Title Dezember 2022

DIE KLAGENDEN FRAUEN

Einführung

Was ist eine klagende Frau gemäß der Heiligen Schrift? Gibt es solche Frauen heute noch – oder sollte es sie geben?

Bevor wir diese göttliche Berufung näher betrachten, wollen wir zunächst das biblische Verständnis von Trauer erfassen. In Altem wie Neuem Testament ist Trauer eine geistliche und emotionale Reaktion auf Sünde, Verlust oder göttliches Gericht. Sie ist mehr als bloße Traurigkeit – sie ist ein tiefer Herzensschrei, geprägt von Buße und Fürbitte, verbunden mit der Sehnsucht nach Gottes Eingreifen, Vergebung und Gnade.

Im Hebräischen tragen die Begriffe für Trauer (אָבַל – ‚abal) und Klagelied (קִינָה – qinah) das Gewicht von Schmerz, verbunden mit geistlicher Besinnung und dem Ruf nach Gott.


Trauer in zwei Zeitabschnitten: Vorher und Nachher

Die Schrift zeigt uns Beispiele für zwei Arten von Trauer:

1. Trauer vor einer Tragödie: Esthers Zeit

Ein eindrückliches Beispiel finden wir im Buch Esther zur Zeit von König Ahasveros (Xerxes I). Als Haman, der Feind der Juden, deren Vernichtung plante und ein königliches Dekret erlassen wurde, begannen die Juden zu trauern – in Erwartung des drohenden Unheils.

Esther 4,1–3 (LUT 2017):
„Als Mordechai alles erfuhr, was geschehen war, zerriss er seine Kleider, legte den Sack an und streute Asche auf sein Haupt. Dann ging er mitten in die Stadt und schrie laut und bitter.
Er kam bis vor das Tor des Königs, denn es war nicht erlaubt, mit einem Trauergewand in das Tor des Königs zu gehen.
Und in allen Provinzen, überall, wohin das Wort und Gesetz des Königs gelangte, war große Trauer unter den Juden mit Fasten, Weinen und Klagen, und viele lagen in Sack und Asche.“

Ergebnis: Ihre Gebete und ihr Weinen bewegten Gottes Herz – und das Herz der Königin. Esthers Fürbitte führte zur Rettung des jüdischen Volkes und zum Sturz Hamans.

Geistliche Erkenntnis: Gott ehrt vorausschauende Fürbitte. Wenn wir vor dem Gericht trauern, kann sich das Ergebnis ändern. Dies ist ein Aufruf zur geistlichen Wachsamkeit.


2. Trauer nach einer Tragödie: Jeremias Klage

Ein weiteres Beispiel ist der Prophet Jeremia, der nach der babylonischen Eroberung Jerusalems trauerte. König Nebukadnezar zerstörte den Tempel, tötete Tausende und führte viele ins Exil.

Klagelieder 3,47–52 (LUT 2017):
„Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Verderben.
Meine Augen fließen in Bächen von Tränen wegen der Zerstörung der Tochter meines Volks.
Meine Augen rinnen und hören nicht auf,
ohne Unterlass,
bis der HERR vom Himmel herabschaut und sieht.
Meine Augen tun meiner Seele weh
wegen aller Töchter meiner Stadt.
Wie ein Vogel haben mich ohne Grund meine Feinde gehetzt.“

Ergebnis: Jeremias Klage spiegelte die Zerbrochenheit des Volkes Gottes nach dem Gericht wider. Sein Schmerz wurde zum schriftlichen Zeugnis – den Klageliedern Jeremias.

Geistliche Erkenntnis: Trauer nach dem Gericht hat ihren Platz, doch Gottes Herz schlägt für präventive Trauer – als Mittel, das Gericht abzuwenden.


Welche Art von Trauer wünscht sich Gott?

Antwort: Präventive Trauer.

Gott ruft sein Volk zu geistlicher Wachsamkeit, zur Sensibilität gegenüber Sünde und zu fürbittender Trauer – bevor das Unheil kommt. Auch Jesus weinte über Jerusalem in Lukas 19,41–44, weil sie „die Zeit der Heimsuchung“ nicht erkannt hatten.

Heute stehen Nationen, Gemeinden, Familien und Einzelne möglicherweise unter geistlichem Gericht. Gott sehnt sich danach, dass Frauen – und Gläubige allgemein – die Zeichen erkennen und durch Tränen, Fasten und Umkehr Fürbitte tun.


