Warum sagte Jesus Seinen Jüngern, sie sollten nicht von Haus zu Haus ziehen?

Warum sagte Jesus Seinen Jüngern, sie sollten nicht von Haus zu Haus ziehen?

FRAGE: Warum sagte Jesus Seinen Jüngern, sie sollten nicht von Haus zu Haus ziehen, als Er sie aussandte, das Evangelium zu predigen?

Lukas 10,7
„Bleibt in diesem Haus und esst und trinkt, was man euch gibt; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von Haus zu Haus.“

ANTWORT: In Lukas 10, Matthäus 10 und Markus 6 gibt Jesus Seinen Jüngern klare Anweisungen, wie sie sich während ihrer Missionsarbeit verhalten sollen. Diese Richtlinien sind Teil des größeren Auftrags, die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten, und jede einzelne trägt eine tiefe theologische Bedeutung.


1. Die Disziplin der Missionsarbeit

In Lukas 10,1-2 beruft Jesus zweiundsiebzig Jünger und sendet sie voraus in jede Stadt und jeden Ort, zu dem Er selbst gehen wollte. Er sagt:

„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet daher den Herrn der Ernte, Arbeiter in Seinen Erntefeld zu senden.“

Die Jünger sollen den Weg für das Kommen Christi bereiten, erhalten aber sehr konkrete Anweisungen für diese Aufgabe.

In Matthäus 10,5-6 sagt Jesus:
„Geht nicht auf den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern wendet euch zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“

Zunächst liegt der Fokus auf Israel, um das Volk auf das Kommen ihres Messias vorzubereiten. Später wird die Mission auf die Heiden ausgeweitet (Matthäus 28,19).

In Markus 6,7-13 gibt Jesus den Jüngern Macht über unreine Geister und weist sie an, leicht zu reisen, nur mit einem Stab. Dies zeigt ihre Abhängigkeit von Gottes Versorgung und die Ernsthaftigkeit ihrer Mission: Sie sollen sich ausschließlich auf die Verkündigung des Reiches Gottes konzentrieren.


2. Das Gebot, an einem Ort zu bleiben

Wenn Jesus sagt, sie sollen nicht von Haus zu Haus ziehen, lehrt Er eine wichtige Lektion über Zufriedenheit und Konzentration.

Lukas 10,7:
„Bleibt in diesem Haus und esst und trinkt, was man euch gibt; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von Haus zu Haus.“

Dieses Gebot betont, dass die Botschaft des Reiches Gottes nicht von persönlichem Komfort oder der Versuchung, bessere Unterkünfte zu suchen, überschattet werden sollte. Jesus selbst lebte ein Leben der Einfachheit und Selbsthingabe:

Matthäus 8,20:
„Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen könnte.“

Dies zeigt Seine Bereitschaft zur Demut, sich auf die Gastfreundschaft anderer zu verlassen, und lehrt Seinen Nachfolgern dasselbe.


3. Die theologische Bedeutung von Gastfreundschaft

Gastfreundschaft ist ein tief verwurzeltes biblisches Prinzip:

1. Petrus 4,9:
„Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren.“

Jesus nutzt diese Gelegenheit, um die Jünger darauf hinzuweisen, dass ihre Mission nicht Luxus oder Bequemlichkeit sucht, sondern auf das Evangelium und die Menschen fokussiert ist, denen sie dienen. Wenn ein Haus sie aufnimmt, ist dies ein Zeichen für Gottes Versorgung.

Lukas 10,5-6:
„Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt zuerst: ‚Friede diesem Haus!‘ Wenn dort jemand ist, der Frieden liebt, wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn nicht, wird er zu euch zurückkehren.“

Der Frieden ist nicht nur eine Begrüßung, sondern eine Erklärung von Gottes Gegenwart. An einem Ort zu bleiben betont die Stabilität und das Engagement für die Mission, statt ständig nach besseren Umständen zu suchen.


4. Die Gefahr, besseren Komfort zu suchen

Ein weiterer Grund, nicht von Haus zu Haus zu ziehen, ist, dass dies Unzufriedenheit und mangelndes Vertrauen in Gottes Versorgung fördern könnte.

Philipper 4,11-12:
„Ich habe gelernt, in welchen Umständen ich auch bin, zufrieden zu sein. Ich weiß, was es heißt, Mangel zu leiden, und ich weiß, was es heißt, Überfluss zu haben; in allem und jedem habe ich das Geheimnis gelernt, satt zu werden und zu leiden.“

Indem sie an einem Ort bleiben, lernen die Jünger, auf Gottes Versorgung zu vertrauen. Von Haus zu Haus zu ziehen, könnte Misstrauen gegenüber Gottes Versorgung und das Streben nach materiellen Vorteilen signalisieren, was von der Mission ablenkt.

Matthäus 6,33 erinnert uns:
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“


5. Konzentration auf die Mission

Das Gebot, an einem Ort zu bleiben, betont auch die Wichtigkeit der Konzentration. Ständiges Umherziehen würde den Rhythmus der Mission stören.

Lukas 10,4:
„Nehmt weder Geldbeutel noch Tasche noch Schuhe; und grüßt niemand auf dem Weg.“

Wie Paulus mahnt:

2. Timotheus 4,2:
„Predige das Wort, sei bereit zu jeder Gelegenheit, weise zurecht, ermahne und ermutige mit Geduld und sorgfältiger Unterweisung.“

Die Jünger sollen sich auf Predigen, Heilen und den Frieden konzentrieren, nicht auf persönlichen Komfort.


6. Gottes Versorgung und Timing

Jesus wusste, dass diejenigen, die ihr Haus öffnen, auch ihr Herz für Gottes Werk öffnen.

Matthäus 10,41:
„Wer einen Propheten als Propheten aufnimmt, wird den Lohn eines Propheten empfangen…“

Die Gastfreundschaft ist ein Zeichen der Aufnahme von Gottes Segen, und an einem Ort zu bleiben, würdigt diese Beziehung.


Schlussfolgerung: Das Leben als Jünger

Jesus’ Anweisung, nicht von Haus zu Haus zu ziehen, ist ein Aufruf zu Zufriedenheit, Einfachheit und Fokussierung auf die Mission. Sie erinnert daran, dass unser Leben vergänglich ist und unser Augenmerk auf Gottes Dienst und die Verkündigung Seiner Botschaft liegen sollte.

1. Timotheus 6,6-8:
„Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, und wir können auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir damit zufrieden sein.“

Die Herausforderung für heutige Christen ist, dieselbe Haltung einzunehmen: treu im Dienst, vertrauensvoll in Gottes Versorgung und zufrieden, selbst in unsicheren Lebenslagen.

Der Herr segne dich. Teile diese Botschaft, um das Evangelium weiterzugeben.


Print this post

Über den Autor

Rehema Jonathan editor

Schreibe eine Antwort