Verständnis von Sprüche 3,27 – „Verweigere keinem das Gute, der ein Recht darauf hat“

Sprüche 3,27 (LUT 2017):

„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.“

Was bedeutet dieser Vers?

Dieser Vers aus dem Buch der Sprüche vermittelt ein moralisches und geistliches Prinzip: Wir sollen Menschen das Gute nicht verweigern, wenn sie ein Recht darauf haben – besonders dann, wenn wir in der Lage sind, zu helfen.

Der Vers besteht aus zwei zentralen Teilen:

  1. „Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun…“

  2. „…wenn deine Hand es vermag.“

Lassen Sie uns diese beiden Aussagen näher betrachten.


1. „Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun“

Der hebräische Ausdruck lässt sich wörtlich übersetzen mit: „Halte das Gute nicht zurück von seinem Besitzer.“ Es geht also nicht um eine freiwillige Spende im modernen Sinne, sondern um eine moralische Verpflichtung. Manche Menschen haben ein berechtigtes Anrecht auf unsere Hilfe.

Wem schulden wir das Gute?

a) Der leiblichen Familie

Die Bibel gibt der Verantwortung gegenüber der eigenen Familie den Vorrang.

1. Timotheus 5,8 (LUT 2017):
„Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für die Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“

Die Vernachlässigung der eigenen Familie wird als Abkehr vom Glauben gesehen. Familienfürsorge ist nicht optional, sondern biblisches Fundament. Das schließt ein:

  • Alte Eltern (vgl. 2. Mose 20,12: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren…“)

  • Kinder

  • Geschwister

  • Ehepartner

b) Den Glaubensgeschwistern (die „Hausgenossen des Glaubens“)

Galater 6,10 (LUT 2017):
„Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, besonders aber an des Glaubens Genossen.“

Die ersten Christen lebten wie eine erweiterte Familie. Sie teilten ihre Güter und sorgten füreinander (vgl. Apostelgeschichte 2,44–45). Der Apostel Johannes ergänzt:

1. Johannes 3,17–18 (LUT 2017):
„Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.“

Dazu gehören auch:

  • Witwen in der Gemeinde, die den biblischen Voraussetzungen entsprechen (vgl. 1. Timotheus 5,3–10)

  • Treue Diener des Evangeliums (vgl. 1. Korinther 9,14: „So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium nähren.“)

c) Die Armen und Bedürftigen

Die Bibel ruft wiederholt zur Fürsorge für Arme, Waisen, Witwen und Fremdlinge auf.

Galater 2,10 (LUT 2017):
„Nur sollten wir an die Armen denken – was ich auch gern getan habe.“

Armen zu helfen ist kein Akt der Überlegenheit, sondern Ausdruck von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Gott selbst tritt für die Schwachen ein:

Sprüche 19,17 (LUT 2017):
„Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und er wird ihm seine Wohltat vergelten.“

Das schließt ein:

  • Obdachlose

  • Menschen mit Behinderungen

  • Bedürftige Nachbarn

  • Fremde in Not (vgl. 5. Mose 10,18–19)


2. „Wenn deine Hand es vermag“

Dieser Teil betont Weisheit und Grenzen. Gott erwartet nicht, dass wir geben, was wir nicht haben. Großzügigkeit muss vom Geist geleitet und mit Klugheit ausgeübt werden.

2. Korinther 8,12–13 (LUT 2017):
„Denn wenn der gute Wille da ist, so ist er willkommen nach dem, was einer hat, nicht nach dem, was er nicht hat. Nicht, dass die andern Ruhe haben und ihr bedrückt werdet.“

Geben soll also aus Bereitschaft und nicht aus Schuldgefühl erfolgen. Gott sieht das Herz, nicht die Höhe der Gabe.

Ein ausgewogenes Leben:

  • Vernachlässige nicht deine eigene Familie, um anderen zu helfen.

  • Gib nicht über deine Möglichkeiten hinaus, es sei denn, du bist im Glauben geführt und getragen.

  • Ignoriere keine echten Nöte aus Angst, selbst zu kurz zu kommen.

Lukas 6,38 (LUT 2017):
„Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltesund überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben…“

Das Prinzip: Gott vertraut denen mehr an, die treue Verwalter sind und den Segen weitergeben.


Theologische Betrachtung

Dieser Vers spiegelt zentrale biblische Werte wider: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und verantwortliches Haushalten. Gott ruft uns nicht nur dazu auf, „nette Menschen“ zu sein, sondern Werkzeuge seiner Gerechtigkeit auf Erden:

  • Er spiegelt Gottes Charakter – barmherzig und gerecht

  • Er zeigt Reich-Gottes-Denken – das Himmelreich wirkt durch uns

  • Er fördert praktische Heiligkeit – gelebte Liebe im Alltag


Fazit

Sprüche 3,27 ist kein einfacher Aufruf zur Großzügigkeit, sondern ein Ruf zu Verantwortung und Gerechtigkeit.

Hilf denen:

  • Für die du biblisch verantwortlich bist,

  • Die in echter Not sind,

  • Und wenn du die Mittel hast zu helfen.

Handle mit Weisheit, mit einem willigen Herzen   denn deine Hilfe ist letztlich Dienst an Gott.

Matthäus 25,40 (LUT 2017):
„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Der Herr segne dich und mache dich zu einem treuen Verwalter all der guten Gaben, die Er dir anvertraut hat.


 

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Ein Freund der Welt zu sein bedeutet, ein Feind Gottes zu sein

Jakobus 4,4 (Lutherbibel 2017) sagt:
„Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also Freund der Welt sein will, macht sich zum Feind Gottes.“

Dieser Vers spricht ein ernstes Problem im Leben eines Gläubigen an: die Weltlichkeit. Die Liebe zur Welt und ihren Begierden stellt einen automatisch gegen Gott. Die „Welt“ ist hier nicht der physische Planet, sondern ein System von Werten, Vergnügungen und Begierden, die Gottes Willen widersprechen. Mit anderen Worten: Wenn wir uns sündhaften Begierden hingeben, wie etwa Unzucht, Unmoral, Gier, Materialismus und der Suche nach weltlichen Vergnügungen (wie Musik, Sportfan-Sein, Trinken oder dem Nachgeben sündiger Gewohnheiten), machen wir uns zu Feinden Gottes. Wir können nicht Gott und der Welt zugleich dienen (Matthäus 6,24).