Die göttliche Rolle der Frau in der Fürbitte

In der ganzen Schrift beruft Gott besonders Frauen zu dieser bedeutenden Aufgabe. Sie sind mit emotionaler Tiefe, Sensibilität und einem nährenden Geist geschaffen – Eigenschaften, die sie zu kraftvollen Fürbitterinnen machen.

Jeremia 9,16–18 (LUT 2017):
„So spricht der HERR Zebaoth: Achtet darauf und ruft die Klageweiber, dass sie kommen,
und schickt hin zu den weisen Frauen, dass sie kommen!
Sie sollen eilen und über uns die Klage anheben,
dass unsere Augen von Tränen rinnen und unsere Wimpern von Wasser fließen,
denn eine Stimme des Klagens wird aus Zion gehört:
»Wie sind wir verwüstet!
Wir sind sehr beschämt,
denn wir mussten das Land verlassen,
weil unsere Wohnungen niedergerissen sind.«“

Zentrale Erkenntnis: Gott ruft ausdrücklich begabte Klagefrauen – nicht aus Tradition, sondern aus geistlichem Anliegen. Diese Berufung ist auch heute noch aktuell.


Die Rolle der Frau im Vergleich zur Rolle des Mannes

Dies ist keine Frage von Überlegenheit oder Einschränkung, sondern von göttlichem Design und Berufung. So wie Männer zum Leiten und Lehren berufen sind (z. B. 1. Timotheus 2,12; 1. Korinther 14,34–35), so hat Gott Frauen eine besondere Aufgabe in der Fürbitte gegeben.

Titus 2,3–5 (LUT 2017) ruft ältere Frauen dazu auf, „die jungen Frauen zu lehren, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben,
besonnen, keusch, häuslich, gütig, und ihren Männern untertan seien“.

Und

Jeremia 9,19–20 (LUT 2017) fährt fort:
„Höre, du Frau, das Wort des HERRN
und laß dein Ohr das Wort seines Mundes vernehmen!
Lehre deine Töchter die Klage
und eine jede ihre Nächste das Klagelied.
Denn der Tod ist durch unsere Fenster eingestiegen
und in unsere Paläste gekommen;
er rafft die Kinder von der Straße hinweg
und die jungen Männer vom Markt.“

Gott beruft eine Generation von Fürbitterinnen, die dieses geistliche Erbe der Trauer weitergeben. Unsere Welt braucht Esthers, Hannas, Deborahs und Marias, die für ihre Familien, Gemeinden und Nationen weinen.


Eine abschließende Herausforderung

Frau Gottes – hast du schon über dein Zuhause, deine Gemeinde oder dein Land geweint?
Hast du über die Sünde um dich herum getrauert und um Gnade gebeten, bevor das Gericht kommt?

Wenn nicht – jetzt ist die Zeit. Gott ruft seine Töchter, im Gebet aufzustehen und ihren Platz im geistlichen Kampf einzunehmen.

Folge diesem Ruf. Nimm den Auftrag an. Und lehre andere dasselbe zu tun.

Der Herr segne dich.


 

 

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Was sagt die Bibel über Haare?

Die Bibel gibt klare Anweisungen zum Thema Haare – sowohl für Männer als auch für Frauen, besonders in 1. Korinther 11, wo der Apostel Paulus die Bedeutung von Kopfbedeckungen und natürlichem Haar als Symbole göttlicher Ordnung, Autorität und Ehrfurcht im Gottesdienst erklärt.


Für Männer:

Geistliche Leitung und Haarlänge

Die Bibel lehrt, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen, weil dies ihren geistlichen Haupt – Christus – entehren würde.

1. Korinther 11,3 (Lutherbibel 2017):
„Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, und Gott ist das Haupt Christi.“

Diese Stelle zeigt eine göttliche Hierarchie, bei der der Mann unter der Autorität Christi steht. Paulus leitet daraus ab, dass Männer ihr Haar nicht lang wachsen lassen sollen als sichtbaren Ausdruck dieser geistlichen Wahrheit:

1. Korinther 11,14 (Lutherbibel 2017):
„Lehrt euch nicht auch die Natur selbst, dass es eine Schande für den Mann ist, langes Haar zu tragen?“

Im griechisch-römischen Kulturkreis wurde langes Haar bei Männern oft mit Eitelkeit oder Weiblichkeit in Verbindung gebracht. Paulus beruft sich hier auf die natürliche Ordnung und kulturelle Normen, die Gottes Schöpfungsordnung widerspiegeln.


