Antwort:
Zunächst ist es wichtig zu definieren, wer ein Christ ist. Ein Christ ist jemand, der seinen Glauben an Jesus Christus als Herrn und Erlöser gesetzt hat, seine Sünden aufrichtig bereut, sich im Glauben hat taufen lassen und das Siegel des Heiligen Geistes empfangen hat (Epheser 1,13).
Da Christus im wiedergeborenen Gläubigen wohnt, ist es theologisch unmöglich, dass dieser von Dämonen besessen sein kann. Jesus Christus ist heilig und rein, und Seine Gegenwart vertreibt alle dämonischen Einflüsse. Die Schrift bezeugt dies klar:
1. Johannes 4,4
„Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist.“
Dieser Vers lehrt, dass der innewohnende Heilige Geist viel mächtiger ist als jeder Geist, der in der Welt wirkt.
2. Korinther 6,14
„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“
Hier macht Paulus deutlich, dass Licht (Gerechtigkeit) und Finsternis (Bosheit) nicht zusammen existieren können.
Diese Stellen zeigen unmissverständlich: Ein echter Gläubiger kann nicht von Dämonen besessen sein.
Warum scheinen dann manche Christen dämonisch bedrängt zu werden?
Hier muss man den biblischen Unterschied zwischen dämonischer Besessenheit und dämonischer Bedrückung (oder Angriff) verstehen.
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Besessenheit bedeutet, dass ein böser Geist eine Person kontrolliert und in ihr wohnt – das ist bei einem wiedergeborenen Christen wegen der Gegenwart Christi nicht möglich.
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Bedrückung oder Angriffe hingegen sind äußere Belästigungen oder Einflüsse dämonischer Mächte, die versuchen, den Gläubigen zu stören oder abzulenken.
Drei Hauptgründe, warum Gläubige dämonische Bedrückung erleben können:
1. Fehlendes Verständnis geistlicher Autorität
Viele Christen sind sich der Autorität nicht bewusst, die Christus ihnen über dämonische Mächte gegeben hat. Jesus hat seinen Jüngern diese Vollmacht übertragen:
Lukas 9,1
„Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Dämonen und dass sie Krankheiten heilen konnten.“
Diese Autorität gilt auch für alle Gläubigen:
Lukas 10,19
„Siehe, ich habe euch Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden.“
Wer diese Autorität im Glauben, im Namen Jesu, ausübt, wird erleben, dass Dämonen sich unterordnen müssen.
Römer 8,37
„Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“
Deshalb ist das Erkennen und Ausleben dieser geistlichen Autorität entscheidend im geistlichen Kampf.
2. Geistliche Unreife
Neue oder ungefestigte Christen können noch in alten Gewohnheiten, falschen Einstellungen oder Unwissenheit leben – was „offene Türen“ für dämonische Bedrängnis schaffen kann. Die Bibel vergleicht geistlich unreife Gläubige mit jungen Pflanzen, die leicht vom Wind bewegt werden.
Wachstum im Glauben geschieht durch Bibelstudium, Gebet, Heiligung und Anbetung – geistliche Disziplinen, die den Gläubigen schützen.
2. Petrus 1,5–10
„So wendet allen Fleiß daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber Erkenntnis, in der Erkenntnis aber Mäßigkeit, in der Mäßigkeit aber Geduld, in der Geduld aber Frömmigkeit, in der Frömmigkeit aber brüderliche Liebe, in der brüderlichen Liebe aber die allgemeine Liebe … Denn wenn ihr das tut, werdet ihr niemals straucheln.“
Wenn ein Christ diese Dinge vernachlässigt, wird er zwar nicht besessen, aber sehr wohl anfällig für Bedrängung.
3. Bewusste Sünde
Anhaltende, vorsätzliche Sünde öffnet dem Feind die Tür. Die Bibel warnt uns ausdrücklich:
Epheser 4,27
„Gebt nicht Raum dem Teufel!“
Wer nach seiner Bekehrung zu alten, sündigen Mustern wie z. B. Trunkenheit zurückkehrt, macht sich angreifbar für dämonische Unterdrückung.
Jesus warnte in einem Gleichnis:
Matthäus 12,43–45
„Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich gegangen bin. Und wenn er kommt, findet er’s leer, gesäubert und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die ärger sind als er selbst; und sie ziehen ein und wohnen darin. Und es wird hernach mit diesem Menschen ärger, als es zuvor war.“
Diese Stelle zeigt deutlich, wie gefährlich es ist, in Sünde zu verharren.
Zusammenfassung
Ein wiedergeborener Christ, der vom Heiligen Geist erfüllt ist, kann nicht von Dämonen besessen sein, aber sehr wohl von dämonischen Mächten angegriffen, bedrängt oder belästigt werden.
Wie kann man solche Angriffe überwinden?
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Durch das Erkennen und Ausüben der geistlichen Autorität in Christus
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Durch geistliches Wachstum – im Gebet, im Wort Gottes, in der Heiligung
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Durch ein Leben in Buße und dem konsequenten Ablegen von Sünde
Die Bibel ruft uns dazu auf:
Epheser 6,11–13
„Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. … Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“
Möge Gott dich stärken, in Seiner Wahrheit standhaft zu bleiben!
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