In 1. Johannes 2,15–17 (Einheitsübersetzung) heißt es:
„Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist – die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens –, kommt nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt ewig.“

Johannes unterscheidet drei besondere Versuchungen der Welt:

  • Die Begierde des Fleisches (das Verlangen nach körperlichem Genuss),
  • Die Begierde der Augen (das Verlangen nach dem, was man sieht),
  • Den Hochmut des Lebens (Selbstgenügsamkeit und Überheblichkeit durch weltlichen Erfolg).

Diese Versuchungen kommen nicht von Gott. Johannes warnt, dass das System der Welt vergänglich ist, aber wer Gottes Willen tut, wird ewig leben. Die Dinge dieser Welt vergehen, der wahre Wert liegt in Gottes Absichten und seinem Reich.

Der Hochmut des Lebens: Eine gefährliche Falle

Der Hochmut des Lebens bedeutet speziell den Glauben eines Menschen, dass seine Erfolge  sei es durch Bildung, Reichtum oder Ruhm  ihn unabhängig von Gott machen oder über seinen Geboten stehen lassen. Stolz ist in der Bibel eine gefährliche Sache.

Sprüche 16,18 (Lutherbibel 2017) sagt:
„Stolz kommt vor dem Fall, und Hochmut vor dem Zerbrechen.“

Das zeigt sich in vielen Leben, die sich wegen Arroganz und Selbstgenügsamkeit von Gott abgewandt haben.

Ein Beispiel ist König Belsazar in Daniel 5. Trotz seines Reichtums und seiner Macht verspottete er Gott, indem er die heiligen Gefäße aus dem Tempel in Jerusalem für ein Gelage benutzte. In jener Nacht erschien eine geheimnisvolle Hand und schrieb die Worte „MENE, MENE, TEKEL, UFARSIN“ an die Wand, was das Ende seiner Herrschaft und Gottes Gericht ankündigte. Sein Hochmut rettete ihn nicht, sondern führte zu seinem Untergang.

Daniel 5,30 (Einheitsübersetzung):
„In derselben Nacht aber wurde Belsazar, der König der Babylonier, getötet.“

Ebenso hatte der reiche Mann in Lukas 16,19–31 ein Leben voller Luxus und genoss alle Freuden der Welt, doch er ignorierte die Not des Armen Lazarus. Nach seinem Tod fand er sich in Qual wieder, während Lazarus im Schoß Abrahams getröstet wurde. Jesus zeigt mit diesem Gleichnis das tragische Ende derer, die nur für weltliche Genüsse leben, ohne Gott und sein Reich zu beachten.

Die Welt vergeht

Die Bibel ist klar: Die Welt und alle ihre Begierden sind vergänglich.

  1. Johannes 2,17 sagt:
    „Die Welt vergeht mit ihrer Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt ewig.“

Das unterstreicht die Vergänglichkeit weltlicher Ziele. Alles in dieser Welt  unser Besitz, unsere Erfolge, unsere Freuden  wird vergehen, doch Gottes Wille und die, die ihn tun, bleiben ewig.

Jesus fragt in Markus 8,36 (Lutherbibel 2017):
„Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und verliert seine Seele?“

Diese Frage erinnert uns daran, dass das ewige Leben und nicht irdische Freuden unser Fokus sein sollte. Reichtum, Ruhm oder weltliche Genüsse können den Wert der Seele nicht aufwiegen. Der reiche Mann konnte trotz seines Besitzes dem Gericht nicht entgehen.

Wofür lebst du?

Die Bibel fordert uns ständig auf, unsere Prioritäten zu prüfen. Bist du ein Freund Gottes oder hast du dich mit der Welt verbunden? Wenn du dich noch in den Verlockungen dieser Welt verstrickst  sei es durch Sünde, das Verlangen nach Reichtum, Ruhm oder vergänglichen Freuden , dann bist du im Grunde ein Feind Gottes.

Doch die gute Nachricht ist: Gott ist barmherzig. Wenn du Christus noch nicht angenommen hast, ist heute der Tag der Veränderung. Kehre um, wende dich von deiner Sünde ab und suche die Taufe im Namen Jesu, wie in Apostelgeschichte 2,38 beschrieben.

Apostelgeschichte 2,38 (Lutherbibel 2017):
„So tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Dies ist der Weg, ein wahrer Freund Gottes zu werden.

Fazit: Ewige Entscheidungen

Die Bibel mahnt uns, sorgfältig mit unseren Entscheidungen umzugehen. Die Welt bietet zwar vergängliche Freuden, aber niemals ewiges Leben.

  1. Korinther 10,11 (Lutherbibel 2017):
    „Diese Dinge aber sind uns zur Lehre geschehen, auf dass wir nicht nach dem bösen Willen Gottes sind, sondern nach dem guten.“

Diese Beispiele aus der Vergangenheit warnen uns.

Frage: Bist du Freund Gottes oder Feind Gottes? Wenn du noch an den Dingen dieser Welt hängst  sei es Materialismus, Sünde oder irgendeine Form von Weltlichkeit   dann stehst du Gott entgegen. Aber wenn du Jesus heute annimmst, kannst du mit ihm versöhnt werden und sein wahrer Freund werden.

Maranatha!


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Ist Verlangen eine Sünde gemäß Jakobus 1,15?

Frage:

„Das Begehren, wenn es empfangen hat, gebiert die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod.“ (Jakobus 1,15, ELB)

Bedeutet das, dass Verlangen an sich keine Sünde ist?

Antwort:
Verlangen an sich ist nicht sündhaft. Laut der Heiligen Schrift ist es ein Teil der menschlichen Natur, die Gott geschaffen hat. Doch wie Jakobus 1,15 zeigt, wird Verlangen sündhaft, wenn es fehlgeleitet wird – wenn es Sünde hervorbringt.

