Frage: Gibt es in der Bibel einen Geist der Ablehnung? Wenn ja, wie kann jemand davon befreit werden?
Antwort: Der Begriff „Ablehnung“ bedeutet im Wesentlichen einen Zustand des „Gunstverlusts“.
Eine Person kann auf zwei Hauptwegen die Gunst verlieren:
1. Verlust der Gunst bei Gott
Der Hauptgrund, warum ein Mensch die Gunst Gottes verliert, ist die Sünde. Theologisch wird Sünde als Rebellion gegen den Willen Gottes verstanden, die zur Trennung von Ihm führt. Wenn die Sünde im Leben eines Menschen Fuß fasst, verursacht sie eine Kluft in der Beziehung zu Gott, was den Verlust seiner Gunst zur Folge hat. Das zeigt sich oft in unbeantwortetem Gebet oder einem Stillstand im Leben.
Jesaja 59,1-2 sagt:
„Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, dass sie nicht helfen könnte,
und sein Ohr ist nicht zu schwer, dass es nicht hören könnte;
sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott,
und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört.“
Dieser Abschnitt betont die theologische Wahrheit, dass die Sünde eine Distanz zwischen Gott und dem Gläubigen schafft und verhindert, dass der Einzelne Gottes Gunst oder Hilfe erfährt. Theologisch ist das eine Folge von Gottes Heiligkeit – Er kann nicht bei der Sünde wohnen (Habakuk 1,13).
Ein Beispiel für jemanden, der die Gunst Gottes verlor, ist König Saul, der wegen seines Ungehorsams von Gott verworfen wurde (1. Samuel 16,1). Ein weiteres Beispiel ist Kain, der nach der Ermordung seines Bruders von Gott abgelehnt und bestraft wurde (1. Mose 4,10-12).
„Da sprach der HERR: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden.
Nun verflucht seist du von der Erde, die ihren Mund aufgetan hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen!
Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben; du sollst ein Flüchtling und ein Getriebener auf Erden sein.“
Hier sehen wir, dass Kains Sünde nicht nur zur Ablehnung durch Gott führte, sondern auch zu sozialer und geistlicher Isolation. Theologisch steht dies für das Prinzip, dass unbußfertige Sünde zu geistlicher und zwischenmenschlicher Trennung von Gott und anderen führt.
Wenn jemand die Gunst Gottes verliert, kann er auch die Gunst der Menschen verlieren – vor allem der Menschen, die in Rechtschaffenheit leben. Dennoch könnte er bei Menschen, die in Sünde leben, vorübergehend Akzeptanz finden. Dies zeigt sich im Fall Kains, der Angst hatte, von anderen getötet zu werden, aber paradoxerweise bei seinen eigenen einigermaßen akzeptiert war.
Die Wurzel der Ablehnung: Sünde
Theologisch ist die Wurzel der Ablehnung – sowohl von Gott als auch von Menschen – die Sünde. Da alle Sünde durch den Geist des Feindes (des Teufels) und seiner Dämonen angestachelt wird, kann man sagen, dass Ablehnung auch eine geistliche Kraft sein kann. Die Bibel lehrt, dass die Sünde durch Satans Täuschung von Adam und Eva in die Welt kam (1. Mose 3,1-7) und weiterhin durch dämonische Einflüsse fortbesteht (Epheser 2,2-3).
Epheser 2,2-3:
„In denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt wirkt in den Kindern des Ungehorsams.
Unter ihnen haben auch wir alle unser Leben früher geführt in den Begierden unseres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Gedanken und waren von Natur Kinder des Zorns wie die anderen auch.“
Der Geist der Ablehnung kann also als Einfluss böser Geister verstanden werden, die einen Menschen in der Sünde und der Trennung von Gott halten.
Wenn du feststellst, dass du überall abgelehnt wirst und nicht weißt warum, könnte ein Geist der Ablehnung am Werk sein. Dieser Geist könnte durch ungeklärte Sünde dein Leben beeinflussen. Die Bibel lehrt, dass die Sünde das Werk des Fleisches und des Feindes ist (Römer 8,5-8), und dieser Geist kann zu Ablehnung, Enttäuschung und zerbrochenen Beziehungen führen.
Die Lösung: Heil und Buße
Der einzige Weg, sich vom Geist der Ablehnung zu befreien, ist durch echte Heilung (Erlösung). Theologisch ist Heil die Gnade Gottes durch Jesus Christus, die den Gläubigen durch Glauben und Buße in eine rechte Beziehung zu Gott zurückführt (Epheser 2,8-9).
Epheser 2,8-9:
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es –,
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“
Heil bedeutet, sich von der Sünde abzuwenden und sich Gottes Willen zu unterwerfen. Wenn jemand Heilung begehrt, aber seine sündhaften Gewohnheiten nicht aufgibt – sei es Unzucht, Trunkenheit, Diebstahl, Tratsch, Unversöhnlichkeit, Hass, Eifersucht oder andere Sünden – kann er keine vollständige Heilung erfahren. Theologisch erfordert Heilung Buße, das heißt eine Veränderung von Herz und Sinn (Apostelgeschichte 3,19).
Apostelgeschichte 3,19:
„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.“
Wer jedoch wirklich Buße tut – also bereit ist, sich von der Sünde abzuwenden –, wird volle Heilung empfangen. Das ist keine oberflächliche Bekenntnisformel, sondern eine echte Herzensveränderung, die vom Heiligen Geist bewirkt wird (Römer 8,13).
Römer 8,13:
„Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Werke des Leibes tötet, werdet ihr leben.“
Dieses Heiligungs-Werk führt zu einem erneuerten Geist, einem verwandten Leben und zur Wiederherstellung der Gunst bei Gott und Menschen. Theologisch ist das der Prozess, Christus ähnlicher zu werden und befähigt zu sein, ein Leben zu führen, das Gott ehrt.
Gott segne dich!
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