Kopfbedeckung im Gottesdienst

Paulus weist weiter an, dass Männer beim Beten oder Anbeten ihr Haupt nicht bedecken sollen, weil dies symbolisch Christus entehren würde:

1. Korinther 11,7 (Lutherbibel 2017):
„Denn der Mann soll nicht das Haupt bedecken, weil er das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist; die Frau aber ist die Herrlichkeit des Mannes.“

Dies spiegelt die Schöpfungsordnung aus Genesis 1–2 wider, in der der Mann zuerst geschaffen wurde und die Frau als Helferin.

Praktische Anwendung:
Männer sollten ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen beim Gottesdienst tragen und keine weiblichen oder auffälligen Frisuren (z.B. Zöpfe, übermäßige Pflege) annehmen, da dies ihre Rolle als Ebenbild Gottes beeinträchtigen würde.


Für Frauen:

Langes Haar als Zeichen von Herrlichkeit und Bedeckung

Im Gegensatz zu Männern wird Frauen gelehrt, dass langes Haar ein Zeichen von Schönheit und göttlicher Ehre ist:

1. Korinther 11,15 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau langes Haar hat, so ist es ihr zur Ehre; denn das Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben.“

Paulus verbindet hier langes Haar mit Bescheidenheit und Unterordnung sowie mit den kulturellen und geistlichen Erwartungen an Weiblichkeit im Gottesdienst. Das lange Haar wirkt als natürliche Bedeckung, zusätzlich wird in der öffentlichen Anbetung oft eine weitere Kopfbedeckung (Schleier oder Tuch) empfohlen als Zeichen der Unterordnung und Ehrfurcht.

1. Korinther 11,6 (Lutherbibel 2017):
„Wenn aber eine Frau nicht bedeckt ist, so soll sie sich auch schneiden lassen. Wenn es aber schändlich für eine Frau ist, sich zu schneiden oder zu scheren, so soll sie sich bedecken.“

Paulus verwendet hier eine sehr starke Sprache, um die Bedeutung dieses Symbols zu unterstreichen. Es galt als Schande, wenn eine Frau ohne Kopfbedeckung betete oder prophetisch sprach – vergleichbar mit dem Verlust der Haare, was damals Schande oder Unmoral bedeutete (z.B. Tempelprostituierte, Ehebrecherinnen).


Wegen der Engel

Paulus nennt auch einen geheimnisvollen, aber wichtigen Grund für die Kopfbedeckung:

1. Korinther 11,10 (Lutherbibel 2017):
„Deshalb muss die Frau ein Zeichen der Autorität auf dem Haupt haben wegen der Engel.“

Diese Stelle bezieht sich wahrscheinlich auf die Anwesenheit himmlischer Wesen beim Gottesdienst (vgl. Matthäus 18,10; Hebräer 1,14) und unterstreicht die Heiligkeit und Ernsthaftigkeit der gemeinschaftlichen Anbetung. Es zeigt, dass unser Verhalten und unser äußeres Erscheinungsbild im Gottesdienst kosmische Bedeutung haben, nicht nur menschliche Tradition.


Bescheidene Schmuck- und Haarpflege

Paulus spricht auch über äußere Schmuckformen bei Frauen:

1. Timotheus 2,9–10 (Lutherbibel 2017):
„Ebenso sollen die Frauen sich in anständiger Kleidung schmücken, mit Bescheidenheit und Zucht, nicht mit geflochtenem Haar oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern wie es sich für Frauen ziemt, die Gott dienen, mit guten Werken.“

Dieser Text, der auch in 1. Petrus 3,3–4 wiederholt wird, betont innere Schönheit über äußerliche Erscheinung. Paulus verbietet Frisuren oder Schmuck nicht grundsätzlich, warnt aber vor Eitelkeit und weltlichem Prunk zugunsten von Bescheidenheit und Gottseligkeit.


Praktische Schlussfolgerungen:

  • Männer sollen ihr Haar kurz halten, keine Kopfbedeckungen im Gottesdienst tragen und durch Einfachheit und Ehrfurcht Gottes Bild widerspiegeln.

  • Frauen sollen ihr Haar lang wachsen lassen als Zeichen der Herrlichkeit, während des Gottesdienstes das Haupt bedecken und keine künstlichen Haarverlängerungen, Perücken oder weltlichen Stilrichtungen tragen, die Gottes natürliche Ordnung verletzen.

  • Beide Geschlechter sind aufgerufen, Gottes Schöpfungsordnung durch ihr Erscheinungsbild und Verhalten zu ehren, besonders in der Anbetung.


Schlusswort:

Maranatha – Der Herr kommt!



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