1. Die Natur des Verlangens in der Schrift
Verlangen (griechisch: epithymia) kann neutral, gut oder böse sein, abhängig von seinem Objekt und seiner Ausrichtung. Jesus selbst verwendete das Wort in einem heiligen Zusammenhang:

„Ich habe mit innigem Verlangen begehret, dieses Passahmahl mit euch zu essen, bevor ich leide.“ (Lukas 22,15, ELB)

Gott hat das menschliche Verlangen geschaffen, um uns zum Handeln zu motivieren. Hunger zum Beispiel bringt uns dazu, zu essen und unseren Körper zu erhalten. Sexuelles Verlangen ist für die heilige Ehe bestimmt:

„Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde …“ (1. Mose 1,28, ELB)

Aber wenn diese Verlangen nicht nach Gottes Willen gelebt werden, führen sie in die Sünde:

„Erzieht euch dazu, dem Herrn Jesus Christus anzuziehen und sorgt nicht für das Fleisch, seine Begierden zu erfüllen.“ (Römer 13,14, ELB)

Verlangen wird also nicht durch seinen Ursprung sündhaft, sondern durch seine Auslebung  wenn es genährt wird und Wege verfolgt, die Gottes Plan widersprechen.

2. Die Rolle des Verlangens im Sündenfall
Die Geschichte vom Sündenfall zeigt das deutlich. Eva sah, dass der Baum „gut zu essen“ und „eine Lust für die Augen“ und begehrenswert war, um Weisheit zu erlangen (1. Mose 3,6, ELB). Ihr Verlangen wurde verzerrt und führte zur Ungehorsamkeit und zum geistlichen Tod  genau wie Jakobus später warnt.

Der Apostel Johannes bestätigt dieses Muster:

„Denn alles, was in der Welt ist, das Fleischliche Begehren, das Begehren der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“ (1. Johannes 2,16, ELB)

3. Wenn Verlangen zur Sünde wird
Jakobus 1,14-15 beschreibt den inneren Prozess der Versuchung:

„Jeder aber, der versucht wird, wird von seinem eigenen Begehren hineingezogen und verlockt. Danach, wenn das Begehren empfangen hat, gebiert es die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod.“ (Jakobus 1,14-15, ELB)

Das Bild der Empfängnis ist bewusst gewählt. So wie Empfängnis zur Geburt führt, führt gehegtes und genährtes Verlangen zur Sünde  und andauernde Sünde führt zum Tod (geistlich und letztlich ewig, wenn keine Umkehr geschieht).

Dieses Prinzip gilt für alle Lebensbereiche:

  • Essen: Gott gab uns Hunger, aber Maßlosigkeit führt zur Völlerei (Philipper 3,19, ELB).
  • Sexualität: Gott schuf die Sexualität für die Ehe (Hebräer 13,4, ELB), aber Unzucht und Ausschweifung sind verurteilt (1. Thessalonicher 4,3-5, ELB).
  • Ambitionen: Gott ruft uns zum Arbeiten und Erfolg, aber eigennützige Ambitionen und Neid sind weltlich und ungeistlich (Jakobus 3,14-16, ELB).

4. Das Herz gegen fehlgeleitetes Verlangen bewahren
Jesus betont das innere Leben:

„Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Matthäus 5,28, ELB)

Darum warnt die Schrift:

„Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.“ (Sprüche 4,23, ELB)

Und weiter:

„Das Herz ist arglistig und unheilbar; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9, ELB)

Das Nähren sündhafter Begierden  durch Pornografie, unsittliche Gespräche oder unreine Medien  fördert die Sünde. Paulus sagt:

„Lasst nicht zu, dass die Sünde in eurem sterblichen Leib herrsche, so dass ihr seinen Begierden gehorcht.“ (Römer 6,12, ELB)

5. Leben durch den Geist, nicht durch das Fleisch
Das christliche Leben bedeutet, sich dem Geist Gottes zu unterwerfen. Paulus schreibt:

„Wandelt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht erfüllen.“ (Galater 5,16, ELB)

Er nennt die Begierden des Fleisches als Gegenspieler des Geistes und listet Sünden wie Unzucht, Unreinheit, Trunkenheit und Neid auf (Galater 5,19-21). Demgegenüber steht die Frucht des Geistes (Galater 5,22-23), die das Zeichen eines geheiligten Herzens ist.

6. Herrsche über dein Verlangen, bevor es dich beherrscht
Verlangen ist eine mächtige Kraft. Wenn es Gott untergeordnet ist, treibt es uns zur Anbetung, zur Suche nach Ihm, zur Liebe zu anderen und zur Erfüllung Seiner Ziele. Doch wenn es ungezügelt bleibt, kann es uns von Ihm wegführen.

Darum fordert die Schrift:

„Erwecke und erwecke die Liebe nicht, bis es ihr gefällt.“ (Hoheslied 2,7, ELB)

Und schließlich:

„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Römer 6,23, ELB)

Möge der Herr uns helfen, unser Verlangen zu meistern und ihm ganz Seinen Willen unterzuordnen.

Teile diese Botschaft gern, damit auch andere in Wahrheit und Freiheit wandeln können.


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DER GEIST ERFORSCHT ALLES SOGAR DIE TIEFEN GOTTES

1. Korinther 2,10–11 (LUT 2017)
„Uns aber hat es Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.“

Einleitung
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Heiligen Geistes ist seine Fähigkeit, verborgene Wahrheiten zu erforschen und zu offenbaren – selbst die tiefsten Geheimnisse Gottes. Das bedeutet, dass das, was verborgen oder geheimnisvoll ist, durch die Offenbarung des Geistes für uns zugänglich wird. Heute wollen wir die verschiedenen Arten göttlicher Geheimnisse (in biblischer Sprache oft auch „Geheimnisse“ oder „göttliche Wahrheiten“ genannt) betrachten, die der Heilige Geist uns erschließt.


