Weißt du, was geschah, kurz bevor Noah die Arche betrat? Gott sprach zu Noah:
„Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir in dieser Generation.“
(1. Mose 7,1)
Dann ging Noah mit seiner Frau, seinen Söhnen, deren Frauen und allen Tieren in die Arche.
Sobald Noah eingetreten war, schloss Gott selbst die Tür. Das war nicht nur ein physischer Akt, sondern ein Zeichen göttlicher Souveränität. Gott bestimmte den Zeitpunkt der Flut – und Er allein entschied, wann die Tür geschlossen wurde:
„Und der HERR schloss hinter ihm zu.“
(1. Mose 7,16)
Noah konnte die Tür nicht wieder öffnen. Nachdem Gott sie geschlossen hatte, war niemand mehr in der Lage, hineinzukommen.
Doch erstaunlicherweise begann der Regen nicht sofort. Die Erde wurde nicht unmittelbar überflutet.
„Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte.“
(1. Mose 7,12)
Das aber geschah erst sieben Tage, nachdem die Tür geschlossen worden war. Diese Verzögerung ist eine ernste Warnung: Selbst als die Tür bereits zu war, kam das Gericht nicht sofort. Es gab noch eine kurze Gnadenfrist – doch diese verstrich.
DIE TÜR DES HEILS WURDE GESCHLOSSEN
Hier liegt die tiefere geistliche Bedeutung: Die Tür zum Heil wurde von Gott geschlossen – und nur Gott konnte sie wieder öffnen. Für alle, die draußen blieben, war es zu spät, als sie begriffen, was geschehen war. Die Arche war ein Ort göttlichen Schutzes – so wie heute allein Jesus Christus der Weg zur Rettung ist. Er sagte:
„Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden.“
(Johannes 10,9)
Doch wenn die Gelegenheit zur Rettung vorbei ist, ist sie für immer verloren. Das Gericht Gottes war unausweichlich – und als es begann, gab es kein Zurück mehr.
„Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.“
(1. Thessalonicher 5,2)
Viele, die Noah verspottet hatten, wurden sicher plötzlich ernst, als sie die dunklen Wolken sahen. Aber es war zu spät. Ihre Bitten blieben unbeantwortet.
Jesus fragte:
„Doch wenn der Menschensohn kommt, wird er dann Glauben finden auf Erden?“
(Lukas 18,8)
Er warnte: So wie es in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei seiner Wiederkunft sein:
„Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohnes.“
(Matthäus 24,37)
DIE ENGE TÜR
Jesus spricht in Lukas 13,24-28:
„Ringet danach, durch die enge Tür einzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen und werden es nicht können. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! – dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid.“
(Lukas 13,24-25)
Jesus betont die Dringlichkeit der Rettung. Das Wort „ringen“ (griech. agonizomai) meint, alles zu geben, um durch die enge Tür zu gelangen – die Tür, die allein durch Christus führt (vgl. Johannes 14,6). Die Arche war damals der einzige Schutz vor der Flut – heute ist Christus der einzige Schutz vor dem kommenden Gericht.
Wenn Jesus sagt: „Ich weiß nicht, woher ihr seid“, meint Er, dass äußerlicher Glaube nicht genügt. Es geht um eine echte, lebendige Beziehung zu Christus:
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird ins Himmelreich kommen … Ich habe euch nie gekannt.“
(Matthäus 7,21-23)
DIE TÖRICHTEN JUNGFRAUEN UND DIE GESCHLOSSENE TÜR
In Matthäus 25,1-13 erzählt Jesus das Gleichnis von den zehn Jungfrauen – fünf waren klug, fünf töricht. Die törichten Jungfrauen hatten kein Öl für ihre Lampen und verpassten die Ankunft des Bräutigams. Als sie zurückkamen, war die Tür geschlossen.
Der Bräutigam steht für Christus, das Hochzeitsfest für die ewige Gemeinschaft mit Ihm im Himmel (vgl. Offenbarung 19,7-9). Die geschlossene Tür symbolisiert die endgültige Gelegenheit zur Rettung. Die Klugen waren bereit – die Törichten blieben draußen. Jesus beendet das Gleichnis mit den Worten:
„Darum wachet! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“
(Matthäus 25,13)
Die Botschaft ist klar: Bereite dich jetzt vor – denn nachdem die Tür geschlossen ist, gibt es kein Zurück mehr.
DIE ENTRÜCKUNG UND DIE PLÖTZLICHE WIEDERKUNFT CHRISTI
Die Entrückung ist eng mit der Vorstellung der geschlossenen Tür verbunden. So wie die Flut plötzlich kam und alle überraschte, so wird auch die Wiederkunft Christi plötzlich geschehen.
„Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme des Erzengels und beim Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft.“
(1. Thessalonicher 4,16-17)
Jesus sagte:
„Darum wachet! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. […] Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.“
(Matthäus 24,42.44)
Bei der Entrückung werden die Vorbereiteten mitgenommen, die anderen bleiben zurück. Deshalb ist es so entscheidend, jetzt bereit zu sein.
„Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun findet!“
(Matthäus 24,46)
SEI BEREIT: DIE DRINGLICHKEIT DES HEILS
In den Tagen Noahs war die Zeit der Gnade vorbei, als Gott die Tür der Arche schloss. Auch heute wird die Tür zur Erlösung eines Tages geschlossen werden. Dann ist es zu spät für Umkehr.
„Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“
(2. Korinther 6,2)
Die Botschaft ist eindeutig: Jetzt ist die Zeit, sich vorzubereiten. Die Tür der Gnade ist noch offen – aber sie wird nicht ewig offen bleiben. So wie die Flut plötzlich kam, wird auch das Gericht Gottes plötzlich kommen.
Maranatha – Der Herr kommt bald.
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