In Matthäus 27,63 wird Jesus von den religiösen Führern als „dieser Verführer“ bezeichnet. Das griechische Wort hier ist planos, was „Verführer, Betrüger oder Irreführer“ bedeutet. Es war keineswegs ein Lob, sondern eine direkte Anklage, Jesus als jemanden darzustellen, der das Volk in die Irre führe. Ironischerweise nannten sie ausgerechnet die Wahrheit selbst (Johannes 14,6) einen Lügner.
„…und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich werde nach drei Tagen auferweckt.“ (Matthäus 27,63, Lutherbibel 2017)
Dieses Ereignis zeigt die tiefe geistliche Blindheit der religiösen Führer. Obwohl sie Jesu klare Vorhersagen über seine Auferstehung gehört hatten (z. B. Matthäus 16,21; 17,23), weigerten sie sich zu glauben. Doch ironischerweise führte gerade ihre Sorge um seine Auferstehung dazu, dass sie das Grab versiegeln ließen – und machten so das Wunder noch offensichtlicher, als das Grab leer gefunden wurde.
Die Anklage, Jesus sei ein Verführer, erfüllte die Prophezeiung in Jesaja 53,3: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.“
Jesus wurde missverstanden, verleumdet und angeklagt – doch er blieb treu im Auftrag des Vaters. Die religiösen Führer erkannten den Messias nicht, weil sie einen politischen Befreier erwarteten und keinen leidenden Erlöser (vgl. Johannes 1,11; Lukas 24,25–27).
Missverständnisse und Anklagen
Jesus wurde nicht nur ein „Verführer“ genannt. Während seines Wirkens wurde er auch beschuldigt:
Von Dämonen besessen zu sein
„Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu?“ (Johannes 10,20)
Gotteslä
sterung
„Du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“ (Johannes 10,33)
Das Sabbatgebot zu brechen – (Johannes 5,16–18)
Mit der Macht Beelzebubs zu wirken
„Er treibt die bösen Geister nicht anders aus als durch Beelzebul, ihren Obersten.“ (Matthäus 12,24)
Warnung und Trost für Gläubige
Jesus warnte seine Jünger: Wenn er selbst verleumdet und verfolgt wurde, sollten sie nichts anderes erwarten.
„Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen.“ (Johannes 15,20, Lutherbibel 2017) „Es ist dem Jünger genug, dass er ist wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!“ (Matthäus 10,25, Lutherbibel 2017)
„Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen.“ (Johannes 15,20, Lutherbibel 2017)
„Es ist dem Jünger genug, dass er ist wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!“ (Matthäus 10,25, Lutherbibel 2017)
Ablehnung, Spott und Verfolgung sind daher keine Zeichen des Scheiterns im Glaubensleben, sondern oft Zeichen treuer Nachfolge.
Fazit
Als Jesus „Verführer“ genannt wurde, spiegelte das nicht sein Wesen wider, sondern die Blindheit seiner Ankläger. Auch heute können Nachfolger Christi missverstanden, verspottet oder falsch dargestellt werden. Doch so wie Jesus durch die Auferstehung gerechtfertigt wurde, so werden auch die Treuen an seinem Sieg Anteil haben.
„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Übles gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.“ (Matthäus 5,11–12, Lutherbibel 2017)
Shalom – Friede sei mit euch.
Print this post
Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern.
Δ