Drei Hauptkategorien göttlicher Geheimnisse:

  1. Geheimnisse des Menschen
  2. Geheimnisse Satans
  3. Geheimnisse Gottes

1. Geheimnisse des Menschen

Der Heilige Geist gibt uns Weisheit und geistliches Unterscheidungsvermögen, um das menschliche Herz und seine Absichten zu erkennen. So wie Jesus die List der Pharisäer durchschaute, hilft uns der Geist, Gedanken und Motive zu beurteilen.

Beispiel: Jesus und die Fangfrage der Steuer
Matthäus 22,15–22

Beispiel: Salomos Weisheit
1. Könige 3,16–28
König Salomo, erfüllt mit göttlicher Weisheit, entschied in einem Streit zwischen zwei Frauen um ein Kind. Sein Urteil offenbarte die wahre Mutter – ein eindrucksvolles Beispiel, wie Gott Einsicht in das menschliche Herz schenken kann.

Der Heilige Geist offenbart auch durch Träume und Visionen verborgene Dinge. Josef deutete die Träume des Pharaos (1. Mose 41), und Daniel erklärte den Traum Nebukadnezars (Daniel 2) – beides zeigt: Der Geist bringt Klarheit, wo menschliches Verstehen nicht ausreicht.


2. Geheimnisse Satans

Satan wirkt selten offen – er „verkleidet sich als Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14). Ohne den Heiligen Geist sind Gläubige anfällig für falsche Lehren, falsche Wunder oder trügerische Visionen.

Beispiel: Falsche Propheten in Thyatira
Offenbarung 2,24
„Euch aber, den Übrigen in Thyatira, die diese Lehre nicht haben und die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben   euch lege ich keine weitere Last auf.“

Es gibt zwei Arten falscher Propheten:

  • Irregeleitete Diener Gottes: Wie Petrus, der sich   ohne es zu wissen   gegen Jesu Weg zum Kreuz stellte (Matthäus 16,22–23), oder die 400 Propheten Ahabs, die durch einen Lügengeist getäuscht wurden (1. Könige 22).
  • Diener Satans: Menschen, die bewusst unter dämonischem Einfluss stehen, sich aber als Gottesdiener ausgeben. Jesus warnte vor solchen „Wölfen im Schafspelz“ (Matthäus 7,15–20). Ihre Botschaft ist oft geprägt von Materialismus, Manipulation und Gefühlen – nicht von der Wahrheit der Schrift.

Der Geist Gottes gibt uns die Fähigkeit, Geister zu prüfen und Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden (1. Johannes 4,1).


3. Geheimnisse Gottes

Auch Gott selbst hat göttliche Geheimnisse, die nur durch den Geist offenbart werden. Dazu gehören das Wesen Christi, das Reich Gottes und die Wege, auf denen Gott wirkt.

Beispiel: Christus unter uns
Jesus begegnet uns heute in den Demütigen, den Armen und seinen Dienern. Wer vom Geist erfüllt ist, erkennt ihn in anderen   wie er selbst lehrte:

Matthäus 25,35–40
„Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben… Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Geheimnisse des Himmelreichs

Matthäus 13,11
„Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben.“

Diese Wahrheiten sind nicht durch Verstand allein erfassbar  sie werden geistlich erkannt.

Beispiele für göttliche Geheimnisse:

  • Gott ist Liebe (1. Johannes 4,8)
  • Geben öffnet den Weg zum Empfang (Lukas 6,38)
  • Demut geht der Erhöhung voraus (Jakobus 4,10)
  • Leiden führt zur Herrlichkeit (Römer 8,17)

Viele Menschen verstehen diese göttlichen Wahrheiten nicht, weil ihnen der Geist fehlt. Sie fragen: „Warum spricht Gott nicht zu mir?“   doch Gott spricht ständig durch sein Wort, sein Volk und seinen Geist. Das Problem ist nicht Gottes Schweigen, sondern unsere geistliche Taubheit.


Letzte Ermutigung

Um wirklich alle Geheimnisse zu erkennen   ob von Menschen, Satan oder Gott  müssen wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. Das geschieht durch regelmäßiges Bibelstudium, konsequentes Gebet (eine Stunde täglich ist ein guter Anfang) und ein hingegebenes Leben.

Lukas 21,14–15
„Nehmt euch aber zu Herzen, nicht vorher darüber nachzudenken, wie ihr euch verteidigen sollt; denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht widerstehen noch widersprechen können.“


Schlusswort

Wir leben in einer geistlich komplexen Welt  ohne den Heiligen Geist sind wir anfällig für Täuschung. Doch mit ihm können wir alles unterscheiden.

„Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten.“Johannes 16,13

Gott segne dich!


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Weil ein außergewöhnlicher Geist in ihm war

Sei gegrüßt im Namen unseres Retters Jesus Christus. Ich lade dich heute ein, mit mir gemeinsam über die Worte des Lebens nachzudenken.

In diesen gefährlichen Zeiten, die von Täuschung und falscher Lehre geprägt sind, ist es entscheidend, dass wir uns selbst genau prüfen. Frage dich: Welchem Geist hast du in deinem Leben Raum gegeben? Dein Lebensstil und Verhalten spiegeln den Geist wider, der in dir wirkt. Wenn dein Leben von weltlichen Begierden getrieben ist, dann wirkt der Geist der Welt in dir.

1. Korinther 2,12 (Luther 2017):
„Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.“

Wenn deine Handlungen sündhaft sind  wenn du zum Beispiel mit Diebstahl oder Unehrlichkeit kämpfst  dann sind das Anzeichen dafür, dass ein anderer Geist in dir am Werk ist. Es ist wichtig, die Natur des Geistes zu prüfen, der dein Leben beeinflusst.

Die Bibel spricht von Daniel als einem Mann, in dem ein außergewöhnlicher Geist war.

