FRAGE: Ich habe oft den Begriff Rhema gehört, besonders bei Dienern Gottes und an verschiedenen Stellen. Ich möchte gern wissen, was genau er bedeutet, denn ich habe ihn nicht in der Bibel gefunden.
ANTWORT: Es ist wichtig zu verstehen, dass das Neue Testament größtenteils auf Griechisch verfasst wurde. Manche Worte, die wir in unserer Sprache lesen, haben in der Originalsprache eine weiterreichende Bedeutung.
Zum Beispiel begegnen wir häufig dem Wort „Wort“ – in unserer Übersetzung meist einfach mit „Wort“ wiedergegeben, wenn es um das Wort Gottes geht.
Im Griechischen gibt es jedoch zwei unterschiedliche Begriffe: „Logos“ und „Rhema“.
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Logos steht für das ewige, unveränderliche Wort Gottes, Gottes Plan oder Gedanken, und auch für Jesus Christus selbst, das fleischgewordene Wort.
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Rhema dagegen bedeutet „ein von Gott gesprochenes Wort“ – also ein Wort, das zu einer bestimmten Zeit und Situation gesprochen wird, nicht das immerwährende Wort.
Beispiele für Logos:
Johannes 1,1-18; Jakobus 1,22; Hebräer 4,12
Beispiele für Rhema:
Matthäus 4,3-4
[3] Der Versucher trat zu ihm und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass diese Steine Brot werden.
[4] Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“
Hier sagt Jesus „von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt“ – er meint ein gesprochenes Wort, ein Rhema.
Ein weiteres Beispiel ist Elia, der der Witwe sagte:
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Könige 17,14
„Denn so hat der HERR, der Gott Israels, gesagt: Das Mehl in dem Krug wird nicht ausgehen, und das Öl in der Öllampe wird nicht versiegt.“
Das war ein Rhema – ein Wort für diese bestimmte Zeit, nicht ein dauerhaftes Gesetz, das wir heute auf dieselbe Weise anwenden können.
Ein anderes Beispiel ist Petrus, der nach einer erfolglosen Nacht Fischen auf Jesu Wort hin erneut die Netze auswirft:
Lukas 5,5
[5] Simon Petrus antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.
Er glaubte an das von Jesus gesprochene Wort, das Rhema.
Zusammengefasst: „Logos“ ist die gesamte Heilige Schrift, die Bibel, während „Rhema“ das Wort ist, das Gott einem Menschen zu einer bestimmten Zeit offenbart.
Spricht Gott auch heute noch zu uns durch Rhema?
Ja, Gott hat uns den Hauptweg gegeben, mit ihm zu sprechen – durch die Bibel. Aber er spricht auch weiterhin direkt zu uns, indem er uns zu bestimmten Zeiten sein Wort neu offenbart, z.B. durch Prophetie, Lehre, Weisheit, Visionen oder Träume.
Dabei muss dieses geoffenbarte Wort natürlich im Einklang mit der Bibel stehen. Nur dann bringt es uns zum Wachstum und lässt uns Gott in unserem Leben real erfahren, denn Gott lebt.
Aber es gibt auch eine große Gefahr: Manche Menschen nehmen ein Rhema und machen daraus ihr Logos, also ein dauerhaftes Gesetz oder eine dauerhafte Anweisung, obwohl es nur für eine bestimmte Zeit galt.
Ein Beispiel aus der Bibel: Als die Kinder Israel in der Wüste klagten, gebot Gott Mose, eine kupferne Schlange zu machen, an der sich jeder, der sie ansah, heilte (4. Mose 21,8-9). Dies war ein Rhema für diese Zeit, keine dauerhafte Vorschrift. Doch später wurde die kupferne Schlange zum Gegenstand von Anbetung, was Gott missfiel und zu Strafen führte (2. Könige 18,4).
Unser dauerhafter Auftrag ist das Namen Jesu – unser Logos, den Gott uns gegeben hat, den wir immer gebrauchen sollen. Wenn dir ein anderes „Wort“ offenbart wird, prüfe es gut, ob es mit der Bibel übereinstimmt. Wenn nicht, stammt es nicht von Gott.
Der Herr segne dich!
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