:

„Wendet euch nicht zu Wahrsagern und Zauberern; sucht sie nicht auf, dass ihr euch nicht unrein macht! Ich bin der HERR, euer Gott.“
— 3. Mose 19,31 (LUT)

„Es soll niemand unter euch gefunden werden, der… Wahrsagerei treibt oder Zeichen deutet… Denn wer das tut, ist dem HERRN ein Gräuel.“
— 5. Mose 18,10–12 (LUT)

Trotzdem erschien Samuel und sprach zu Saul.

Ob es wirklich Samuel war oder ein Dämon, ist umstritten. Doch 1. Samuel 28,12–20 zeigt, dass Gott das Erscheinen zuließ – nicht als Zustimmung, sondern als Gericht:

„Warum fragst du mich? Denn der HERR hat sich von dir abgewandt und ist dein Feind geworden.“
— 1. Samuel 28,16 (LUT)

Es war keine Billigung von Zauberei, sondern ein Urteil über Saul, der schon wegen Ungehorsams verurteilt war (1. Samuel 15,23) und nun durch die Wahrsagerin sein Urteil besiegelte.

4. Kann Gott durch die Finsternis sprechen?
Ja, Gott kann in jeder Situation sprechen, selbst durch nicht-göttliche Mittel, weil Er souverän ist (Römer 8,28; Daniel 4,35). Das heißt aber nicht, dass Er diese Methoden billigt.

Beispiel: Bileam
In Numeri 22 hörte Bileam, ein heidnischer Prophet, Gottes Stimme, sogar sein Esel sprach eine Botschaft! Doch Bileams Absichten waren schlecht, und er führte Israel in die Sünde (Numeri 31,16). Er wurde später gerichtet (Josua 13,22).

Lektion: Gottes Stimme zu hören heißt nicht automatisch, in Gnade zu stehen.

5. Gott auf falschen Wegen suchen
Menschen, die Zauberei oder Wahrsagerei nutzen, suchen meist keine echte Beziehung zu Gott, sondern schnelle Lösungen. Die Schrift warnt:

„Es ist ein Weg, der einem Menschen richtig vorkommt, aber am Ende führt er zum Tod.“
— Sprüche 14,12 (LUT)

Saul suchte nicht Gott, sondern Antworten, die Gott ihm vorenthielt. Das ist eine Warnung: Verbotene Wege zu Gott führen zum Gericht, nicht zum Segen.

6. Jesus ist der einzige Weg zu Gott
Gottes wahre Kommunikation und Versöhnung mit Menschen geschieht durch Jesus Christus.

„Denn es ist ein Gott und auch ein Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.“
— 1. Timotheus 2,5 (LUT)

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
— Johannes 14,6 (LUT)

Alle anderen Wege führen in die Irre und ins Verderben, auch wenn sie „Antworten“ bringen (2. Thessalonicher 2,9-12).


Fazit:
Gott kann überall und jederzeit sprechen – auch durch die Finsternis – weil Er allgegenwärtig und souverän ist. Aber Er billigt nicht alle Mittel. Wenn Er so spricht, ist es oft eine Warnung oder ein Gericht, nicht ein Segen.

Wichtig: Gottes Antwort widerspricht niemals Seinem Wort.

Wer Gott suchen will, muss durch Jesus Christus mit einem demütigen Herzen und gehorsam dem Wort Gottes folgen. Jeder andere Weg ist gefährlich und führt weg von der Wahrheit.


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Warum lässt Gott Leid und das Böse zu?

Antwort:

Zuerst müssen wir verstehen, dass es nicht Gottes Wille ist, dass wir Leid oder das Böse erfahren. Dennoch gibt es Herausforderungen und Schwierigkeiten, die Gott aus einem bestimmten Grund zulässt. Diese können dazu dienen, uns etwas zu lehren, uns seine Herrlichkeit zu zeigen oder uns zu warnen. Letztlich können diese Prüfungen zu einem guten Ergebnis führen, weshalb der Apostel Paulus in

2. Korinther 12,9 schrieb:

„Und er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft ist in Schwachheit mächtig.« Darum will ich mich am liebsten viel mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. 10 Darum bin ich guten Mutes in Schwachheiten, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“

Es gibt aber auch Schwierigkeiten, die durch Menschen selbst verursacht werden. Das sind Entscheidungen, die wir treffen, und Gott kann sie nicht alle verhindern, weil er uns den freien Willen gegeben hat. So wie ein kluger Elternteil einem Kind einen Rat geben kann, wenn es kurz davor ist, eine falsche Entscheidung zu treffen, es aber nicht zwingen kann zuzuhören, lässt Gott uns unsere eigenen Entscheidungen treffen. Obwohl er die Folgen sieht, zwingt er uns nicht zum Gehorsam. Wenn wir uns falsch entscheiden, mag er uns warnen, aber er respektiert unsere Freiheit zur Wahl.

So ist es auch bei Gott. Er sieht den Schaden, der uns droht, und möchte ihn verhindern, doch die Entscheidung, ihm zu folgen oder nicht, liegt bei uns. Gott wird uns warnen und uns die möglichen Folgen unserer Entscheidungen zeigen, doch ob wir auf diesen Rat hören oder ihn ignorieren, liegt letztlich an uns.

Gott hat uns die Fähigkeit gegeben zu wählen. Wenn ein Mensch trotz Gottes Warnungen weiterhin sündigt, kann Gott ihn nicht zwingen aufzuhören. Zum Beispiel, wenn jemand weiterhin in Sünde lebt, wie Ehebruch, obwohl Gott deutlich gesagt hat, dass solche Menschen das Reich Gottes nicht erben werden, lässt Gott ihnen diese Wahl. Er kennt zwar das Ende ihrer Entscheidungen, aber er zwingt sie nicht, sich zu ändern.

Auch als Satan sich von Gott abwandte, warnte Gott ihn, aber zwang ihn nicht zur Umkehr. Satans Entscheidung, sich aufzulehnen, war seine eigene Wahl. Und ähnlich haben auch wir die Freiheit, zu entscheiden, ob wir Gottes Führung folgen oder nicht. Gott zwingt uns nicht.

Gott hat uns mit der Fähigkeit erschaffen, Entscheidungen zu treffen. Er gibt uns die Möglichkeit, seinen Rat anzunehmen oder abzulehnen. Er ist immer da, um uns zu warnen, zu führen und uns zu helfen, die Folgen des Bösen zu vermeiden, aber er wird uns nicht zwingen, ihm zu folgen.

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