Daniel 6,4 (Luther 2017):
„Es war aber Daniel ein solcher Vorzug vor den anderen Fürsten und Satrapen, denn ein außergewöhnlicher Geist war in ihm, sodass der König gedachte, ihn über das ganze Königreich zu setzen.“

Was bedeutet es, einen „außergewöhnlichen Geist“ zu haben? Dieser Geist ist nicht gewöhnlich  der Geist, der in Daniel war, war außergewöhnlich und herausragend. Das Wort „außergewöhnlich“ deutet auf Überlegenheit hin  es gibt Geister, die nicht hervorragend sind, und viele davon sind täuschend. Der Teufel ist listig und lässt Menschen glauben, sie hätten den Heiligen Geist empfangen, obwohl es sich in Wirklichkeit um einen falschen, nachgeahmten Geist handelt.

Daniel 5,12 (Luther 2017):
„Denn es ist ein überragender Geist in ihm, dazu Verstand und Einsicht, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erklären und Rätsel zu lösen. So rufe man nun Daniel, der wird dir die Deutung sagen.“

Daniel hatte Weisheit, Erkenntnis und Einsicht, die über das Natürliche hinausgingen. Auch der Heilige Geist, den wir als Gläubige empfangen, wirkt auf ähnliche Weise in uns   er befähigt uns, im Willen Gottes zu leben. Das wahre Zeichen des Heiligen Geistes ist nicht allein das Reden in Zungen oder das Weissagen, sondern ein verwandeltes Leben, geprägt von Heiligkeit, Weisheit und der Fähigkeit, Gottes Wahrheit zu erkennen und danach zu handeln.

Daniel 6,5 (Luther 2017):
„Da suchten die Fürsten und Satrapen, einen Grund zur Klage gegen Daniel zu finden in der Verwaltung des Königreichs. Aber sie konnten keinen Grund zur Klage noch ein Vergehen finden; denn er war treu, sodass keine Schuld noch Vergehen bei ihm gefunden werden konnte.“

Daniels Leben war ein kraftvolles Beispiel für Integrität. Trotz ständiger Beobachtung und dem Versuch, ihm Fehler nachzuweisen, konnte niemand etwas gegen ihn vorbringen. Seine Treue zu Gott und seinen Geboten machte ihn untadelig in den Augen der Menschen. Das ist es, was ein außergewöhnlicher Geist bewirkt – ein Leben in Reinheit, Ehrlichkeit und kompromissloser Hingabe an Gottes Wege.

Wenn du von dir sagst, dass du gerettet bist, dann sollte dieser außergewöhnliche Geist auch in dir wohnen. Das erste Zeichen für die Gegenwart des Heiligen Geistes im Leben eines Gläubigen ist Heiligkeit  das Streben danach, ein Leben zu führen, das Gottes Wesen widerspiegelt.

Aber warum ist es so, dass viele Gläubige in Zungen reden, weissagen und religiöse Aktivitäten ausüben, aber keine Spur von der Exzellenz des Heiligen Geistes in ihrem Alltag sichtbar ist? Es ist erschreckend zu hören, wie manche behaupten, ein heiliges Leben sei unmöglich  obwohl das Wort Gottes deutlich macht, dass Heiligkeit durch die Kraft des Heiligen Geistes erreichbar ist. Dennoch leben viele weiterhin weltlich  sie machen Kompromisse in Kleidung, Sprache und Verhalten, während sie sich Christen nennen.

Ist das wirklich der Heilige Geist, der in ihnen wirkt? Oder ist der Geist in ihnen verdorben?

Die gute Nachricht ist: Der außergewöhnliche Geist  der Heilige Geist   kann jederzeit neu in deinem Leben wirken. Umkehr und Glaube sind der Schlüssel zur Veränderung. Du musst glauben, dass ein heiliges Leben möglich ist und dich dem Wirken des Heiligen Geistes ganz hingeben.

Römer 8,13 (Luther 2017):
„Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben.“

Du musst bereit sein, dich von der Welt abzuwenden und dich ganz einem Leben zu widmen, das Gott gefällt. Das erfordert den Glauben, dass Heiligkeit nicht nur möglich, sondern von jedem Gläubigen erwartet wird. Durch den Heiligen Geist kannst du ein siegreiches Leben über die Sünde führen und Christus in allem, was du tust, widerspiegeln.

Wenn du dich Gott ganz hingibst, wird Er dein Leben führen und verwandeln, sodass du in Gerechtigkeit leben kannst. Doch das verlangt völliges Vertrauen, Glauben und die bewusste Ablehnung weltlicher Wege.

Der Herr segne dich.

Bitte teile diese Botschaft der Hoffnung und Veränderung mit anderen.


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Was bedeutet es, dass „die Weisheit des Armen verachtet wird“? (Prediger 9,16)

Frage:

In Prediger 9,16 heißt es:

„Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte finden kein Gehör.“

Bedeutet das, dass wir den Rat oder die Einsicht von Menschen, die arm oder ohne Einfluss sind, nicht ernst nehmen sollen? Wie sollen wir diesen Vers verstehen?


Antwort:

Schauen wir uns zunächst den gesamten Zusammenhang an, beginnend mit Vers 13:

„Auch dies habe ich als Weisheit gesehen unter der Sonne, und es schien mir groß:
Es war eine kleine Stadt mit wenigen Männern darin. Gegen sie kam ein großer König, belagerte sie und baute große Belagerungswerke gegen sie.
Und es fand sich darin ein armer, weiser Mann, der durch seine Weisheit die Stadt rettete.
Aber kein Mensch gedachte mehr dieses armen Mannes.
Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte finden kein Gehör.“
Prediger 9,13–16 (Luther 2017)

Diese Geschichte zeigt eine ernüchternde Wahrheit: Obwohl der arme Mann die Weisheit besaß, eine ganze Stadt zu retten, wurde er schnell vergessen, und seine Worte blieben unbeachtet.

Salomo kritisiert hier nicht die Armen an sich, sondern macht deutlich, wie ungerecht die Gesellschaft oft ist – dass Menschen ohne Reichtum, Ansehen oder Einfluss häufig übersehen werden, selbst wenn sie große Weisheit besitzen.


