In biblischem Sinne bedeutet Spott, jemanden zu verspotten, herabzusetzen oder sich über ihn lustig zu machen – sei es eine Person, Satan oder sogar Gott. Dabei wird jemand behandelt, als hätte er keine Würde oder Bedeutung. Häufig ist Spott von Verachtung, Sarkasmus und Beleidigungen begleitet.
In der Heiligen Schrift finden sich zahlreiche Beispiele für Spott: gegenüber Menschen, gegenüber Satan und seinem Reich sowie gegenüber Gott selbst. Sehen wir uns diese Kategorien einmal genauer an:
Beispiel: Ismael verspottet Sarah Nachdem Hagar Ismael Abraham geboren hatte, verspottete Ismael Sarah. Das wurde als schweres Vergehen gewertet und führte zu ihrem Rausschmiss.
Genesis 21,9–10 (Lutherbibel 2017):
„Sarah sah den Knaben Hagar, der Ägypterin, die sie Abraham geboren hatte, wie er lachte. Da sprach sie zu Abraham: ‚Treib diese Magd samt ihrem Sohn fort! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.‘“
Theologischer Hinweis: Dieser Spott war nicht bloß kindisches Gekicher, sondern ein Angriff auf Sarahs Ehre und Gottes Verheißung. Isaak war das Kind der Verheißung (vgl. Römer 9,7–8), und Ismaels Hohn gefährdete den Heilsgang Gottes.
Auch andere Diener Gottes wurden verspottet, etwa:
2. Chronik 36,16 (Lutherbibel 2017):
„Sie verspotteten seine Propheten, und seine Worte verhöhnten sie, bis das Zornesgericht des HERRN kam über sein Volk.“
Nehemia 4,1 (Lutherbibel 2017):
„Als Sanballat aber und Tobija und die Araber, Ammoniter und Leute von Ashdod hörten, dass man die Mauer Jerusalems aufgerichtet hatte – und die Lücken wurden geschlossen –, da ärgerten sie sich sehr.“
Beispiel: Elija verspottet die Propheten Baals Der Prophet Elija verspottete die Baalspriester, um die Kraftlosigkeit ihres Gottes offen zu legen.
1. Könige 18,27–28 (Lutherbibel 2017):
„Um die Mittagszeit verspottete Elia sie und sprach: ‚Ruft lauter! Denn er ist ein Gott; vielleicht denkt er ja nach oder ist beschäftigt oder ist auf Reisen oder schläft und muss geweckt werden.‘ Und sie schrien laut, opferten und schnitten sich; bis Blut herauskam.“
Theologischer Hinweis: Elijas Spott war kein hochmütiger Zorn, sondern ein prophetischer Akt zur Enthüllung von Götzendienst und zur Bestätigung der alleinigen, wahren Gottesherrschaft (vgl. 2 Mo 20,3–5). Er zeigte: falsche Götter sind machtlos.
Gott lässt sich nicht verspotten Die Schrift warnt eindringlich davor, Gott zu verspotten, denn er ist gerecht und souverän.
Galater 6,7–8 (Lutherbibel 2017):
„Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“
Theologischer Hinweis: Dieses Wort warnt: Wer nach sündigen Begierden lebt, erntet Gericht – ein Ausdruck von Gottes gerechtem Regieren. Spott oder Ablehnung Gottes führt letztlich zur Konsequenz.
Beispiel: Syrer verspotten Gottes Macht Die Diener des syrischen Königs spotteten gegenüber dem Gott Israels, dass er nur auf Hügeln wirke, nicht aber auf der Ebene. Gott jedoch schenkte Israel auch in der Ebene den Sieg und bewies so seine universelle Macht.
1. Könige 20,23–30 (Lutherbibel 2017)
[Diese Stellen schildern, wie Gott Israel überwältigend über die Syrer siegte und damit zeigte, dass seine Macht überall gilt.]
Theologischer Hinweis: Die Lehre: Gottes Souveränität übersteigt jede geographische oder situative Begrenzung. Er ist der Herr über die gesamte Schöpfung (vgl. Psalm 103,19) – und seine Macht ist universell.
Gott warnt die Gläubigen ausdrücklich davor, ihr Herz wie die Israeliten zu verhärten und ihn zu prüfen.
Psalm 95,8–11 (Lutherbibel 2017):
„Hütet euch, dass ihr euer Herz nicht verstockt wie in der Wut, wie am Tag der Versuchung in der Wüste! Denn dort versuchten mich eure Väter und prüften mich, obgleich sie meine Werke gesehen hatten. Vierzig Jahre lang war ich der Generation unwillig und sprach: ‚Sie sind ewig ein umherirrendes Geschlecht‘. Und ich sprach: ‚Sie sollen nicht in meine Ruhe kommen!‘“
Theologischer Hinweis: Gottes Warnung zeigt: Menschen, die Gott testen zeigen mangelndes Vertrauen – und ernten Gottes Gericht. Gläubige sind berufen, Gottes Verheißung voll Vertrauen anzunehmen (vgl. Hebräer 3,7–11).
[Die Söhne des Sceva versuchten, Dämonen auszutreiben ohne Autorität – und wurden bloßgestellt.]
Warnung: In den letzten Tagen wird Spott zunehmen.
2. Petrus 3,3 (Lutherbibel 2017): „Zunächst ist euch aber dieses zu wissen: In den letzten Tagen werden Spötter kommen mit Spott und folgen ihren eigenen Begierden.“ Judas 1,18 (Lutherbibel 2017): „…in den letzten Zeiten Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden wandeln.“
2. Petrus 3,3 (Lutherbibel 2017): „Zunächst ist euch aber dieses zu wissen: In den letzten Tagen werden Spötter kommen mit Spott und folgen ihren eigenen Begierden.“
Judas 1,18 (Lutherbibel 2017): „…in den letzten Zeiten Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden wandeln.“
Diese Texte mahnen Christen zur Wachsamkeit und Standhaftigkeit im Glauben.
Möge Gott dich segnen.
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