Theologische Betrachtung:

Die Bibel lehrt konsequent, dass Gott Weisheit schätzt – nicht Status oder Reichtum.

„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit.“
Sprüche 9,10 (Luther 2017)

Wahre Weisheit beginnt mit einer rechten Beziehung zu Gott – nicht mit akademischen Abschlüssen oder finanziellem Erfolg.

Der Apostel Jakobus warnt die Gemeinde eindringlich davor, die Reichen zu bevorzugen und die Armen zu benachteiligen:

„Hört zu, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die erwählt, die in den Augen der Welt arm sind, damit sie im Glauben reich und Erben des Reiches würden, das er verheißen hat denen, die ihn lieben?“
Jakobus 2,5 (Luther 2017)

Die Schrift bezeugt klar: Arme Menschen können im Geist reich und tief weise sein. Das Problem, das Prediger aufzeigt, ist nicht ein Mangel an Weisheit unter den Armen – sondern die menschliche Tendenz, sie zu übersehen.

Salomos Aussage ist klar: Weisheit ist besser als Stärke (Prediger 9,16a). Doch leider schätzt die Welt oft Macht, Ansehen und Reichtum mehr als göttliche Weisheit. Unter Gottes Volk aber sollte das nicht so sein.


Anwendung:

  • Beurteile die Weisheit eines Menschen nicht nach Aussehen, Einkommen oder Bildung.
  • Sei demütig und bereit zuzuhören – selbst wenn der Rat von jemandem kommt, den die Welt für „unbedeutend“ hält.
  • Erkenne, dass manche der kostbarsten Einsichten von den stillsten Stimmen kommen – fernab vom Rampenlicht.

Ein weiterer Vers unterstreicht dies:

„Ein armer, weiser Jüngling ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt.“
Prediger 4,13 (Luther 2017)

In Gottes Augen zählt nicht, wie laut deine Stimme ist oder wie hoch deine Stellung – sondern der Charakter und die Weisheit, die aus einem gerechten Herzen kommen.


Schlussgedanke:

Die Botschaft von Prediger 9,16 ist keine Aufforderung, die Armen zu ignorieren – sondern eine Herausforderung an unseren Stolz und unsere Vorurteile, die uns genau dazu verleiten.

Lass uns Menschen sein, die Weisheit erkennen, wo auch immer sie zu finden ist – und die bereit sind, die leisen, demütigen Stimmen zu ehren, durch die Gott oft spricht.

Möge der Herr uns helfen, mit Demut zuzuhören – und nicht die Stimmen zu verachten, die Er gebrauchen will, um Wahrheit zu verkünden – selbst wenn sie aus unerwarteten Quellen kommen.


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Was bedeutet Prediger 10,15?

Prediger 10,15
„Die Mühe der Toren ermüdet sie, denn sie wissen nicht den Weg zur Stadt.“

Dieser kurze Vers klingt auf den ersten Blick vielleicht humorvoll – doch eigentlich ist es eine tiefgründige Betrachtung über Leben, Mühe und Sinn. Die Bibel sagt hier, dass ein Narr zwar hart arbeitet, aber ohne Richtung. Er ist erschöpft von seiner eigenen Mühe, weil er nicht einmal weiß, wie er sein Ziel erreichen kann. Es ist, als würde man jahrelang auf eine Stadt zugehen und erst dann merken, dass man die ganze Zeit in die entgegengesetzte Richtung gelaufen ist.

Im praktischen Sinn verbringen viele Menschen ihr Leben damit, Erfolg, Reichtum oder Komfort nachzujagen. An sich ist an Arbeit oder Ehrgeiz nichts verkehrt – die Sprüche loben Fleiß:

Sprüche 13,4
„Die Seele des Fleißigen wird reichlich gesättigt, aber wer hastig ist, wird Mangel leiden.“

Aber Prediger warnt: Wenn deinem Leben Weisheit und Sinn fehlen, wird deine Arbeit ermüdend und sinnlos. Es geht nicht nur darum, hart zu arbeiten – es geht darum, zu wissen, wohin du gehst.


Die geistliche Offenbarung hinter dem Vers

Dieser Vers hat auch eine tiefere geistliche Bedeutung. Für Gläubige steht „die Stadt“ symbolisch für unser ewiges Ziel – das Neue Jerusalem. Es ist der von Gott vorbereitete Ort, der in der Offenbarung wunderschön beschrieben wird.

Offenbarung 21,2-3
„Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen!“

Wie im natürlichen Leben ermüdet man auch geistlich, wenn man sein Ziel nicht kennt. Viele führen ein Leben voller religiöser Aktivitäten, Großzügigkeit und Moral – doch es fehlt die persönliche Beziehung zu Christus. Sie laufen, aber nicht in Richtung der Stadt.

Nur Jesus ist der Weg.

Johannes 14,6
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Ohne Jesus sind unsere Bemühungen, guten Werke oder sogar geistlichen Praktiken wie das Laufen in eine Stadt, die wir selbst nicht finden können. Deshalb ist die Rettung durch den Glauben an Christus so wichtig. Er zeigt uns nicht nur den Weg – Er ist der Weg.


Wer wird diese Stadt betreten?

Offenbarung 22,14-15
„Selig sind, die seine Gebote tun, dass sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen dürfen. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen…“

Das macht klar: Der Eintritt in die Stadt ist nur denen vergönnt, die reingewaschen sind – gereinigt durch die Gerechtigkeit Christi. Es geht nicht darum, wie hart du gearbeitet hast, sondern ob dein Name im Buch des Lebens des Lammes steht.

Offenbarung 21,27
„Und es wird nichts Unreines in sie eingehen, auch niemand, der Gräuel und Lüge tut.“


Ein Glaube wie Abrahams: Eine himmlische Vision

Abraham, der Vater des Glaubens, verstand das. Er lebte nicht nur für diese Welt.

Hebräer 11,10
„Denn er wartete auf die Stadt, die fest gegründet ist und deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“

Obwohl er reich und gesegnet war, lebte er wie ein Fremder und Pilger, weil er wusste, dass sein wahres Zuhause bei Gott war.


Fazit: Kenne den Weg und folge ihm

Wenn du Christus nicht kennst, bist du wie der Narr in Prediger 10,15 – müde, beschäftigt und ziellos. Deine Anstrengungen mögen von außen beeindruckend wirken, doch geistlich führen sie ins Leere. Wenn du aber Christus folgst, bekommt deine Arbeit ewigen Sinn.

Mit Jesus hat dein Leben eine Bestimmung. Du gehst einem echten Ziel entgegen. Jede Opferung, jede Liebestat, jeder Kampf wird zu einer Investition in die Ewigkeit.

2. Korinther 4,17
„Denn unsere Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit.“

Die Frage bleibt also:

Kennst du den Weg zur Stadt?

Jesus ruft dich. Folge Ihm – und du wirst nie vergeblich mühen.

Gott segne dich.


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Was bedeutet „Ich habe beschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus“?(1. Korinther 2,2)

Lass uns diese wichtige Aussage näher betrachten.

In 1. Korinther 2,2 schreibt Paulus:

„Denn ich hielt mich dafür, unter euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar nur ihn, den Gekreuzigten.“
(Luther 2017)

Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth und betont, dass sein Hauptanliegen, als er zu ihnen kam, Jesus Christus und dessen Kreuzigung war. Einfach gesagt, war Paulus’ Ziel:
„Als ich zu euch kam, wollte ich nichts anderes verstehen als das, was ihr über Jesus Christus wusstet – besonders, dass er gekreuzigt wurde.“

Paulus’ Fokus auf „Jesus Christus und ihn, den Gekreuzigten“ unterstreicht die zentrale Bedeutung des Kreuzes im christlichen Glauben. Die Kreuzigung ist nicht nur ein historisches Ereignis, sondern das Herz der Botschaft des Evangeliums (Kerygma). Wie Paulus an anderer Stelle sagt:

„Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, eine Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft.“
(1. Korinther 1,18, Luther 2017)

Paulus wollte, dass die Korinther das Evangelium klar verstehen – ohne Ablenkung durch philosophische Argumente oder menschliche Weisheit.


Warum auf den gekreuzigten Christus konzentrieren?

Weil der wahre christliche Glaube darauf beruht, Jesus als den gekreuzigten Retter zu erkennen, der für unsere Sünden gestorben ist (1. Korinther 15,3). Wenn der Glaube auf etwas anderes basiert – wie menschliche Weisheit, Redekunst oder nur Wunder – ist er instabil und unvollständig.

Paulus sagt in 1. Korinther 2,1-2:

„Als ich zu euch kam, kam ich nicht mit Überredungskunst oder menschlicher Weisheit, das Zeugnis von Gott zu verkündigen, sondern ich beschloss, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus und ihm, dem Gekreuzigten.“
(Elberfelder)

Dies zeigt Paulus’ Ablehnung weltlicher Weisheit zugunsten der einfachen, aber tiefen Wahrheit des Evangeliums.


Glaube an Wunder versus Glaube an den gekreuzigten Retter

Wenn die Korinther nur wegen Zeichen und Wundern glaubten, wäre ihr Glaube oberflächlich und von äußeren Beweisen abhängig. Jesus selbst warnte vor solchem Glauben:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr die Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.“
(Johannes 6,26, Luther 2017)

Wahrer Glaube richtet sich auf Jesus als den gekreuzigten und auferstandenen Herrn, was zu Umkehr und Veränderung führt.


Die Wirkung des Verstehens von Jesus als gekreuzigtem Retter

Ein solcher Glaube ist fest und lebensverändernd. Er führt zur Umkehr und zum Wunsch, Gottes Willen zu tun. Diese Gehorsam ist das Zeichen echten Glaubens und öffnet letztlich den Weg zum ewigen Leben. Jesus sagt:

„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen tut meines Vaters im Himmel. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wunder getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
(Matthäus 7,21-23, Luther 2017)


Anwendung für uns heute:

Das Wichtigste ist, fest an diesem grundlegenden Glauben festzuhalten – dem „Mutter-Glauben“ –, der auf Jesus Christus, dem Gekreuzigten, zentriert ist. Dieser Glaube reinigt uns und bewahrt uns vor der Sünde (1. Johannes 3,3), führt uns dazu, ein Leben zu führen, das Gott gefällt.

Möge der Herr uns helfen, diesen Glauben stark zu halten, und uns reichlich segnen.


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Heilige Ehe: Ein Mann, eine FrauGottes Plan für die Ehe

Von Anfang an war Gottes Absicht für die Ehe eindeutig: ein Mann und eine Frau, vereint in einem ehelichen Bund. Das ist kein bloßes Kulturideal, sondern eine theologische Wahrheit, tief verwurzelt in der Schöpfung.

1. Mose 1,27
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“

Matthäus 19,4–6
„Habt ihr nicht gelesen, dass der im Anfang den Menschen gemacht hat, dass er sie machte als Mann und Frau? […] und die zwei werden ein Fleisch sein? So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“

Jesus bekräftigt, dass das ursprüngliche Schöpfungsmodell – Monogamie – Gottes Ideal bleibt.


Polygamie und aufeinanderfolgende Ehen: außerhalb von Gottes Absicht

Obwohl einige biblische Figuren wie David und Salomo mehrere Frauen hatten, billigt Gott diese Praxis nicht – im Gegenteil, ihre Folgen zeigen deutlich die Problematik:

1. Könige 11,1–4
„Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen […] und er hatte siebenhundert Weiber zu Frauen und dreihundert Kebsweiber; und seine Weiber neigten sein Herz.“

Gott erlaubte dies lediglich in seinem permissiven, nicht perfekten Willen. Das heißt: Nur weil es in der Bibel erwähnt wird, heißt das nicht, dass es von Gott gewollt ist.

Sogar für Könige gab es klare Vorgaben:

5. Mose 17,17
„…und er soll seinem Herzen nicht viele Weiber nehmen, damit sein Herz sich nicht abwendet…“

Polygamie – sowohl historisch als auch heute – führt das Herz vom Herrn weg.


Die Samariterin: Ein Beispiel für echte Ehe

In Johannes 4 begegnet Jesus einer Frau, die mehrere „Ehen“ hatte. Er schämte sie nicht, sondern führte sie liebevoll zur Wahrheit:

Johannes 4,16–18
„…‚Geh, ruf deinen Mann und komm wieder.‘ Sie antwortete: ‚Ich habe keinen Mann.‘ Jesus sprach zu ihr: ‚Du hast recht geredet, dass du keinen Mann hast; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.‘“

Jesus sagt nicht „Ruf deine Männer!“, sondern „Ruf deinen Mann.“ (Singular) – eine klare Bestätigung: In Gottes Augen ist wahre Ehe monogam.


Ehe als Abbild von Christus und der Gemeinde

Ehe bedeutet mehr als Gemeinschaft und Fortpflanzung – sie ist ein lebendiges Bild für die Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche:

Epheser 5,31–32
„‘Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und die zwei werden ein Fleisch sein.‘ Dieses Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.“

Christus hat nur eine Braut – die Gemeinde. Christen sollten in ihrer Ehe diese geistliche Treue widerspiegeln: ein Mann, eine Frau, in Einheit und Heiligkeit.


Wie steht es mit „seriellen Ehen“?

Manche meinen, es sei rechtlich erlaubt, nacheinander zu heiraten. Biblisch jedoch gilt: Wiederheirat ohne biblische Gründe heißt Ehebruch:

Lukas 16,18
„Wer sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, bricht auch die Ehe.“

Deshalb benannte Jesus bei der Samariterin nur einen Ehemann trotz ihrer früheren Beziehungen – keine Entschuldigung für wiederholte Ehen.


Der Wert des Lebenswassers

Polygamie und nicht bereute serielle Beziehungen können unsere Beziehung zu Christus beeinträchtigen – dem Lebensspender:

Johannes 4,13–14
„Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird in Ewigkeit nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“

Um dieses ewige Leben zu empfangen, müssen wir Jesus mit Wahrhaftigkeit und Reue begegnen – auch in unseren Beziehungen.


Hoffnung und Heilung in Christus

Falls du dich in einer polygamen oder unbiblischen Beziehung befindest, weiß: Jesus verurteilt nicht – Er lädt zur Umkehr und neuem Leben ein:

Johannes 8,11
„…auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“

Gnade ist verfügbar durch Reue; Gott bietet Wiederherstellung, wenn wir seinem Wort gehorsam folgen.


Das ewige Hochzeitsmahl

Alle, die treu bleiben – geistlich und relational – sind eingeladen zum ewigen Hochzeitsmahl Gottes im Himmel:

Offenbarung 22,1–5
„Und er zeigte mir einen Strom … des Wassers des Lebens, klar wie Kristall, fließend vom Thron Gottes und des Lammes […] und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Lass uns so leben, dass wir für diesen glorreichen Tag bereit sind.


Schlussgebet
Möge die Gnade unseres Herrn Jesus Christus uns decken, uns zurechtweisen und führen in seine heilige Wahrheit. Amen.


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Können Engel sich fortpflanzen?

Diese Frage hat viele Menschen beschäftigt: Haben Engel die Fähigkeit, sich wie Menschen fortzupflanzen? Manche glauben das und beziehen sich dabei oft auf die Geschichte in 1. Mose 6,1–3, wo die „Söhne Gottes“ die „Töchter der Menschen“ heiraten.

1. Mose 6,1–3 (Luther 2017)
1 Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden,
2 da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.
3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; ich will ihm nur noch hundertundzwanzig Jahre geben.

Einige deuten die „Söhne Gottes“ hier als Engel. Doch eine gründliche theologische Auslegung zeigt, dass dies nicht zutrifft. Der Ausdruck „Söhne Gottes“ wird im Alten Testament oft für gottesfürchtige Männer oder die Nachkommen Sets verwendet (vgl. 1. Mose 4,26), im Gegensatz zu den „Töchtern der Menschen“, die als Nachkommen Kains verstanden werden können.

Wenn es sich hier tatsächlich um Engel handeln würde, ergäben sich mehrere Probleme. Zunächst lehrte Jesus eindeutig, dass Engel weder heiraten noch sich fortpflanzen. Auf eine Frage über die Ehe im Himmel antwortete er:

Matthäus 22,30 (Luther 2017)
„Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.“

Das bedeutet klar, dass Engel keine sexuellen Wesen wie Menschen sind und nicht an Ehe oder Fortpflanzung beteiligt sind.

Außerdem wird in 1. Mose 6 die Menschheit für ihre Verdorbenheit gerichtet – nicht die Engel. Gott begrenzt das menschliche Leben und bringt später die Sintflut als Gericht über ein moralisch gefallenes Menschengeschlecht. Wären Engel an körperlicher Sünde beteiligt gewesen, wie manche behaupten, würde die Bibel auch deren Bestrafung in diesem Zusammenhang erwähnen – das tut sie jedoch nicht.

Aus theologischer Sicht sind Engel erschaffene geistliche Wesen (Hebräer 1,14), nicht dem physischen Tod, Altern oder der Fortpflanzung unterworfen. Sie haben keine physischen Körper – es sei denn, Gott verleiht ihnen für eine bestimmte Mission vorübergehend einen (z. B. 1. Mose 18; Lukas 1,26–38). Sie wurden nicht mit Fortpflanzungsfähigkeit geschaffen, da sie – im Gegensatz zu den Menschen – nicht den Auftrag haben,

„fruchtbar zu sein und sich zu vermehren“ (1. Mose 1,28).

Fazit:
Heilige Engel pflanzen sich nicht fort. Sie sind geistliche Wesen, erschaffen von Gott für Anbetung, Dienst und göttliche Mission. Sie heiraten nicht, altern nicht und zeugen keine Nachkommen. Ihre Natur unterscheidet sich in dieser Hinsicht grundlegend von der menschlichen.

Schalom.


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